Städtebauliche Wirkungsanalyse - Stadt Lingen
Städtebauliche Wirkungsanalyse - Stadt Lingen
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<strong>Städtebauliche</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong> � Ansiedlung Verbrauchermarkt � <strong>Lingen</strong> (Ems)<br />
1 Ausgangssituation und methodisches Vorgehen<br />
Aktuelle Planungen der in <strong>Lingen</strong> (Ems) ansässigen Firma Bernhard van Lengerich (BvL)<br />
sehen für die eigenen Grundstücksflächen im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Lingen</strong>-Innenstadt eine Veränderung<br />
bzw. Erweiterung der derzeitigen Einzelhandelsnutzung vor. Es ist geplant, die<br />
Angebotsstruktur am Vorhabenstandort – unter Beibehaltung des bereits heute bestehenden<br />
Angebotes – um einen Lebensmittelverbrauchermarkt mit rd. 3.500 m² Verkaufsfläche<br />
zu erweitern. Im Zuge der baulichen Veränderung der Bestandsbebauung<br />
ist zudem vorgesehen, den neu zu errichtenden Verbrauchermarkt über eine Mallfläche<br />
(rd. 350 m² Verkaufsfläche für Konzessionäre) an das bereits heute am Vorhabenstandort<br />
bestehende Möbelhaus anzuschließen. In Summe ist eine Erweiterung der<br />
Bestandsverkaufsflächen (7.100 m²) um rd. 3.850 m² geplant.<br />
Der zu untersuchende Vorhabenstandort befindet sich rd. 400 m südlich der <strong>Lingen</strong>er<br />
Innenstadt, die gemäß dem aktuell gültigen Einzelhandelskonzept der <strong>Stadt</strong> <strong>Lingen</strong><br />
(Ems) als schützenswerter zentraler Versorgungsbereich gemäß § 2 (2) BauGB, § 9 (2a)<br />
BauGB, § 34 (3) BauGB und § 11 (3) BauNVO definiert ist. Direkt südlich angrenzend<br />
an den Vorhabenstandort befinden sich die Emslandhallen; mit dem Um- bzw. Neubau<br />
der EmslandArena wurde im Juli 2012 begonnen. Im näheren Umfeld des Vorhabenstandortes<br />
ist zudem mittel- bis langfristig eine bauliche Umgestaltung der Flächen am<br />
Alten Hafen beabsichtigt – die Entwicklung eines neuen <strong>Stadt</strong>quartiers in direkter<br />
räumlicher Nähe zum Vorhabenstandort ist demnach beabsichtigt.<br />
Mit der Realisierung eines rd. 3.500 m² Verkaufsfläche umfassenden Verbrauchermarktes<br />
(plus rd. 350 m² Verkaufsfläche in der geplanten Mall) sind insbesondere für die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Lingen</strong> (Ems) Chancen (z. B. Stärkung der mittelzentralen Versorgungsfunktion),<br />
aber auch Risiken (z. B. Umsatzverlagerungen durch die Ansiedlung zentrenrelevanter<br />
Sortimente sowohl aus den eigenen zentralen Versorgungsbereichen als auch aus den<br />
zentralen Versorgungsbereichen der möglicherweise betroffenen Nachbarkommunen)<br />
verbunden, die im Vorfeld einer Projektrealisierung zu diskutieren und schließlich gegeneinander<br />
abzuwägen sind. In diesem Zusammenhang gibt die vorliegende städtebauliche<br />
<strong>Wirkungsanalyse</strong> i.S.v. § 11 (3) BauNVO und § 2 (2) BauGB gutachterliche<br />
Empfehlungen, die als Entscheidungsgrundlage im Abwägungsprozess herangezogen<br />
werden können. Im Fokus des Gutachtens stehen hierbei insbesondere die folgenden<br />
Fragestellungen:<br />
� Welche absatzwirtschaftlichen und daraus resultierenden städtebaulichen<br />
Folgewirkungen sind mit der Realisierung des Vorhabens in der geplanten<br />
Größenordnung verbunden?<br />
� Sofern für die geplante Größenordnung keine städtebauliche Verträglichkeit<br />
festgestellt werden kann: welche Größenordnung ist i. S. v. § 11 (3) BauNVO<br />
und § 2 (2) BauGB maximal verträglich?<br />
Junker und Kruse<br />
<strong>Stadt</strong>forschung � Planung Dortmund<br />
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