STIFTUNG WARENTEST - Absatz-DTP-Service
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Wann zahlen die Kassen?<br />
Seit 2004 müssen gesetzlich Versicherte<br />
rezeptfreie Medikamente meist selbst bezahlen.<br />
Darunter fallen auch die Präparate<br />
gegen Allergien, deren Nutzen am besten<br />
belegt ist. Die Krankenkassen übernehmen<br />
die Kosten nur noch in folgenden Fällen:<br />
� Bei Kindern bis zum 12. Lebensjahr oder<br />
bei Entwicklungsstörungen bis zum<br />
18. Lebensjahr.<br />
� Als Bestandteil von Notfallsets (Y Seite<br />
140) zur Behandlung von Insektengiftund<br />
schweren Nahrungsmittelallergien<br />
sowie bei schwerer, stets wiederkehrender<br />
Nesselsucht (Y Seite 165).<br />
� Bei schwerwiegendem allergischen<br />
Schnupfen, der mit kortisonhaltigen<br />
Nasensprays (Y Seite 212) nicht ausreichend<br />
zurückgeht, kann der Arzt weiterhin<br />
ein Kassenrezept für Antihistaminika<br />
zum Einnehmen ausstellen.<br />
Die meisten Mittel gegen Allergien sind ohne<br />
Rezept erhältlich. Entgegen einer weitver-<br />
Behandlung 69<br />
breiteten Annahme sind verschreibungspflichtige<br />
Antiallergika (mit Ausnahme von<br />
kortisonhaltigen Mitteln, Y Seite 212) nicht<br />
effektiver als solche, die Sie ohne Rezept in<br />
der Apotheke kaufen können.<br />
So können Sie sparen:<br />
Fragen Sie sowohl bei vorbeugenden Mitteln<br />
(Mastzellstabilisatoren) als auch bei Mitteln<br />
zur akuten Behandlung (Antihistaminika)<br />
in der Apotheke gezielt nach Nachahmerpräparaten.<br />
Diese sogenannten Generika<br />
enthalten die gleichen arzneilich wirksamen<br />
Bestandteile wie das Originalpräparat. Lediglich<br />
in Zusatzstoffen wie Farb- oder Konservierungsstoffen<br />
können Unterschiede<br />
bestehen. Nachahmerprodukte sind erheblich<br />
preisgünstiger, weil ihre Hersteller die<br />
Kosten für die Entwicklung und die klinischen<br />
Prüfungen für das Arzneimittel sparen<br />
konnten. Generika müssen (genau wie die<br />
Originalpräparate) beim Bundesinstitut für<br />
Arzneimittel zugelassen werden.<br />
Antihistaminika müssen Sie so lange anwenden, wie die Blütezeit<br />
der Bäume-, Gräser- oder Getreidepollen oder der Kontakt<br />
mit anderen allergieauslösenden Stoffen anhält. Bei akuten (zum<br />
Beispiel durch Heuschnupfen bedingten) Symptomen helfen sie<br />
meist besser als bei allergischem Dauerschnupfen.<br />
Glukokortikoide (kortisonhaltige Mittel)<br />
Sind Ihre Beschwerden so stark, dass Mastzellstabilisatoren und<br />
Antihistaminika nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann<br />
eine Therapie mit Glukokortikoiden, die in der Umgangssprache<br />
als „Kortison“ bezeichnet werden, sinnvoll sein.<br />
Die Mittel der ersten Wahl sind kortisonhaltige Nasensprays<br />
(Y Seite 212), die die Entzündung in der Nasenschleimhaut hemmen<br />
oder unterdrücken. Ein erster Effekt setzt schon innerhalb<br />
von zwei Stunden ein, die maximale Wirkung wird nach zwei bis