Genau auf Kurs!
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Die Formulierung macht’s<br />
möglich<br />
Das hochwirksame Fungizid Proline ®<br />
EC250 ist ein Beispiel dafür, wie mittels<br />
Formulierung eine gute Haftung des Wirkstoffes<br />
erreicht werden kann. Proline<br />
gehört der neuen Wirkstoffklasse der Triazolinthione<br />
an und wird erfolgreich gegen<br />
pilzliche Krankheitserreger in Winterraps<br />
und Getreide eingesetzt. Hier ist die<br />
Sprühnebelhaftung (Retention) wie auch<br />
das Spreiten des anhaftenden Tropfens<br />
optimal und es wird eine sehr gleichmäßige<br />
Anlagerung der Spritzflüssigkeit<br />
erreicht. Dies ergaben Messungen der<br />
Retention und Bedeckung nach Applikation<br />
mit einer Standard-Flachstrahldüse.<br />
Eine optimierte Formulierung wie Proline<br />
EC250 ergibt aber auch bei einer grobtropfigen<br />
Applikation, wie zum Beispiel bei<br />
Luftinjektordüsen, ein vergleichbares Ergebnis.<br />
Ausschlaggebend ist hierbei, dass<br />
die durch die Formulierung definierten<br />
Eigenschaften der Spritztröpfchen nahezu<br />
unabhängig von der Tropfengröße sind.<br />
Der Weg in die Pflanze<br />
Sprühnebelhaftung von Wasser und Proline<br />
Penetration (rel.)<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
<strong>auf</strong> Zuckerrübe<br />
Bei vielen Pflanzenschutzwirkstoffen handelt<br />
es sich um systemische Mittel, die aus<br />
den Spritztröpfchen, aber auch aus dem<br />
Spritzbelag in die Pflanze <strong>auf</strong>genommen<br />
werden müssen, um ihre Wirkung bestmöglich<br />
zu entfalten. Je nach den physikalisch-chemischen<br />
Eigenschaften des Wirkstoffes<br />
und der Indikation ist eine ganz<br />
bestimmte Aufnahmegeschwindigkeit<br />
optimal, die wiederum mit Hilfe der<br />
Formulierung eingestellt werden kann. So<br />
kann die Formulierung Zusatzstoffe enthalten,<br />
die eine ausreichende Wirkstoff<strong>auf</strong>nahme<br />
innerhalb weniger Stunden ermöglicht.<br />
Dies ist vorteilhaft für eine verbesserte<br />
Regenfestigkeit, optimale kurative<br />
Wirkung oder auch zum Schutz vor<br />
photochemischem Abbau von Wirkstoffen.<br />
Wird ein Wirkstoff jedoch schnell in der<br />
Pflanze abgebaut und damit inaktiv, oder<br />
handelt es sich um ein reines Belagsmittel,<br />
gilt es durch Wahl des geeigneten Formuliertyps<br />
sowie neutraler Formulierbestandteile<br />
die Aufnahme des Wirkstoffes<br />
in die Pflanze zu unterdrücken.<br />
Formulierung für systemische<br />
Wirkung<br />
Bei Produkten mit mehreren systemischen<br />
Wirkstoffen muss die Formulierung die<br />
Aufnahme beider Substanzen in die Pflanze<br />
ermöglichen. Ein gutes Beispiel hierfür ist<br />
das Fungizid Fandango ® , das erfolgreich<br />
in Gerste, Roggen und Triticale eingesetzt<br />
wird. In Fandango sind die beiden Wirkstoffe<br />
Prothioconazole und Fluoxastrobin<br />
kombiniert. Die Formulierung ist dabei so<br />
optimiert, dass Unterschiede bei der verwendeten<br />
Wassermenge, der Applikationstechnik,<br />
der Temperatur oder Luftfeuchte<br />
das Aufnahmeergebnis vernachlässigbar<br />
gering beeinflussen.<br />
<strong>auf</strong> Gerste<br />
0<br />
Wasser Wasser Proline EC250<br />
Sprühnebelhaftung von Wasser <strong>auf</strong> gut benetzbaren Pflanzen wie Zuckerrübe oder Apfel sowie von Proline EC250 <strong>auf</strong><br />
Gerste. Auf Gerste haftet nur ein optimiertes Produkt gut.<br />
Die dargestellten Beispiele zeigen, dass<br />
die Formulierungen gerade auch bei<br />
Spritzapplikationen einen wesentlichen<br />
Einfluss <strong>auf</strong> den Behandlungserfolg haben.<br />
Das Ziel der Formuliertechnik ist es dabei,<br />
den Gesamtprozess im Zusammenspiel mit<br />
der Applikationstechnik und den praxisüblichen<br />
Bedingungen zu optimieren.<br />
Ausblick<br />
Unter den sich ständig erhöhenden Anforderungen<br />
des modernen Pflanzenschutzes<br />
werden immer neue und weiter optimierte<br />
Varianten bekannter Formuliertypen sowie<br />
neue Konzepte erforderlich sein. Diesen<br />
Aufgaben stellt sich die Formuliertechnik<br />
von Bayer CropScience, die sich zu einer<br />
interdisziplinären, naturwissenschaftlichen<br />
Disziplin mit den Fächern Kolloidchemie<br />
und Grenzflächenphysik entwickelt hat, in<br />
der auch die Technische Chemie eine wesentliche<br />
Rolle spielt. Eine optimale Formulierung<br />
der Wirkstoffe wird für den Erfolg<br />
eines Präparates im Markt von entscheidender<br />
Bedeutung bleiben. ■<br />
In der letzten Ausgabe 1/05 des Kurier wurden die<br />
Formuliertypen ausführlich vorgestellt. Der Artikel<br />
kann nachgelesen werden im Internet unter<br />
www.agrokurier.com.<br />
Blattwachs<br />
(unbehandelt)<br />
Belag der<br />
Formulierung<br />
Trifloxystrobinkristalle<br />
Zeitverl<strong>auf</strong> der Blattpenetration von Prothioconazole<br />
und Fluoxastrobin<br />
40<br />
30<br />
25 ºC, 60 % relative Luftfeuchtigkeit<br />
Prothioconazole<br />
in Fandango<br />
Penetration (%)<br />
20<br />
10<br />
Prothioconazole<br />
nicht formuliert<br />
Fluoxastrobin<br />
in Fandango<br />
Fluoxastrobin<br />
nicht formuliert<br />
0 12 24 36 48 60 72<br />
Zeit (Stunden)<br />
Belag einer EC-Formulierung von Trifloxystrobin und einem Azol <strong>auf</strong> der Unterseite<br />
von Weizenblättern. Bei starker Vergrößerung im Rasterelektronenmikroskop<br />
erkennt man den guten Kontakt zur Blattoberfläche und einzelne Trifloxystrobinkristalle.<br />
Das Insert zeigt den homogenen Belag innerhalb eines Tröpfchens.<br />
Zeitverl<strong>auf</strong> bis drei Tage nach Applikation (t = 0) aus einer Fandango EC Formulierung<br />
im Vergleich zu nicht formulierten Wirkstoffen. Beide Wirkstoffe penetrieren<br />
auch aus dem Spritzbelag mit Fandango über einen Zeitraum von Tagen mit nahezu<br />
konstanter Geschwindigkeit um ein Vielfaches schneller.<br />
2/05 KURIER 15