Städtebauliche Wirkungsanalyse - Stadt Lingen
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<strong>Städtebauliche</strong> <strong>Wirkungsanalyse</strong> � Ansiedlung Verbrauchermarkt � <strong>Lingen</strong> (Ems)<br />
Mit dem potenziellen „Marktzutritt“ des Einzelhandelsvorhabens verändert sich das<br />
raumwirtschaftliche Gewicht des Standortes im Verhältnis zu den anderen Standorten,<br />
da Umsatz und Widerstände von Nachfrage- und Angebotsstandorten zueinander eine<br />
relative Veränderung erfahren.<br />
Folgende Eingangswerte werden im Rahmen des Gravitationsmodells mit berücksichtigt:<br />
� Die erhobenen Verkaufsflächen nach Sortimentsgruppen und Anbietern/Standorten,<br />
� die Flächenproduktivitäten nach Sortimentsgruppen / Standorten,<br />
� der daraus resultierende sortimentsgruppenspezifische und summierte Umsatz<br />
der Anbieter/Standorte,<br />
� die Widerstände (Raumdistanzen) zwischen den Standorten resultieren jeweils<br />
aus der Abhängigkeit der Sortimentsgruppen und der Gesamtattraktivität der<br />
Anbieter/Standorte und ihrer jeweiligen Marktgebiete,<br />
� der zu erwartende Umsatz der Neuansiedlung.<br />
Als Datengrundlage für die Berechnungen dient eine aktuelle, im abgegrenzten Untersuchungsraum<br />
durchgeführte primärstatistische Einzelhandelserhebung (Juni / Juli<br />
2012). Erhoben wurden die für die Untersuchung relevanten Hauptwarengruppen<br />
Nahrungs- und Genussmittel sowie Drogerie und Körperpflege (vgl. Kapitel 3).<br />
Um den Anforderungen der Rechtsprechung im Sinne einer „Worst Case-Annahme“<br />
zu genügen 41 , ist für die Modellrechnungen der aus städtebaulicher Sicht nachteilhafteste<br />
Fall berechnet worden: Durch die Realisierung des avisierten Vorhabens können<br />
bis auf die üblicherweise anzunehmenden Streukunden weder zusätzliche Kunden von<br />
außerhalb des zu Grunde gelegten Untersuchungsraums gewonnen werden, noch wird<br />
sich die Abschöpfungsquote im Einzugsbereich durch das Vorhaben erhöhen, d. h. der<br />
Kaufkraftabfluss aus Teilen des Einzugsgebiets wird gemäß dieser Annahme im Saldo<br />
nicht reduziert werden. Daraus resultiert, dass in diesem städtebaulich ungünstigsten<br />
Fall, eine Umsatzumverteilung von bis zu 100 % innerhalb des Untersuchungsraumes<br />
stattfindet.<br />
Bevor im Folgenden die Analyseergebnisse in Bezug auf das mögliche monetäre Umverteilungspotenzial<br />
der untersuchungsrelevanten Warengruppengruppen der geplanten<br />
Einzelhandelsansiedlung mit einer kurzen Einschätzung der städtebaulichen Folgewirkungen<br />
dargestellt werden, wird ein Exkurs zur sogenannten 10%-Schwelle gegeben.<br />
41 vgl. u. a. das sog. Preußen-Park-Urteil des OVG Münster: OVG NRW Az.: 7a D 60/99.NE vom 07. Dez.<br />
2000, S. 53 ff.<br />
Junker und Kruse<br />
<strong>Stadt</strong>forschung � Planung Dortmund<br />
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