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Anzeiger - Pressebüro Tommasi

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Botnanger<br />

Seite 12 <strong>Anzeiger</strong><br />

Nr. 11 / 04. 11. 2011<br />

Runder Tisch mit Vereinen und Institutionen<br />

Startschuss für Netzwerk Botnang<br />

Unter der Überschrift „Brücken bauen<br />

zwischen den Generationen, Kulturen<br />

und Konfessionen“ fiel kürzlich der<br />

Stadtschuss für das Netzwerk Botnang.<br />

Die Botnanger Demografielotsin Brigitte<br />

Närger und Christine Riehle von der katholischen<br />

Kirchengemeinde St. Clemens hatten<br />

zu einem Runden Tisch in den Clemenssaal<br />

eingeladen. Rund 40 Vertreter<br />

von Vereinen und Institutionen waren der<br />

Einladung gefolgt. Pater Gregor Kosielski<br />

begrüßte die Teilnehmer im Namen all jener,<br />

die die Vorarbeit für das Netzwerk<br />

Botnang geleistet haben.<br />

In einer kurzen Einführung skizzierten Närger<br />

und Riehle dann die Gedanken, die<br />

hinter dem Netzwerk Botnang stecken.<br />

Der demografische Wandel sei in Botnang<br />

deutlich zu erkennen, erklärte Närger. Aktuell<br />

würden im Stadtbezirk rund 13.000<br />

Einwohner leben. 25 Prozent davon seien<br />

über 65 Jahre alt und gerade noch 15 Prozent<br />

seien unter 18 Jahre. Im Jahr 1980<br />

waren noch 18 Prozent der Botnanger<br />

über 65 Jahre und 20 Prozent unter 18<br />

Jahre. Mit 45,7 Jahren sei Botnang einer<br />

der ältesten Stadtbezirke Stuttgarts. Diese<br />

Veränderungen seien im Stadtteil durchaus<br />

bemerkbar, sie würden aber auch<br />

große Chancen bieten.<br />

Aus diesem Grund hätten die Botnanger<br />

Kirchengemeinden und die bürgerliche<br />

Gemeinde das Netzwerk Botnang ins Leben<br />

gerufen. Ziel dieses Netzwerkes sei<br />

es, zum einen die bereits bestehenden ehrenamtlichen<br />

Strukturen zu bündeln, aber<br />

auch Menschen dazu zu motivieren, sich<br />

ehrenamtlich zu engagieren. „Ehrenamt<br />

bedeutet nicht, sich dauerhaft zu binden,<br />

sondern kann auch zeitlich befristet sein“,<br />

betont Närger an der Stelle.<br />

Im Vorfeld zum ersten Runden Tisch war<br />

von den Initiatoren eine Umfrage bei den<br />

Botnanger Vereinen und Institutionen<br />

durchgeführt worden. Anhand der 29<br />

zurückgesendeten Fragebogen kam zutage,<br />

dass sich bereits heute sehr viele Botnanger<br />

ehrenamtlich engagieren. In den<br />

Sportvereinen sind demnach rund 200<br />

Personen ehrenamtlich aktiv, in den Kirchengemeinden<br />

300 Personen, in Schulen<br />

und Kindergärten 60, in Kinder- und Jugendbetreuungseinrichtungen<br />

20 und in<br />

sonstigen Bereichen 45 Personen. Alle, die<br />

an der Umfrage teilgenommen haben, hätten<br />

signalisiert, dass Bedarf an weiteren<br />

ehrenamtlichen Helfern besteht. Festzustellen<br />

sei weiter, dass die Seniorenbetreuung<br />

in Botnang schon recht gut funktioniere,<br />

bei der Kinder- und Familienbetreuung<br />

bestehe aber ein großer Nachholbedarf.<br />

Ziel des Netzwerkes sei es, das<br />

freiwillige Engagement in Botnang aktiv zu<br />

gestalten und auszubauen sowie Angebot<br />

und Nachfrage für ehrenamtliches Engagement<br />

zu koordinieren. Ziel sei es aber<br />

auch, generations-, kultur- und konfessionsübergreifend<br />

Interesse am Ehrenamt<br />

zu wecken und Anlaufstelle für Menschen<br />

zu sein, die ehrenamtliche Unterstützung<br />

benötigen.<br />

Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle wies<br />

anschließend darauf hin, dass das Projekt<br />

noch in den berühmten Kinderschuhen<br />

stecke. Es könne durchaus sein, dass der<br />

eine oder andere bisher noch nicht angeschrieben<br />

wurde. Er bat darum, mögliche<br />

weitere Ansprechpartner an das Projektbüro<br />

im Bezirksrathaus weiterzuleiten.<br />

Stierle betonte in seinen Ausführungen<br />

weiter, dass die kulturübergreifende Arbeit<br />

sehr wichtig sei. Botnang habe zwar eine<br />

kleine Zahl an Migranten, aber sehr viele<br />

Menschen mit einem sogenannten Doppelpass.<br />

„Da werden wir sicher auch ansetzen<br />

müssen“, so Stierle. Auch die Tatsache,<br />

dass die Weichen immer mehr in<br />

Richtung Ganztagesschule gestellt werden,<br />

dürfe man nicht außer acht lassen.<br />

Das werde auch Auswirkungen auf die<br />

Vereine haben.<br />

In der anschließenden Vorstellungsrunde<br />

der Teilnehmer wurde klar, dass bei den<br />

Vereinen ein großer Bedarf an ehrenamtlichen<br />

Helfern herrscht. Die Vereinsvertreter<br />

machten in ihren Ausführungen aber auch<br />

deutlich, dass sie sich darüber im Klaren<br />

sind, das über das Netzwerk kaum Menschen<br />

zu finden sein werden, die im sportlichen,<br />

musischen oder anderen ganz spezifischen<br />

Bereichen aktiv werden wollen.<br />

Bei den Vereinen gibt es aber noch viele<br />

weitere Einsatzmöglichkeiten für ehrenamtliche<br />

Helfer - auch für ganz begrenzte<br />

Aktivitäten.<br />

Die Vertreter der Kindergärten und Schulen<br />

machten deutlich, dass sie ehrenamtliche<br />

Helfer für viele Bereiche benötigen. Etwa<br />

als Begleitung bei Ausflügen oder als Vorlesepaten.<br />

Aber auch Menschen, die Kinder<br />

und Familien unterstützen, etwa als Leih-<br />

oma oder -opa, für die Hausaufgabenbetreuung<br />

oder auch später als Seniorpartner<br />

und Begleiter auf dem Weg in den Beruf.<br />

Und auch im Bereich der Seniorenarbeit<br />

werden, wie die Vorstellungsrunde zeigte,<br />

noch viele Helfer benötigt - etwa für Besuchsdienste<br />

oder Hilfen bei Gartenarbeiten<br />

und vielem anderem mehr. Brigitte<br />

Kappes vom Stadtseniorenrat machte den<br />

Vorschlag eine Tauschbörse einzurichten.<br />

Bei einer solchen Tauschbörse könne jeder<br />

Hilfsangebote machen und im Gegenzug<br />

auch Hilfe in Anspruch nehmen.<br />

Einig waren sich alle Anwesenden, dass<br />

das Netzwerk eine gute und wichtige Sache<br />

ist, die vorangetrieben werden muss.<br />

Pfarrer Dr. Karl Hardecker von der evangelischen<br />

Kirchengemeinde forderte alle Anwesenden<br />

auf, in ihren Vereinen und Einrichtungen<br />

für das Netzwerk zu werben,<br />

Leute anzusprechen und sie für das Ehrenamt<br />

zu motivieren. Weiter wurde vereinbart,<br />

sich in einem halben Jahr wieder in<br />

der großen Runde zu treffen, um erste Ergebnisse<br />

auszutauschen.<br />

Wer Interesse hat, sich am Netzwerk zu<br />

beteiligen oder sich ehrenamtlich zu engagieren<br />

- auch nur bei einer einmaligen Aktion<br />

oder für wenige Stunden - kann mit<br />

dem Projektbüro im Bezirksrathaus, Klinglerstraße<br />

7, Raum E.09 direkt Kontakt aufnehmen.<br />

Birgit Närger und Christine Riehle<br />

sind Montag und Mittwoch von 9 bis 12<br />

Uhr vor Ort. Zu erreichen sind sie außerdem<br />

unter der Telefonnummer 216-2424,<br />

per Fax 216-7870 und per E-Mail unter demografielotse.botnang@goglemail.com<br />

Text/Fotos: <strong>Tommasi</strong><br />

Christine Riehle und Birgit Närger (kleines Bild) konnten zahlreiche Besucher beim<br />

ersten Runden Tisch begrüßen

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