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Anzeiger - Pressebüro Tommasi

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Botnanger<br />

Seite 6 <strong>Anzeiger</strong><br />

Nr. 11 / 04. 11. 2011<br />

Ehrenamtlich und sozial motiviert große Tat vollbracht<br />

Edeltraut Wetzel erhält Ehrenmünze<br />

Im Rahmen des Ehrenamtsempfangs in<br />

Botnang erhielt Edeltraud Wetzel aus<br />

den Händen von Bezirksvorsteher Wolfgang<br />

Stierle die Ehrenmünze der Landeshauptstadt<br />

Stuttgart überreicht.<br />

Edeltraud Wetzel habe eine Tat begangen,<br />

so Stierle einleitend, die in seinen Augen<br />

nicht nur eine Ehrung wert sei, sondern sie<br />

sei außergewöhnlich. Edeltraud Wetzel traf<br />

im Oktober 1996 an der Sonnenuhrhütte<br />

im Wald auf den Obdachlosen Heinz Kobald.<br />

Kobald war durch viele Schicksalsschläge<br />

in seinem Leben (Selbsttötungsversuch,<br />

Scheidung, Unfall mit schweren<br />

gesundheitlichen Folgen, Job- und Wohnungsverlust)<br />

in die Obdachlosigkeit geraten<br />

und hatte sich an der Sonnenuhrhütte<br />

im Wald seine eigene Lebensnische geschaffen,<br />

berichtete Stierle. Selbstlos und<br />

mit großer Energie habe Edeltraud Wetzel<br />

Heinz Kobald in den vergangenen 15 Jahren<br />

geholfen, wieder zu einem normalen<br />

Leben zurückzufinden.<br />

Zuerst versorgte sie Kobald jeden Morgen<br />

mit einem Frühstück und hat so ganz langsam<br />

den Kontakt zu ihm geknüpft. Später<br />

wurde das Frühstück zu einer Vollpension<br />

(O-Ton Kobald). Nicht nur konstant, sondern<br />

sehr behutsam und ohne Sendungsbewusstsein<br />

hatte Edeltraud Wetzel sich<br />

seiner angenommen. Sie half ihm mit Kleidungsstücken,<br />

mit Bettzeug, später zu einer<br />

Wohnung. Mit Unterstützung eines<br />

Zahnarztes, der Heinz Kobald<br />

honorarfrei behandelte,<br />

verhalf sie ihm zu neuen<br />

Zähnen. Dies vollbrachte<br />

Wetzel neben ihren alltäglichen<br />

Aufgaben in Berufund<br />

Familienleben. Ihr Unternehmen<br />

stieß in ihrem<br />

Umfeld nicht immer auf Verständnis.<br />

Sie bekam durchaus<br />

auch kritische Stimmen<br />

zu hören. Ehrenamtlich und<br />

sozial motiviert habe sie ihre<br />

Tat ohne organische Hilfe<br />

im Hintergrund ausgeübt.<br />

Ihre Motivation sei die<br />

Nächstenliebe zu den Menschen<br />

gewesen, betonte<br />

der Bezirksvorsteher. „Der<br />

Dank und die Urkunde kann<br />

das nicht ausdrücken, was<br />

Sie geleistet haben“, schloss Stierle.<br />

Edeltraud Wetzel dankte für die Ehrung<br />

und ergänzte noch: Als sie vor 15 Jahren<br />

auf dieses „zarte, ärmlich aussehende,<br />

kaum 50 Kilogramm wiegende Wesen“ im<br />

Wald getroffen sei, sei das für sie herzzerreißend<br />

gewesen. Sie habe gedacht, dieser<br />

Mann ist nicht freiwillig in der Hütte und<br />

beschlossen, ihm am nächsten Tag ein<br />

Frühstück zu bringen. Dies geschah dann<br />

Tag für Tag über zwei Jahre lang. Sehr<br />

großzügig habe auch ihre Familie sie unterstützt.<br />

Sie sei bei allen ihren Unterneh-<br />

Einen Chill- oder Discoraum ist der<br />

Wunsch vieler Jugendlicher – so auch<br />

bei den Kids der Robinson Jugendfarm<br />

in Botnang. In einer gemeinsamen Aktion<br />

mit den Botnanger Jugendräten ist<br />

dieser Wunsch nun Wirklichkeit geworden.<br />

Die Idee eines Chill- und Discoraums entstammt<br />

dem Wunsch- und Sorgenkasten<br />

auf der Robinson Jugendfarm. Dieser<br />

Wunsch sollte nun Anfang Oktober in Kooperation<br />

mit den Botnanger Jugendräten<br />

in die Tat umgesetzt werden. Im Vorfeld<br />

hatten die Kids der Farm im Spielhaus bereits<br />

einen Raum zum Chillen eingerichtet.<br />

Sie bauten eine Bar selbst und platzierten<br />

ein Sofa in dem Raum. Aber so richtig zufriedenstellend<br />

war das Ergebnis bis dato<br />

nicht. Vor allem für Discos war der Raum<br />

so gänzlich ungeeignet.<br />

Für einen Discoraum fehlte noch eine Musikanlage<br />

und auch das dazugehörende<br />

Schwarzlichtanlage. Im Alltag der Farm<br />

Edeltraud Wetzel verhalf Heinz Kobold in den vergangenen<br />

15 Jahren zu einem besseren Leben<br />

mungen immer mitgegangen. „Dies ist keine<br />

Selbstverständlichkeit und dafür bin ich<br />

sehr dankbar“, so Wetzel. Es sei nicht immer<br />

ein leichtes Unterfangen gewesen.<br />

Neben der Vollpension habe sie sich im<br />

Laufe der Zeit auch um die Rechtsabwicklung<br />

von Kobalds Schulden mit Hilfe ihres<br />

Cousins gekümmert. „Heute ist Heinz Kobald<br />

schuldenfrei. Er hat dies geschafft,<br />

mit abgetragenen Sachen, 52 Euro im Monat<br />

und ohne staatliche Hilfe. Sein Leben<br />

hat heute eine ganz andere Qualität“, hielt<br />

Edeltraud Wetzel zum Schluss fest.<br />

Text/Foto: <strong>Tommasi</strong><br />

Jugendräte und Farmkinder arbeiten zusammen<br />

Jugendfarm erhält Discoraum<br />

Der Discoraum wurde in einer gemeinsamen<br />

Aktion von Jugendrat und Jufa-Kindern<br />

neu gestaltet<br />

diesem Wunsch nachzukommen, war sehr<br />

schwierig, ist aus den Kreisen der hauptamtlichen<br />

Mitarbeiter zu hören. Deshalb<br />

wurden die Botnanger Jugendräte um Mithilfe<br />

gebeten, und die sagten auch sofort<br />

zu.<br />

Anfang Oktober trafen sich nun die Jugendräte<br />

mit den Kids der Farm, um die<br />

Aktion in Angriff zu nehmen. Gemeinsam<br />

wurden die Wände in dem Raum neu gestrichen<br />

und mit Hilfe eines Graffitikünstlers<br />

discotauglich gestaltet. Für die Installation<br />

der Schwarzlichtanlage erhielt<br />

das Team Unterstützung von einem Fachmann.<br />

Diese Aktion war neben der Teilnahme am<br />

Botnanger Weihnachtsmarkt die letzte des<br />

Jugendrats Botnang in dieser Legislaturperiode.<br />

Vom 16. Januar bis 3. Februar<br />

2012 stehen Neuwahlen an. Bis zum 25.<br />

November können sich interessierte Jugendliche<br />

im Alter zwischen 14 und 19<br />

Jahren noch für das Amt bewerben.<br />

Text: <strong>Tommasi</strong>/Foto: privat

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