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UNIVERSIT¨AT AUGSBURG Institut für Physik Der Stehaufkreisel ...

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2.4 Existenz von Zwischenzuständen 25<br />

Bemerkung<br />

Die letzten beiden Ungleichungen lassen sich auch mit Hilfe der Winkelgeschwindigkeiten<br />

bezüglich Drehungen um die Figurenachse schreiben. Führt man die<br />

Kardanschen Winkel α, β, γ als generalisierte Koordinaten ein (Definition siehe<br />

etwa [15]), so gilt <strong>für</strong> ϑ = 0 : ˙γ = ˙ϕ+ ˙ ψ und <strong>für</strong> ϑ = π : ˙γ = − ˙ϕ+ ˙ ψ. Bezeichnen<br />

wir die Winkelgeschwindigkeit bei ϑ = 0 mit ˙γA sowie bei ϑ = π mit ˙γE und<br />

setzen <strong>für</strong> ɛ wieder a/r ein, so folgt aus (2.8) als Stabilitätskriterium<br />

˙γ 2 A<br />

r<br />

r − a<br />

Für ϑ = π ergibt sich aus (2.9)<br />

˙γ 2 E<br />

r<br />

r + a<br />

� I3<br />

I1<br />

� I3<br />

I1<br />

− r<br />

r − a<br />

�<br />

− r<br />

�<br />

r + a<br />

> mga<br />

. (2.10)<br />

I1<br />

> mga<br />

. (2.11)<br />

I1<br />

Dies sind genau die Kriterien, die Kurt Magnus [15] mit der ” Methode der kleinen<br />

Schwingungen“ (lineare Stabilitätsanalyse) hergeleitet hat. Allerdings mit<br />

dem bedeutenden Unterschied, daß aufgrund unserer Ableitung die obigen Bedingungen<br />

jetzt notwendig und hinreichend <strong>für</strong> die Stabilität sind!<br />

Des weiteren wurde bei der Herleitung lediglich ein Gleitreibungsgesetz mit<br />

der Eigenschaft FR = 0 ⇐⇒ vR = 0 vorausgesetzt, die genaue Form (Bei K.<br />

Magnus gilt FR = cvR) ist dagegen unbedeutend! Dies erklärt auch die Unabhängigkeit<br />

von irgendeinem Reibungsfaktor.<br />

2.4 Existenz von Zwischenzuständen<br />

In diesem Abschnitt betrachten wir die Zwischenzustände genauer, und leiten<br />

Kriterien <strong>für</strong> deren Existenz und Verträglichkeit mit dem Vorliegen eines <strong>Stehaufkreisel</strong>s<br />

her. Die Analyse geschieht wieder mit Hilfe der Kurvendiskussion von<br />

Emin(ϑ).<br />

<strong>Der</strong> erste Term in (2.4) beschreibt die Rotationsenergie und ist üblicherweise<br />

sehr viel größer als die potentielle Energie. Deshalb wird zunächst der Schwerkraftterm<br />

vernachlässigt. Nullsetzen der ersten Ableitung von Emin(ϑ) führt <strong>für</strong><br />

sin ϑ �= 0 auf die Beziehung<br />

Mit −1 < cos ϑ < 1 folgt hieraus<br />

cos ϑ = ɛI3<br />

. (2.12)<br />

I3 − I1<br />

I1 < I3(1 − ɛ) <strong>für</strong> I3 > I1, (2.13)<br />

I1 > I3(1 + ɛ) <strong>für</strong> I3 < I1. (2.14)

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