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Biologisch - landschaftsökologische Gutachten<br />

BIOLAGU<br />

Dr. Buck & Dr. Plate<br />

Fledermauserfassung<br />

im geplanten Windpark<br />

„Weertzen“<br />

Landkreis Rothenburg / Wümme<br />

Bearbeitet von:<br />

Dipl. Biol. Ingelore Plate<br />

Dr. Christian Plate<br />

Auftraggeber: NWP Plangesellschaft mbH<br />

Dezember 2007<br />

21354 Bleckede/Elbe - Kastanienweg 3 - Tel. 05852/2859 - Fax 05852/3706<br />

79098 Freiburg i. Br. - Bernhardstrasse 1 – Tel. 0761/29280414 - Fax 29280415<br />

01099 Dresden - Meschwitzstrasse 15 – Tel. 0351/2606630 - Fax 2606631<br />

40212 Düsseldorf - Graf-Adolfstr. 23 – Tel. 02 11 - 33 67 91 51 - Fax. 02 11 - 33 67 91 81<br />

e-mail: BioLaGu@t-online.de,<br />

www.biolagu.de


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

1. FLEDERMÄUSE UND IHRE BEDEUTUNG.......................................................................................... 4<br />

2. KONFLIKTBEREICH WINDPARK UND FLEDERMÄUSE............................................................... 5<br />

3. AUFGABENSTELLUNG UND METHODIK.......................................................................................... 8<br />

3.1. AUFGABENSTELLUNG ........................................................................................................................... 8<br />

3.2. DETEKTORMETHODE (INKL. HORCHBOXEN)......................................................................................... 8<br />

4. UNTERSUCHUNGSGEBIET (UG) ........................................................................................................ 10<br />

5. ERGEBNISSE ........................................................................................................................................... 11<br />

5.1. KARTIERTERMINE UND WETTERDATEN .............................................................................................. 11<br />

5.2. VORKOMMEN DER ARTEN UND DEREN GEFÄHRDUNG ........................................................................ 11<br />

5.3. DARSTELLUNG DER FLEDERMAUSKONTAKTE DER EINZELNEN BEGEHUNGEN...................................... 14<br />

5.4. ZU DEN AKTIVITÄTEN, QUARTIEREN UND BALZ DER EINZELNEN ARTEN ............................................ 15<br />

5.5. DARSTELLUNG DER JAGDGEBIETE....................................................................................................... 20<br />

5.6. DARSTELLUNG DER FLUGSTRASSEN.................................................................................................... 22<br />

5.7. ZUGGESCHEHEN.................................................................................................................................. 23<br />

5.8. DARSTELLUNG DER AKTIVITÄTEN AN DEN WEA-STANDORTEN............................................................ 26<br />

ERGEBNIS DER DATENRECHERCHE........................................................................................................ 26<br />

5.9. ZUSAMMENFASSUNG DER AKTIVITÄTEN DER FLEDERMÄUSE IM UNTERSUCHUNGSGEBIET................ 27<br />

6. BEWERTUNG DER FUNKTIONSRÄUME DER FLEDERMÄUSE................................................. 29<br />

6.1. FUNKTIONSRÄUME-/ELEMENTE BESONDERER BEDEUTUNG................................................................ 29<br />

6.2. FUNKTIONSRÄUME-/ELEMENTE ALLGEMEINER BEDEUTUNG .............................................................. 30<br />

6.3. FUNKTIONSRÄUME-/ELEMENTE GERINGER BEDEUTUNG.................................................................... 30<br />

6.4. KARTOGRAPHISCHE DARSTELLUNG DER BEWERTETEN FUNKTIONSRÄUME ....................................... 31<br />

7. KONFLIKTANALYSE UND BEWERTUNG........................................................................................ 32<br />

7.1. EINLEITUNG........................................................................................................................................ 32<br />

7.2. KONFLIKTANALYSE BEZÜGLICH DES FLEDERMAUSZUGES.................................................................. 33<br />

7.3. KONFLIKTANALYSE BEZÜGLICH DER EINZELNEN WEA STANDORTE .................................................... 34<br />

7.3.1. WEA 1........................................................................................................................................... 36<br />

7.3.2. WEA 2........................................................................................................................................... 37<br />

7.3.3. WEA 3........................................................................................................................................... 38<br />

7.3.4. WEA 4(alt).................................................................................................................................... 40<br />

7.3.5. WEA 5........................................................................................................................................... 43<br />

7.3.6. WEA 6........................................................................................................................................... 44<br />

7.3.7. WEA 7........................................................................................................................................... 46<br />

7.3.8. WEA 8........................................................................................................................................... 47<br />

2


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

7.3.9. WEA 9........................................................................................................................................... 48<br />

8. VERMEIDUNG UND MINIMIERUNG VON BEEINTRÄCHTIGUNGEN...................................... 51<br />

8.1. ALLGEMEINE VORSCHLÄGE................................................................................................................ 51<br />

9. ABSCHLUSSBETRACHTUNG .............................................................................................................. 52<br />

10. LITERATUR ........................................................................................................................................ 53<br />

11. ANHANG: KARTEN ........................................................................................................................... 57<br />

11.1. KARTEN.............................................................................................................................................. 57<br />

11.2. DARSTELLUNG DER AUFZEICHNUNGSANALYSEN DER HORCHBOXEN AN DEN WEA-STANDORTEN ... 57<br />

3


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

1. Fledermäuse und ihre Bedeutung<br />

Aufgrund der starken Gefährdung und der Indikatoreigenschaften dieser bedrohten und<br />

streng geschützten Tierartengruppe werden Fledermäuse in der Naturschutz- und Eingriffsplanung<br />

berücksichtigt.<br />

Alle in Niedersachsen heimischen Arten werden in der Roten Liste der Säugetiere in Niedersachsen<br />

oder auf deren Vorwarnliste geführt (NLÖ, 1991). Als wesentliche Ursache des Bestandsrückgangs<br />

wird zum einen der Verlust geeigneter Lebensräume (Jagdgebiete, Quartiere<br />

und Flugrouten) angesehen. Eine andere Gefährdungsursache stellt die Belastung der<br />

Individuen über die Nahrungskette durch Rückstände von Pestiziden dar. Fledermäuse stehen<br />

unter nationalem wie internationalem Schutz. Sie zählen nach dem Bundesnaturschutzgesetz<br />

zu streng geschützten Säugetierarten (§ 10 Absatz 2 Nr. 11 BNatSchG). Der Schutzstatus<br />

ergibt sich aus dem BNatSchG: Gesetz über Natur und Landespflege (Bundesnaturschutzgesetz<br />

in der Fassung vom 25.3.2002, BGBl. I S. 1193) in Verbindung mit der VER-<br />

ORDNUNG ZUR NEUFASSUNG DER BUNDESARTENSCHUTZVERORDNUNG und zur<br />

Anpassung weiterer Rechtsvorschriften vom 16. Februar 2005 (BGBl. I Nr. 11: 258-317) b:<br />

nach § 10 (2), 10 BNatSchG besonders geschützte Art, s: nach § 10 (2), 11 BNatSchG<br />

streng geschützte Art. Auch die FFH-Richtlinie der Europäischen Union sowie deren artenschutzrechtlichen<br />

Belange und weitere auch internationale Vereinbarungen wie z. B. EURO-<br />

BATS und die Bonner Konvention mit einem Regionalabkommen zum Schutz der Fledermäuse,<br />

verpflichten die Bundesrepublik Deutschland Schutzmaßnahmen für die bedrohten<br />

Fledermäuse zu ergreifen. Streng geschützte Arten sind in der Eingriffsregelung (§ 19<br />

BNatSchG) von besonderer Relevanz und in Eingriffsvorhaben, die eine Beeinträchtigung<br />

nach sich ziehen könnten, zu berücksichtigen.<br />

4


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

2. Konfliktbereich Windpark und Fledermäuse<br />

Bisher wurden Windparks vorwiegend in küstennahen Gebieten gebaut. Durch die gesteigerte<br />

Effektivität der Anlagen werden vermehrt auch Standorte im Landesinneren (offene sowie<br />

auch zunehmend Waldstandorte) errichtet und erreichen somit auch die Lebensräume der<br />

Fledermäuse auf heckenreichen und waldnahen Flächen. Avifaunistische Untersuchungen<br />

werden seit Jahren bei der Planung von Windparks durchgeführt. Fledermäuse weisen durch<br />

ihre komplexe Nutzung von unterschiedlichen, zeitlich und/oder räumlich miteinander verbundenen<br />

Lebensräumen (Quartier, Flugroute, Jagdgebiet) gewisse Parallelen zur Avifauna<br />

(Brutplatz, Rastplatz, Nahrungsgebiet, Zuggeschehen) auf. Mittlerweile zählen auch die fledermauskundlichen<br />

Untersuchungen zum Standard in der Windparkplanung. Hierzu wurde<br />

für einige Bundesländer ein Papier als Empfehlung zur Berücksichtigung der Belange der<br />

Fledermäuse in der Windparkplanung erarbeitet FACHTAGUNG Dresden (2003), RAHMEL<br />

et al. (2004), NLWKN (2006), LUA BRANDENBURG (2003).<br />

Erste Hinweise auf verunfallte Fledermäuse im Bereich von Windenergieanlagen stammen<br />

aus Australien (HALL & RICHARDS, 1972); systematisch erhobene Daten zu Fledermäusen<br />

wurden allerdings erst im Rahmen von Vogelschlaguntersuchungen aus den USA bekannt<br />

(KEELEY et al. 2001, ERICKSON et al. 2002, JOHNSON et al. 2000). So wurden beispielsweise<br />

616 Todfunde unter sechs verschiedenen WEA von Mai bis Oktober beobachtet. Nach<br />

ersten theoretischen Überlegungen zum Fledermausschlag an Windenergieanlagen in<br />

Deutschland von BACH et al. (1999) und RAHMEL et al. (1999) wurden auch erste Todfunde<br />

aus Spanien und aus Deutschland DÜRR (2002/2006), DIETZ (2003), BRINKMANN (2006)<br />

gemeldet. Zeitgleich veröffentlichte AHLEN (2002) Daten von verunfallten Fledermäusen aus<br />

Schweden. Weitere Untersuchungen aus Deutschland belegen diese ersten Ergebnisse<br />

(TRAPP et al. 2002, BACH 2003). Laut aktueller Daten sind in Deutschland 706 Todfunde<br />

von 16 Fledermausarten in 12 Bundesländern nachgewiesen (DÜRR 2007).<br />

Unsere einheimischen meist nachtaktiven Fledermäuse erbeuten ihre durch Ultraschall<br />

wahrgenommenen Nahrungsinsekten im Flug, also möglicherweise auch im potentiellen<br />

Einwirkungsbereich von Windenergieanlagen. Konflikte zwischen Windparkplanung und Lebensräumen<br />

von Fledermäusen können sich prinzipiell dann ergeben, wenn:<br />

<br />

<br />

<br />

Quartiere vernichtet oder beeinträchtigt<br />

Fledermaus-Flugstraßen und Zugstraßen durchschnitten oder<br />

Baukörper in Jagdgebieten errichtet werden.<br />

5


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Im Falle eines Konfliktes zwischen Fledermäusen und Windenergieanlagen reagieren vermutlich<br />

nur einige Arten (RAHMEL et al. 1999, BACH 2001, NLWKN 2006) empfindlich.<br />

Bei den eingriffsrelevanten Fledermäusen handelt es sich vor allem um Arten, die infolge<br />

ihres spezifischen Jagdverhaltens im freien Luftraum und ihrer z. T. ausgeführten Wanderflüge<br />

in größeren Höhen (KEELEY et al. 2001, JOHNSON et al. 2000, DÜRR 2002, NLWKN<br />

2006), durch das Errichten von Windparks mit Anlagen von großer Nabenhöhe in ihrer Lebensweise<br />

beeinträchtigt werden könnten. Nach dem NLKWN (2006) kommen hierfür folgende<br />

Arten in Frage: Abendsegler, Kleinabendsegler, Nord-, Zweifarb-, Breitflügel- und<br />

Rauhautfledermaus und bedingt das Große Mausohr. Nach den neuesten Daten der Funddatei<br />

für Fledermausverluste (DÜRR 2007) gibt es vom Mausohr und der Nordfledermaus in<br />

Deutschland bisher jeweils nur einen Totfund. Hingegen sind von der Mückenfledermaus 13<br />

Funde und dem Grauen Langohr 6 Funde bisher gemeldet. Die Zwergfledermaus scheint<br />

bezüglich des Zugverhaltens (RAHMEL et al 2004, DÜRR 2007, NLWKN 2006) und nach<br />

Erkenntnissen von BRINKMANN (2006) in Waldstandorten und Wochenstubennähe ebenfalls<br />

eingriffsensibel zu reagieren und zählt bundesweit zu der zweithäufigsten Fundopfern<br />

an WEA (DÜRR, 2007). Spezifische Abstandsregeln gelten auch für die über dem Kronendach<br />

des Laubwaldes jagenden Tiere des Abendseglers, Kleinabendsegler, Zweifarb-,<br />

Bechstein-, Mops- und Fransenfledermaus.<br />

Soweit keine weiteren (Langzeit-) Untersuchungen zu den Auswirkungen von WEA auf Fledermäuse<br />

vorliegen, muss nach der Vorsorgeregelung von einer Gefährdung aller im halboffenen<br />

und offenen Luftraum jagenden Fledermausarten ausgegangen werden (BACH 2003,<br />

DIETZ 2003; DÜRR & BACH; 2004; BACH & RAHMEL; 2004/2006, NLWKN 2006, BRINK-<br />

MANN, 2006).<br />

Die möglichen Wirkfaktoren der Windenergieanlagen auf die Fledermausfauna:<br />

- Verlust von Lebensraum<br />

- Verlust von Jagdhabitaten<br />

- Barriere-Effekt<br />

- Emission<br />

- Kollisionsgefahr (gesteigerte Jagdattraktivität im Bereich der Kanzel durch erhöhte Wärmeabgabe<br />

und dadurch erhöhter Insektendichte in kühlen Nächten, nicht ausreichende<br />

Echoortung während der Zugzeiten, Fehleinschätzungen der Rotorgeschwindigkeit).<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Die standortspezifische Untersuchung zur Abschätzung der Risiken wird in Anlehnung der<br />

Vorgaben von LIMPENS & ROSCHEN (1996), BACH & RAHMEL (2004), RAHMEL et al<br />

(2004), DÜRR (2007) und des NLKWN (2006) bearbeitet.<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

3. Aufgabenstellung und Methodik<br />

3.1. AUFGABENSTELLUNG<br />

Es handelt sich um eine Windparkplanung auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen<br />

nördlich der Ortschaft Weertzen. Die Kartierung wurde in einem Umkreis von 1000 m um die<br />

geplanten WEA, in Anpassung an die Landschaftsstruktur, durchgeführt. Es erfolgte eine<br />

Methodenkombination aus Detektorkartierung und dem Aufstellen von Horchboxen an den<br />

geplanten Anlagenstandorten (LIMPENS & ROSCHEN 2002, RAHMEL et al. 2004, NLKWN<br />

2006). Die Kartierung beinhaltet die Arterfassung sowie Erfassung von Jagdgebieten, Flugwegen,<br />

möglichen Quartieren, Paarungsquartieren und Paarungsterritorien, Aktivitätsabundanzen<br />

an den geplanten WEA-Standorten und der eventuellen Ermittlung von Individuenzahlen<br />

der Fledermäuse sowie des Zuggeschehens.<br />

In insgesamt 16 Begehungen von März bis Mitte Mai 2007 und August bis Oktober 2007<br />

wurden der Frühjahrs- und Herbstzug erfasst. Die Erfassung der Lokalpopulation erfolgte in<br />

5 Begehungen von April bis Juli 2007.<br />

Darüber hinaus wurde im Gelände eine Landschaftsanalyse durchgeführt, um mögliche für<br />

Fledermäuse relevante Habitatstrukturen und Winter- und Sommerquartiere zu ermitteln. Mit<br />

Hilfe von Informationen der ansässigen Bevölkerung oder lokaler Verbände findet eine Ergänzung<br />

der für Fledermäuse wichtigen Bereiche statt. Weiterhin wurde im Jahre 2005 in<br />

diesem Gebiet eine Fledermauserfassung vom Büro BioLaGu durchgeführt. Die Daten fließen<br />

in die laufende Kartierung und in die Auswertung mit ein.<br />

Die Methodik orientiert sich an „Empfehlung zur Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes<br />

und der Landschaftspflege bei Standortplanung und Zulassung von Windenergieanlagen<br />

RAHMEL et al. (2004), BACH & DIETZ (2003), BRINKMANN (2006) und entspricht<br />

den derzeitigen Anforderungen der Arbeitsgruppe „Naturschutz und Windenergie des Niedersächsischen<br />

Landkreistages Stand Mai 2006“ und des NLWKN 1 / 2006.<br />

3.2. DETEKTORMETHODE (INKL. HORCHBOXEN)<br />

Die Anwesenheit von Fledermäusen ist durch das Abhören der Echo-Ortungslaute der Tiere<br />

mittels Ultraschallwandlern des Typs Pettersson-Ultraschalldetector D240 + festgestellt worden.<br />

Bei der Erfassung der Fledermausaktivitäten (jagende oder durchfliegende Tiere) wird<br />

nach der Punkt- und Transektkartierung verfahren. Die zu begehenden und befahrbaren<br />

Wege werden regelmäßig mit dem PKW bei einer maximalen Geschwindigkeit von 20 Km/h<br />

8


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

abgefahren oder zu Fuß/Fahrrad abgegangen. Soweit möglich erfolgt eine unterstützende<br />

Artbestimmung durch Sichtbeobachtungen (z. T. unter Einsatz eines lichtstarken Halogen-<br />

Handscheinwerfers) des Flug- und Jagdverhaltens sowie weiterer artspezifischer Merkmale.<br />

Die Quartiersuche erfolgt über die Ausflugbeobachtung der Tiere sowie über das für einige<br />

Arten typische morgendliche Schwärmverhalten am Quartier. Gegebenenfalls werden lokalisierte<br />

Baumhöhlenquartiere mittels einer optischen Kontrolle (Spiegel, Kamera, Endoskop)<br />

auf die Bestandsgröße hin untersucht.<br />

Im Suchflug sind die Ortungslaute der Fledermäuse meist artspezifisch, so dass aufgrund<br />

von Ruf und Sichtung mit einigen Einschränkungen die Art zu identifizieren ist. Echoortungs-,<br />

Flug- und Jagdverhalten sowie die Flugmorphologie bilden einen funktionalen Komplex und<br />

können deshalb nur im Zusammenhang zueinander und zur jeweiligen Flugumgebung interpretiert<br />

werden. Viele dieser Parameter lassen sich im Freiland nicht absolut, sondern nur<br />

relativ zu anderen beobachteten Arten deuten. Darüber hinaus fand eine Analyse der nach<br />

dem Heterodyn-Verfahren hörbar gemachten Fledermausrufe sowie zeitgedehnter Aufnahmen<br />

mit dem Bat Sound Analyse-Programm statt und diente zur Absicherung einzelner Artansprachen.<br />

Der entscheidende Vorteil der Detektor - Methode liegt darin, dass die Tiere in<br />

keiner Weise beeinträchtigt werden.<br />

Die naturschutzfachliche Bedeutung des Untersuchungsgebietes für die lokale Fledermausfauna<br />

wurde anhand aller erfassten Fledermäuse und ihrer Nutzung von räumlichen Funktionseinheiten<br />

erarbeitet. Es muss darauf hingewiesen werden, dass generell die tatsächliche<br />

Anzahl der Tiere, die ein bestimmtes Jagdgebiet oder eine Flugroute im Laufe des Untersuchungszeitraums<br />

nutzten, aus methodischen Gründen nicht genau zu bestimmen ist. Eine<br />

Individualerkennung per Detektor ist nicht möglich und so kann nicht immer festgestellt werden,<br />

ob eine Fledermaus mehrere Male an einem Ort jagte, oder ob es sich dabei um mehrere<br />

Tiere handelte, es sei denn Sichtbeobachtungen konnten bei der Detektorarbeit hinzugezogen<br />

werden.<br />

Zusätzlich zu den Detektorbegehungen wurden während der Kartiernächte Horchboxen aufgestellt.<br />

Hierunter sind Boxen zu verstehen, die mit einem Detektor (Pettersson D 230), einem<br />

MP3-Player und einem Timer versehen sind. Der Detektor dient der Erfassung der Fledermausrufe,<br />

der MP3-Player der Datensicherung und der Timer der zeitlichen Einordnung<br />

der aufgenommenen Fledermausrufe. Die Horchboxen, die im Bereich des Eingriffsgebietes<br />

postiert wurden, erfassen somit das gesamte Fledermausspektrum in der Nacht. Die Auswertung<br />

der Daten erfolgt in Abgleichung der mit dem Detektor nachgewiesenen Arten.<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

4. Untersuchungsgebiet (UG)<br />

Das 985 ha große Gebiet liegt im Landkreis Rotenburg / Wümme und befindet sich großräumlich<br />

betrachtet in einer agrarbaulich geprägten Landschaft zwischen Zeven, Harsefeld<br />

und Bremervörde, das von vielen dörflichen Siedlungen durchzogen ist. Das Gebiet selbst<br />

befindet sich nördlich von Weertzen mit dem Verlauf der Oste und ist westlich, östlich und<br />

nordwestlich von kleinen Ortschaften eingerahmt. Das Untersuchungsgebiet ist durch zentral<br />

gelegene überwiegend große strukturarme landwirtschaftliche Flächen mit überwiegendem<br />

Anteil an Ackerbau charakterisiert. Kleinere Baumreihen und Feldgehölze durchziehen das<br />

zentrale Gebiet in Nord-Südrichtung vom Verlauf des Boitzenbosteler Baches zum südlich<br />

gelegenen „Hohes Moor“. Durch ein System an Feldwegen ist das Gebiet überwiegend gut<br />

zugänglich. Als weitere Strukturelemente sind mehrere Gewässer im Norden und Westen<br />

prägend sowie die Lage zweier Gehöfte (Osterboitze) im Nordwesten.<br />

Nennenswert ist die Anbindung einer größeren Laubmischwaldfläche in wenigen Kilometern<br />

Entfernung weiter östlich sowie dem Verlauf der Oste südlich von Weertzen mit strukturreichen<br />

Niederungsflächen.<br />

Eine Vorbelastung erfährt das Gebiet durch den Verlauf dreier Hochspannungsleitungen<br />

(110kV, 220kV und 20kV) im Westen und einer, die das Gebiet im südlichen Abschnitt mit<br />

Ost-West-Verlauf durchzieht. Die Vorrangfläche für die geplanten WEA wurde zur besseren<br />

Differenzierung in sieben Areale unterteilt.<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

5. Ergebnisse<br />

5.1. KARTIERTERMINE UND WETTERDATEN<br />

Tabelle 1: Kartiertermine und Wetterdaten<br />

Datum<br />

Sonnenuntergang/<br />

Sonnenaufgang<br />

Temperatur<br />

in ˚C<br />

Wind<br />

08.04.07 20:09 13 3 – 4 frischer<br />

Wind<br />

Bedeckung<br />

Stark bewölkt<br />

15.04.07 20:16 23 - 15 windstill klar<br />

21.04.07 20:32 15 - 8 Kaum Wind Überwiegend klar<br />

*28.04.07 20:39 / 5: 59 16 2 – 3 z.T.<br />

Boen<br />

Kaum Wolken<br />

13.05.07 20:11 21 - 8 Leichter Wind Meist klar<br />

19.05.07 21:21 19 - 8 Leichter Wind Überwiegend klar<br />

*22.05.07 21:24 / 5:12 14 Wenig Wind bedeckt<br />

*29.06.07 21:53 / 4:59 15 – 13 - 9 2 - 3 Teils stärker bedeckt,<br />

nachts etwas Regen<br />

*13.07.07 21:43 / 5:06 21 - 15 windstill Später zunehmend bewölkt<br />

*28.07.07 21:25 / 5:33 17 - 14 2 – 3 in Boen Teils dicht bewölkt<br />

07.08.07 21:07 20 - 16 Kaum Wind bedeckt<br />

16.08.07 20:48 16 - 12 3 -4 Heiter bis wolkig<br />

24.08.07 20:29 19 schwül windstill Teils bewölkt, später Nebelfelder<br />

31.08.07 20:15 15 – 13 frisch 3 - 4 Sonnig etwas bewölkt,<br />

später klar<br />

09.09.07 19:54 14 - 12 1 -2 bewölkt<br />

14.09.07 19:45 13 1 - 2 bewölkt<br />

21.09.07 19:25 16 - 7 Leichter Wind Sonnig teils, bedeckt<br />

30.09.07 19:03 15 - 6 Leichter Wind Teils bedeckt<br />

09.10.07 18:55 11 Leichter Wind bewölkt<br />

12.10.07 18:33 14 - 9 1-2 später<br />

windstill<br />

* Begehung erfolgte mit zwei Kartierern<br />

Stark bewölkt<br />

5.2. VORKOMMEN DER ARTEN UND DEREN GEFÄHRDUNG<br />

Von den insgesamt in Niedersachsen vorkommenden 22 Fledermausarten konnten 8 Fledermausarten<br />

im Gebiet nachgewiesen werden, einschließlich der mit der Detektormethode<br />

nicht immer auf Artniveau differenzierbaren Langohren und Bartfledermäuse. Es gehören 4<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Arten der Zielgruppe (eingriffsensible Arten) in der Windparkplanung an. Es handelt sich um<br />

gefährdete und stark gefährdete Arten der Roten Liste für Niedersachsen.<br />

Tabelle 2: Übersicht zur Gefährdung und Jagdverhalten der kartierten Fledermäuse<br />

Art<br />

Abendsegler<br />

Wiss.<br />

Name<br />

Nyctalus<br />

noctula<br />

Abkür<br />

zung<br />

Gefährdung<br />

Nds<br />

Gefährdung<br />

Deutsc<br />

h-land<br />

Binot<br />

1998<br />

Gesetzlich<br />

bes.<br />

Schutz<br />

FFH-<br />

Richtlinie<br />

Anhang<br />

II und<br />

IV<br />

Jagdflug<br />

im<br />

freien<br />

Luftraum<br />

Jagdflug<br />

eng<br />

an<br />

Strukturen<br />

Zug<br />

Ab 2 3 §§ IV ++ -- ++<br />

Bartfledermaus<br />

Große / Kleine<br />

Myotis brandti/mystacinus<br />

Ba 2/2 2/3 §§ IV - ++ -<br />

Breitflügelfleder<br />

maus<br />

Eptesicus<br />

serotinus<br />

Br 2 V §§ IV + +/- +/-<br />

Fransenfledermaus<br />

Myotis nattereri<br />

Fs 2 3 §§ IV -- ++ -<br />

Langohr<br />

Braunes /Graues<br />

Plecotus<br />

auritus/austriacus<br />

Rauhautfledermaus<br />

Wasserfledermaus<br />

Zwergfledermaus<br />

Pipistrellus<br />

nathusii<br />

Myotis<br />

dubentoni<br />

Pipistrellus<br />

pipistrellus<br />

La 2 V/2 §§ IV -- ++ --<br />

Rh 2 G §§ IV ++ -- ++<br />

Ws 3 - §§ IV -- ++ -<br />

Zw 3 - §§ IV + +/- +<br />

Einstufung für Nds (Niedersachsen) nach NLÖ (1991) und für Deutschland BINOT (1998)<br />

0 Ausgestorben oder verschollen<br />

1 vom Aussterben bedroht<br />

2 stark gefährdet<br />

3 gefährdet<br />

4 potentiell gefährdet<br />

G Gefährdung anzunehmen<br />

R Extrem selten<br />

V Vorwarnliste<br />

D Daten defizitär, Einstufung unmöglich<br />

II Gäste, Einstufung zum Nachweis als Vermehrungsgast fehlt noch<br />

12


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Jagdflüge und Zug nach DIETZ (2003)<br />

Tendenz:<br />

++ sehr hoch<br />

+ hoch<br />

+/- möglich<br />

- gering<br />

-- sehr gering<br />

Gesetzlicher Schutz<br />

BNatSchG Gesetz über Natur und Landespflege (Bundesnaturschutzgesetz in der Fassung vom<br />

25.3.2002, BGBl. I S. 1193) in Verbindung mit der VERORDNUNG ZUR NEUFAS-SUNG DER<br />

BUNDESARTENSCHUTZVERORDNUNG und zur Anpassung weiterer Rechts-vorschriften<br />

vom 16. Februar 2005 (BGBl. I Nr. 11: 258-317).<br />

b: nach § 10 (2), 10 BNatSchG besonders geschützte Art,<br />

s: nach § 10 (2), 11 BNatSchG streng geschützte Art.<br />

Fett<br />

Zielarten (eingriffsrelevante Arten)<br />

FFH-Richtlinie Anhang II / IV (nach SSYMANK (1998)<br />

- Anhang II: Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere<br />

Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.<br />

- Anhang IV: Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse.<br />

- Anhang V: Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, deren Entnahme aus der<br />

Natur und Nutzung Gegenstand von Verwaltungsmaßnahmen sein können.<br />

Eingriffsensible Arten bezüglich Zug- und Jagdverhalten:<br />

Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus<br />

Großer Abendsegler Nyctalus noctula<br />

Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii<br />

Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus<br />

Nicht eingriffsensible Arten:<br />

Fransenfledermaus Myotis nattereri<br />

Langohr Myotis auritus/austriacus<br />

Wasserfledermaus Myotis daubentonii<br />

Bartfledermaus Myotis brandti/mystacinus<br />

13


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

5.3. DARSTELLUNG DER FLEDERMAUSKONTAKTE DER EINZELNEN BEGEHUN-<br />

GEN<br />

Tabelle 3: Detektornachweise von Fledermäusen zur Erfassung der Jagdaktivitäten von April<br />

bis Juli während der gesamten Nachtzeit<br />

Dat.<br />

2007<br />

28.04.07 18<br />

+S<br />

Zw Br Ab Ws La Fs Rh Ba Spec. ∑ Kontakte<br />

je Detektorbegehung<br />

Frühjahr-/Sommer - Lokalpopulation<br />

4 4 - - - 2 - - 28<br />

22.05.07 19 15 6 2 1 2 - - - 45<br />

29.06.07 31 11 7 4 1 3 - - 1 58<br />

13.07.07 30 19 8 5 4 3 - 2 - 71<br />

28.07.07 29 14 10 4 2 2 1 1 - 63<br />

∑ Kontakte<br />

insgesamt<br />

je<br />

Art<br />

127 63 35 15 8 10 3 3 1 /<br />

Tabelle 4: Detektornachweise von Fledermäusen während der Zugzeiten (April bis Mai und<br />

August bis Oktober) 3 Stunden vor und nach Sonnenuntergang<br />

Arten /<br />

2007<br />

Zw Br Ab Ws La Fs Rh spec. ∑ Kontakte<br />

je Detektorbegehung<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

08.04.07 9+S - - - - 1 - - 10<br />

15.04.07 15+S - 1 - - - - - 16<br />

21.04.07 10 3 3 - - - 1 - 17<br />

28-04-07 16+S 4 3 - - - 2 - 25<br />

13.05.07 14 8 3 2 - 1 - - 28<br />

19.05.07 12 15 5 2 1 2 - - 37<br />

∑ Kontakte<br />

insgesamt<br />

je<br />

Art<br />

76 30 15 4 1 4 3 -<br />

Spätsommer und Herbst – Lokal- und Zugpopulation<br />

07.08.07 20 5 3 2 - - 2 - 32<br />

16.08.07 27+S 3 6 1 - - - 1 38<br />

24.08.07 23+S 1 4 - - - - 1 29<br />

31.08.07 18+S 5 10 1 6 2 4 1 47<br />

09.09.07 19+S 6 5 1 4 2 5 1 43<br />

14.09.07 16+S 2 2 - 1 1 2 - 24<br />

14


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Arten /<br />

2007<br />

Zw Br Ab Ws La Fs Rh spec. ∑ Kontakte<br />

je Detektorbegehung<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

21.09.07 12 4 3 - - 1 1 2 23<br />

30.09.07 11 2 1 - - - - - 14<br />

09.10.07 10 1 - - - 1 - - 12<br />

12.10.07 8 - - - - 1 - - 9<br />

∑ Kontakte<br />

insgesamt<br />

je<br />

Art<br />

164 29 34 5 11 8 14 6<br />

Zahlen<br />

= Fledermaus-Nachweise durch Ultraschall ggf. kombiniert mit Sichtbeobachtung oder Flugverhalten der<br />

jeweiligen Fledermausart während der Kartierung.<br />

- = kein Fledermauskontakt<br />

Arten = Ab = Abendsegler; Br = Breitflügelfledermaus, Zw = Zwergfledermaus, Rh = Rauhautfledermaus, La =<br />

Langohr, Ba = Bartfledermaus, Fs = Fransenfledermaus, Ws = Wasserfledermaus.<br />

Spec.<br />

S<br />

= aufgrund zu geringer Kontaktsequenzen/oder minderer Aufnahmequalität keine Artdifferenzierung<br />

möglich.<br />

= Soziallaute<br />

∑ Kontakte<br />

insgesamt je Art<br />

= Kontakte von Fledermäusen je Art während der gesamten Detektorbegehungen<br />

∑ Kontakte je<br />

Detektorbegehung = Kontakte von Fledermäusen je Detektorbegehung (zur groben Übersicht)<br />

5.4. ZU DEN AKTIVITÄTEN, QUARTIEREN UND BALZ DER EINZELNEN ARTEN<br />

Die punktuelle Darstellung der Kontakte der einzelnen Fledermausarten erfolgt in der Karte<br />

im Anhang.<br />

Zwergfledermaus<br />

Die Zwergfledermaus, als kleinste Hausfledermaus eine in Niedersachsen weit verbreitete<br />

Art, zählt mit 367 Kontakten während der Kartierungen zur dominanten Fledermausart im<br />

Gebiet. Sie zeichnet sich durch überwiegend höhere Individuenzahlen mit bis zu 4 Tieren<br />

gleichzeitig und regen Soziallautkontakten aus. Darüber hinaus zählt sie zu den regionalen<br />

Wanderern, die Entfernungen von 100 bis 800 Kilometer zurücklegen. Nachweise in geringer<br />

bis mäßiger Aktivität sind regelmäßig ab April zu verzeichnen und anschließend über den<br />

15


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

gesamten Aktivitätszeitraum hinweg. Das Schwerpunktvorkommen der Tiere ist überwiegend<br />

strukturorientiert und umfasst sämtliche Randbereiche sowie die Strukturreichen Bereiche im<br />

zentralen Gebiet. Einen Aktivitätsschwerpunkt stellen die Bereiche mit gleichzeitigem Vorkommen<br />

von Sozial-/Balzlauten dar, wie der Karte zu entnehmen ist (an den Teichen, in den<br />

Ortschaften und südlich und nördlich von Osterboitze). Bereits ab Mitte April und ab August<br />

sind hier Sozialrufe des Ruftyps A von mehreren gleichzeitig jagenden Tieren nachzuweisen.<br />

Es handelt sich um die auffälligste Lautäußerung der Zwergfledermaus, die während der<br />

gesamten Aktivitätsperiode geäußert wird, besonders im Frühjahr und im Herbst (PFALZER<br />

2002). Diese Droh- und Balzrufe werden bei inter- und intraspezifischen Interaktionen geäußert.<br />

Ab August werden an verschiedenen Orten Soziallaute der Zwergfledermaus vernommen.<br />

Die im Singflug in regelmäßigen Rufserien abgegebenen Sozial-/Balzrufe werden von den<br />

Männchen innerhalb ihres Paarungs-Territoriums abgegeben um Weibchen anzulocken<br />

(PFALZER 2002).<br />

Darüber hinaus nutzt diese überwiegend strukturgebunden jagende Art regelmäßig die<br />

Feldwege sowie den Straßenverlauf zwischen Osterboitze und Weertzen zu Jagdaktivitäten,<br />

während die Transferflüge strukturorientiert entlang der Wege und Strassen im Gebiet ausgeübt<br />

werden. Die regelmäßigen Aktivitäten im Gebiet resultieren zum einen auf die Quartiernähe<br />

der Tiere im Gebiet als auch auf die insgesamt höheren Individuenzahlen dieser Art.<br />

Quartiere dieser Spalten bewohnenden „Hausfledermaus“ sind aufgrund der Ausflugbeobachtungen<br />

in Osterboitze an dem Hofgebäude von mindestens einem Individuum, in dem<br />

Feldschuppen nördlich von Hanrade und in den Hofgebäuden in Hanrade in wechselnder<br />

Nutzung nachgewiesen. Darüber hinaus sind weitere Sommerquartiere mit teils mehreren<br />

Individuen in den Randbereichen oder außerhalb des Gebietes gelegenen Orten Osterheeslingen,<br />

Weertzen, Langenfelde und Marschhorst lokalisiert.<br />

Vereinzelt sind Aktivitäten auch über den offenen Ackerflächen im Bereich der geplanten<br />

WEA zu verzeichnen.<br />

Abendsegler<br />

Diese großräumig agierende und zu den Langstreckenwanderern zählende Fledermausart<br />

ist in Niedersachsen flächendeckend verbreitet, zählt aber nicht zu den häufig vertretenden<br />

Arten. Sie ist regelmäßig von April bis in den Herbst hinein im Gebiet in wenigen Individuen<br />

anzutreffen. Das Aktivitätsvorkommen ist mit insgesamt 84 Kontakten als gering zu bewerten.<br />

Bei den Jagdaktivitäten werden im Sommer meist 1 - 2 Tiere gleichzeitig gesichtet. Die<br />

Hauptjagdgebiete befinden sich im Süden nahe Hanrade und Weertzen und geringfügig im<br />

16


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Nordwesten im Großraum Osterboitze. Ausflugbeobachtungen von einem bis zwei Individuem<br />

lassen auf einen Quartierstandort südöstlich von Hanrade schließen. Dieses Areal<br />

beherbergt ein größeres Waldgebiet mit Gewässeranbindung, das potentiell den Lebensraumbedingungen<br />

der Art entspricht.<br />

Ein Flugkorridor der Tiere führt im Südosten des Gebietes über die Ackerflächen mit Nordwest-Richtung<br />

und wird regelmäßig für Transferflüge zwischen Quartier und den Jagdgebieten<br />

genutzt, wie auch den Horchboxenaufzeichnungen zu entnehmen ist. Geringfügige Jagdflüge<br />

der Tiere sind in den Monaten Juli, August und September auch über den offenen A-<br />

ckerflächen der geplanten WEA-Standorte zu verzeichnen. Weder Balzquartiere noch geballte<br />

Vorkommen konnten nachgewiesen werden. Aufgrund der Ausflugbeobachtungen und<br />

zeitlichen Nachweise der Tiere im Gebiet ist von weiteren Quartieren im fernen Umfeld des<br />

Gebietes im Südosten und Nordwesten auszugehen.<br />

Breitflügelfledermaus<br />

Diese weiträumig agierende und als Hausfledermaus zu bezeichnende Art mit Verbreitungsschwerpunkt<br />

u.a. auch in Niedersachsen, ist mit 122 Kontakten als zweithäufigste Fledermaus<br />

im Gebiet nachgewiesen. Die Breitflügelfledermaus war mit mindestens vier – sechs<br />

Individuen in geringer bis mäßiger regelmäßiger Aktivität festzustellen. Als Hauptjagdgebiete<br />

werden vorwiegend die Randbereiche im Norden, Süden, Osten und Westen des Gebietes<br />

für die Nahrungsaufnahme genutzt. Die Tiere werden in diesen Gebieten über die gesamte<br />

Kartierperiode angetroffen und sind überwiegend mit 2 Individuen gleichzeitig vertreten. Ein<br />

Sommer-Quartier von zwei Individuen konnte in Osterboitze in einem Hofgebäude an der<br />

Strasse nachgewiesen werden. Die nördlich angrenzenden Ackerflächen als auch der Waldrandbereich<br />

dient den Tieren in den Sommermonaten als Hauptjagdgebiet direkt nach Ausflug.<br />

Weitere Quartiere dieser zumeist Gebäude bewohnenden Fledermausart sind aufgrund<br />

der Ausflugbeobachtungen in den angrenzenden Orten Weertzen, Langenfelde und Marschacht<br />

lokalisiert. Anwohnerbefragungen konnten ein Quartier mit Fledermäusen in Marschhorst<br />

bestätigen. Von der GFL wurden bereits 1991 mindestens zwei Quartiere für Weertzen<br />

beschrieben. Eine Flugstrassennutzung erfolgt entlang der Feldwege und Strassen im westlichen<br />

und nördlichen Bereich des Gebietes. Aktivitäten in geringer Frequentierung sind auch<br />

im gesamten Bereich der geplanten WEA-Flächen auf den Horchboxaufzeichnungen datiert.<br />

Langohr (Braunes und Graues)<br />

Diese Waldart zählt in Niedersachsen zu den Arten der Vorwarnliste (Braunes Langohr) bzw.<br />

der stark gefährdeten Arten (Graues Langohr). Die Langohrfledermäuse sind schwer nach-<br />

17


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

weisbare Arten, da die maximale Hörentfernung der Ortungsrufe mit dem Detektor nur 3 - 7<br />

m für das Braune Langohr beträgt (SKIBA 2003). Somit ist die Art bei Detektoruntersuchungen<br />

in der Regel unterrepräsentiert. Die genaue Artdifferenzierung ist mit dem Detektor nicht<br />

immer möglich. Grundsätzlich kann es sich bei den im Gebiet erfolgten Nachweisen um das<br />

Braune oder das Graue Langohr handeln, jedoch wird das Graue Langohr seltener in Niedersachsen<br />

nachgewiesen. Sommerquartiere der Grauen Langohren sind bevorzugt auf<br />

Dachböden festzustellen, von Braunen Langohren vermehrt in Baumhöhlen. Diese Art hat<br />

ihren Aktivitätsschwerpunkt in den Waldbereichen. Mit insgesamt 20 Kontakten zählen die<br />

Langohren zu den regelmäßig aber in geringen Aktivitäten vertretenden Arten des Gebietes.<br />

Aktivitätsschwerpunkt dieser Art war im Waldrandbereich der Marschhorster Heide und im<br />

Südlich gelegenen Waldabschnitt nahe Hanrade zu kartieren.<br />

Rauhautfledermaus<br />

Diese die gewässerreichen und waldnahen Biotope bevorzugende Art zählt ebenfalls zu den<br />

Fernwanderern mit Verbreitungsschwerpunkt im Nordosten Europas. Sie zählt in Niedersachsen<br />

zu den stark gefährdeten Arten und sind überwiegend auf ihrem Wanderzug im<br />

Frühjahr und Herbst anzutreffen. Im Gebiet wurde die Rauhautfledermaus mit insgesamt 17<br />

Einzel-Kontakten im April und von Ende Juli bis September im Gebiet verteilt überwiegend in<br />

Vergesellschaftung mit der Zwillingsart der Zwergfledermaus nachgewiesen. Diese Nachweise<br />

lassen auf einen Wanderflug einzelner Tiere schließen und sind einem Zugereignis<br />

geringer Ausprägung zuzuordnen.<br />

Wasserfledermaus<br />

Die Wasserfledermaus, als überwiegend baumbewohnende Fledermausart mit bevorzugten<br />

Jagdgebieten an der Oberfläche von Gewässern, zählt in Niedersachsen zu den weit verbreiteten<br />

Fledermausarten. Sie zählt laut der Roten Liste für Niedersachsen zu den stark gefährdeten<br />

Arten. Als mobile schnell fliegende Art kann die Wasserfledermaus auf ihrem Weg<br />

zwischen Quartier und Jagdgebiet problemlos Entfernungen zwischen 7 – 8 km zurücklegen<br />

(MESCHEDE & HELLER 2000). Dabei orientiert sie sich an linearen Leitstrukturen und<br />

nimmt auch Umwege in Kauf, um das Überfliegen offener Flächen zu vermeiden.<br />

Diese Art ist überwiegend in den Randbereichen des Gebietes mit mittlerer Aktivität in mindestens<br />

zwei Individuen vertreten. Sie zählt mit 24 Kontakten zu den vierthäufigsten Arten<br />

des Gebietes zusammen mit der Fransenfledermaus, dem Langohr und der Rauhautfledermaus.<br />

Als Flugstrasse dient der zentrale Feldweg in Nord-Süd-Verlauf den Tieren als Verbindung<br />

zwischen zwei Jagdgebieten mit geringer saisonaler Frequentierung. Die Aktivität an<br />

18


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

den Gewässern war nicht konstant gleich bleibend während der Kartiersaison. Zum einen<br />

waren bereits im frühen Sommer einige Abschnitte der Wasseroberflächen von der Wasserpest<br />

besetzt. Da die Tiere ihre Jagdflüge in nur wenigen Zentimetern Höhe über der Wasseroberfläche<br />

ausüben, stellt der Pflanzenwuchs eine Behinderung dar, die sie meiden. Zum<br />

anderen sind genügend Gewässer sowie die Oste selbst in unmittelbarer Nähe gelegen, was<br />

den Tieren die Auswahl nach Optimalkriterien ermöglicht.<br />

Bereits 1991 wurde von der GFL in ihrer Bestandsaufnahme die Wasserfledermaus als die<br />

am häufigsten vertretene Art in Weertzen selbst kartiert. Von 15 – 20 gleichzeitig jagenden<br />

Tieren über der Oste wird berichtet. Die Oste stellt somit einen bedeutenden Lebensraum für<br />

die Jagdaktivitäten der Tiere dar. Eine gering frequentierte Flugstrasse führt mit Nord-Süd-<br />

Verlauf entlang des Feldweges durch das Gebiet. Quartiere konnten im Gebiet nicht festgestellt<br />

werden, sind aber in einem Umkreis von bis zu 8 km Entfernung insbesondere südlich<br />

von Weertzen zu erwarten.<br />

Fransenfledermaus<br />

Die bevorzugt strukturnah und am/im Wald jagende Art ist in Niedersachsen verbreitet aber<br />

nicht häufig. Sie ist im gesamten Gebiet in den Randbereichen mit guten Strukturelementen<br />

in geringer Häufigkeit mit 22 Kontakten anzutreffen. Das zentrale Untersuchungsgebiet<br />

selbst bietet dieser als Waldfledermaus zu bezeichnenden und die Gewässernähe bevorzugenden<br />

Art dagegen weniger gute Lebensraumbedingungen und erklärt das nur partielle<br />

Vorkommen der Tiere im Gebiet. Die Bevorzugung von Habitaten der anthropogenen Siedlungen<br />

mit Waldanbindung erklärt das nur partielle Vorkommen in dem nordöstlichen Waldabschnitt<br />

nahe Marschhorst und an den Teichen nahe Osterheeslingen. Quartiervermutungen<br />

bestehen für den Bereich Osterheeslingen, Weertzen und Marschhorst.<br />

Bartfledermaus<br />

Die Bartfledermaus ist in ganz Niedersachsen verbreitet und zählt zu den stark gefährdeten<br />

Arten des Landes. Sie bevorzugt die anthropogenen Siedlungsbereiche für Quartiersitz und<br />

nutzt die angrenzenden Waldbereiche und insbesondere Bachläufe für die Jagdaktivitäten.<br />

Einzelkontakte waren im Juli an der Gebietsgrenze im Süden nachgewiesen.<br />

Diskussion weiterer Arten:<br />

Einzelne Kontakte von Fledermäusen waren aufgrund zu geringer Aufnahmesequenzen und<br />

minderer Qualität lediglich als Myotis sp. anzusprechen. Möglicherweise könnte es sich um<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

die im Gebiet anzutreffende Wasser-, Fransenfledermaus oder um die Bartfledermaus gehandelt<br />

haben.<br />

Darüber hinaus wäre ein Nachweis des Kleinabendseglers nicht ausgeschlossen. Er zählt<br />

als großräumig agierende Fledermaus zu den Langstreckenwanderern Arten. In Niedersachsen<br />

wird das Vorkommen in der Roten Liste mit „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.<br />

Schwerpunktgebiet der Reproduktionsstätten dieser Tiere befinden sich im Nordosten<br />

Deutschlands und Europas. Im Gebiet ist die Art nicht nachgewiesen.<br />

5.5. DARSTELLUNG DER JAGDGEBIETE<br />

Die Darstellung der Hauptjagdgebiete erfolgt in der Karte „Hauptjagdgebiete“ (siehe Anhang).<br />

In einigen unzugänglichen Bereichen im Norden liegen methodisch bedingt relativ<br />

weniger Nachweise vor, als im übrigen Engriffsgebiet mit einer höheren Begehungsdichte.<br />

Als Hauptjagdgebiete mit überwiegend regelmäßiger Nutzung durch mehrere Individuen oder<br />

Arten der Fledermäuse stellen sich einzelne Flächen, die überwiegend im Bereich von<br />

Flugstrassen der Fledermäuse angesiedelt sind, dar. Es handelt sich um strukturreiche und<br />

insbesondere geschützte Bereiche überwiegend in Randlage des Gebietes. Für diese Bereiche<br />

sind regelmäßige Jagdflüge von 1- max. 4 Arten in saisonal unterschiedlicher Intensität<br />

beschreibend. Die Individuenzahlen sind meist niedrig bei 1 – 2 Tieren je Art, außer der<br />

Zwergfledermaus, die in meist 2 – 4 (6) Tieren anzutreffen ist.<br />

Tabelle 5: Hauptjagdgebiete<br />

Lage Aktivität Arten<br />

Ortschaftsbereich<br />

Maschhorst und Langenfelde<br />

zwischen<br />

Frühjahr gering, sonst<br />

mäßig<br />

Zw = zwei und mehr Ind.<br />

Br, Ab, Fs = ein – zwei Ind.<br />

Kreuzung mit angrenzender Waldrandlage<br />

nordöstlich von Hanrade<br />

Frühjahr gering sonst<br />

mäßig<br />

Ab, Br = ein Ind., Zw = ein - zwei Ind.<br />

La = am Waldrand<br />

Waldrandbereich an der Bahnlinie<br />

nordwestlich von Hanrade<br />

Frühjahr/Sommer<br />

gering<br />

Ab, Br, Zw = meist ein Ind.<br />

Wiesen-/Ackerflächen in Waldrandlage<br />

zwischen „I“ Winnershorn“<br />

Ganze Saison<br />

Ab = ein Ind.<br />

„Winnershorn“ mit strukturreichem Ganze Saison gering Zw = ein und mehr Ind., Ab, Br, Fs = meist<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Feldweg bis mäßig ein Ind.,<br />

Rh = Einzelind. Im Frühj. und Spätsommer<br />

Strukturreicher Abschnitt der<br />

Landstrasse zw. Osterboitze und<br />

Weertzen<br />

An den Teichen nahe Osterheeslingen<br />

Osterboitze: Hofbereich mit angrenzenden<br />

Ackerflächen in Waldrandlage<br />

Waldrand an dem Feldweg im äußersten<br />

Nordwesten nahe Boitzenbostel<br />

Strukturreicher Boitzenborsteler<br />

Bachverlauf im Norden („Hohenfrendel)<br />

Wald und Waldrand am Hünenstein<br />

im Norden<br />

Im Sommer (Juni bis<br />

September) mäßig<br />

Ganze Saison mäßig<br />

Ganze Saison gering<br />

bis mäßig<br />

Ganze Saison gering<br />

bis mäßig<br />

Ganze Saison gering<br />

Ganze Saison gering<br />

Zw = zwei – vier Ind.<br />

Ab = ein Ind., Rh = ein Ind. (Herbst)<br />

Zw = mehrere Ind., Ws = überwiegend zwei<br />

Ind.<br />

Fs, Br, La = ein Ind.<br />

Zw, Br = ein – zwei Ind.<br />

Ab, La = ein Ind. Sommer, Herbst<br />

Zw = zwei bis teils vier Ind., Ab = ein Ind.<br />

Ab, Zw, Br, La, Spec. = Einzelind.<br />

Zw, Fs, Br, Ab = Einzelind.<br />

Jahreszeitlicher Aspekt in der Nutzungsintensität durch die Fledermäuse<br />

Es hat sich bezüglich der zeitlichen Nutzungsintensität ein Frühjahres-/Spätherbstaspekt<br />

und ein Sommer-/Herbstaspekt gezeigt. In den „Sommermonaten“ von Mitte Mai bis September<br />

zeigt sich eine erwartungsgemäß erhöhte Aktivität in den einzelnen Jagdgebieten als<br />

auch vermehrte Nachweise im zentralen Gebiet während im frühen Frühjahr und ab Ende<br />

September die Aktivitäten fast nur in den ortsnahen Randbereichen zu verzeichnen sind.<br />

Hier spielen die Geofaktoren eine entscheidende Rolle, so werden in den Zeiten des Frühjahrs<br />

und Spätherbstes, mit einem insgesamt eher geringeren Insektenvorkommen, die<br />

windgeschützten und sonnenexponierten Standorte für die Jagdaktivitäten bevorzugt genutzt,<br />

die bereits zu diesen Zeiten Insektenvorkommen zeigen. In den Sommer-<br />

/Herbstmonaten führt ein entsprechender Blütenhorizont der Acker-, Wegesrand- und Wiesenkräuter<br />

zu einem ausreichenden Insektenaufkommen auch über den offenen Ackerflächen.<br />

Dieses spiegelt sich wiederum in den etwas erhöhten Kontakten an den Horchboxen<br />

der WEA-Standorte auf den offenen Ackerflächen wieder. Jagdaktivitäten insbesondere der<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Breitflügel- und Zwergfledermaus sowie des Abendseglers sind in diesen Dekaden in einzelnen<br />

Arealen zu verzeichnen.<br />

5.6. DARSTELLUNG DER FLUGSTRASSEN<br />

Die Darstellung der festgestellten Flugstraßen erfolgt in den Karten im Anhang.<br />

Wie zu erwarten ist eine überwiegende Orientierung der Fledermäuse entlang der vorhandenen<br />

Wege und Strassen des Gebietes während der Transferflüge zwischen Quartier und<br />

Jagdgebiet zu erkennen. Lediglich ein regelmäßig genutzter Flugkorridor des Abendseglers<br />

führt quer über die Ackerflächen von Südost nach Nordwest.<br />

Die Flugstrassen mit Nord-Süd-Ausrichtung werden von einzelnen Individuen mehrerer Arten<br />

regelmäßig frequentiert und stellen die Hauptverbindung zwischen den Quartieren und den<br />

Jagdgebieten der Fledermausfauna im Gebiet dar. Die Hauptnutzung erfolgt durch die<br />

Zwergfledermaus und den Abendsegler.<br />

Tabelle 6: Flugstrassen und Quartiere<br />

Lage Nutzungsintensität Art<br />

Ost-West-Ausrichtung von Marschhorst<br />

im Norden in Richtung Wald weiter<br />

nach Boitzenbostel<br />

Von Ost in West-Richtung von Langenfelde<br />

ausgehend<br />

Von Südost (Waldabschnitt bei Hanrade)<br />

nach Nordwest (Osterheeslingen)<br />

und Südwest (Weertzen).<br />

Entlang der Bahngleise zw. Weertzen<br />

und Hanrade<br />

Nord-Süd-Verlauf zw. Boitzenbostel<br />

und Weertzen entlang der Landstrasse<br />

Nord-Süd-Verlauf zw. Osterboitze und<br />

Weertzen entlang des Feldweges<br />

Gering, überwiegend<br />

regelmäßig<br />

Saisonal gering (16.<br />

8. bis 9.9.)<br />

Gering, regelmäßig<br />

Gering, überwiegend<br />

regelmäßig<br />

Gering, regelmäßig<br />

überwiegend im nördlichen<br />

Abschnitt<br />

Gering bis sporadisch<br />

Br, Zw = Einzelind. Mit Ausflug aus Marschhorst<br />

Ab = zwei Ind. mit Ausflug östlich von Langenfelde<br />

kurze Jagdaktivität über den Ackerflächen<br />

und Weiterflug in westlicher Richtung.<br />

(Quartier östlich von Langenfelde anzunehmen).<br />

Ab = ein - zwei Ind. mit südöstlichem Ausflug<br />

(Quartierstandort im Südosten des Gebietes).<br />

Br, Zw = Einzelind.<br />

Zw = mehrere Individuen, Br = Einzelind., Rh<br />

= saisonal im Sommer/Herbst<br />

Br, Zw = Einzelind., mit Ausflug aus Osterboitze<br />

(Quartierstandort von 2 Ind.).<br />

Nord-Süd-Verlauf zw. Weertzen und Gering, regelmäßig Br. Zw, Rh = Einzelind, Rh nur Frühjahr und<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Boitzenbostel entlang des Feldweges<br />

Mitte in Richtung Wäldchen im Norden<br />

Süd- Nord-Verlauf von Hanrade in die<br />

Felder<br />

Kreuzung im Süden über die freien<br />

Felder in Nordrichtung parallel zum<br />

Feldweg<br />

Strassenverlauf zw. Marschhorst und<br />

Hanrade<br />

Außerhalb: West-Süd-Verlauf nahe<br />

Weertzen<br />

gering<br />

Gering, regelmäßig<br />

Mäßig, regelmäßig<br />

Im Juli<br />

Spätsommer/Herbst. Ausflug aus Weertzen<br />

mit Quartierstandort von Einzelind.<br />

Zw = ein bis zwei Ind. mit Quartierstandort in<br />

Hanrade und einem Schuppen an dem<br />

Feldweg in nördlicher Richtung (zwei Ind.<br />

von 16.08 – 14.09.07).<br />

Br = Einzelind. mit Ausflug aus Langenfelde.<br />

Zw, = mehrere Ind. (Quartiere in Marschhorst<br />

2 – 4 Ind., Langenfelde mit 1 – 2 Ind.)<br />

Br = 1 – 2 (4) Ind. (Quartiere in Marschhorst<br />

und Langenfelde s.a. Anwohnerbefragung.).<br />

Ab = drei Ind., Rückflug morgens 5:00 Uhr in<br />

Südrichtung bei SA :5:06 (Quartierbereich<br />

östlich von Weertzen anzunehmen).<br />

5.7. ZUGGESCHEHEN<br />

Bis heute ist noch unbekannt wie sich wandernde Fledermäuse orientieren und wo genau die<br />

Wanderflüge verlaufen. Von besonderer Bedeutung für den Fledermauszug sind vermutlich<br />

die großen Flusstäler und Bereiche, in denen Wald und Gewässer aneinander grenzen<br />

NLWKN (2006). Der Abendsegler scheint in breiter Front über größere Distanzen zu ziehen.<br />

Dabei scheinen die Weibchen der Abendsegler auf ihren Migrationen traditionelle „Rastgebiete“<br />

zu nutzen und bestimmte Quartiere darin aufzusuchen, wie von MESCHEDE & HEL-<br />

LER (2000) vermutet wird. So handelt es sich z.B. bei der Werra in Hessen bekanntermaßen<br />

um ein Durchzugsgebiet für ziehende Arten, wie Abendsegler und Rauhautfledermaus.<br />

Eine direkte Beobachtung von Fledermauszug ist meist nur schwer möglich. Indirekt können<br />

Hinweise auf ziehende Tiere durch das vermehrte Auftreten von Rauhautfledermäusen oder<br />

Abendseglern während der Frühjahres- und Spätsommermonate gewonnen werden (RAH-<br />

MEL et al. 2004). Auch gibt das verstärkte Auftreten von Balzquartieren dieser Arten Hinweis<br />

auf Zugkorridore. Warum Fledermausverluste vorwiegend während des Herbstzuges auftreten<br />

ist bislang unklar. Vermutlich orientieren sich ziehende Tiere nicht oder nur eingeschränkt<br />

mittels Echoortung. Es wird vermutet, dass Fledermäuse auf anderen Routen ziehen<br />

und/oder ein anderes Zugverhalten zeigen (BACH & RAHMEL 2004). Das Inspizieren<br />

von WEA zur Quartiersuche wird diskutiert.<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Insgesamt betrachtet waren keine Fledermausaktivitäten vor Sonnenuntergang zu beobachten.<br />

Balzaktivitäten der Abendsegler waren nicht nachzuweisen. Im Folgenden werden die<br />

Aktivitäten der einzelnen zu den ziehenden Fledermäusen zählenden Arten hinsichtlich der<br />

Zugrelevanz analysiert.<br />

Abendsegler<br />

Diese Art ist bei geringer Aktivität in zwei bis drei Individuen während der gesamten Aktivitätsperiode<br />

bei gleich bleibenden Ausflugrichtungen nachgewiesen. Von einer Lokalpopulation<br />

ist auszugehen.<br />

Während der Frühjahrsuntersuchungen hat sich ein sehr geringes Aktivitätsmuster der Tiere<br />

ergeben, welches sich sowohl in den geringen Horchboxenaufzeichnungen und den geringen<br />

Detektornachweisen der Begehungen widerspiegelt. Dagegen werden in den Sommermonaten<br />

die Randbereiche für Nahrungsflüge aufgesucht, als auch vermehrt die Ackerflächen<br />

im südlichen Gebietsabschnitt genutzt. Somit handelt es sich um saisonal räumlich<br />

unterschiedliche Schwerpunktaktivitäten der Tiere. Ab Mitte Juli gibt es zudem Nachweise<br />

von drei weiteren Abendseglern nördlich von Weertzen außerhalb des Untersuchungsraumes.<br />

Die Tiere befanden sich auf dem frühmorgendlichen Rückflug ins Quartier. An der südlich<br />

gelegenen Landstraße konnten in den Morgenstunden Ende Juli ebenfalls Kontakte verzeichnet<br />

werden. Dieser Zeitraum ist durch das beginnende Auflösen der Wochenstubengesellschaften<br />

gekennzeichnet und diesem zuzuordnen, zumal die Lage des Quartierstandortes<br />

von der Richtung her mit dem der zwei Abendsegler, die südöstlich von Hanrade einen<br />

Flugkorridor über die gesamte Saison nutzen, identisch ist. Möglicherweise handelt es sich<br />

um einen gleichen Quartierstandort bei unterschiedlich genutzten Flugkorridoren.<br />

Ein weiterer Einflug befindet sich ab Mitte August bis Anfang September östlich von Langenfelde.<br />

Zwei Individuen des Abendseglers fliegen hier aus östlicher Richtung ins Gebiet ein.<br />

Diese Aktivitäten sind möglicherweise einem Zuggeschehen bzw. Rasttieren zuzuordnen,<br />

oder aber auch mit einem Quartierwechsel der Abendsegler verbunden.<br />

Im Untersuchungsgebiet steigt die Gesamtzahl der Detektornachweise von Abendseglern im<br />

Herbst im Vergleich zum Sommer nicht deutlich an. Die einmal vermehrten Nachweise von<br />

10 Kontakten am 31.08., gegenüber den sonst zwischen 4 bis 6 Kontakten der folgenden/vorherigen<br />

Termine, beruhen auf vermehrten Jagdflugaktivitäten kurz nach Sonnenuntergang<br />

während der Ausflugbeobachtung im Osten nahe Langenfelde. Die Zahl ist somit<br />

nicht 10 Einzelindividuen der Abendsegler zuzuordnen. Auch weisen die Horchboxenauf-<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

zeichnungen für den 31.8. nicht auffällig höhere Kontaktdichten der Abendsegler auf. Von<br />

einem größeren Zugereignis der Abendsegler insgesamt ist nicht auszugehen.<br />

Rauhautfledermaus<br />

Diese Art zählt zu den Langstreckenwanderern mit Hauptverbreitung der Reproduktionsstätten<br />

in den östlichen Bundesländern. Im Untersuchungsgebiet wurde die Rauhautfledermaus<br />

ausschließlich während der Zugzeiten nachgewiesen. Es handelt sich um Einzel-Nachweise<br />

im April und dann wieder von Juli bis September, für die Sommermonate gibt es keine<br />

Nachweise. Die Nutzung des Gebietes ist auf kurze Jagdflugaktivitäten sowie Durchflüge mit<br />

insgesamt 17 Kontaktnachweisen entlang der Flugstrassen bezogen. Dieses zeigt, dass Einzeltiere<br />

der Rauhautfledermaus das Untersuchungsgebiet während der Zugzeiten im Frühjahr<br />

und Herbst geringfügig nutzen und das Gebiet sich innerhalb oder am Rande eines Zugkorridors<br />

dieser Art befindet.<br />

Zwergfledermaus<br />

Die Zwergfledermaus ist während der gesamten Untersuchungszeit eine regelmäßig vertretene<br />

Art. Dabei handelt es sich wohl großteils um eine Lokalpopulation. Eine erhöhte Nachweisdichte<br />

ist von Ende Juni bis Ende Juli und bis dritte Dekade August festzustellen, welches<br />

möglicherweise mit einem Zuggeschehen der Zwergfledermaus in Verbindung gebracht<br />

werden kann. Ein Migrationverhalten ist nicht ausgeschlossen, da die Tiere durchaus Wanderflüge<br />

mit Mittelstreckencharakter ausüben. Denn außer den weit ziehenden Arten führen<br />

auch alle anderen einheimischen Arten, insbesondere die Zwergfledermaus, Transferflüge<br />

zwischen Sommer- und Winter- bzw. Paarungsquartieren durch. Es gibt eine Reihe von Anhaltspunkten,<br />

dass sich auch ansonsten strukturgebunden orientierende Fledermäuse, wie<br />

die Zwergfledermaus, sich auf diesen Transferflügen in größerer Höhe bewegen (RAHMEL<br />

et al. 2004).<br />

Für die im Gebiet nachgewiesenen Zwergfledermäuse wurde eine lokale Nutzungsorientierung<br />

in Jagdgebieten mit sonnenexponierter Lage und Quartiernähe während der kühleren<br />

Aprilnächte beobachtet (an den Teichen, Osterboitze, Waldrand im Norden und Langenfelde).<br />

Während in den Sommer- und Herbstmonaten auch vermehrt die Jagdgebiete im Gebiet<br />

genutzt werden. Die Gebietsnutzung bleibt dabei strukturorientiert, ist aber auch im zentralen<br />

Gebiet verteilt. Die Attraktivität dieser Bereiche steigt in dieser Zeit durch ein stark erhöhtes<br />

Insektenaufkommen. Insbesondere Massenvorkommen von Bremsen sind hier beschreibend<br />

und unter den Landwirten ein bekanntes Phänomen für diese Gegend.<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

In den Spätsommermonaten ist dann wieder eine geringere Frequentierung durch die Zwergfledermäuse<br />

zu beobachten, die jetzt auch mit vermehrten Sozial- und Balzlauten korrelieren.<br />

Die leicht erhöhten Nachweise im August spiegeln ein gewisses Maß an Aktivitätsschwankungen<br />

wider, wie es in Gebieten der Reproduktionsstätten aber durchaus auch zu erwarten<br />

ist. Die erhöhten Nachweise ab Ende Juni um ca. das doppelte während der Jagdgebietsbegehungen<br />

korrelieren mit den Reproduktionsereignissen der Tiere. Während die Frühjahrsund<br />

Herbstnachweise ähnlich geringere Kontaktnachweise aufzeigen.<br />

Es ist davon auszugehen, dass die Zwergfledermausvorkommen der Lokalpopulation zugehörig<br />

sind.<br />

5.8. DARSTELLUNG DER AKTIVITÄTEN AN DEN WEA-STANDORTEN<br />

Aktivität an den WEA-Standorten<br />

Die Aktivitäten der Fledermäuse an den Horchboxenstandorten der WEA 1 – 3 und 5 – 9<br />

sind insgesamt gering und basieren zum überwiegenden Teil auf Kontakten der drei eingriffsensiblen<br />

Arten. Abendsegler, Zwerg- Breitflügelfledermaus und in nur Einzelkontakten der<br />

Rauhautfledermaus. Hingegen ist das Artenspektrum an dem Standort 4 vielgestaltiger und<br />

insgesamt höher und wird durch die Jagdaktivitäten und von Soziallauten der Zwergfledermaus<br />

gekennzeichnet. Eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Horchboxenergebnisse<br />

findet in der Konfliktanalyse statt.<br />

ERGEBNIS DER DATENRECHERCHE<br />

Die Anwohner, Jagdpächter und Landwirte des Untersuchungsgebietes wurden durch persönliche<br />

Anschreiben informiert und gebeten gegebenenfalls Informationen über Wochenstuben,<br />

Quartiere etc. an das Büro BioLaGu weiterzugeben. Des weiteren fanden Gespräche<br />

„vor Ort“ mit Jägern, Landwirten und Förstern statt. Es haben sich Quartiernachweise durch<br />

Befragungen von Anwohnern ergeben, die im Text mit aufgeführt sind. Eine Anfrage bei der<br />

Landesbehörde auf eventuelle Vorkommen größerer Fledermausbestände/Winterquartiere/Wochenstubengesellschaften<br />

im näheren Umfeld der Untersuchungsfläche<br />

hat keine Hinweise ergeben. Anwohnerbefragung hat Quartierhinweise in Marschhorst<br />

aufgezeigt.<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

5.9. ZUSAMMENFASSUNG DER AKTIVITÄTEN DER FLEDERMÄUSE IM UNTERSU-<br />

CHUNGSGEBIET<br />

Das angetroffene Fledermausvorkommen, bestehend aus acht Arten, entspricht den Erwartungen<br />

einer agrarwirtschaftlich geprägten Landschaft mit Strukturelementen der Feldgehölze<br />

und Gewässerbereiche sowie der Einbettung in dörfliche Strukturen. Es handelt sich um<br />

vier in der Windkraftplanung eingriffsensible und drei nicht eingriffsensible Arten. Das Artspektrum<br />

setzt sich aus einer Lokalpopulation in fünf Arten und Wander-/Rastgästen in zwei<br />

Arten zusammen.<br />

Die an das Gebiet angrenzenden Siedlungsbereiche als auch zwei Hofanlagen direkt im Gebiet<br />

erklären das Vorkommen der beiden Hausfledermausarten Breitflügel- und Zwergfledermaus<br />

sowie auch die Langohr- und Fransenfledermäuse. Die Wasserfledermaus findet<br />

aufgrund der Teichanlagen im Gebiet einen Lebensraum und die Bartfledermaus ist in Einzelnachweisen<br />

anwesend. Insgesamt handelt es sich um ein geringes bis mäßiges Vorkommen<br />

an Fledermausaktivitäten in geringer bis mittlerer Artendiversität. Bei einer insgesamt<br />

geringen Individuendichte der Arten ist die Zwergfledermaus in höherer Individuenzahl anzutreffen<br />

und stellt die dominante Art des Gebietes. Alle anderen Arten sind mit einer geringeren<br />

Präsenz vertreten. Sommer-Quartierstandort von Zwerg- und Breitflügelfledermaus sind<br />

in Osterboitze, Hanrade und in einem Feldschuppen nahe Hanrade lokalisiert. Weitere<br />

Sommerquartiere beider Arten sind in den an das Gebiet angrenzenden Ortschaften zu verzeichnen.<br />

Zwerg-, Breitflügelfledermaus und der Abendsegler treten mit zunehmendem Jahresverlauf<br />

nach ihrer Reproduktionsphase teils in zwei Individuen auf.<br />

Die Hauptaktivitäten der Fledermäuse sind in verschiedenen Biotopen der Randbereiche mit<br />

Strukturelementen und Gewässern der Siedlungsnähe lokalisiert, die für die Nahrungsaufnahme<br />

genutzt werden. Eine Nutzung von Flugstrassen befindet sich hauptsächlich in Nord-<br />

Süd-Richtung und beschreibt die Verbindung zwischen den Quartieren im Süden und den<br />

Jagdgebieten im Norden. Die Zwergfledermaus nutzt die Hauptjagdgebiete ebenfalls als Sozial-/Balzareal<br />

mit Lautäußerungen im Frühjahr und Herbst.<br />

Zug<br />

Die zu den Langstrecken ziehende Rauhautfledermaus ist nur im Frühjahr und Juli - September<br />

in geringer Nachweisdichte anwesend. Das entspricht dem Zugverhalten der Art, die<br />

aus den Winterquartieren aus überwiegend Südwest Europa im Frühjahr in ihre Reproduktionsstätten<br />

mit Schwerpunkt Nordost-Europa (z.B. Brandenburg) ziehen. Der ebenfalls zu<br />

den Langstreckenziehern zählende Abendsegler ist in der gesamten Aktivitätsperiode der<br />

Fledermäuse anwesend mit erhöhten Nachweisen im August. Von einer Lokalpopulation und<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

möglicherweise auch wenigen rastenden Tieren während des Zuges ist auszugehen. Ein<br />

größeres Zugereignis der Tiere liegt nicht vor. Das Vorkommen der Zwergfledermaus ist einer<br />

Lokalpopulation mit Reproduktionsgeschehen zuzuordnen.<br />

WEA-Standorte<br />

Es konnte eine insgesamt niedrige Aktivität der einzelnen Horchboxen dokumentiert werden<br />

mit Ausnahme des Standortes 4, der sich durch etwas höhere Nachweise darstellt.<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

6. Bewertung der Funktionsräume der Fledermäuse<br />

Eine differenziertere Bewertung von Fledermäusen ist nicht nur anhand des Gefährdungsgrads<br />

(aktuelle Rote Liste; FFH-RL Anhang II UND IV) der betreffenden Arten abzuleiten,<br />

vielmehr muss man sich stärker an Art und Intensität der Raumnutzung der Tiere orientieren.<br />

Die Kriterien sind vorrangig anhand der Häufigkeit des Auftretens aller erfassten Fledermäuse,<br />

jahres- und tageszeitlichen Aspekte; an der Ausbildung der räumlich funktionalen Beziehungen<br />

(Flugstraßen/ Jagdgebiete) und der Quartierstandorte auszurichten. Auf Grundlage<br />

dieser Überlegungen wurden von BACH, L. et al. (1999) für Nordwestdeutschland Bewertungskriterien<br />

erarbeitet, die sich an den drei Bewertungsstufen des Schutzgutes “Arten und<br />

Lebensgemeinschaften“ nach BREUER, W. (1994) anlehnen und an den räumlichfunktionalen<br />

Beziehungen nach RIEDL, U. (1996) und RAHMEL et al. (2004) orientieren.<br />

Dabei handelt es sich um Funktionsräume/-elemente besonderer, allgemeiner und geringer<br />

Bedeutung.<br />

Die Aktivitätseinstufung innerhalb der Bewertungsskala unterliegt subjektiven Einschätzungen<br />

des Beobachters. Die Relationen untereinander beziehen sich immer nur auf das Untersuchungsgebiet.<br />

6.1. FUNKTIONSRÄUME-/ELEMENTE BESONDERER BEDEUTUNG<br />

Vorkommen von Jagdgebieten/Flugstraßen mit hoher Aktivitätsdichte sowie von Quartieren<br />

und Paarungsquartieren von Fledermäusen und Zugkorridore sind Funktionsräume/Elemente<br />

von besonderer Bedeutung.<br />

Die Quartierstandorte der Breitflügel- und Zwergfledermaus mit je zwei Individuen in einem<br />

Wohnhaus/Gehöft in Osterboitze sowie in Marschhorst und auch Langenfelde sind als Reproduktionsstätte<br />

und Sommerquartierstandorte im Sinne des Arterhaltes dieser streng geschützten<br />

Arten als besondere Standorte zu bewerten. Die unmittelbar angrenzenden Siedlungsstrukturen<br />

mit Hof- und Gartenanlagen sowie älterem Laubbaumbestand zählen zu den<br />

Exclusiv-Jagdgebieten insbesondere kurz nach dem Ausflug und früh morgens vor dem Einflug<br />

ins Quartier. Gleichermaßen haben diese Bereiche ihrer Funktion in der Nahrungssicherung<br />

in z.B. Schlechtwetterphasen während der Jungenaufzucht und für die ersten Ausflüge<br />

der Jungtiere selbst. Der gesamte Siedlungsbereich zwischen Langenfelde und Marschhorst<br />

wird zudem von weiteren fünf Arten für Jagdflüge und auch Transferflüge in weitere Jagdgebiete<br />

genutzt, die sich in der östlich und nördlich angrenzenden Strukturdiversität dieses<br />

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Großbereichs bieten. Diese randliche Einrahmung des Gebietes durch Quartierstandorte der<br />

Fledermäuse wird durch weitere Quartiere außerhalb des Gebietes in Weertzen ergänzt.<br />

6.2. FUNKTIONSRÄUME-/ELEMENTE ALLGEMEINER BEDEUTUNG<br />

Jagdgebiete mit mittlerer Aktivitätsdichte und Flugstraßen mit wenigen Tieren sind Funktionsräume<br />

von allgemeiner Bedeutung.<br />

Die in der Karte dargestellten Flugstraßen/Flugkorridore und Hauptjagdgebiete der nachgewiesenen<br />

Fledermäuse sind Funktionsräume von allgemeiner Bedeutung. Diese Funktionsräume<br />

zeichnen sich durch eine mehr oder weniger regelmäßige Nutzung weniger Tiere bis<br />

hin zu einer saisonal unterschiedlichen Frequentierung mehrerer Arten aus. Sie sind geprägt<br />

durch mittlere Aktivitäten von mindestens zwei Arten in geringer Individuenzahl oder einer Art<br />

in mehreren Individuen.<br />

6.3. FUNKTIONSRÄUME-/ELEMENTE GERINGER BEDEUTUNG<br />

Als Funktionsräume geringer Bedeutung sind Jagdgebiete mit geringer oder keiner Aktivitätsdichte<br />

zu werten.<br />

Es handelt sich insbesondere um die Bereiche der offenen Ackerflächen, die durch intensive<br />

ackerbauliche Landwirtschaft geprägt sind. Eine insgesamt geringe durchschnittliche Aktivität<br />

ist beschreibend und auch überwiegend den Horchboxenaufzeichnungen zu entnehmen.<br />

Diese Flächen sind als Funktionsraum geringer Bedeutung für die Fledermäuse einzustufen<br />

und beinhalten die WEA-Standorte 1 – 3 und 5 – 9. Eine partiell höhere Aktivität ist aber<br />

nicht unbedingt auszuschließen. Methodisch bedingt liegen in den nord/nordöstlichen Randbereichen<br />

des Gebietes weniger Nachweise von Fledermäusen vor, das z. T auf Unzugänglichkeit<br />

und einer dadurch bedingt geringeren Begehungsdichte beruht. Für die Gesamtbewertung<br />

der Feldermausaktivitäten ist es vernachlässigbar, da aus der Gesamtbetrachtung<br />

für diese Abschnitte keine Funktionsräume allgemeiner oder höherer Bedeutung zu erwarten<br />

sind.<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

6.4. KARTOGRAPHISCHE DARSTELLUNG DER BEWERTETEN FUNKTIONSRÄUME<br />

Die nach den Bewertungskriterien ermittelten Bewertungsstufen der Teillebensräume im Untersuchungsgebiet<br />

sind in der Karte „Funktionsräume“ als flächig unterlegte Bereiche dargestellt.<br />

Es handelt sich hierbei um die Funktionsräume besonderer und allgemeiner Bedeutung.<br />

Es wurden bei dieser Einschätzung nur solche Funktionsräume berücksichtigt, die in<br />

direktem Bezug zum Eingriff stehen. Die Funktionsräume mit geringer Bedeutung sind nicht<br />

zusätzlich eingetragen.<br />

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7. Konfliktanalyse und Bewertung<br />

7.1. EINLEITUNG<br />

Im Rahmen der Konfliktanalyse wird ermittelt, ob es sich bei der Errichtung der geplanten<br />

Windkraftanlage/-park um einen Eingriff nach § 8 BNatSchG bzw. den jeweiligen Ländergesetzen<br />

handelt.<br />

Konflikte zwischen Windkraftanlagen/-park und Lebensräumen von Fledermäusen können<br />

sich prinzipiell dann ergeben, wenn<br />

<br />

<br />

<br />

Quartiere vernichtet,<br />

Fledermausflugstraßen und Zugrouten durchschnitten oder beeinträchtigt oder<br />

Baukörper in Jagdgebieten errichtet<br />

werden. Aus Gründen der Risikovorsorge wird sowohl in einer Resolution von EUROBATS<br />

(2005), als auch in einer vom Bundesamt für Naturschutz herausgegebenen Studie HÖTKER<br />

et al (2005) vorgeschlagen bei der Windparkplanung auf Waldstandorte oder in Waldnähe,<br />

Bergpässe und schmale Gebirgskämme ganz zu verzichten.<br />

In einer Arbeit von DÜRR & BACH (2004) wurde dargestellt, dass es sich bei der Analyse<br />

der Kollisionsopfer eher um multifaktorielle Gründe handelt. Faktoren, wie die zeitliche Verteilung<br />

der Tiere, die Standortlage in Bezug zu Strukturen und Gehölzen, die unterschiedlichen<br />

Bautypen, Nabenhöhe und Rotordurchmesser der WEA waren dabei von Bedeutung.<br />

Dass möglicherweise die Standortwahl in Abhängigkeit zur Vegetation als auch ein erhöhtes<br />

Fledermausvorkommen (Zug und Rastplätze, Quartierareale) eine entscheidende Rolle spielen,<br />

zeigen zusammengestellte Daten der Tagung in Bratislava EUROBATS (2005). RAH-<br />

MEL & et al. (2004) stellt heraus, dass die meisten Fledermaus-Totfunde an WEA gefunden<br />

wurden, die bis in 50 m Entfernung zu Gehölzen standen. Hohe Schlagzahlen wurden vor<br />

allem am Wald oder an Hecken nachgewiesen (BRINKMANN et al. 2006). Eine Auswertung<br />

der Totfunde von DÜRR (2007) weist auf einen deutlichen Zusammenhang zwischen Standort<br />

der WEA und Nähe zu Gehölzen hin. Nach dem Vorsorgeprinzip sind von großflächigen<br />

Strukturen wie Waldrändern, Saumhecken, Alleen, Gewässern und Baumreihen empfohlene<br />

Abstandsregeln von ca. 150 m + Rotorradius einzuhalten, um das Risiko von Fledermausschlag<br />

zu senken. Insektenreiche Biotope an Hausmülldeponien, Gewerbegebiete, Truppenübungsplätzen<br />

und Insekten anlockenden landwirtschaftlichen Kulturen weisen ähnlich stark<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

ausgeprägte Funktionen als Jagdhabitat, Leitlinie o.a. auf. Das Meiden solcher Standorte<br />

kann den Fledermausschlag um bis 88% senken DÜRR (2007).<br />

Differenzierungen zur Anlagenhöhe der WEA sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht<br />

möglich, Totfunde sind unter Anlagen mit geringer Nabenhöhe wie auch unter Anlagen mit<br />

großer Nabenhöhe festzustellen (BRINKMANN 2006, DÜRR & BACH 2004).<br />

Insgesamt mangelt es noch an systematisch erhobenen Daten zur Nachsuche an WEA als<br />

auch der genauen Kenntnis zum Jagd- und Zugverhalten der Fledermäuse im windparknahen<br />

Bereich, die Aussagen zu Schwellenwerten einzelner Fledermausarten zuließen, die<br />

windkraftrelevant sind.<br />

Eine erhebliche Beeinträchtigung liegt in Bereichen „besonderer Bedeutung“ und bedingt in<br />

Bereichen „allgemeiner Bedeutung“ vor, wenn ein Nahrungsgebiet oder eine Flugstraße von<br />

den Fledermäusen nicht mehr in dem Maße genutzt werden kann, wie dies ohne Errichten<br />

der WEA der Fall wäre. Zudem kann das Errichten von WEA in Durchzugsgebieten von Fledermäusen<br />

einen erheblichen Eingriff bedeuten, da hier in verstärktem Maß mit Kollisionen<br />

von ziehenden Individuen, vor allem im Spätsommer/Herbst zu rechnen ist (BRINKMANN<br />

2006, BACH & RAHMEL 2004, DÜRR & BACH 2004, RAHMEL et al. 2004, HÖTKER 2004,<br />

NLWKN 2006, REGIERUNGSPRÄSIDIUM DARMSTADT 2005, DÜRR 2007). Zu erwartende<br />

Verluste durch Fledermausschlag sind im Sinne des § 42 BNatSchG als erheblich anzusehen.<br />

Daraus ergeben sich spezifische Abstandsregelungen bzw. spezifische Abschaltkriterien<br />

zu Gebieten besonderer Bedeutung (Wochenstuben, Balzquartiere, Winterquartiere und<br />

Zuggeschehen) sowie wichtigen Jagdgebieten und intensiv genutzten Flugkorridoren zwischen<br />

Quartier und Hauptnahrungsgebieten eingriffsensibler Arten.<br />

7.2. KONFLIKTANALYSE BEZÜGLICH DES FLEDERMAUSZUGES<br />

Die Konfliktbewertung wird anhand der im Gebiet vorkommenden zugrelevanten Arten an<br />

den einzelnen WEA-Standorten vorgenommen.<br />

Abendsegler<br />

Ein größeres Zugereignis der Abendsegler konnte nicht festgestellt werden, somit ergibt sich<br />

bezüglich des Zugverhaltens der Tiere kein oder nur ein geringfügiges Konfliktpotential. Es<br />

ist nicht von einer erheblichen Beeinträchtigung durch die Windparkplanung auszugehen ist.<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Rauhautfledermaus<br />

Die geringen Nachweise ziehender Rauhautfledermäuse während der Kartierungen als auch<br />

auf den Horchboxen der einzelnen Standorte stellen ein eher geringes Konfliktpotential dar.<br />

Mit insgesamt 14 Kontakten während der Zugbegehungen sind die Nachweise insgesamt<br />

geringe. Eine höhere Dichte der Nachweise ergibt sich für den 31.8 und 9.9. während der<br />

Detektorbegehungen mit 4 und 5 Kontakten in den ersten drei Stunden nach Sonnenuntergang.<br />

Die Anzahl entspricht aber nicht unbedingt der Anzahl der Tiere, sondern ist eher auf 2<br />

– 3 Individuen zurückzuführen, die entlang ihrer Flugstrasse ihre Jagdflüge ausüben und es<br />

sich somit bei den Nachweisen während der Begehungen um dieselben Tiere handelt. Eine<br />

Flugstrassennutzung der Tiere entlang des Feldweges Mitte und der Straße zwischen Osterboitze<br />

und Weertzen ist aufgrund der Beobachtungen festzustellen. Auch die Einzelnachweise<br />

auf den Horchboxen an der WEA 4 und 9 insbesondere für den 31.8 und 9.9. unterstützen<br />

diese Flugstrassennutzung der Tiere. Die Jagdflüge der Tiere an der Landstraße passen sich<br />

ebenfalls den Aktivitäten der hier im Gebiet rastenden Tiere ein. So ist nicht von einem<br />

Durchzugsereignis größerer Zahlen der Rauhautfledermäuse auszugehen. Die Nachweise<br />

der hier rastenden Tiere sind gering und auch die Horchboxenanalysen zeigen nur wenige<br />

Einzelkontakte an den WEA 3, 4 und 9 auf, so dass sich ein nur geringes Konfliktpotential<br />

darstellt und insgesamt nicht von einer erheblichen Beeinträchtigung der durch das Gebiet<br />

ziehenden Rauhautfledermäuse und des geplanten Windparks auszugehen ist.<br />

Zwergfledermaus<br />

Ein Zugereignis konnte nicht festgestellt werden. Von einer erheblichen Beeinträchtigung<br />

durch die Windparkplanung ist nicht auszugehen.<br />

7.3. KONFLIKTANALYSE BEZÜGLICH DER EINZELNEN WEA STANDORTE<br />

Für jeden WEA Standort wird eine Bewertung an den einzelnen Kartierterminen vorgenommen,<br />

die sich an der Anzahl der nachgewiesenen Gesamtkontakte richtet und der Einschätzung<br />

der Fledermausaktivitäten je Standort dient. Aufgrund der Teilertechnik der eingesetzten<br />

Detektoren wird das gesamte Fledermausspektrum je Standort erfasst, das eine Bewertung<br />

nach dem „Brandenburger Modell“ DÜRR (2007) ermöglicht. Eine differenzierte Betrachtung<br />

und ein Abgleich bezüglich betroffener eingriffsensibler Arten der Fledermäuse an<br />

den einzelnen Horchboxen muss jedoch zusätzlich im Gesamtzusammenhang der Kartierergebnisse<br />

verbalargumentativ erfolgen. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass das „Brandenburger<br />

Modell“ die Gesamtanzahl der Kontakte zugrunde legt und nicht nur die Kontakte<br />

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BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

der eingriffssensiblen Arten. Würde man nur die eingriffssensiblen Arten berücksichtigen,<br />

würde sich die Einstufung je nach Standort z.T. deutlich verringern. Weiterhin ist davon auszugehen,<br />

dass das aktuelle „Brandenburger Modell“ in Zukunft deutlichen Modifizierungen<br />

unterliegen wird, da es vor allem noch an regionale Besonderheiten angepasst werden muss<br />

und weiterhin von den Autoren und anderen Fachgutachtern verfeinert werden wird.<br />

Bewertungsschema der Aktivitäten an den WEA<br />

Das Brandenburger Modell DÜRR (2007) bezogen auf das gesamte Fledermausspektrum<br />

Flugaktivität Jagdaktivität Bewertung<br />

0-1,33 Überflüge je<br />

Stunde<br />

bzw.<br />

0 - 10 je Nacht<br />

-<br />

Gering -<br />

0,68 - 4 Überflüge je<br />

Stunde<br />

bzw.<br />

11 - 30 je Nacht<br />

2,01 -13,33 Überflüge je<br />

Stunde<br />

bzw.<br />

31–100 je Nacht<br />

6,67 - > 13,33 Überflüge<br />

je Stunde<br />

bzw.<br />

> 100 je Nacht<br />

oder 1 – 2 Tiere<br />

regelmäßig am Standort<br />

jagend<br />

oder 3 – 5 Tiere<br />

regelmäßig am Standort<br />

jagend<br />

Oder > 6 Tiere regelmäßig<br />

am Standort jagend<br />

Mittel<br />

Hoch<br />

Sehr hoch<br />

Baubedingte Auswirkungen durch Flächenverlust und/oder Quartierverlust sind an den WEA<br />

1 – 3 und 5 - 9 keine Auswirkungen für die Fledermausfauna zu erwarten. Für die geplante<br />

WEA 4 (alt) stellt der Flächenverlust zugleich Verlust an Jagdgebietsfläche der hier auch<br />

strukturgebunden jagenden Tiere dar.<br />

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7.3.1. WEA 1<br />

Anlage- und betriebsbedingte Auswirkung<br />

An dieser Standortplanung kommt es zu einer Überlagerung mit einem Funktionsraum geringer<br />

Bedeutung für die Fledermäuse<br />

Horchboxenbefunde<br />

Aktivitätsbewertung anhand aller Kontaktnachweise an den Horchboxen des geplanten<br />

WEA-Standortes. Dabei handelt es sich ausschließlich um den Nachweis eingriffsensibler<br />

Arten.<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 08.4. 15.4. 21.4. *28.4. 13.5. 19.5.<br />

Überflug 0 0 2 2 2 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering<br />

Sommer - Lokalpopulation<br />

Datum *22.5 *29.6. *13.7. *28.7.<br />

Überflug 2 1 0 3<br />

Jagdflug 0 0 1J 0<br />

Bewertung gering gering Gering gering<br />

Spätsommer und Herbst – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 07.8. 16.8.* 24.8. 31.8. 09.9. 14.9. 21.9. 30.9. 09.10. 12.10.<br />

Überflug 0 1 1 0 4 0 0 0 0 0<br />

Jagdflug 0 0 1J 1J 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering gering gering gering gering<br />

* Jagdgebietsbegehung ganze Nacht<br />

Detektorbefunde<br />

Von dem Standort selbst liegen keine Befunde vor. Aus dem näheren Umfeld liegen geringe<br />

Nachweise von der Zwerg- und Breitflügelfledermaus vor.<br />

36


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Flugstrassen<br />

Eine Flugstrasse von Fledermäusen ist nicht vorhanden. Angrenzend im Westen befindet<br />

sich eine gering frequentierte Flugstrasse von Zwerg- und Breitflügelfledermaus.<br />

Bewertung<br />

Insgesamt handelt es sich um geringe Flugaktivitäten mit vereinzelt geringen Jagdflügen der<br />

Fledermäuse. Die Nachweise befinden sich zwischen 0 und 4 Flugaktivitäten je Nacht bzw. 0<br />

– 1,33 Überflügen je Stunde und haben eine geringe Bedeutung in der Konfliktbewertung.<br />

Die sporadischen geringen Jagdflüge von Breitflügelfledermaus und Abendsegler sind als<br />

Einzelereignisse von geringer Bedeutung in der Konfliktbewertung. Durch das weiter nördlich<br />

gelegene Sommerquartier zweier Breitflügelfledermäuse mit Nutzung der westlich angrenzenden<br />

Flugstrasse, sind Jagdflüge auf dieser Fläche durchaus zu erwarten wie von dem<br />

Abendsegler auch, der sich auf seinem Flugkorridor weiter südlich befindet. Aufgrund der<br />

vorliegenden Daten geringer Aktivitäten der Fledermäuse ist nicht von einer erheblichen Beeinträchtigung<br />

an dieser Standortplanung auszugehen.<br />

7.3.2. WEA 2<br />

Anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen<br />

An dieser Standortplanung kommt es zu einer Überlagerung mit einem Funktionsraum geringer<br />

Bedeutung für die Fledermäuse<br />

Horchboxenbefunde<br />

Aktivitätsbewertung anhand aller Kontaktnachweise an den Horchboxen des geplanten<br />

WEA-Standortes. Dabei handelt es sich ausschließlich um den Nachweis eingriffsensibler<br />

Arten.<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 08.4. 15.4. 21.4. *28.4. 13.5. 19.5.<br />

Überflug 0 0 0 1 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering<br />

37


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Sommer - Lokalpopulation<br />

Datum *22.5 *29.6. *13.7. *28.7.<br />

Überflug 1 2 0 1<br />

Jagdflug 0 0 1 J 0<br />

Bewertung gering gering gering gering<br />

Spätsommer und Herbst – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 07.8. 16.8.* 24.8. 31.8. 09.9. 14.9. 21.9. 30.9. 09.10. 12.10.<br />

Überflug 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0<br />

Jagdflug 1 J 0 1 J 0 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering gering gering gering gering<br />

* Jagdgebietsbegehung ganze Nacht<br />

Detektorbefunde<br />

Von dem Standort selbst liegen keine Befunde vor. Auch aus dem näheren Umfeld liegen<br />

Nachweise von Breit- und Zwergfledermaus vor.<br />

Flugstrassen<br />

Eine Flugstrasse von Fledermäusen ist nicht vorhanden. In der Nähe befindet sich eine gering<br />

frequentierte Flugstrasse von Zwerg- und Breitflügelfledermaus.<br />

Bewertung<br />

Insgesamt handelt es sich um geringe Flugaktivitäten mit vereinzelten geringen Jagdflügen<br />

der Fledermäuse. Die Nachweise befinden sich zwischen 0 und 2 Flugaktivitäten je Nacht<br />

bzw. 0 – 0,26 Überflügen je Stunde und haben eine geringe Bedeutung in der Konfliktbewertung.<br />

Die Gesamtsituation stellt sich bezüglich der Fledermausaktivitäten und der räumlichen<br />

Situation ähnlich der an WEA 1 dar, die sich nördlich anschließt. Aufgrund der vorliegenden<br />

Daten nur sehr geringer Aktivitäten der Fledermäuse ist nicht von einer erheblichen Beeinträchtigung<br />

an dieser Standortplanung auszugehen.<br />

7.3.3. WEA 3<br />

Anlage- und betriebsbedingte Auswirkung<br />

An dieser Standortplanung kommt es zu einer Überlagerung mit einem Funktionsraum geringer<br />

Bedeutung für die Fledermäuse<br />

38


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Horchboxenbefunde<br />

Aktivitätsbewertung anhand aller Kontaktnachweise an den Horchboxen des geplanten<br />

WEA-Standortes. Dabei handelt es sich ausschließlich um den Nachweis eingriffsensibler<br />

Arten.<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 08.4. 15.4. 21.4. *28.4. 13.5. 19.5.<br />

Überflug 0 0 1 1 1 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering<br />

Sommer - Lokalpopulation<br />

Datum *22.5 *29.6. *13.7. *28.7.<br />

Überflug 1 0 4 1<br />

Jagdflug 0 0 1J 0<br />

Bewertung gering gering gering gering<br />

Spätsommer und Herbst – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 07.8. 16.8.* 24.8. 31.8. 09.9. 14.9. 21.9. 30.9. 09.10. 12.10.<br />

Überflug 1 1 1 0 1 1 2 0 0 0<br />

Jagdflug 1J 0 1J 0 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering gering gering gering gering<br />

* Jagdgebietsbegehung ganze Nacht<br />

Detektorbefunde<br />

Von dem Standort selbst liegen keine Befunde vor. Aus dem näheren Umfeld liegen geringe<br />

Nachweise von Zwerg-, Rauhaut- und Breitflügelfledermaus und Abendsegler vor.<br />

Flugstrassen<br />

Eine regelmäßig gering frequentierte Flugstrasse des Abendseglers verläuft direkt angrenzend<br />

über die offene Ackerfläche. Südlich grenzt eine Flugstrasse der Zwerg- und Breitflügelfledermaus<br />

sowie der Rauhautfledermaus im Frühjahr und Herbst an. Westlich verläuft<br />

entlang des Feldweges eine sehr gering frequentierte Flugstrasse von Zwerg- und Breitflügelfledermaus.<br />

39


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Bewertung<br />

Insgesamt handelt es sich um geringe Flugaktivitäten der Fledermäuse. Die Nachweise befinden<br />

sich zwischen 0 und 7 Flugaktivitäten je Nacht bzw. 0 – 0,5 Überflügen je Stunde und<br />

sind von geringer Bedeutung in der Konfliktbewertung. Die nur sporadischen Jagdflüge sind<br />

als Einzelereignisse ebenfalls von geringer Bedeutung. Diese Kontakte basieren auf den<br />

Aktivitäten der Rauhaut- und Breitflügelfledermaus und des Abendseglers, die hier die nahe<br />

gelegene Flugstrasse im Süden nutzen und zum Teil Jagdflüge ausüben. Die Nachweise der<br />

Rauhautfledermaus, die sich im April und Ende Juli bis September auf ihrem Wanderflug zu<br />

den Sommer- bzw. Winterquartieren befindet, sind zu gering als dass eine Konfliktrelevanz<br />

diskutiert werde könnte.<br />

Von einer Barrierewirkung mit Verdrängungseffekt aus einem Funktionsraum allgemeiner<br />

Bedeutung ist auszugehen. Jedoch sind die Jagdaktivitäten als sporadisch einzuordnen und<br />

haben einen geringeren Stellenwert in der Bewertung. Zudem sind sowohl der Abendsegler<br />

als auch die Breitflügelfledermaus in der Lage sind Barrieren zu erkennen und zu umfliegen<br />

(BACH & RAHMEL 2006). Die räumlichen Bedingungen einer zu allen Seiten offenen Flächenstruktur<br />

sind an diesem Standort gegeben und dadurch ist ein Ausweichmanöver der<br />

Tiere ohne großen Mehraufwand zu erwarten. Zudem können auf den zu allen Seiten angrenzenden<br />

offenen Flächen mit gleichwertiger Struktur von den Tieren gleichermaßen Jagdflüge<br />

ausgeübt werden. Es ist von einem Konfliktpotential auszugehen, dass sich aber aufgrund<br />

der Konfliktanalyse als nicht erheblich darstellt.<br />

7.3.4. WEA 4(alt)<br />

Anlage- und betriebsbedingte Auswirkung<br />

An dieser Standortplanung kommt es zu einer Überlagerung mit einem Funktionsraum allgemeiner<br />

Bedeutung für die Fledermäuse.<br />

Horchboxenbefunde<br />

Aktivitätsbewertung anhand aller Kontaktnachweise an den Horchboxen des geplanten<br />

WEA-Standortes. Dabei handelt es sich um die Nachweise eingriffsensibler als auch nicht<br />

eingriffsensibler Arten.<br />

40


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 08.4. 15.4. 21.4. *28.4. 13.5. 19.5.<br />

Überflug 2 1 1 3 4 3<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 1J<br />

Bewertung gering gering gering gering gering mittel<br />

Sommer - Lokalpopulation<br />

Datum *22.5 *29.6. *13.7. *28.7.<br />

Überflug 4 2 4 7<br />

Jagdflug 4J 5J 4J 3J<br />

Bewertung mittel mittel mittel mittel<br />

Spätsommer und Herbst – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 07.8. 16.8.* 24.8. 31.8. 09.9. 14.9. 21.9. 30.9. 09.10. 12.10.<br />

Überflug 2 3 3 5 2 2 1 2 2 2<br />

Jagdflug 1J 1J 0 2Soz Soz 2J+Soz 2J+Soz Soz 0 0<br />

Bewertung mittel mittel gering mittel mittel mittel mittel mittel gering gering<br />

* Jagdgebietsbegehung ganze Nacht<br />

Detektorbefunde<br />

Von dem Standort selbst liegen Jagd- und Überflüge von mehreren eingriffsensiblen Arten<br />

(Abendsegler, Zwerg- und Rauhautfledermaus, sowie Soziallaute der Zwergfledermaus) und<br />

nicht eingriffsensiblen Arten (Fransen- und Bartfledermaus) vor.<br />

Flugstrassen<br />

Eine regelmäßig frequentierte Flugstrasse mehrerer Fledermäuse(Zwerg-, Rauhaut- und<br />

Breitflügelfledermaus) führt direkt an dem angrenzenden Weg entlang.<br />

Zur Bewertung der WEA 4 (alter Standort)<br />

Insgesamt handelt es sich um geringe Flugaktivitäten der Fledermäuse. Die Nachweise befinden<br />

sich zwischen 0 und 5 Flugaktivitäten je Nacht bzw. 0 – 0,8 und 1,66 Überflügen je<br />

41


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Stunde. Die mittlere Bewertung von 2 V – 3 IX basiert auf den regelmäßigen Jagdflügen und<br />

Aktivitäten mit Soziallauten mehrerer Tieren und Arten der Fledermäuse.<br />

Diese Aktivitäten sind als Ereignisse einer direkt angrenzenden Flugstrasse zu verstehen.<br />

Und aufgrund der guten Struktureigenschaften in diesem Bereich üben die Fledermäuse hier<br />

gleichermaßen auch Jagdflüge aus. Soziallaute der Zwergfledermaus waren in den Herbstmonaten<br />

ebenfalls aufgezeichnet. Dieser Ruftyp A ist als Lautäußerung der Tiere zu verstehen,<br />

die insbesondere im August und September während der Jagdflüge und in Anwesenheit<br />

mehrerer Tiere geäußert werden. Eine mögliche Quartiersuche der Fledermäuse insbesondere<br />

in den betroffenen Herbstmonaten kann das Kollisionsrisiko an diesem Standort zusätzlich<br />

erhöhen. Aufgrund dieser unterschiedlichen Aktivitäten mehrerer Fledermäuse und der<br />

nähe zu Strukturen in einem Bereich der Flugstrasse der Tiere von insgesamt allgemeiner<br />

Bedeutung für die lokale Fledermauspopulation, ist von einem Konfliktpotential auszugehen.<br />

Da gerade die hier betroffene Zwergfledermaus vermehrt als Schlagopfer unter WEA vorgefunden<br />

wurde und mittlerweile an 2.Stelle der Anflugopfer steht (DÜRR 2007 ), ist von einer<br />

erheblichen Beeinträchtigung der Fledermäuse an der geplanten WEA 4 auszugehen.<br />

Vorschläge zur Minimierung der Beeinträchtigung<br />

Da Untersuchungen erhöhte Schlagopferzahlen unter WEA aufweisen, die näher als 100 m<br />

zu Strukturelementen standen, kann ein ausreichender Abstand zur Minderung der Schlagopferproblematik<br />

führen. Bei einem der Vorsorgeleistung entsprechenden Abstand von 150<br />

m plus Rotorlänge zu den Strukturen des Waldrandes kann das Kollisionsrisiko gemindert<br />

(DÜRR & BACH 2004, DÜRR & PETRIK 2006) und die Beeinträchtigung unter die Erheblichkeitsschwelle<br />

gesenkt werden. Dadurch bedingt ergäbe sich ein WEA-Standort auch außerhalb<br />

des Funktionsraumes allgemeiner Bedeutung für die Fledermäuse.<br />

Fazit<br />

Aufgrund des anstehenden Konfliktes wurde der Standort der WEA 4 bereits für die weitere<br />

Planung verschoben. Er wurde von seinem Standort (WEA 4 alt) in Richtung Norden verschoben.<br />

Diese neue Standortplanung erfolgte in Absprache mit dem Büro BIOLAGU und<br />

wurde in einem für die lokalen Fledermauspopulationen konfliktarmen Bereich vorgenommen,<br />

der keine erhebliche Beeinträchtigung erwarten lässt.<br />

42


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

7.3.5. WEA 5<br />

Anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen<br />

An dieser Standortplanung kommt es zu einer Überlagerung eines Funktionsraumes geringer<br />

Bedeutung für die Fledermäuse.<br />

Horchboxenbefunde<br />

Aktivitätsbewertung anhand aller Kontaktnachweise an den Horchboxen des geplanten<br />

WEA-Standortes. Dabei handelt es sich ausschließlich um den Nachweis eingriffsensibler<br />

Arten.<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 08.4. 15.4. 21.4. *28.4. 13.5. 19.5.<br />

Überflug 0 0 2 2 1 1<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering<br />

Sommer - Lokalpopulation<br />

Datum *22.5 *29.6. *13.7. *28.7.<br />

Überflug 1 0 11 5<br />

Jagdflug 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering mittel gering<br />

Spätsommer und Herbst – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 07.8. 16.8.* 24.8. 31.8. 09.9. 14.9. 21.9. 30.9. 09.10. 12.10.<br />

Überflug 1 0 0 0 4 1 2 1 2 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering gering gering gering gering<br />

* Jagdgebietsbegehung ganze Nacht<br />

Detektorbefunde<br />

Von dem Standort selbst liegen keine Befunde vor.<br />

43


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Flugstrassen<br />

Eine Flugstrasse von Fledermäusen ist nicht vorhanden.<br />

Bewertung<br />

Insgesamt handelt es sich um geringe Flugaktivitäten der Fledermäuse. Die Nachweise befinden<br />

sich zwischen 0 und 5 Flugaktivitäten je Nacht bzw. 0 – 0,58 Überflügen je Stunde<br />

und sind als gering einzustufen. Nur einmalig am 13.7. waren 11 Überflüge bzw. 1,3 Überflüge<br />

je Stunde zu verzeichnen, die einer mittleren Bedeutung zuzuordnen sind.<br />

Diese Aktivitäten beruhen überwiegend auf den Nachweisen der Breitflügelfledermaus und in<br />

geringerem Maße des Arten Abendseglers und der Zwergfledermaus. Der Hauptanteil der<br />

Nachweise erfolgte zwischen 2 und 3 Uhr morgens an dem 13.7. Für diese Nacht waren in<br />

dem gesamten Großareal ebenfalls vermehrte Nachweise insbesondere der Breitflügelfledermäuse<br />

nachzuweisen, die durchaus auf erste Ausflüge der Jungtiere zurückzuführen<br />

sind, zumal sich eine Flugstrasse der Tiere weiter östlich befindet. Auch bestätigen die Beobachtungen<br />

meist zweier gleichzeitig fliegender Breitflügelfledermäuse während der Begehungen<br />

das Mitführen der Jungtiere.<br />

Dennoch handelt es sich im Gesamtbild dieses Standortes um insgesamt geringe Aktivitäten<br />

der Tiere. Für die Breitflügelfledermäuse ist ein Erkennen der Anlagen mit entsprechenden<br />

Meidungsstrategien dieser Bereiche zu erwarten (BACH & RAHMEL 2006). In der Schlagopferstatistik<br />

wird die Breitflügelfledermaus an 6. Stelle geführt. Insgesamt ist von einer Barrierewirkung<br />

mit Verdrängungseffekt in einem Funktionsraum geringer Bedeutung auszugehen<br />

und eine erhebliche Beeinträchtigung für diese Standortplanung ist nicht zu erwarten.<br />

7.3.6. WEA 6<br />

Anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen<br />

An dieser Standortplanung kommt es zu einer Überlagerung mit einem Funktionsraum geringer<br />

Bedeutung für die Fledermäuse.<br />

Horchboxenbefunde<br />

Aktivitätsbewertung anhand aller Kontaktnachweise an den Horchboxen des geplanten<br />

WEA-Standortes. Dabei handelt es sich ausschließlich um den Nachweis eingriffsensibler<br />

Arten.<br />

44


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 08.4. 15.4. 21.4. *28.4. 13.5. 19.5.<br />

Überflug 0 0 1 2 3 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering<br />

Sommer - Lokalpopulation<br />

Datum *22.5 *29.6. *13.7. *28.7.<br />

Überflug 0 2 5 0<br />

Jagdflug 0 0 1J 0<br />

Bewertung gering gering gering gering<br />

Spätsommer und Herbst – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 07.8. 16.8.* 24.8. 31.8. 09.9. 14.9. 21.9. 30.9. 09.10. 12.10.<br />

Überflug 1 0 0 0 2 0 0 0 KA 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 KA 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering gering gering gering gering<br />

* Jagdgebietsbegehung ganze Nacht, KA = Keine Aufnahme möglich<br />

Detektorbefunde<br />

Von dem Standort selbst liegen keine Befunde vor. Aus dem näheren Umfeld liegen geringe<br />

Nachweise von Abendsegler, Zwerg- und Breitflügelfledermaus vor.<br />

Flugstrassen<br />

Eine Flugstrasse von Fledermäusen ist nicht vorhanden.<br />

Bewertung<br />

Insgesamt handelt es sich um geringe Flugaktivitäten der Fledermäuse. Die Nachweise befinden<br />

sich zwischen 0 und 5 Flugaktivitäten je Nacht bzw. 0 – 0,58 Überflügen je Stunde<br />

und sind von geringer Bedeutung in der Konfliktbewertung. Jagdflüge sind nur einmalig vorhanden<br />

und so ergibt sich für diesen Standort ein einheitliches Bild der Fledermausaktivitäten,<br />

die in dem Bereich der geringen Bedeutung der Konfliktanalyse und -bewertung angesiedelt<br />

ist. Die geringen Kontakte basieren, wie bei WEA 5 beschrieben, auf Aktivitäten insbesondere<br />

der Breitflügelfledermäuse im Bereich der nahe gelegenen Flugstrasse. Es ist<br />

45


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

nicht von einer erheblichen Beeinträchtigung der Fledermausfauna an der geplanten WEA 6<br />

auszugehen<br />

7.3.7. WEA 7<br />

Anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen<br />

An dieser Standortplanung kommt es zu einer Überlagerung mit einem Funktionsraum geringer<br />

Bedeutung für die Fledermäuse.<br />

Horchboxenbefunde<br />

Aktivitätsbewertung anhand aller Kontaktnachweise an den Horchboxen des geplanten<br />

WEA-Standortes. Dabei handelt es sich ausschließlich um den Nachweis eingriffsensibler<br />

Arten.<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 08.4. 15.4. 21.4. *28.4. 13.5. 19.5.<br />

Überflug 0 0 0 0 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering<br />

Sommer - Lokalpopulation<br />

Datum *22.5 *29.6. *13.7. *28.7.<br />

Überflug 0 1 3 0<br />

Jagdflug 0 0 1J 0<br />

Bewertung gering gering gering gering<br />

Spätsommer und Herbst – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 07.8. 16.8.* 24.8. 31.8. 09.9. 14.9. 21.9. 30.9. 09.10. 12.10.<br />

Überflug 0 0 0 0 2 1 0 1 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 1J 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering gering gering gering gering<br />

* Jagdgebietsbegehung ganze Nacht<br />

46


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Detektorbefunde<br />

Von dem Standort selbst liegen keine Nachweise vor. Aus dem näheren Umfeld liegen<br />

Nachweise von Breitflügelfledermäusen vor.<br />

Flugstrassen<br />

Eine Flugstrasse von Fledermäusen ist nicht vorhanden. Westlich angrenzend befindet sich<br />

ein Flugkorridor der Breitfledermaus.<br />

Bewertung<br />

Insgesamt handelt es sich um sehr geringe Aktivitäten der Fledermäuse. Die Nachweise<br />

befinden sich zwischen 0 und 3 Flugaktivitäten je Nacht bzw. 0 – 0,35 Überflügen je Stunde.<br />

Jagdflüge sind nur zweimalig 2 VII und 1 IX nachgewiesen, die nicht als regelmäßig ausgeübte<br />

Jagdflüge zu interpretieren sind. Die geringen Kontakte basieren, wie bei WEA 5 und 6<br />

beschrieben, auf Aktivitäten insbesondere der Breitflügelfledermaus im Bereich der nahe<br />

gelegenen Flugstrasse. Somit ergibt insgesamt ein Bild geringer Bedeutung in der Konfliktbewertung.<br />

Es ist nicht von einer erheblichen Beeinträchtigung der Fledermausfauna an der<br />

geplanten WEA 7 auszugehen.<br />

7.3.8. WEA 8<br />

Anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen<br />

An dieser Standortplanung kommt es zu einer Überlagerung eines Funktionsraumes geringer<br />

Bedeutung für die Fledermäuse.<br />

Horchboxenbefunde<br />

Aktivitätsbewertung anhand aller Kontaktnachweise an den Horchboxen des geplanten<br />

WEA-Standortes. Dabei handelt es sich ausschließlich um den Nachweis eingriffsensibler<br />

Arten.<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 08.4. 15.4. 21.4. *28.4. 13.5. 19.5.<br />

Überflug 0 0 0 0 1 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering<br />

47


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Sommer - Lokalpopulation<br />

Datum *22.5 *29.6. *13.7. *28.7.<br />

Überflug 0 0 4 2<br />

Jagdflug 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering<br />

Spätsommer und Herbst – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 07.8. 16.8.* 24.8. 31.8. 09.9. 14.9. 21.9. 30.9. 09.10. 12.10.<br />

Überflug 0 1 1 1 1 0 0 0 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering gering gering gering gering<br />

* Jagdgebietsbegehung ganze Nacht<br />

Detektorbefunde<br />

Von dem Standort selbst liegen keine Befunde vor.<br />

Flugstrassen<br />

Eine Flugstrasse ist nicht vorhanden. Südwestlich verläuft eine Flugstrasse der Breitfledermaus.<br />

Bewertung<br />

Insgesamt handelt es sich um geringe bis keine Flugaktivitäten der Fledermäuse. Die Nachweise<br />

befinden sich zwischen 0 und 4 Flugaktivitäten je Nacht bzw. 0 – 0,47 Überflügen je<br />

Stunde und haben eine geringe Bedeutung in der Konfliktbewertung. Jagdflüge sind nicht<br />

vorhanden.<br />

Die geringen Kontakte basieren auf Aktivitäten der Breitflügel- und Zwergfledermaus sowie<br />

des Abendseglers. Es ergibt insgesamt ein Bild geringer Bedeutung in der Konfliktbewertung.<br />

Es ist nicht von einer erheblichen Beeinträchtigung der Fledermausfauna an der geplanten<br />

WEA 8 auszugehen.<br />

7.3.9. WEA 9<br />

Anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen<br />

An dieser Standortplanung kommt es zu einer Überlagerung eines Funktionsraumes geringer<br />

Bedeutung für die Fledermäuse.<br />

48


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Horchboxenbefunde<br />

Aktivitätsbewertung anhand aller Kontaktnachweise an den Horchboxen des geplanten<br />

WEA-Standortes. Dabei handelt es sich ausschließlich um den Nachweis eingriffsensibler<br />

Arten.<br />

Frühjahr – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 08.4. 15.4. 21.4. *28.4. 13.5. 19.5.<br />

Überflug 0 0 0 0 1 1<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering<br />

Sommer - Lokalpopulation<br />

Datum *22.5 *29.6. *13.7. *28.7.<br />

Überflug 0 3 2 2<br />

Jagdflug 0 0 1J 0<br />

Bewertung gering gering gering gering<br />

Spätsommer und Herbst – Lokal- und Zugpopulation<br />

Datum 07.8. 16.8.* 24.8. 31.8. 09.9. 14.9. 21.9. 30.9. 09.10. 12.10.<br />

Überflug 1 1 4 2 2 0 0 0 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Bewertung gering gering gering gering gering gering gering gering gering gering<br />

* Jagdgebietsbegehung ganze Nacht<br />

Detektorbefunde<br />

Von dem Standort selbst liegen keine Befunde vor. Aus dem näheren Umfeld liegen mehrere<br />

Nachweise von Breit-, Zwerg- und Rauhautfledermaus vor.<br />

Flugstrassen<br />

Ein Flugkorridor von Breit-, Zwerg- und Rauhautfledermaus grenzt östlich an.<br />

49


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

Bewertung<br />

Insgesamt handelt es sich um sehr geringe Aktivitäten der Fledermäuse. Die Nachweise<br />

befinden sich zwischen 0 und 4 Flugaktivitäten je Nacht bzw. 0 – 0,4 und einmalig 1,33 Überflügen<br />

je Stunde. Jagdflüge sind nur einmalig 2 VII nachgewiesen. Daraus ergibt sich insgesamt<br />

eine geringe Bedeutung in der Konfliktbewertung. Die geringen Kontakte basieren auf<br />

den drei eingriffsensiblen Arten Breit-, Zwerg- und Rauhautfledermaus, die sich hier im Bereich<br />

einer nahe gelegenen Flugstrasse aufhalten. Die einmaligen Jagdflüge der Zwergfledermaus<br />

sind als saisonale und oder witterungsbedingte Ausflüge zur nahe gelegenen<br />

Flugstrasse der Tiere zu verstehen. Der überwiegende Anteil an Aktivitäten der Tier ist weiter<br />

südöstlich im Bereich der Baumreihe charakterisiert. Es ist nicht von einer erheblichen Beeinträchtigung<br />

der Fledermausfauna an der geplanten WEA 9 auszugehen.<br />

50


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

8. Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen<br />

8.1. ALLGEMEINE VORSCHLÄGE<br />

Nach dem Vorsorgeprinzip sind von großflächigen Strukturen wie Waldrändern, Saumhecken,<br />

Alleen, Gewässern und Baumreihen empfohlene Abstandsregeln von ca. 150 m + Rotorradius<br />

einzuhalten, um das Risiko von Fledermausschlag zu senken, bis 88% senkbar<br />

nach DÜRR (2007), DÜRR & BACH (2004).<br />

Zur Vermeidung zusätzlicher Beeinträchtigungen, die sich durch den Bau und die Bauplanung<br />

der WEA ergeben könnten, sollte generell auf die Bepflanzung der Zuwegung der neu<br />

errichteten WEA-Standorte verzichtet werden, um nicht neue potentielle Nahrungsquellen für<br />

die Fledermäuse in diesen Bereichen zu schaffen. Von bekannten Fledermauswinter- und<br />

Balzquartieren oder Wochenstuben ist 500 m Abstand in der Windparkplanung zu halten<br />

(NLKWN 2006).<br />

Eventuelle erforderliche Kompensationsmaßnahmen, aufgrund anderer Beeinträchtigungen,<br />

sollten nicht im näheren Umfeld bis 250 m Abstand um die WEA geplant werden, um nicht<br />

neue Habitate in die WEA-nahen Bereiche zu schaffen, die die Gefahr eines Fledermausschlages<br />

erhöhen.<br />

51


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

9. Abschlussbetrachtung<br />

Es ergibt sich an den geplanten WEA 4 eine Konfliktsituation zum Funktionsraum der lokalen<br />

Fledermäuse mehrerer eingriffsensibler Arten, die eine erhebliche Beeinträchtigung darstellt.<br />

Vermeidungs-/Minimierungsmaßnahmen wurden erarbeitet und sind in dem entsprechenden<br />

Kapitel der Konfliktanalyse/-bewertung dargelegt. Einer Verschiebung der WEA 4 wurde bereits<br />

nachgekommen und in der Gesamtplanung der WEA-Standorte in Abstimmung mit BI-<br />

OLAGU berücksichtigt.<br />

An den WEA 1- 3 und 5 – 9 kommt es zu keiner erheblichen Beeinträchtigung der Fledermausfauna.<br />

Abschließend bleibt noch anzumerken, dass die vorliegenden Untersuchungsergebnisse<br />

im Wesentlichen den Ergebnissen einer Untersuchung der Fledermausfauna aus<br />

dem Jahr 2005 (BioLaGu 2005) entsprechen. Auch in dieser Untersuchung hat sich der Bereich<br />

an der geplanten WEA 4 (alt) als konfliktreich dargestellt und die übrigen Bereiche der<br />

Vorhabensfläche mit einer geringen Konfliktproblematik bezüglich der Fledermäuse. Auch<br />

konnte eine ortstreue in der Quartierwahl der Breitflügel- und Zwergfledermaus für Osterboitze<br />

belegt werden. Dass sich Abendsegler durch traditionelle Nutzung von Flugkorridoren<br />

auszeichnen, konnte für dieses Gebiet gleichermaßen bestätigt werden.<br />

Bezüglich des Bestandsschutzes von Quartierstätten der eingriffsensiblen Fledermausarten<br />

gelten Abstandsregeln. Ein Abstand der WEA zu dem Sommerquartier zweier Breitflügelund<br />

Zwergfledermäuse in Osterboitze, die allerdings in der Bestandsgröße weitaus geringer<br />

sind als es für den Schutzstatus erforderlich ist, wird mit über 500 m genügend entsprochen.<br />

BioLaGu - Dr. Olaf Buck – Bleckede – 18. Dezember 2007<br />

52


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

10. Literatur<br />

AHLEN, L. (1979): Migratory behaviour of bats at south Swedish coasts. – Z.Säugetierk. 62: 375-380.<br />

ALDER, H.-U. (1993): Lichthindernis auf Flugstraßen. Fledermausgruppe Rheinfall Info 1993(1).<br />

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die Fledermäuse unter die (Wind)räder“, Technische Universität Dresden, 2003.<br />

BACH, L. (2007): Vortrag auf der „Nabu Landesfachtagung Fledermausschutz“ auf Gut Sunder, 2007.<br />

Ziehen Fledermäuse auch über der Ostsee<br />

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Eine Konfliktabschätzung. Bremer Beiträge f. Naturkunde und Naturschutz, Bd. 7.<br />

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während der Planungsphase von Windenergieanlagen (WEA). Empfehlungen der Fachtagung:<br />

„Kommen die Vögel und Fledermäuse unter die Wind(räder)“ TU Dresden,<br />

17./18.11.2003.<br />

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Bad Godesberg, 1998, Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 55.<br />

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BIOLAGU, 2005.<br />

BRAUN, M. u. DIETERLEN, F. (2003): Die Säugetiere Baden-Würtembergs Band 1. Ulmer GmbH &<br />

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in Baden-Württemberg Tagungsführer der Akademie für Natur- und Umweltschutz<br />

Baden-Württemberg, Heft 17 „Windkraftanlagen – eine Bedrohung für Vögel und Fledermäuse“<br />

BRINKMANN, R. (2006): Untersuchungen zu möglichen betriebsbedingten Auswirkungen von Windkraftanlagen<br />

auf Fledermäuse im Regierungsbezirk Freiburg. Im Auftrag des Regierungspräsidiums<br />

Freiburg – Referat 56, Naturschutz und Landespflege.<br />

BRINKMANN, R. et al.(2006): Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse. Ergenisse mit<br />

einer Handlungsempfehlung für die Praxis. Hrsg. Regierungspräsidium Freiburg. Referat Naturschutz<br />

und Landschaftspflege.<br />

53


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DIETZ, M. (2003): Fledermausschlag an Windkraftanlagen – ein konstruierter Konflikt oder eine tatsächliche<br />

Gefährdung. Vortrag zur Tagung der Sächsischen Akademie für Natur und Umwelt<br />

in Dresden, 2003<br />

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Erfahrungen mit Einblick in die bundesweite Fundkartei. Bremer Beiträge f. Naturkunde und<br />

Naturschutz Bd. 7.<br />

DÜRR, T. (2002): Fledermäuse als Opfer von Windkraftanlagen in Deutschland. Nyctalus (N. F.), Berlin<br />

8, Heft 2, S. 115 – 118.<br />

DÜRR, T. (2007): Möglichkeiten zur Reduzierung von Fledermausverlusten an Windenergieanlagen in<br />

Brandenburg. Nyctalus, Berlin (12) 2007, Heft 2-3.<br />

DÜRR, T. (2207): Die bundesweite Kartei zur Dokumentierung von Fledermausverlusten an Windenergieanlagen<br />

– ein Rückblick auf fünf Jahre Datenerfassung. Nyctalus, Berlin (12) 2007,<br />

Heft 2-3.<br />

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Nesting and Mortality Information from Proposed and Existing Wind Developments. Prepared<br />

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April 2005. Report of the Intersessional Working Group on Wind Turbines and Bat<br />

Populations.<br />

FACHTAGUNG (2003): Kommen die Vögel und Fledermäuse unter die (Wind)räder Fachtagung der<br />

Sächsischen Landestiftung Natur und Umwelt und Verein Sächsischer Ornithologen e.V.<br />

Technische Universität Dresden. November.<br />

FÖRSTER, J. (2003): Einflüsse von Windenergieanlagen auf Fledermäuse und Vögel. Vortrag zur<br />

Tagung der Sächsischen Akademie für Natur und Umwelt in Dresden.<br />

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GFL (Gesellschaft für Landeskultur GmbH) (1991): Bestandsaufnahme der Fledermäuse im Rahmen<br />

der Dorferneuerung Weertzen Freyersen.<br />

HALL, L.S. & RICHARDS, G.C. (1972): Notes on Tadarida australis, Chiroptera: molossidae. Australian<br />

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HEISE, G. & T. BLOHM (2004): Zum Migrationsverhalten uckermärkischer Abendsegler (Nyctalus<br />

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Minneapolis, MN. 212pp.<br />

54


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- Teil 1 - Grundlagen. - Nyctalus (N.F.), 6(1): 52-60.<br />

LIMPENS, H. J. G. A. & A. ROSCHEN (2002): Bausteine einer systematischen Fledermauserfassung<br />

Teil 2 – Effektivität, Selektivität und Effizienz von Erfassungsmethoden. Nyctalus N. F., Berlin<br />

8, Heft 2 S. 159 – 178.<br />

MESCHEDE, A. & B.-U. RUDOLPH (2004): Fledermäuse in Bayern. Bayerisches Landesamt für Umweltschutz,<br />

Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.<br />

MESCHEDE, A., & K. G. HELLER (2000): Ökologie und Schutz von Fledermäusen in Wäldern. Schriftenreihe<br />

für Landschaftspflege und Naturschutz, Heft 66, Bundesamt für den Naturschutz,<br />

Bonn-Bad Godesberg 2000.<br />

MESCHEDE, A., Heller, K. G. & P. Boye (2002): Ökologie, Wanderungen und Genetik von Fledermäusen<br />

in Wäldern – Untersuchungen als Grundlage für den Fledermausschutz. Schriftenreihe<br />

für Landschaftspflege und Naturschutz, Heft 71, Bundesamt für den Naturschutz, Bonn-<br />

Bad Godesberg 2002.<br />

NIEDERSÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR ÖKOLOGIE (1993): Rote Liste der in Niedersachsen und<br />

Bremen gefährdeten Säugetierarten. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 6/93.<br />

Fassung vom 1.1.1991<br />

NIEDERSÄCHSISCHES UMWELTMINISTERIUM (1993): Leitlinie zur Anwendung der Eingriffsregelung<br />

des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes bei der Errichtung von Windenergieanlagen.<br />

Inform. Naturschutz Niedersachs. 5/93: 170-174.<br />

NLT (NDS.LANDKREISTAG) (2005): Empfehlungen zur Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes<br />

und der Landschaftspflege bei der Standortplanung und Zulassung von Windenergieanlagen.<br />

Arbeitsgruppe Naturschutz und Windenergie des Niedersächsischen Landkreistages,<br />

Mai 2005.<br />

NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) 2006:<br />

Beiträge zur Eingriffsregelung V. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 1 / 2006.<br />

OSBORN, R. G. et al. (1996): Bat collisions with wind turbines in South-western Minnesota. Bat Research<br />

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PETERSEN, B. et al (2004): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und<br />

Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland Bd. 2 Wirbeltiere. Schriftenreihe für<br />

Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69/Band 2.<br />

PLANUNGSGRUPPE GRÜN (1999) (unveröffentlicht): Untersuchungen zu Fledermäusen im geplanten<br />

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RAHMEL, U. et al. (1999): Windkraftplanung und Fledermäuse – Konfliktfelder und Hinweise zur Erfassungsmethodik<br />

- Bremer Beiträge f. Naturkunde und Naturschutz, Band 4.<br />

55


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RAHMEL, U. et al. (2004): Windenergieanlagen und Fledermäuse – Hinweise zur Erfassungsmethodik<br />

und zu planerischen Aspekten. Bremer Beiträge f. Nat. und Naturschutz, Band 7.<br />

RECK, H. (1996) (verändert) Aus: "Berücksichtigung faunistisch-tierökologischer Belange in der Landschaftsplanung,<br />

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RIEDL, U. (1996): Anforderungen an die Aufarbeitung biologischer Daten für die Planung. Laufener<br />

Seminarbeitrag 3/96.<br />

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SKIBA, R. (2003): Europäische Fledermäuse. Die Neue Brehm Bücherei<br />

SSYMANK, A., HAUKE, U., RÜCKRIEM, C. & SCHRÖDER, E. (1998): Das europäische Schutzgebietssystem<br />

NATURA 2000, BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der<br />

Vogelschutz-Richtlinie. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 53, Bundesamt für<br />

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TRAPPMANN, C. (1996a): Fledermausschutz und Fledermausforschung in Münster - eine Analyse<br />

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WEID, R. (2002): Untersuchungen zum Wanderverhalten des großen Abendseglers (Nyctalus noctula)<br />

in Deutschland. – In: MESCHEDE, A., HELLER, K. G. & P. Boye (2002): Ökologie, Wanderungen<br />

und Genetik von Fledermäusen in Wäldern – Untersuchungen als Grundlage für den<br />

Fledermausschutz. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, Heft 71, Bundesamt<br />

für den Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg 2002. S. 233 – 257.<br />

56


11. Anhang: Karten<br />

11.1. KARTEN<br />

Windpark Weertzen Fledermäuse 2007<br />

- Artnachweise: Frühjahr – Sommer – Spätsommer/Herbst<br />

- Flugstrassen<br />

- Hauptjagdgebiete<br />

- Quartiere und Balzterritorien<br />

- Bewertung<br />

- Kartiertransekte und -Standorte<br />

11.2. DARSTELLUNG DER AUFZEICHNUNGSANALYSEN DER HORCHBOXEN<br />

AN DEN WEA-STANDORTEN<br />

Legende:<br />

1 - 9 = Horchboxenstandorten an den WEA 1– 9<br />

Zahlen = geben die Ultraschall-Kontakte mit Fledermäusen insgesamt an dem Standort während der Laufzeit der<br />

Horchbox wieder. Ein Kontakt entspricht dem digitalen Zeitintervall der Aufzeichnungen von ca. 1- 3 Sekunden.<br />

J<br />

JJ<br />

Arten<br />

sp<br />

KA<br />

= Jagdaktivität (bis 1 Minute)<br />

= längere Jagdaktivität (Angabe in Minuten)<br />

= Ab = Abendsegler, Br = Breitflügelfledermaus; Zw = Zwergfledermaus, Rh = (Rauhautfledermaus),<br />

My = Myotis spec.<br />

= nicht näher zu differenzierende Art, Arten der Gattung Myotis, Pipistrellus oder Plecotus möglich.<br />

keine Aufnahmen möglich wegen Feldarbeiten, Jägern etc.


WEA 1<br />

Datum 08.04. 15.04. 21.04. 28.04. 13.05. 19.05. 22.5. 29.06 13.07. 28.07. 07.08. 16.08. 24.08. 31.08. 09.09. 14.09. 21.09. 30.09. 09.10. 12.10.<br />

2007<br />

Laufzeit 17:00-<br />

23:00<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17.30-<br />

23:00<br />

17:30-<br />

6:00<br />

18.00-<br />

24:00<br />

18:30-<br />

0:30<br />

21:00-<br />

6:00<br />

21.30-<br />

5.00<br />

21.30-<br />

5.30<br />

21.00-<br />

5:30<br />

18.00-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

23:30<br />

17.00-<br />

23.30<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17:00-<br />

23.00<br />

16.30-<br />

22.30<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16:00-<br />

21.30<br />

Überflug 0 0 2 2 2 0 2 1 0 3 0 1 1 0 4 0 0 0 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 1J 0 0 0 1J 1J 0 0 0 0 0 0<br />

16 – 17 / / / / / / / / / / / / /<br />

17 – 18 - - - - / / / - - - - - - - - -<br />

18 – 19 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

19 – 20 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

20 – 21 - - - - Br 1 - / / / / - - - - Ab 2 - - - - -<br />

21 – 22 - - Br 2 Br 2 Br 1 - - - Ab J - - - - - Ab 2 - - - - -<br />

22 – 23 - - - - - - Br 1 - - - - Ab 1 Ab J Ab J - - - / / /<br />

23 – 24 / / / - - - - Br 1 - Br 1 - - Ab 1 / / / /<br />

0 – 1 - / - - - - - / / /<br />

1 – 2 - / - - - -<br />

2 – 3 - - - - Rh 1,<br />

Zw 1<br />

3 – 4 - - - - -<br />

4 – 5 - Ab 1 - - -<br />

5 – 6 - - / - -<br />

6 – 7 / / / /<br />

7 – 8


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

WEA 2<br />

Datum 08.04. 15.04. 21.04. 28.04. 13.05. 19.05. 22.5. 29.06 13.07. 28.07. 07.08. 16.08. 24.08. 31.08. 09.09. 14.09. 21.09. 30.09. 09.10. 12.10.<br />

2007<br />

Laufzeit 17:00-<br />

23:00<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17.30-<br />

23:00<br />

17:30-<br />

6:00<br />

18.00-<br />

24:00<br />

18:30-<br />

0:30<br />

21:00-<br />

6:00<br />

21.30-<br />

5.00<br />

21.30-<br />

5.30<br />

21.00-<br />

5:30<br />

18.00-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

23:30<br />

17.00-<br />

23.30<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17:00-<br />

23.00<br />

16.30-<br />

22.30<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16:00-<br />

21.30<br />

Überflug 0 0 0 1 0 0 1 2 0 1 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 1 J 0 1 J 0 1 J 0 0 0 0 0 0 0<br />

16 – 17 / / / / / / / / / / / / /<br />

17 – 18 - - - - / / / - - - - - - - - -<br />

18 – 19 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

19 – 20 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

20 – 21 - - - - - - / / / / - - - - - - Br 1 - - -<br />

21 – 22 - - - - - - - Ab 1 Ab J - Ab J - - - - - - - - -<br />

22 – 23 - - - Br 1 - - - - - Br 1 - - Ab J - - - - / / /<br />

23 – 24 / / / - - - - - - - - - - / / / /<br />

0 – 1 - / - - - - - / / /<br />

1 – 2 - / - - - -<br />

2 – 3 - - - - -<br />

3 – 4 - - Ab 1 - -<br />

4 – 5 - Ab 1 - - -<br />

5 – 6 - - / - -<br />

6 – 7 / / / /<br />

7 – 8<br />

59


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

WEA 3<br />

Datum 08.04. 15.04. 21.04. 28.04. 13.05. 19.05. 22.5. 29.06 13.07. 28.07. 07.08. 16.08. 24.08. 31.08. 09.09. 14.09. 21.09. 30.09. 09.10. 12.10.<br />

2007<br />

Laufzeit 17:00-<br />

23:00<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17.30-<br />

23:00<br />

17:30-<br />

6:00<br />

18.00-<br />

24:00<br />

18:30-<br />

0:30<br />

21:00-<br />

6:00<br />

21.30-<br />

5.00<br />

21.30-<br />

5.30<br />

21.00-<br />

5:30<br />

18.00-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

23:30<br />

17.00-<br />

23.30<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17:00-<br />

23.00<br />

16.30-<br />

22.30<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16:00-<br />

21.30<br />

Überflug 0 0 1 1 1 0 1 0 4 1 1 1 1 0 1 1 2 0 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1J 0 1J 0 0 0 0 0 0 0<br />

16 – 17 / / / / / / / / / / / / /<br />

17 – 18 - - - - / / / - - - - - - - - -<br />

18 – 19 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

19 – 20 - - - - - - - - - - Ab 1 - - - - -<br />

20 – 21 - - - - Br 1 - / / / / - - - - - Ab 1 Ab 1 - - -<br />

21 – 22 - - - - - - Zw 1 - Ab J - - - - - - - - - - -<br />

22 – 23 - - Ab 1 Ab 1 - - - - Ab 1 - Rh 1 Ab 1 Ab 1, - - - Rh 1 / / /<br />

Ab J<br />

23 – 24 / / / - - - - - - - - - - / / / /<br />

0 – 1 - / - - - Zw 1 Zw 1 / / /<br />

1 – 2 - / - - Ab 1 -<br />

2 – 3 - - - - -<br />

3 – 4 - - - Br 1 -<br />

4 - 5 - - - - -<br />

5 - 6 - - / - -<br />

6 - 7 / / / /<br />

7 - 8<br />

60


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

WEA 4<br />

Datum 08.04. 15.04. 21.04. 28.04. 13.05. 19.05. 22.5. 29.06 13.07. 28.07. 07.08. 16.08. 24.08. 31.08. 09.09. 14.09. 21.09. 30.09. 09.10. 12.10.<br />

2007<br />

Laufzeit 17:00-<br />

23:00<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17.30-<br />

23:00<br />

17:30-<br />

6:00<br />

18.00-<br />

24:00<br />

18:30-<br />

0:30<br />

21:00-<br />

6:00<br />

21.30-<br />

5.00<br />

21.30-<br />

5.30<br />

21.00-<br />

5:30<br />

18.00-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

23:30<br />

17.00-<br />

23.30<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17:00-<br />

23.00<br />

16.30-<br />

22.30<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16:00-<br />

21.30<br />

Überflug 2 1 1 3 4 3 4 2 4 7 2 3 3 5 2 2 1 2 2 2<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 1J 4J 5J 4J 3J 1J 1J 0 2Soz Soz 2J+Soz 2J+Soz Soz 0 0<br />

16 - 17 / / / / / / / / / / / / /<br />

17 - 18 - - - - / / / - - - - - - - - -<br />

18 - 19 - - - - - - - - - - - - - - - Zw 1,<br />

My 1<br />

19 - 20 - - - - - - - - - - - - - Zw 2 Zw 1, -<br />

20 - 21 Zw 2 Zw 1 - - Ab 1 - / / / / - - - Zw 1,<br />

Zw S<br />

21 - 22 - - Ab 1 Ab 2,<br />

Zw 1<br />

Ab 1,<br />

Zw 2<br />

22 - 23 - - - - - Ab J,<br />

Br 1<br />

Zw 1 Zw 1,<br />

Zw J,<br />

Br 1<br />

Zw J,<br />

Ab J<br />

Ab 1,<br />

Ab J<br />

Zw 1,<br />

Zw J,<br />

Br J<br />

- Ab 1,<br />

Br 1<br />

Rh 1,<br />

Zw 1<br />

Zw 1,<br />

Br 1<br />

Zw 1<br />

Br 1 Br J Zw J Br 1 Zw 1,<br />

Br 1<br />

23 - 24 / / / - - Zw 1 Sp J My J Br J Br 1,<br />

Zw 1<br />

0 - 1 - / - - - Br 1 - / / /<br />

1 - 2 - / Br 1 Br J Br J Zw 1,<br />

Zw J,<br />

Sp J,<br />

Br 1<br />

2 - 3 - - - Br J, -<br />

Zw 1<br />

3 - 4 - Ab 1 Ab J Br J -<br />

4 - 5 - - - Ab 1 Ab 1<br />

5 - 6 - - / - -<br />

6 - 7 / / / /<br />

7 - 8<br />

Zw<br />

S,<br />

Zw 2<br />

Zw 1,<br />

Rh 1<br />

Zw<br />

S,<br />

Zw 1<br />

Zw 1,<br />

Zw J,<br />

Zw S<br />

Ab 1,<br />

Zw J,<br />

Zw S<br />

- Zw J - / / / /<br />

My 1<br />

Zw S - -<br />

Rh 1 My J Zw J - - -<br />

- Zw 1 - / / /<br />

61


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

WEA 5<br />

Datum 08.04. 15.04. 21.04. 28.04. 13.05. 19.05. 22.5. 29.06 13.07. 28.07. 07.08. 16.08. 24.08. 31.08. 09.09. 14.09. 21.09. 30.09. 09.10. 12.10.<br />

2007<br />

Laufzeit 17:00-<br />

23:00<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17.30-<br />

23:00<br />

17:30-<br />

6:00<br />

18.00-<br />

24:00<br />

18:30-<br />

0:30<br />

21:00-<br />

6:00<br />

21.30-<br />

5.00<br />

21.30-<br />

5.30<br />

21.00-<br />

5:30<br />

18.00-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

23:30<br />

17.00-<br />

23.30<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17:00-<br />

23.00<br />

16.30-<br />

22.30<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16:00-<br />

21.30<br />

Überflug 0 0 2 2 1 1 1 0 11 5 1 0 0 0 4 1 2 1 2 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

16 - 17 / / / / / / / / / / / / /<br />

17 - 18 - - - - / / / - - - - - - - - -<br />

18 - 19 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

19 - 20 - - - - - - - - - - - - - Ab 1 Ab 1 -<br />

20 - 21 - - - - Ab 1 - / / / / - - - - - Ab 1 Br 1 - Zw 1 -<br />

21 - 22 - - Ab 1 Ab 1 - Ab 1 - - - Ab 1 Br 1 - - - Br 2 - Rh 1 - - -<br />

22 - 23 - - Ab 1 - - - - - - Zw 1 - - - - Ab 1, - - / / /<br />

Br 1<br />

23 - 24 / / / - - - Ab 1 - Br 1 Ab 1, - - - / / / /<br />

Zw 1<br />

0 - 1 - / - - - Br 1 Zw 1 / / /<br />

1 - 2 - / - - - -<br />

2 - 3 Ab 1 - - Br 4, -<br />

Zw 2,<br />

Ab 1<br />

3 - 4 - - - Ab 1, -<br />

Zw 1<br />

4 - 5 - - - - -<br />

5 - 6 - - / - -<br />

6 - 7 / / / /<br />

7 - 8<br />

62


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

WEA 6<br />

Datum 08.04. 15.04. 21.04. 28.04. 13.05. 19.05. 22.5. 29.06 13.07. 28.07. 07.08. 16.08. 24.08. 31.08. 09.09. 14.09. 21.09. 30.09. 09.10. 12.10.<br />

2007<br />

Laufzeit 17:00-<br />

23:00<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17.30-<br />

23:00<br />

17:30-<br />

6:00<br />

18.00-<br />

24:00<br />

18:30-<br />

0:30<br />

21:00-<br />

6:00<br />

21.30-<br />

5.00<br />

21.30-<br />

5.30<br />

21.00-<br />

5:30<br />

18.00-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

23:30<br />

17.00-<br />

23.30<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17:00-<br />

23.00<br />

16.30-<br />

22.30<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16:00-<br />

21.30<br />

Überflug 0 0 1 2 3 0 0 2 5 0 1 0 0 0 2 0 0 0 KA 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 1J 0 0 0 0 0 0 0 0 0 KA 0<br />

16 - 17 / / / / / / / / / / / / /<br />

17 - 18 - - - - / / / - - - - - - - KA -<br />

18 - 19 - - - - - - - - - - - - - - KA -<br />

19 - 20 - - - - - - - - - - - - - - KA -<br />

20 - 21 - - - - Zw 1, - / / / / - - - - - - - - KA -<br />

Br 1<br />

21 - 22 - - - - Zw 1 - - Br 1 - - Br 1 - - - Br 1 - - - KA -<br />

22 - 23 - - Zw 1 Zw 2 - - - - Ab 1, - - - - - Br 1 - - / / /<br />

Br J<br />

23 - 24 / / / - - - - - Br 1, - - - - / / / /<br />

Zw 1<br />

0 - 1 - / - - - Ab 1 - / / /<br />

1 - 2 - / - - Br 1 -<br />

2 - 3 - - - - -<br />

3 - 4 - - Zw 1 - -<br />

4 - 5 - - - - -<br />

5 - 6 - - / - -<br />

6 - 7 / / / /<br />

7 - 8<br />

63


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

WEA 7<br />

Datum 08.04. 15.04. 21.04. 28.04. 13.05. 19.05. 22.5. 29.06 13.07. 28.07. 07.08. 16.08. 24.08. 31.08. 09.09. 14.09. 21.09. 30.09. 09.10. 12.10.<br />

2007<br />

Laufzeit 17:00-<br />

23:00<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17.30-<br />

23:00<br />

17:30-<br />

6:00<br />

18.00-<br />

24:00<br />

18:30-<br />

0:30<br />

21:00-<br />

6:00<br />

21.30-<br />

5.00<br />

21.30-<br />

5.30<br />

21.00-<br />

5:30<br />

18.00-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

23:30<br />

17.00-<br />

23.30<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17:00-<br />

23.00<br />

16.30-<br />

22.30<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16:00-<br />

21.30<br />

Überflug 0 0 0 0 0 0 0 1 3 0 0 0 0 0 2 1 0 1 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 1J 0 0 0 0 0 1J 0 0 0 0 0<br />

16 - 17 / / / / / / / / / / / / /<br />

17 - 18 - - - - / / / - - - - - - - - -<br />

18 - 19 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

19 - 20 - - - - - - - - - - - - - Ab 1 - -<br />

20 - 21 - - - - - - / / / / - - - - Br 2 Ab 1 - - - -<br />

21 - 22 - - - - - - - Br 1 - - - - - - Br J - - - - -<br />

22 - 23 - - - - - - - - Ab 1 - - - - - - - - / / /<br />

23 - 24 / / / - - - - - Br J, - - - - / / / /<br />

Zw 1<br />

0 - 1 - / - - - Ab 1 - / / /<br />

1 - 2 - / - - - -<br />

2 - 3 - - - - -<br />

3 - 4 - - - - -<br />

4 - 5 - - - - -<br />

5 - 6 - - / - -<br />

6 - 7 / / / /<br />

7 - 8<br />

64


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

WEA 8<br />

Datum 08.04. 15.04. 21.04. 28.04. 13.05. 19.05. 22.5. 29.06 13.07. 28.07. 07.08. 16.08. 24.08. 31.08. 09.09. 14.09. 21.09. 30.09. 09.10. 12.10.<br />

2007<br />

Laufzeit 17:00-<br />

23:00<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17.30-<br />

23:00<br />

17:30-<br />

6:00<br />

18.00-<br />

24:00<br />

18:30-<br />

0:30<br />

21:00-<br />

6:00<br />

21.30-<br />

5.00<br />

21.30-<br />

5.30<br />

21.00-<br />

5:30<br />

18.00-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

23:30<br />

17.00-<br />

23.30<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17:00-<br />

23.00<br />

16.30-<br />

22.30<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16:00-<br />

21.30<br />

Überflug 0 0 0 0 1 0 0 0 4 2 0 1 1 1 1 0 0 0 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

16 - 17 / / / / / / / / / / / / /<br />

17 - 18 - - - - / / / - - - - - - - - -<br />

18 - 19 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

19 - 20 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

20 - 21 - - - - Br 1 - / / / / - - - - - - - - - -<br />

21 - 22 - - - - - - - - - Ab 1 - Ab 1 Ab 1 Zw 1 Zw 1 - - - - -<br />

22 - 23 - - - - - - - - - Br 1 - - - - - - - / / /<br />

23 - 24 / / / - - - - - Br 1 - - - - / / / /<br />

0 - 1 - / - - - - - / / /<br />

1 - 2 - / - - Br 1, -<br />

Zw 1<br />

2 - 3 - - - Br 1 -<br />

3 - 4 - - - - -<br />

4 - 5 - - - - -<br />

5 - 6 - - / - -<br />

6 - 7 / / / /<br />

7 - 8<br />

65


BioLaGu – Projekt: Fledermauserfassung im geplanten Windpark „Weertzen“ Endbericht 2007<br />

WEA 9<br />

Datum 08.04. 15.04. 21.04. 28.04. 13.05. 19.05. 22.5. 29.06 13.07. 28.07. 07.08. 16.08. 24.08. 31.08. 09.09. 14.09. 21.09. 30.09. 09.10. 12.10.<br />

2007<br />

Laufzeit 17:00-<br />

23:00<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17.30-<br />

23:00<br />

17:30-<br />

6:00<br />

18.00-<br />

24:00<br />

18:30-<br />

0:30<br />

21:00-<br />

6:00<br />

21.30-<br />

5.00<br />

21.30-<br />

5.30<br />

21.00-<br />

5:30<br />

18.00-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

24:00<br />

17:30-<br />

23:30<br />

17.00-<br />

23.30<br />

17.00-<br />

23:00<br />

17:00-<br />

23.00<br />

16.30-<br />

22.30<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16.00-<br />

22.00<br />

16:00-<br />

21.30<br />

Überflug 0 0 0 0 1 1 0 3 2 2 1 1 4 2 2 0 0 0 0 0<br />

Jagdflug 0 0 0 0 0 0 0 0 1J 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

16 - 17 / / / / / / / / / / / / /<br />

17 - 18 - - - - / / / - - - - - - - - -<br />

18 - 19 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

19 - 20 - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

20 - 21 - - - - - - / / / / - - - Ab 1, - - - - - -<br />

Th 1<br />

21 - 22 - - - - Zw 1 Br 1 - Ab 1 - - - Ab 1 Ab 1 - Ab 1 - - - - -<br />

22 - 23 - - - - - - - Zw 1 Ab 1 Ab 1 Rh 1 - Zw 1, - Zw 1 - - / / /<br />

Br 1<br />

23 - 24 / / / - - - - - Ab 1 Zw 1 - - Br 1 / / / /<br />

0 - 1 - / - - - - - / / /<br />

1 - 2 - / - - Zw J -<br />

2 - 3 - - Ab 1 - -<br />

3 - 4 - - - - -<br />

4 - 5 - - - - -<br />

5 - 6 - - / - -<br />

6 - 7 / / / /<br />

7 - 8<br />

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