Festschrift 125 Jahre Stadtmission - Evangelische Stadtmission ...
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ich. Als unser Gespräch beendet war,<br />
war ich erstaunt, wie leicht es mir ge<br />
fallen war zu reden. Denn man ließ<br />
mich reden, fragte dies oder jenes, ohne<br />
mich jedoch zu bedrängen, alles verlief<br />
vorurteilsfrei und in einer entspannten<br />
Atmosphäre.<br />
So wurde ich eingestellt für den Ver<br />
kauf im „hand2hand“, einem kleinen<br />
Geschäft für gebrauchte Sachen aller<br />
Art. Nun galt es für mich herauszu<br />
finden, ob ich noch etwas konnte von<br />
dem, was ich vor rund 40 <strong>Jahre</strong>n als<br />
Verkäufer gelernt hatte. Ich lernte nette<br />
Kollegen kennen, fand mich schnell zu<br />
recht und meine Ängste fielen langsam<br />
von mir ab.<br />
Es wird einem hier viel Spielraum ein<br />
geräumt, man trägt Verantwortung<br />
für Präsentation, Dekoration des Sor<br />
timents, Kundenberatung und Kasse.<br />
Hier konnte ich meine ganze Kreativi<br />
tät ausleben und es machte mir großen<br />
Spaß. Manchmal musste unsere Sozi<br />
alarbeiterin mich auch bremsen mit<br />
dem Hinweis, dass es nicht allein mein<br />
Laden sei. Recht hatte sie ja, aber mitt<br />
lerweile hatte ich wieder so einen Zug<br />
nach vorne, dass der eine oder ande<br />
re Kollege nicht mithalten konnte. So<br />
lernte ich wieder Rücksicht auf andere<br />
zu nehmen, das Gespräch zu suchen bei<br />
unterschiedlichen Meinungen usw.<br />
Hier in der Holzwerkstatt muss man vor<br />
nichts Angst haben, man kann frank<br />
und frei reden, es gibt keine Vorurteile,<br />
jeder wird fair und anständig behan<br />
delt. Ich halte es mit unserer Kund<br />
schaft ebenso. Jeder wird freundlich<br />
behandelt, ob fein angezogen oder<br />
ärmlich gekleidet, hier zählt nur der<br />
Mensch, nicht sein Äußeres.<br />
Die Freude wiedergefunden<br />
Nun bin ich schon über ein Jahr im<br />
„hand2hand“ und die letzten Monate<br />
meiner Tätigkeit hier sind angebro<br />
chen. Meine Ängste und Depressionen<br />
gehören der Vergangenheit an, und die<br />
Zukunft wird zeigen, ob alles Bestand<br />
hat. Ich habe meine Sprache wiederge<br />
funden und die Freude an den schönen<br />
Dingen des Lebens. Natürlich muss ich<br />
weiter an mir arbeiten, dem eingeschla<br />
genen Weg konsequent folgen. Aber<br />
ich bin auch nicht mehr allein. Und<br />
das ist gut so!<br />
Vielleicht kommen Sie einmal zu uns,<br />
um bei einer Tasse Tee oder Kaffee Ihre<br />
Blicke schweifen zu lassen und etwas<br />
Hübsches für Sie selbst, Freunde oder<br />
Bekannte zu finden.<br />
<strong>125</strong> <strong>Jahre</strong> l e b e n . g l a u b e n . h a n d e l n<br />
Wolfgang Blöhm<br />
Fair …<br />
Jeder wird fair und<br />
anständig behandelt.<br />
Ich halte es mit unserer<br />
Kundschaft ebenso.<br />
Jeder wird freundlich<br />
behandelt …<br />
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