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LINGUAMED - Adipositas Spektrum

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Satellitensymposien<br />

bolischen Syndroms und damit auch die kardiovaskuläre Morbidität stark<br />

an. Mit dem beschriebenen Mahlzeitenersatz lässt sich auch bei postmenopausalen<br />

Frauen eine deutliche Abnahme des Körpergewichtes sowie eine<br />

signifikante Verbesserung der metabolischen Risikofaktoren erreichen. Ein<br />

Mahlzeitenersatz durch Sojaprotein ist möglicherweise effektiver ist als eine<br />

fett- und kalorienreduzierte Diät im Hinblick auf die Verbesserung der metabolischen<br />

Risikofaktoren, des Leptin- und Insulinspiegels sowie anthropometrischer<br />

Parameter. Auch bei postmenopausalen Frauen ist hierdurch eine<br />

deutliche Verbesserung des Risikoprofiles möglich.<br />

Ergebnisse zur Mehrschritttherapie mit dem formoline-Konzept<br />

Wolfgang Grebe et. al<br />

Internistische Praxis und Sportmedizin, Frankenberg/Eder, Deutschland<br />

Zur Gewichtsreduktionstherapie wird eine eiweißbetonte Ernährung mit<br />

einem ausgewogenen Verhältnis zwischen pflanzlichem und tierischem Eiweiß<br />

als besonders hilfreich angesehen. Im Rahmen einer Studie zur Mehrschritttherapie<br />

der <strong>Adipositas</strong> wurden 42 Patienten aus zwei Allgemeinpraxen<br />

mit dem formoline-Konzept therapiert. Die rekrutierten Patienten<br />

mussten ein Übergewicht mit einem BMI >26, einen Taillenumfang von<br />

> 80 cm bei Frauen bzw. > 94 cm bei Männern sowie einen Diabetes mellitus<br />

Typ 2 aufweisen. Die primären Zielparameter einer Gewichtsreduktion von<br />

5 % des Ausgangsgewichtes und einer Verminderung des Taillenumfanges<br />

> 2 cm beziehen sich auf die gesamte Beobachtungszeit von 20 Wochen mit<br />

einem update nach weiteren 20 Wochen. Zu Studienbeginn wurden folgende<br />

Parameter dokumentiert: Alter, Größe, Geschlecht, Gewicht, Taillenumfang,<br />

Bioimpedanzanalyse (BIA), Körperfett, Körperzellmasse (BCM), Raucher/<br />

Nichtraucher, diabetische Begleitmedikation, Blutdruck und Parameter zur<br />

Lebensqualität. Darüberhinaus wurden folgende Laborparameter bestimmt:<br />

BZ, HbA 1c und Cholesterin. Nach der Einführung in das Diätprogramm erhielten<br />

die Patienten die formoline Eiweißdiät und die Sport-DVD für die<br />

Anwendung über die nächsten 24 Tage. Die formoline eiweiß-diät nach<br />

§ 14a Diätverordnung enthält Soja- und Molke-Protein zu gleichen Teilen.<br />

Nach den 24 Tagen wurde in einer Übergangsfrist von 4 Wochen eine Mahlzeit<br />

weiter durch die formoline eiweiß-diät ersetzt und eine fettmodifizierte<br />

Mahlzeit mit 2 Tabletten formoline L112 therapiert. Gleichzeitig startete der<br />

Ernährungskurs, der aus 10 Modulen bestand. Dann folgte eine vierwöchige<br />

Phase mit formoline L112 zu den beiden Hauptmahlzeiten, danach eine Phase<br />

mit halber Dosierung und schließlich bis zum Abschluss der Studie nur<br />

noch fakultativer Dosierung je nach Typ der Mahlzeit. Die Ergebnisse werden<br />

zum Symposium vorliegen.<br />

Einfluss eines polyglucosaminhaltigen Medizinproduktes<br />

auf den Wirkstoffspiegel von Metformin bei Typ-2-Diabetikern<br />

*Andreas Hahn (1), Bärbel Mang (1), Andreas Lueg (2), Olaf Ney (3)<br />

(1) Leibniz Universität Hannover, Institut für Lebensmittelwissenschaft und<br />

Ökotrophologie, Hannover, Deutschland; (2) Diabetische Schwerpunktpraxis,<br />

Hameln, Deutschland; (3) Diabetische Schwerpunktpraxis, Neustadt am<br />

Rübenberge, Deutschland<br />

Als unterstützende Maßnahme zur Gewichtsreduktion werden u. a. Polyglucosaminpolymere<br />

eingesetzt, die als natürliche, unverdauliche Faserstoffe<br />

über lipidbindende Eigenschaften verfügen. Da polyglucosaminhaltige<br />

Medizinprodukte auch von Typ-2-Diabetikern verwendet werden, stellt<br />

sich die Frage, ob es hierdurch zu Interferenzen mit antihyperglykämischen<br />

Wirkstoffen mit lipophilem Charakter kommt. In einer Pilotstudie wurde<br />

untersucht, inwieweit die Verabreichung eines polyglucosaminhaltigen Medizinproduktes<br />

bei mit Metformin behandelten Typ-2-Diabetikern zu einer<br />

Veränderung der Metforminspiegel führt. Die sechswöchige Pilotstudie wur-<br />

de als randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Cross-over-Studie<br />

an 12 Typ-2-Diabetikern (Alter 63,3 ± 7,76 Jahre, BMI 34,7 ± 4,25 kg/m²)<br />

durchgeführt und bestand aus drei 14-tägigen Phasen. In der ersten und<br />

dritten Phase nahmen die Probanden zusätzlich zur antihyperglykämischen<br />

Therapie Verum oder Placebo ein (2 x 2 Tabletten/Tag). Zu Beginn und<br />

am Ende jeder Phase wurden folgende Blutparameter bestimmt: Metformin,<br />

HbA 1c , Nüchternglucose, Gesamt-, LDL-, HDL-Cholesterol, Triglyceride.<br />

Unter der Einnahme des polyglucosaminhaltigen Prüfproduktes sanken<br />

die Metforminspiegel durchschnittlich von 1,42 mg/l auf 0,71 mg/l, unter<br />

Placebo von 0,88 mg/l auf 0,64 mg/l. Insgesamt zeigten sich zwischen<br />

Prüfprodukt und Placebo keine signifikanten Unterschiede (p>0,05). Auch<br />

innerhalb der jeweiligen Gruppe erwiesen sich die Veränderungen im Interventionsverlauf<br />

nicht als signifikant. Bei HbA1c, Nüchternglucose und den<br />

Lipidparametern ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />

den Gruppen oder beim Vergleich der Werte vor und nach der Intervention<br />

innerhalb der Gruppen. Nach den in dieser Pilotstudie gewonnenen Daten<br />

ist nicht davon auszugehen, dass die Verabreichung von Polyglucosamin<br />

einen klinisch relevanten Einfluss auf die Metforminspiegel ausübt. Weitere<br />

Beobachtungen an einem größeren Probandenkollektiv sind zur Bestätigung<br />

wünschenswert.<br />

<strong>Adipositas</strong><strong>Spektrum</strong> Kongressausgabe Oktober 2008 4. Jahrgang<br />

Einfluss des glykämischen Index auf den Belastungsstoffwechsel<br />

Daniel König<br />

Medizinische Universitätsklinik, Rehabilitative und Präventive<br />

Sportmedizin, Freiburg, Deutschland<br />

Ein hoher Kohlenhydratanteil in der Ernährung verbessert nachweislich<br />

die körperliche Leistungsfähigkeit während längeren und intensiven Ausdauerbelastungen.<br />

Allerdings gibt es nur wenige Studien, die Fragestellungen<br />

zur Qualität der Kohlenhydratzufuhr, insbesondere in Bezug auf den glykämischen<br />

Index, untersucht haben. Die postprandiale Regulation des Insulinspiegels<br />

verändert sich jedoch in Abhängigkeit des glykämischen Index der<br />

zugeführten Nahrung. Insulin spielt nicht nur im Kohlenhydratstoffwechsel,<br />

sondern auch im Fett- und Proteinstoffwechsel eine zentrale Rolle. Die Höhe<br />

des Insulinspiegels vor und während Belastung ist daher mitentscheidend, ob<br />

während der körperlichen Aktivität vorwiegend Fettsäuren oder Kohlenhydrate<br />

verbrannt werden. Es konnte gezeigt werden, dass Kohlenhydrate mit<br />

einem niedrigen glykämischen Index zu einer prozentual gesteigerten Fettoxidation<br />

während Ausdauerlastung führen. Dies konnte an verschiedenen<br />

Sportlerkollektiven, aber auch bei Patienten mit Übergewicht und metabolischem<br />

Syndrom gezeigt werden. Verglichen mit einem hoch-glykämischen<br />

Getränk wiesen Sportler nach Zufuhr eines Getränkes mit einem niedrigen<br />

glykämischen Index während einer 90 minütigen Ausdauerbelastung eine<br />

Mehroxidation von 57.1 g Fett auf. Es gilt zu prüfen, ob eine vermehrte<br />

Fettoxidation bei Zufuhr von niedrig glykämischen Kohlenhydraten auch in<br />

der Regulation der Fettmasse, sowohl vor, während oder nach körperlicher<br />

Belastung, metabolisch genutzt werden kann. Von denkbarem Vorteil wäre<br />

dies beispielsweise hinsichtlich einer verzögerten Ausbildung oder dem Entgegenwirken<br />

einer Insulinresistenz mit den entsprechenden Auswirkungen<br />

für die Körperkomposition und Entwicklung eines Typ-2-Diabetes mellitus.<br />

Ergebnisse einer multinationalen Gewichtsreduktionsstudie<br />

in der Anwendung von formoline L112 gegen Placebo<br />

Carsten Otto et al.<br />

Praxis für Innere Medizin, Gräfelfing, Deutschland<br />

Zur Prognoseverbesserung der <strong>Adipositas</strong> wird von den Fachgesellschaften<br />

eine Gewichtsreduktion von 5 % des Ausgangsgewichtes empfohlen. Seit<br />

2006 wird eine multinationale Anwendungsbeobachtung des formoline-Konzeptes<br />

zur Gewichtsreduktion durchgeführt. Die Ergebnisse dieser multinational<br />

über die Länder Deutschland, Litauen, Finnland, Österreich und Estland<br />

durchgeführten Anwendungsbeobachtung über 12 Wochen werden in diesem<br />

Vortrag dargestellt. Alle Patienten mit BMI > 26 und einem Diabetes mellitus<br />

Typ II erhielten einen Ernährungskurs nach DGE-Vorgaben im Sinne einer<br />

Standardtherapie. Die ersten 50 % der Fälle erhielten Placebo und die weiteren<br />

50 % der Fälle erhielten das Polyglucosamin-Polymer formoline L112<br />

zur Unterstützung der Gewichtsreduktion. Dieser unverdauliche Faserstoff<br />

bindet einen Großteil der Nahrungsfette und leitet sie der natürlichen Ausscheidung<br />

zu. Das Signifikanzniveau der biometrischen Auswertung war bei<br />

5 % festgelegt worden. Zielparameter waren neben der Gewichtsreduktion<br />

die Taillenweite sowie Stoffwechselparameter. Aufgrund der Verbesserung<br />

der Prognose durch eine Gewichtsreduktion war es aus ethischen Gründen<br />

empfehlenswert diabetische Patienten in diese Studie einzuschließen, obwohl<br />

diese Patientengruppe besondere Probleme bei der Gewichtsreduktion hat.<br />

Umso bemerkenswerter sind die erzielten Ergebnisse.<br />

Möglichkeiten der <strong>Adipositas</strong>therapie<br />

Udo Rabast<br />

Hattingen, Deutschland<br />

Fachgesellschaften empfehlen als Stufe 1 in der <strong>Adipositas</strong>therapie die<br />

Reduktion des Fettverzehrs. Stufe 2 gilt als sinnvollste Maßnahme der<br />

Langzeittherapie. Die Energiezufuhr sollte moderat um ca. 500–800 kcal/d<br />

reduziert werden. Einen guten Sättigungseffekt erzielt man mit der Zufuhr<br />

von 20 Energie- % Protein, ballaststoffreichen Kohlenhydraten und 500g<br />

Gemüse pro Tag. Das Nahrungsvolumen lässt sich so nahezu verdoppeln.<br />

Fett sollte unter 20 %, der Zuckerverzehr unter 5 % der zugeführten Energiemenge<br />

liegen. Es sollte bevorzugt auf pflanzliche Fette (z. B. Rapsöl,<br />

Olivenöl) und auf einen ausreichenden Anteil an n-3 FS geachtet werden.<br />

Die zu erwartende Gewichtsreduktion liegt bei 5,1 kg in 12 Monaten.<br />

1000–1200 kcal-Diäten gelten im Vergleich hierzu als stressbeladener. Ausreichende<br />

körperliche Aktivität, möglichst 3–5 Stunden Bewegung pro Woche<br />

und die Verhaltensänderung gelten als wichtige Faktoren für die erfolgreiche<br />

Abnahme und den dauerhaften Therapieerfolg. Bei unzureichendem<br />

Erfolg kommt der Einsatz von Formuladiäten (Mahlzeitenersatz oder als<br />

alleinige Therapie) in Frage. Abzulehnen sind die häufig mit großem Werbeaufwand<br />

propagierten Außenseiterdiäten in Form von Blitz- oder Crashdiäten.<br />

Bei mehr als 3–6-monatiger erfolgloser Therapie werden zusätzlich<br />

medikamentöse Verfahren empfohlen. Neben Appetitzüglern werden die<br />

Fettabsorption reduzierende Medikamente in Form eines Lipaseinhibitors<br />

oder Fett direkt absorbierende Medizinprodukte (Polyglucosamin, z. B. For-

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