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Festschrift 125 Jahre Stadtmission - Evangelische Stadtmission ...

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oft eine große Ruhe und Zufrieden­<br />

heit. Dieser Frieden gibt Kraft für die<br />

nächsten Schritte des Lebens bis dahin,<br />

dass das Abschiednehmen von diesem<br />

Leben und den Menschen, die einem<br />

nahe waren, menschenfreundlich und<br />

würdevoll geschehen kann.<br />

Seelsorge und Verkündigung ereignet<br />

sich auch,<br />

● wenn der Gottesdienst und das<br />

Abendmahl in einem kleinen Kreis<br />

mitten zwischen persönlichen Sachen<br />

und medizinischen Hilfsmitteln gefei­<br />

ert wird;<br />

● wenn Menschen zwar bei der Pre­<br />

digt abschweifen, aber berührt die alten<br />

Liedstrophen erinnern;<br />

● wenn wir lernen, Schwächen zu­<br />

zulassen. Es stört dann nicht, wenn<br />

jemand Unwohlsein beklagt und mit<br />

seinem Lebensschicksal hadert;<br />

● wenn der Glaube der Starken den<br />

Schwachen mittragen darf, und das ist<br />

durchaus keine pastorale Einbahnstraße;<br />

● wenn in Frieden der letzte Segen<br />

gesprochen werden kann und spürbar<br />

wird, dass es gut ist.<br />

„Diese Lebensphase braucht die seelsorgerliche Begleitung,<br />

denn die Menschen hier tragen die Lieder und Gebete in ihren<br />

Herzen und da ist die Freude groß, wenn eine Seelsorgerin<br />

diese verborgenen Möglichkeiten zum Klingen und Wieder-<br />

erinnern bringt. Ihre Arbeit ist nicht wegzudenken, da sie so<br />

wertvoll ist.“<br />

Frau Ostertag, Betreuerin von Frau Ludäscher vom Wohnbereich Rubin<br />

Leben­Glauben­Handeln ist da, wo hin­<br />

gegangen wird in die Häuser, Wohn­<br />

bereiche und Zimmer, wo die Einsam­<br />

keit und Gebrechlichkeit sich zeigt, aber<br />

auch das Sich­öffnen­wollen in einem<br />

Gespräch sich ereignet, wo Berührungen<br />

stattfinden können zum Heilwerden an<br />

Leib und Seele und Geist.<br />

Nahrung für Seele und Geist<br />

Leben – Glauben – Handeln ist da, wo<br />

unsere zentralen Kraftquellen aus dem<br />

Evangelium von Jesus Christus – einge­<br />

bunden in guten, oft altvertrauten Ri­<br />

tualen – direkt sinnlich spürbar werden:<br />

beim Teilen von Brot und Wein. Und<br />

der Reichtum einer Theologie des Erbar­<br />

mens und der Vergebung am Ende eines<br />

langen Lebens stehen kann, damit trotz<br />

aller körperlichen und psychischen Ge­<br />

brechlichkeiten die Seele und der Geist<br />

Nahrung bekommen.<br />

Ein solcher Ansatz in der Seelsorge ist<br />

immer verbunden mit einem spiritu­<br />

ellen Weg, der jedoch ganz praktisch<br />

individuelle Lösungen finden und um­<br />

setzen will.<br />

„Die Wärme und Zuwendung vermittelt heimatliche Gebor-<br />

genheit, eine große Stütze auf unserem Weg zum Wechsel<br />

der Welten.“<br />

Claudia Burgert, Tochter von Frau Türk vom Wohnbereich Rubin<br />

<strong>125</strong> <strong>Jahre</strong> l e b e n . g l a u b e n . h a n d e l n<br />

Ruth Kummetz<br />

evangelische Seelsorgerin<br />

im Wichernhaus<br />

Einsamkeit<br />

Leben­Glauben­Handeln<br />

ist da, wo hingegangen<br />

wird in die Häuser, Wohn­<br />

bereiche und Zimmer,<br />

wo die Einsamkeit und<br />

Gebrechlichkeit sich zeigt.<br />

Seite 37

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