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Topics Geo Jahresrückblick Naturkatastrophen 2005

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Münchener Rück, <strong>Topics</strong> <strong>Geo</strong> <strong>2005</strong> Hurrikansaison <strong>2005</strong><br />

Hurrikan Rita – mit glimpflichem Ausgang für Houston,<br />

Texas<br />

Nur rund einen Monat nach Katrina entwickelte sich im<br />

südlichen Teil der Bahamas mit Rita der zweite SS5-Hurrikan<br />

der Saison. Er erreichte mit 897 hPa einen der tiefsten<br />

Kerndrucke eines Hurrikans im Nordatlantik (Abb. 3). Zeitweise<br />

prognostizierten verschiedene Vorhersagemodelle<br />

des National Hurricane Center in Miami (Florida), dass<br />

Rita bei Galveston/Houston (Texas) mit einer Stärke von<br />

SS4 bis SS5 anlanden würde. Dieses Szenario hätte für<br />

die Assekuranz einen noch gravierenderen Kumulfall bedeutet;<br />

die versicherten Schäden hätten die von Katrina<br />

weit übertroffen, weil in Galveston/Houston die versicherten<br />

Werte (Wohngebäude, Inhalte sowie Gewerbe- und<br />

Industrierisiken) rund doppelt so hoch sind wie in der von<br />

Katrina betroffenen Region (einschließlich New Orleans).<br />

Zudem wäre die Schadenanfälligkeit von Gebäuden und<br />

Inhaltswerten bei einem Landfall mit SS5-Intensität nochmals<br />

deutlich höher gewesen, da sie mit der Windgeschwindigkeit<br />

exponentiell ansteigt.<br />

Tatsächlich ist Rita am 24. September als SS3-Hurrikan<br />

mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von 250 km/h (in<br />

Böen) bei Sabine Pass im Grenzgebiet von Texas und<br />

Louisiana an Land gegangen. Dieser Beinahe-Volltreffer<br />

hat vielen Versicherern schlagartig bewusst gemacht,<br />

dass sie das Schadenpotenzial im Golf von Mexiko bisher<br />

erheblich unterschätzten. Dies gilt für die Schäden eines<br />

Einzelereignisses ebenso wie für den Kumul aus mehreren<br />

mittelschweren bis schweren Hurrikanen, die innerhalb<br />

eines Jahres Küstengebiete mit hohen Wertekonzentrationen<br />

treffen.<br />

Der versicherte Schaden aus Rita wird mit rund 5 Milliarden<br />

US$ aus Wohngebäude-, Gewerbe- und Industrierisiken<br />

in den USA und weiteren bis zu 6 Milliarden US$<br />

aus Offshore-Energy-Anlagen im Golf von Mexiko veranschlagt<br />

(Stand: Februar 2006). Außerdem erhöhte auch<br />

bei Rita eine Sturmflut im Grenzgebiet der US-Bundesstaaten<br />

Texas und Louisiana den Gesamtschaden.<br />

Hurrikan Stan – Vermutlich mehr als 1 500 Tote in<br />

Mittelamerika<br />

Stan löste <strong>2005</strong> eine der schwersten humanitären Katastrophen<br />

Mittelamerikas aus. Der Sturm bildete sich am<br />

1. Oktober rund 200 km östlich der mexikanischen Halbinsel<br />

Yukatan, überquerte diese am Folgetag als Tropensturm<br />

und verstärkte sich über der Bucht von Campeche<br />

zu einem SS1-Hurrikan. Bei Veracruz erreichte Stan zum<br />

zweiten Mal das mexikanische Festland und zog in südwestlicher<br />

Richtung über weitere Teile des Landes, wobei<br />

er sich abschwächte. Wenngleich die Zugbahn von Stan<br />

nur über Mexiko führte, waren die Auswirkungen in anderen<br />

mittelamerikanischen Ländern ungleich größer, da<br />

dort sintflutartige Niederschläge fielen. Mehr als 840 Menschen<br />

kamen in El Salvador, Guatemala, Nicaragua und<br />

Mexiko durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums<br />

Leben, in Guatemala gelten 800 von einem Erdrutsch<br />

verschütte Menschen noch als vermisst.<br />

Abb. 8 Zugbahn Hurrikan Rita<br />

Abb. 9 Windfeld Hurrikan Rita<br />

New York<br />

St. Louis<br />

Washington<br />

Houston<br />

New Orleans<br />

Dallas<br />

Houston<br />

New Orleans<br />

Miami<br />

Miami<br />

Mexiko-Stadt<br />

Santo Domingo<br />

Windgeschwindigkeit in km/h<br />

(SS: Saffir-Simpson-Hurrikanskala)<br />

Quelle: NOAA, NHC, Miami<br />

Tropischer Sturm<br />

(

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