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Topics Geo Jahresrückblick Naturkatastrophen 2005

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Münchener Rück, <strong>Topics</strong> <strong>Geo</strong> <strong>2005</strong><br />

Respektabler Verhandlungserfolg:<br />

Ergebnisse der UN-Klimakonferenz in Montreal<br />

stabilisieren die emissionsbezogenen Kohlenstoffmärkte<br />

Bei den internationalen Klimaverhandlungen in Montreal erzielte man eine<br />

Einigung über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die globale Erwärmung.<br />

Die Regierungsdelegationen verständigten sich vor allem darauf, das<br />

Kioto-Protokoll fortzuschreiben.<br />

Montreal war mit rund 10 000 Teilnehmern die bislang<br />

größte UN-Klimakonferenz und die erste, nachdem das<br />

Kioto-Abkommen im Februar <strong>2005</strong> in Kraft trat. Zwei<br />

wesentliche Ziele wurden erreicht:<br />

Das 2001 in Bonn und Marrakesch ausgehandelte Regelwerk<br />

zum Kioto-Abkommen wurde angenommen. Erst<br />

dadurch können der Emissionshandel sowie weitere so<br />

genannte flexible Kioto-Mechanismen in vollem Umfang<br />

umgesetzt werden. Zudem rief man ein Organ zur Erfolgskontrolle<br />

(Compliance Committee) ins Leben, das für alle<br />

Kioto-Vertragsstaaten verbindlich regelt, wie die flexiblen<br />

Mechanismen – dazu gehören Emissionshandel, Clean-<br />

Development-Mechanism, Joint Implementation – angewendet<br />

werden. Mögliche Sanktionen sollen garantieren,<br />

dass alle die Reduktionsziele erfüllen. Wenn ein Staat die<br />

Emissionsziele nicht erreicht, ist vorgesehen, ihm verschärfte<br />

Reduktionsverpflichtungen für die Zeit nach 2012<br />

aufzuerlegen oder ihn vom Emissionshandel auszuschließen;<br />

Letzteres führt zu wirtschaftlichen Nachteilen. Nach<br />

dem Ende der Kioto-Verpflichtungsperiode im Jahr 2012<br />

wird es weiterhin verbindliche Reduktionsverpflichtungen<br />

geben. Bereits ab Mai 2006 beginnt eine Arbeitsgruppe<br />

damit, neue und strengere Emissionsverpflichtungen für<br />

Industrieländer (Annex-I-Staaten) für die Zeit nach 2012<br />

vorzuschlagen. Auch auf andere Arten wird diese Zeit vorbereitet:<br />

Unter der Klimarahmenkonvention verhandeln<br />

die Staaten in einem nicht bindenden Dialog mit Beteiligung<br />

der USA unter anderem über die Themen Anpassung<br />

an den Klimawandel sowie technologische und<br />

marktbasierte Möglichkeiten der Reaktion. Schließlich will<br />

man bei der grundsätzlichen Überprüfung des Vertragswerks<br />

auch klären, welche Verpflichtungen die Entwicklungsländer<br />

nach 2012 übernehmen sollen.<br />

Mit der vollen Umsetzung des Kioto-Abkommens und mit<br />

dem Weg, der für die Zeit nach 2012 eingeschlagen wird<br />

und der zu weiteren Emissionsverpflichtungen führt,<br />

wurde das heute Mögliche getan, um eine Lücke zwischen<br />

den Verpflichtungsperioden zu vermeiden. Damit gibt es<br />

für die Politik sowie für die Wirtschaft, die auf emissionsbezogene<br />

Kohlenstoffmärkte und die Kiotomechanismen<br />

setzt, eine langfristige Perspektive über 2012 hinaus. Auf<br />

dieser Grundlage können z. B. Versicherungsprodukte entwickelt<br />

werden, die sich auf den Emissionshandel oder<br />

die Absicherung von CDM-Projekten (Carbon Delivery<br />

Guarantee) beziehen.<br />

Münchner Akzente<br />

Bereits seit dem 1. Klimagipfel 1995 in Berlin unterstützt<br />

die Münchener Rück aktiv die Bemühungen, den Klimawandel<br />

einzudämmen:<br />

In Montreal vorgestellt wurde die im April <strong>2005</strong> von der<br />

Münchener Rück gegründete „Munich Climate Insurance<br />

Initiative“ (MCII), zu deren Mitgliedern die Weltbank, das<br />

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, IIASA und<br />

Germanwatch gehören. Ihr Ziel: Versicherungslösungen<br />

entwickeln, die es Menschen in Entwicklungsländern<br />

ermöglichen, sich besser als heute gegen die Folgen des<br />

Klimawandels zu schützen.<br />

Die „Climate Change Working Group“ der UNEP-Finanzinitiative,<br />

bei der die Münchener Rück mitarbeitet, präsentierte<br />

in Montreal eine Studie über die Erwartungen des<br />

Finanzsektors an die Klimapolitik nach 2012. Dies sind<br />

ihre zentralen Forderungen: Formulierung eines langfristigen<br />

Ziels für die zukünftige Klimapolitik; Bestimmung<br />

eines klaren Ziels für den Ausbau der erneuerbaren Energien;<br />

Steigerung der Energieeffizienz.<br />

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