Festschrift 125 Jahre Stadtmission - Evangelische Stadtmission ...
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de und entsprechende Hilfen bei der<br />
Lebensbewältigung. Die <strong>Evangelische</strong><br />
Kirche, die Innere Mission und später<br />
die Diakonie leisteten seit Beginn der<br />
Abstinenz und Selbsthilfebewegung<br />
und insbesondere seit der Gründung<br />
des Blauen Kreuzes in Deutschland im<br />
<strong>Jahre</strong> 1885 einen wichtigen Beitrag<br />
für die Gestaltung der Suchtkranken<br />
hilfe in Deutschland. Heute dürfte die<br />
Diakonie bundesweit wohl der größte<br />
Träger im Bereich der Suchtkranken<br />
hilfe sein.<br />
Die diakonischen Suchthilfen haben<br />
im Laufe der Zeit eine multidiszipli<br />
näre und teamorientierte Fachlichkeit<br />
hervorgebracht. Charakteristisch ist<br />
die Zusammenarbeit von Sozialarbeit,<br />
Pädagogik, Psychologie, Medizin und<br />
Theologie. Diese fachübergreifende<br />
Teamarbeit ist neben dem differen<br />
zierten Angebot notwendig, um dem<br />
Suchtkranken und gefährdeten die<br />
nötigen, am individuellen Bedarf ori<br />
entierten Hilfen zu geben.<br />
Das wichtigste Prinzip<br />
des Handelns<br />
Zentrales Ziel der Hilfen ist, den Ab<br />
hängigkeitskranken die Möglichkeit<br />
eines sinnerfüllten und suchtmittel<br />
freien Lebens aufzuzeigen sowie die<br />
Chance zur Erneuerung von gestörten<br />
Beziehungen zu Menschen und Gott.<br />
Die Betroffenen sollen ihre Autono<br />
mie so weit als möglich bewahren.<br />
Dieses zentrale Ziel schließt akzep<br />
tierende und suchtbegleitende Ansät<br />
ze und Angebote der Betreuung mit<br />
ein. Abhängigkeit ist kein alternativer<br />
Lebensentwurf, sie bedroht vielmehr<br />
die Autonomie des Menschen. Daher<br />
ist es vernünftig und geboten, Ein<br />
fluss zu nehmen, um Missbrauch und<br />
Abhängigkeit zu verhindern und zu<br />
vermindern. Diakonische Suchthilfe<br />
braucht dazu Verlässlichkeit in der<br />
Politik, insbesondere im kommunalen<br />
Bezug. Wichtigstes Prinzip des Han<br />
delns im Hilfesystem ist das der „be<br />
darfsgerechten, personenorientierten<br />
und umfassenden Versorgung“ aller<br />
Abhängigkeitskranken und der „be<br />
darfsgerechten Kooperation und Ko<br />
ordination aller Hilfen“.<br />
Effiziente Angebote –<br />
von Überlebenshilfe zur<br />
komplementären Versorgung<br />
Die Angebote müssen für alle Hil<br />
fesuchenden und ihre Angehörigen<br />
zugänglich sein. Bei den Angeboten<br />
zur Hilfe orientiert sich diakonische<br />
Suchthilfe am konkreten Bedarf und<br />
an konkreten Lebensbedingungen der<br />
Betroffenen. Dabei ist Suchtmittelfrei<br />
heit nicht die Voraussetzung für die<br />
Hilfe, sondern anzustrebendes Ziel.<br />
Wird es nicht erreicht, darf das nicht<br />
zur Ausgrenzung führen. Erforderlich<br />
ist dabei ein breites Angebot, das von<br />
der Überlebenshilfe bis zur komple<br />
mentären Versorgung reicht. Effizi<br />
ente Angebote müssen erhalten und<br />
bedarfsgerecht ausgebaut werden.<br />
Die jeweils begrenzten Angebote kön<br />
nen sich insgesamt nur als sinnvolles<br />
System entfalten, wenn die Leistungs<br />
anbieter miteinander und mit den<br />
Leistungsträgern eng kooperieren.<br />
Diakonische Suchthilfen arbeiten im<br />
regionalen Verbund, sind verlässliche<br />
Partner und sorgen für die Bereitstel<br />
lung und Sicherung der erforderli<br />
chen und notwendigen Hilfequalität<br />
im Sinne von „Not wenden“. In dieser<br />
Verpflichtung steht die <strong>Evangelische</strong><br />
<strong>Stadtmission</strong> Freiburg seit <strong>125</strong> <strong>Jahre</strong>n,<br />
und wir wünschen ihr zu ihrem Jubilä<br />
um alles Gute und Gottes Segen!<br />
<strong>125</strong> <strong>Jahre</strong> l e b e n . g l a u b e n . h a n d e l n<br />
Suchthilfen<br />
Diakonische Suchthilfen<br />
arbeiten im regionalen<br />
Verbund, sind verlässliche<br />
Partner und sorgen für<br />
die Bereitstellung und<br />
Sicherung der erforder<br />
lichen und notwendigen<br />
Hilfequalität im Sinne<br />
von „Not wenden“.<br />
Dr. Theo Wessel<br />
Geschäftsführer Gesamt-<br />
verband Suchtkrankenhilfe<br />
im Diakonischen Werk<br />
der <strong>Evangelische</strong>n Kirche<br />
Deutschland (GVS)<br />
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