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Landesgartenschau in Wangen im Allgäu 2024 – Auslobung eines ...

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Landschaftsarchitektonischer und städtebaulicher Realisierungswettbewerb<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>Wangen</strong> <strong>im</strong> <strong>Allgäu</strong> <strong>2024</strong><br />

gebildete Landesgrenze dicht h<strong>in</strong>ter der Stadt e<strong>in</strong>en über Jahrhunderte historisch<br />

zusammengewachsenen Kulturraum.<br />

Oberamtsstadt<br />

Als Verwaltungsmittelpunkt des Oberamtes <strong>Wangen</strong> blieb die Stadt <strong>im</strong> 19.<br />

Jahrhundert weiterh<strong>in</strong> der Haupt- und Marktort e<strong>in</strong>er Landregion. Handwerk und<br />

Ackerbau waren die hauptsächlichen Existenzgrundlagen. Die städtebaulichen<br />

Veränderungen <strong>in</strong> dieser Zeit waren nur ger<strong>in</strong>g und haben kaum <strong>in</strong> das mittelalterliche<br />

Stadtgefüge e<strong>in</strong>gegriffen.<br />

Späte Industrialisierung<br />

Sehr spät hielt mit der Errichtung e<strong>in</strong>er Baumwollsp<strong>in</strong>nerei 1860 (seit 1913: ERBA) die<br />

Industrialisierung <strong>in</strong> <strong>Wangen</strong> E<strong>in</strong>zug. Der Eisenbahnanschluss <strong>im</strong> Jahr 1880 Richtung<br />

Kißlegg, <strong>im</strong> Jahr 1890 Richtung Hergatz stärkte die weitere wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Stadt und war die Voraussetzung für die Gründung von drei<br />

Großkäsereien. Die Bevölkerung wuchs <strong>in</strong>nerhalb von 100 Jahren von 1.769<br />

Personen <strong>im</strong> Jahr 1840 auf 8.034 Personen <strong>im</strong> Jahr 1940 an.<br />

Nachkriegszeit<br />

Glücklicherweise blieb die Stadt von den Zerstörungen des zweiten Weltkrieges völlig<br />

verschont. Die Folgen des Zweiten Weltkrieges zeitigten dennoch Umwälzungen, die<br />

<strong>in</strong> der Geschichte <strong>Wangen</strong>s ohne Beispiel bleiben. 2.500 Evakuierte, Flüchtl<strong>in</strong>ge und<br />

He<strong>im</strong>atvertriebene mussten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er entbehrungsreichen Zeit <strong>in</strong> der Stadt<br />

aufgenommen werden. Erst durch den Ausbau der Randsiedlungsgebiete der Stadt<br />

zu eigenen „Stadtteilen” konnte die Wohnungsnot allmählich beseitigt werden. In den<br />

vielen nach dem Krieg neu gegründeten Betrieben fand die gewachsene Bevölkerung<br />

Arbeit.<br />

Geme<strong>in</strong>dereform<br />

Die jüngsten grundlegenden Veränderungen brachten die Verwaltungsreformen der<br />

Jahre 1972/73 mit sich. Zum e<strong>in</strong>en wurde der Landkreis <strong>Wangen</strong> aufgelöst und zum<br />

Landkreis Ravensburg geschlagen. Zum anderen wurden die sechs Geme<strong>in</strong>den<br />

Deuchelried, Karsee, Leupolz, Neuravensburg, Niederwangen und Schomburg <strong>in</strong> die<br />

jetzt „Große Kreisstadt <strong>Wangen</strong>” e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>det. Die E<strong>in</strong>wohnerzahl stieg von 14.400<br />

auf 22.066. Diese explosionsartige Verzehnfachung der Markungsfläche und der<br />

Bevölkerungszuwachs um über e<strong>in</strong> Drittel brachte die Stadt <strong>in</strong> jedem Bereich bis an<br />

die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Der Bau e<strong>in</strong>er zentralen Abwasserkläranlage,<br />

die Neuregelung des Fernstraßendurchgangsverkehrs, die überörtlichen<br />

Autobahnplanungen, die großzügige Erschließung von Wohnbau und<br />

Gewerbegebieten, der Ausbau des Schul- und Kulturwesens usw., all das waren die<br />

Aufgaben, die nun <strong>in</strong> Angriff genommen werden mussten.<br />

Folgen des Strukturwandels<br />

Mit der Konsolidierungsphase der 1980er Jahre setzte sich der globale<br />

Strukturwandel fort und wirkt unaufhaltsam auch <strong>in</strong> unsere Region h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Das <strong>in</strong> den<br />

60er Jahren e<strong>in</strong>setzende Höfesterben <strong>im</strong> <strong>Wangen</strong>er Umland hat heute e<strong>in</strong>en<br />

bedauerlichen Negativrekord erreicht und zeitigt als Folge e<strong>in</strong>e schleichende<br />

Veränderung unserer jahrhundertealten Kulturlandschaft. Die Schließung von<br />

Produktionsbetrieben <strong>in</strong> der textil-, metall- und lebensmittelverarbeitenden Industrie<br />

aufgrund der globalen wirtschaftlichen Strukturveränderungen hat zur heutigen<br />

Dom<strong>in</strong>anz der Dienstleistungen geführt. Andere Unternehmen haben sich mit ihren<br />

Produkten wie Programmschaltungen, Steuerungen, Labormöbeln oder Modellbau<br />

auf dem <strong>in</strong>ternationalen Markt behauptet. Gleichzeitig haben sich neue Unternehmen<br />

Wettbewerbsauslobung 12.09.2013 19

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