Layout 2008.qxd - Lütjenburger Schützen
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C M Y K<br />
<strong>Lütjenburger</strong> <strong>Schützen</strong>-Totengilde von 1719<br />
Der König<br />
vor 100 Jahren<br />
Kaufmann<br />
Johann Heinrich<br />
Bandholtz<br />
Der <strong>Schützen</strong>könig des Jahres 1908 wurde 1840 in<br />
Lütjenburg geboren. Er war Spross der Familie Bandholtz,<br />
die in Lütjenburg eine große Kornbrennerei<br />
betrieben hatten. 1868 gründete J. H. Bandholtz ein<br />
Kolonialwarengeschäft in Lütjenburg, Markt 6, welches<br />
heute noch unter dem gleichen Namen als Eisenwarenhandlung<br />
bekannt ist. Verheiratet war er mit<br />
Kathinka Dorothea Sophia Bandholtz geb. Vogt aus<br />
Segeberg. 1869 erblickte ihr einziges Kind, die Tochter<br />
Johanna Dorothea Margarethe Marie das Licht der<br />
Welt.<br />
Bereits im Jahr 1868 trat J. H. Bandholtz mit 4,- Mark<br />
Eintrittsgeld in die Gilde ein (aber nur in die <strong>Schützen</strong>gilde).<br />
1881 wurde er zusammen mit dem Schustermeister<br />
E. Stieglitz zum Achtenmitglied gewählt. Dieses<br />
Amt bekleideten beide bis zum 26. Mai 1885, da sie als<br />
Achten ausschieden und für das folgende Jahr als Gildemeister<br />
fungierten.<br />
- 7 -<br />
Die Tochter Johanna Dorothea Margarethe Marie<br />
Bandholtz heiratete am 12. Oktober 1893 den am 12.<br />
Oktober 1867 geborenen, aus Vogelsdorf stammenden<br />
Kaufmann August Johannes Christian Hinrich Martens.<br />
Er war der Sohn des Hufenpächters Friedrich<br />
Christian Andreas Martens und seiner Ehefrau Auguste<br />
Charlotte Lucia Martens geb. Martens. Das junge<br />
Ehepaar Martens sollte mit Sicherheit das Geschäft<br />
später übernehmen und weiterführen.<br />
Am 13 Juni 1905 wurde Johann Heinrich Bandholtz<br />
zum Vorstandmitglied in der Gilde gewählt. Im Protokollbuch<br />
ist unter der Nr. 1 vermerkt:<br />
„Herr Carl Boll Rentier, stellt den Antrag, seines<br />
schlechten Sehens wegen, ihn als Vorstands-Mitglied<br />
zu entlassen. Dem Antrag wird Folge gegeben und zur<br />
Neuwahl eines Vorstandsmitgliedes geschritten. Vorgeschlagen<br />
werden die Herren H. Bandholtz Kaufmann<br />
und Herr W. Freitag Schlossermeister und zu diesem<br />
gewählt Herr H. Bandholtz Kaufmann, welches dem<br />
Gewählten von dem Gildeboten sofort angezeigt wird.“<br />
Nach genau 40 Jahren Gildezugehörigkeit wurde er im<br />
Jahr 1908 zum Gildekönig proklamiert. Im Protokoll<br />
vom 9. Juni 1908 steht geschrieben:<br />
Gestern und heute ist nach dem Vogel geschossen und<br />
ist König geworden<br />
Herr H. Bandholtz Kaufmann<br />
derselbe hat wegen der silbernen Kette, den Vogel und<br />
59 Schildern zum Bürgen gestellt:<br />
Herrn Bürgermeister Ronneberg<br />
Herrn Senator L. Langbehn<br />
welche die Bürgschaft in abgegebener Erklärung übernommen<br />
haben.<br />
Die übrigen Gewinne haben erhalten:<br />
den Kopf Herr Max Boll, Brennereibesitzer<br />
den rechten Flügel Herr E. Schäfer,<br />
Schlachtermeister<br />
den linken Flügel Herr C. Simon, Meiereibesitzer<br />
den Schwanz Herr H. Stegelmann,<br />
Schäfereibesitzer<br />
den Zepter Herr K. Oehlenschläger,<br />
Schneidermeister<br />
die Krone Herr C. Kahl, Bäckermeister<br />
den Reichsapfel Herr W. Köhler, Malermeister<br />
Am 23. Dezember 1912 verstarb der Schwiegersohn<br />
August J. C. H. Martens in Lütjenburg im Alter von 45<br />
Jahren und wurde am 27. Dezember 1912 in dem von<br />
seinem Schwiegervater erworbenen Familiengrab in<br />
Lütjenburg beigesetzt. Johann Heinrich Bandholz wurde<br />
85 Jahre alt. Er starb am 6. Dezember 1925 an<br />
Herzversagen und wurde am 10. Dezember im Familiengrab<br />
beigesetzt. Seine Ehefrau Kathinka Dorothea<br />
Sophia folgte ihm am 7. Februar 1931 und wurde am<br />
10. Februar in Lütjenburg beerdigt. Die Tochter Johanna<br />
Dorothea Margarethe Marie Martens verstarb im<br />
Alter von 82 Jahren am 14. Februar 1951 in Ahrensburg<br />
und wurde am 19. Februar im Familiengrab in<br />
Lütjenburg beigesetzt. Nachdem der Schwiegersohn A.<br />
Martens durch seinen frühen Tod das Geschäft nicht<br />
mehr übernehmen konnte, übernahm der Kaufmann<br />
Emil Krummpeter dieses und seine Familie führte es<br />
vier Generationen hindurch. Heute ist Klaus Wichelmann<br />
der Inhaber der Firma Bandholtz.