13.11.2012 Aufrufe

Festschrift 125 Jahre Stadtmission - Evangelische Stadtmission ...

Festschrift 125 Jahre Stadtmission - Evangelische Stadtmission ...

Festschrift 125 Jahre Stadtmission - Evangelische Stadtmission ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ging immer mehr Würde verloren und<br />

ich versuchte es mit allem Möglichen<br />

und Unmöglichen, mich selbst von der<br />

Sucht zu befreien.<br />

Das „Blaue Kreuz“ wurde<br />

mir empfohlen<br />

Durch die Empfehlung meines Wir­<br />

tes kam ich eines Tages zur Selbsthil­<br />

fegruppe des Blauen Kreuzes in den<br />

Räumlichkeiten der Psychosozialen<br />

Beratungsstelle der <strong>Stadtmission</strong>.<br />

Gleich am ersten Abend spürte ich<br />

ein warmes, wohliges Gefühl. Deshalb<br />

ging ich regelmäßig zur Gruppe, ob­<br />

wohl ich noch weiter trank.<br />

Der Name „Jesus Christus“<br />

tauchte immer wieder auf<br />

Ich freundete mich mit einem Prakti­<br />

kanten der Beratungsstelle an. Er emp­<br />

fahl mir Gespräche in der Beratungs­<br />

stelle. Ich nahm dieses Angebot wahr<br />

und war überrascht von der Empathie,<br />

die mir entgegengebracht wurde. Im­<br />

mer wieder tauchte in den Gesprächen<br />

der Name Jesus Christus auf und dass<br />

er für meine Schuld gestorben sei. Er<br />

sei der Weg (aus der Sucht), die Wahr­<br />

heit (die frei macht) und das Leben (das<br />

ewige – nicht nur für das Überleben<br />

im Hier). Auf die Frage, was denn ge­<br />

schehen müsste, damit ich bereit bin,<br />

mein Leben zu ändern, antwortete ich:<br />

Arbeitsplatzverlust, Gefängnis, Schä­<br />

digung oder Verletzung eines ande­<br />

ren. Als ob Gott mir geantwortet hät­<br />

te, wachte ich einige Wochen später<br />

in der Ausnüchterungszelle auf. Voller<br />

Angst und Panik betete ich in meiner<br />

Not: „Mein ganzes Leben lang habe ich<br />

gemacht, was ich wollte und bin dabei<br />

auf die Schnauze gefallen, jetzt mach<br />

Du, was Du willst!“ Auf dem Nachhau­<br />

seweg schneite es und ich fluchte.<br />

Ich erfuhr Sinn im Leben<br />

Heute weiß ich, dass Gott diesen<br />

Schnee als Zeichen seiner Liebe für<br />

mich gab. Denn es war Ostersonntag­<br />

morgen und ich bin mit Jesus aufer­<br />

standen. Den Schnee sah ich als Zei­<br />

chen meiner Reinheit. Nach kurzer Zeit<br />

fing ich wieder an zu trinken, aber Gott<br />

hatte schon begonnen, in meinem Le­<br />

ben aufzuräumen. Deshalb ließ Gott<br />

zu, dass mein Arbeitgeber mir mit der<br />

Kündigung drohte.<br />

Daraufhin gab ich voller Verzweiflung<br />

und als letzten Strohhalm mein Leben<br />

Jesus Christus. So erfuhr ich die Liebe,<br />

Geborgenheit und den Sinn in meinem<br />

Leben. Diesen Sinn hatte ich zuvor<br />

überall und in allen Dingen versucht<br />

zu finden. Ich bin heute neun <strong>Jahre</strong><br />

„frei“ und Gott lässt mich immer noch<br />

genesen und macht mich heil. Ich bin<br />

ehrenamtlicher Suchtkrankenhelfer<br />

und Seelsorger. Ich leite Betroffenen­<br />

und Angehörigengruppen im Blauen<br />

Kreuz. Zusätzlich leite ich einen Bibel­<br />

kreis, in dem ich immer wieder sehe,<br />

wie Gottes Wort Menschen trägt und<br />

heilt.<br />

<strong>125</strong> <strong>Jahre</strong> l e b e n . g l a u b e n . h a n d e l n<br />

Ohne Halt …<br />

Wie bei einer Achter­<br />

bahnfahrt, ohne Halt,<br />

raste das Leben im<br />

Alkohol­, Kokain­ und<br />

Cannabisrausch an mir<br />

vorbei.<br />

„Irgendwann, als ich noch tief in der Sucht steckte, begann meine Frau das Blaue Kreuz<br />

in Freiburg aufzusuchen. Eines Tages ging ich mit. Ich sollte meine Niederlage gegenüber<br />

dem Suchtmittel Alkohol eingestehen und nichts mehr trinken. Jedoch ging das nicht ohne<br />

fremde Hilfe. Die Hilfe kam durch die Beratungsstelle, die mir langsam aber beständig den<br />

Weg aufzeigte.“ Gerhard Schlegel, trockener Alkoholiker<br />

Seite 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!