STIFTUNG WARENTEST - Absatz-DTP-Service
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Allergischer Schnupfen (allergische Rhinitis)<br />
Atemwegsallergie und einer Insektengiftallergie grundlegend<br />
ändern, denn sie wirkt noch Jahre nach dem Absetzen der Behandlung.<br />
Ihr Ziel besteht darin, die Überempfindlichkeitsreaktionen<br />
auf ganz bestimmte Stoffe zu reduzieren. Unabdingbare<br />
Voraussetzung für eine Hyposensibilisierung ist folglich eine<br />
klare Diagnose. Der Arzt muss zunächst nichtallergische Ursachen<br />
der Beschwerden ausschließen und anschließend Haut-, Laborund<br />
eventuell zusätzlich Provokationstests (Y Seite 32) durchführen,<br />
damit er genau weiß, auf welche Substanzen der Patient<br />
allergisch reagiert.<br />
Die SIT beginnt in der Regel im Herbst, damit die Patienten während<br />
der Behandlung keiner zusätzlichen Pollenbelastung ausgesetzt<br />
sind. Sie dauert einige Wochen pro Jahr und erstreckt sich<br />
normalerweise über einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren.<br />
Zu Beginn der Behandlung werden zunächst (einmal pro Woche,<br />
später in größeren Abständen) sehr geringe Mengen des jeweiligen<br />
Allergens unter die Haut gespritzt. Die Dosierung wird<br />
allmählich gesteigert, damit der Körper nach und nach unempfindlicher<br />
gegen die jeweiligen Allergieauslöser wird.<br />
In vielen Fällen kommt es bereits nach einem Jahr zu einer<br />
deutlichen Besserung: Die allergischen Symptome wie Juck- und<br />
Niesreiz, laufende Nase, tränende Augen und asthmatische Beschwerden<br />
gehen zurück, und die Patienten benötigen weniger<br />
Medikamente. All das führt zu einer deutlichen Verbesserung<br />
„Tropfen-Impfung“<br />
Alternativ zur klassischen Hyposensibilisierung mit Spritzen<br />
unter die Haut (subkutan) können die Allergenpräparate auch<br />
als Tropfen (sublingual) verabreicht werden. Neuere Studien<br />
weisen darauf hin, dass auch hier der Therapieeffekt über das<br />
Ende der Behandlung hinaus anhält.<br />
Dennoch wird diese Form der Hyposensibilisierung in der Fachwelt<br />
nicht gleichwertig neben die herkömmliche Therapie<br />
mit Spritzen gestellt: Zum einen erfolgt die Einnahme nicht<br />
in Gegenwart des Arztes, sodass Fehldosierungen nicht auszuschließen<br />
sind, zum anderen kann die Aufnahme der Allergene<br />
in den Verdauungstrakt durch Nahrungs- und Arzneimittel<br />
oder durch Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich beeinflusst<br />
werden. Insgesamt ist diese neue Therapieform noch nicht<br />
so gut untersucht wie die Behandlung mit Spritzen.