Vitalstoffe – Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen
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CAVE: Unkontrollierte<br />
Einnahme<br />
<strong>Das</strong> Angebot an Vitaminpräparaten ist<br />
groß <strong>und</strong> wird <strong>für</strong> viele Verbraucher<br />
immer unübersichtlicher. Letzteres liegt<br />
vor allem daran, dass zunehmend Präparate<br />
unkontrolliert mit übertriebenen<br />
Heilversprechen via Internet, Drogerien,<br />
Tankstellen, Versandhäuser oder<br />
auf Kaffeefahrten vertrieben werden.<br />
Was wirklich sinnvoll ist <strong>und</strong> vor allem,<br />
was den individuellen Bedürfnissen im<br />
Hinblick auf die Medikation oder eine<br />
Erkrankung entspricht, erfahren Verbraucher<br />
dabei häufig nicht. Aufgr<strong>und</strong><br />
ungenügender Qualifikation sind die genannten<br />
Verkaufsstellen auch nicht in der<br />
Lage eine seriöse <strong>und</strong> f<strong>und</strong>ierte Beratung<br />
Beispiel: Vitamin C kann die<br />
Wirksamkeit von Bortezomib beeinträchtigen<br />
<strong>Das</strong> Bedürfnis des onkologischen Patienten<br />
nach sanften Therapieverfahren<br />
<strong>und</strong> Nutzung komplementärer Maßnahmen<br />
hat stark zugenommen. Viele<br />
Patienten nehmen Vitamin-Präparate<br />
<strong>und</strong> Nahrungsergänzungsmittel ein,<br />
mit der Absicht ihre Standardtherapie<br />
zu optimieren oder die therapie- <strong>und</strong><br />
krankheitsbedingten Nebenwirkungen<br />
zu verringern. Bis zu 70% der Betroffenen<br />
supplementiert antioxidativ <strong>und</strong><br />
immunstabilisierende <strong>Mikronährstoffe</strong>,<br />
häufig ohne das Wissen des behandelnden<br />
Arztes. In tierexperomentellen<br />
Untersuchungen konnte nachgewiesen<br />
werden, dass die orale Gabe von Vitamin<br />
C die tumordestruktive Wirksamkeit<br />
des Proteasom-Inhibitors Bortezomib<br />
hemmt 10-12 . Ähnliche Ergebnisse<br />
liegen <strong>für</strong> Grüntee-Extrakte vor.<br />
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln<br />
sollte gr<strong>und</strong>sätzlich auf<br />
die jeweilige Therapie <strong>und</strong> Medikation<br />
abgestimmt werden. Eine unkontrollierte<br />
Einnahme im Rahmen der onkologischen<br />
Behandlung ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
abzulehnen!<br />
zu leisten. Insbesondere Wechselwirkungen<br />
eines Mikronährstoffpräparates mit<br />
einem Arzneimittel bleiben dabei häufig<br />
außer Acht. Dies kann mit einem erhöhten<br />
Risiko <strong>für</strong> Nebenwirkungen bis hin<br />
zum Wirkungsverlust eines medizinisch<br />
notwendigen Medikamentes verb<strong>und</strong>en<br />
sein (z.B. Wirksamkeitsverlust von Zytostatika<br />
durch Vitamin C).<br />
<strong>Mikronährstoffe</strong> besitzen zwar aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer stofflichen Besonderheit im<br />
Vergleich zu Arzneimitteln ein klinisch<br />
<strong>und</strong> pharmakologisch breiteres therapeutisches<br />
Wirkprofil <strong>und</strong> größeres<br />
Sicherheitspotenzial. Jedoch stellt der<br />
Einsatz von <strong>Mikronährstoffe</strong>n in hoher,<br />
supranutritiver bzw. pharmakologisch<br />
wirksamer Dosierung einen Eingriff in<br />
die komplexen Stoffwechselprozesse<br />
des Körpers dar. Nur in der Hand des<br />
erfahrenen Therapeuten kann daraus ein<br />
therapeutischer Nutzen <strong>für</strong> den Patienten<br />
erwachsen. Die häufig zu beobachtende<br />
Polypragmasie im Rahmen der Mikronährstofftherapie<br />
nach dem Motto „Viel<br />
hilft viel“ kann im ungünstigsten Fall<br />
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<strong>Mikronährstoffe</strong><br />
bestehende Defizite <strong>und</strong> Imbalancen im<br />
Mikronährstoffhaushalt durch neue iatrogene<br />
Imbalancen ersetzen, ohne einen<br />
therapeutischen Effekt zu erzielen!<br />
Für den therapeutischen Erfolg von<br />
Mikronährstoffhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln<br />
ist eine exakte Indikationsstellung,<br />
adäquate Dosierung<br />
<strong>und</strong> Beachtung von Kontraindikationen<br />
sowie Wechselwirkungen unerlässlich.<br />
Eine Supplementierung sollte daher<br />
immer gezielt, auf die individuellen<br />
Bedürfnisse (→ laborchemische Objektivierung)<br />
<strong>und</strong> auf das jeweilige<br />
Krankheitsbild zugeschnitten erfolgen.<br />
Die unkontrollierte Einnahme von Nahrungs-ergänzungsmitteln<br />
im Gießkannenprinzip,<br />
die vorgeben den Körper<br />
von A-Z mit allen <strong>Mikronährstoffe</strong>n zu<br />
versorgen ist nicht sinnvoll!<br />
Autor:<br />
Uwe Gröber<br />
Akademie <strong>für</strong> Mikronährstoffmedizin<br />
Essen<br />
www.mikronaehrstoff.de<br />
Referenzen<br />
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www.plantafood.de