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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Im Falle eines Konfliktes zwischen Fledermäusen und Windenergieanlagen reagieren vermutlich<br />

nur einige Arten (RAHMEL et al. 1999, BACH 2001, NLWKN 2006) empfindlich.<br />

Bei den eingriffsrelevanten Fledermäusen handelt es sich vor allem um Arten, die infolge<br />

ihres spezifischen Jagdverhaltens im freien Luftraum und ihrer z. T. ausgeführten Wanderflüge<br />

in größeren Höhen (KEELEY et al. 2001, JOHNSON et al. 2000, DÜRR 2002, NLWKN<br />

2006), durch das Errichten von Windparks mit Anlagen von großer Nabenhöhe in ihrer Lebensweise<br />

beeinträchtigt werden könnten. Nach dem NLKWN (2006) kommen hierfür folgende<br />

Arten in Frage: Abendsegler, Kleinabendsegler, Nord-, Zweifarb-, Breitflügel- und<br />

Rauhautfledermaus und bedingt das Große Mausohr. Nach den neuesten Daten der Funddatei<br />

für Fledermausverluste (DÜRR 2007) gibt es vom Mausohr und der Nordfledermaus in<br />

Deutschland bisher jeweils nur einen Totfund. Hingegen sind von der Mückenfledermaus 13<br />

Funde und dem Grauen Langohr 6 Funde bisher gemeldet. Die Zwergfledermaus scheint<br />

bezüglich des Zugverhaltens (RAHMEL et al 2004, DÜRR 2007, NLWKN 2006) und nach<br />

Erkenntnissen von BRINKMANN (2006) in Waldstandorten und Wochenstubennähe ebenfalls<br />

eingriffsensibel zu reagieren und zählt bundesweit zu der zweithäufigsten Fundopfern<br />

an WEA (DÜRR, 2007). Spezifische Abstandsregeln gelten auch für die über dem Kronendach<br />

des Laubwaldes jagenden Tiere des Abendseglers, Kleinabendsegler, Zweifarb-,<br />

Bechstein-, Mops- und Fransenfledermaus.<br />

Soweit keine weiteren (Langzeit-) Untersuchungen zu den Auswirkungen von WEA auf Fledermäuse<br />

vorliegen, muss nach der Vorsorgeregelung von einer Gefährdung aller im halboffenen<br />

und offenen Luftraum jagenden Fledermausarten ausgegangen werden (BACH 2003,<br />

DIETZ 2003; DÜRR & BACH; 2004; BACH & RAHMEL; 2004/2006, NLWKN 2006, BRINK-<br />

MANN, 2006).<br />

Die möglichen Wirkfaktoren der Windenergieanlagen auf die Fledermausfauna:<br />

- Verlust von Lebensraum<br />

- Verlust von Jagdhabitaten<br />

- Barriere-Effekt<br />

- Emission<br />

- Kollisionsgefahr (gesteigerte Jagdattraktivität im Bereich der Kanzel durch erhöhte Wärmeabgabe<br />

und dadurch erhöhter Insektendichte in kühlen Nächten, nicht ausreichende<br />

Echoortung während der Zugzeiten, Fehleinschätzungen der Rotorgeschwindigkeit).<br />

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