Die Grundsätze ordnungsmäÃiger staatlicher ... - wuestemann
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DIE GRUNDSÄTZE ORDNUNGSMÄßIGER STAATLICHER BILANZIERUNG<br />
und ergänzende (verbale und/oder numerische) Erläuterungen, bspw. (aber nicht<br />
ausschließlich) durch Anhang und Lagebericht. 29<br />
D. ABLEITUNG ZWECKADÄQUATER BILANZIERUNGSGRUNDSÄTZE AUS<br />
DEN BILANZTHEORIEN<br />
I. Bedeutung von Bilanztheorien<br />
Nach Moxter erforscht die Bilanztheorie, »welchen Sinn und Zweck Vermögensund<br />
Gewinnermittlung haben können und welche Bilanznormen eine sinn- und<br />
zweckadäquate Bilanzierung gewährleisten«; zudem folgen aus unterschiedlichen<br />
Bilanzaufgaben regelmäßig auch unterschiedliche (zweckadäquate) Bilanzierungsnormen.<br />
30 Zur Bestimmung zweckadäquater Bilanzierungsregeln für die öffentliche<br />
Rechnungslegung kann auf die für die kaufmännische Rechnungslegung in mehr als<br />
100 Jahren entwickelten Bilanztheorien zurückgegriffen werden.<br />
II. Dynamische Bilanztheorie<br />
1. Leitbild<br />
In der von Schmalenbach geprägten wirkungsmächtigen dynamischen Bilanztheorie<br />
steht die »richtige« Gewinnermittlung im Vordergrund. Der Periodengewinn soll<br />
für Steuerungszwecke als Maßstab der Wirtschaftlichkeit einer Unternehmung dienen. 31<br />
Da es nach Schmalenbach nicht auf die absolute Gewinngröße, sondern die Gewinnveränderung<br />
im Vergleich zur Vorperiode ankommt (»Auf und Ab der Wirtschaftlichkeit«<br />
32 ), ist die Periodenvergleichbarkeit einer der zentralen Bilanzierungsgrundsätze. 33<br />
Aus der Konzeption des Gewinns als Überschuss der Leistung eines Betriebs über<br />
seinen Aufwand ergibt sich die Notwendigkeit der Periodenabgrenzung. 34 Der<br />
Bilanz kommt dabei die Rolle eines »Ausgleichspuffer[s]« bzw. eines »verknüpfende[.][n]<br />
Band[es]« zwischen Ausgaben und Aufwand sowie Einnahmen und<br />
Leistung (Ertrag) zu; 35 eine eigenständige Informationsfunktion der Bilanz ist aus<br />
dynamischer Sicht wegen der Unvereinbarkeit von »richtiger« Gewinn- und Vermögensermittlung<br />
nicht möglich. 36<br />
Aktiva repräsentieren in der Dynamik Vorleistungen im Zusammenhang mit der<br />
Schaffung von Werten, an denen zukünftige Jahre noch ihren Nutzen haben. Gemäß<br />
29 Vgl. auch Nowak, K./Ranscht-Ostwald, A./Schmitz, S., 2012, a.a.O., Rn. 101.<br />
30 Vgl. Moxter, A., 1984, a.a.O., S. 1 (auch Zitat).<br />
31 Vgl. Schmalenbach, E., 1962, a.a.O., S. 53 f.<br />
32 Schmalenbach, E.: Grundlagen dynamischer Bilanzlehre, in: ZfhF, 13. Jg. (1919), S. 1–50 (9).<br />
33 Vgl. Schmalenbach, E., 1962, a.a.O., S. 54.<br />
34 Vgl. Schmalenbach, E., 1919, a.a.O., S. 3.<br />
35 Vgl. Schmalenbach, E., 1919, a.a.O., S. 14–16 (auch Zitate).<br />
36 Vgl. Schmalenbach, E., 1962, a.a.O., S. 44 f.<br />
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