Vitalstoffe – Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen
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V italstoffe<br />
46<br />
se <strong>und</strong> unterstrichen unter dem Aspekt<br />
der molekularen Verknüpfung beider<br />
Erkrankungen die Notwendigkeit der<br />
optimalen Prävention <strong>und</strong> Behandlung.<br />
Laut „American Diabetes Association“<br />
<strong>und</strong> „American Cancer Society“ gibt es<br />
epedemiologische Daten hinsichtlich<br />
der Assoziation zwischen Diabetes <strong>und</strong><br />
Krebs -Inzidenz <strong>und</strong> Prognose . Die Wissenschaftler<br />
stellten zur Diskussion, ob<br />
eine Diabetes-Behandlung das Risiko<br />
bzw. die Prognose einer Krebserkrankung<br />
beeinflußt. Die Experten kamen zu<br />
dem Ergebnis, dass Diabetes mit einem<br />
erhöhten Risiko <strong>für</strong> Leber,- Endometrium,<br />
Colon <strong>und</strong> Rektum, sowie Brust<strong>und</strong><br />
Blasenkrebs einhergeht, während<br />
das Risiko von Prostata-Krebs reduziert<br />
ist. Beide Erkrankungstypen teilen gemeinsame<br />
Risikofaktoren wie Alter,<br />
Übergewicht, <strong>und</strong> körperliche Inaktivität.<br />
Diabetiker sollten sich regelmäßig<br />
eines Krebs-Screenings unterziehen.<br />
Da Bittermelone keine bzw. sehr geringe<br />
Nebenwirkungen aufweist <strong>und</strong> weil<br />
verschiedene Arbeitsgruppen einen Stillstand<br />
der Zellteilungszyklen sowie eine<br />
Induktion der Apoptose bei verschiedenen<br />
Krebs-Zelllinien registriert haben,<br />
ohne ges<strong>und</strong>e Zellen zu beeinflussen,<br />
gilt Bittermelone als neue kostengünstige<br />
diätetische Strategie der Zukunft zur<br />
Prävention <strong>und</strong> Therapie von Krebserkrankungen<br />
33 . Agarwal <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
konnten eine chemoprotektiven Effekt<br />
von Bittermelonenextrakt aus Frucht<br />
<strong>und</strong> Blättern gegenüber Dimethylbenzanthracen<br />
induzierter Entstehung von<br />
Hautkrebs sowie Melanomen nachweisen<br />
34 . Interessant ist, dass Bittermelonen-Extrakt<br />
im Tierversuch deutlich den<br />
hepatischen Glutathion-S-Transferase<br />
-Spiegel <strong>und</strong> den Pool an Sulfhydrylgruppen<br />
erhöht. In Zusammenarbeit mit<br />
dem Institut <strong>für</strong> Ernährungswissenschaften<br />
in Hannover wurde geprüft, ob Bittermelonen-Extrakt<br />
eine sinnvolle Nahrungsergänzung<br />
<strong>für</strong> Typ 2 Diabetiker in<br />
Rahmen von Antitumor-Protokollen zur<br />
Kontrolle des Blutzuckerspiegels ist. In<br />
einer prospektiven, randomisierten, doppelblinden<br />
<strong>und</strong> Placebo-kontrollierten<br />
Studie bei Typ 2-Diabetikern konnte<br />
ein auf 10 % Charantin standardisiertes<br />
Bittermelonen-Pulver (Sanakine ® , Diabetes<br />
balance ® ) den HbA1c Wert als Additivum<br />
zur oralen Medikation während<br />
der 6 monatigen Studiendauer senken 21 ,<br />
womit sich Bittermelone als Nahrungsergänzung<br />
bei Diabetes-<strong>und</strong> Krebspatienten<br />
eignet.<br />
Einen weiterer Schnittpunkt zwischen<br />
antidiabetischer <strong>und</strong> antikanzerogener<br />
Wirkung von Bittermelone liefert die<br />
Entdeckung chinesischer Wissenschaftler,<br />
dass Triterpene, die aus der Bittermelone<br />
isoliert werden konnten, den<br />
AMPK (AMP aktivierte Proteinkinase)<br />
-Stoffwechselweg aktivieren können,<br />
ein Schlüssel-Stoffwechselweg, der<br />
die Glukose-Aufnahme <strong>und</strong> die Fettsäureoxidation<br />
vermittelt. Physiologisch<br />
wird die AMPK durch steigenden<br />
AMP/ATP-Quotienten aktiviert, d.h. bei<br />
Energiemangel. AMPK veranlaßt ,dass<br />
die Biosynthese von Fetten bzw. Fettsäuren<br />
gebremst <strong>und</strong> die Mobilisierung von<br />
Fetten aktiviert wird. Diesem energetischen<br />
Sparprogramm unterliegen auch<br />
Krebszellen, die durch unkontrollierte<br />
Zellteilung viel Energie verbrauchen.<br />
Die Krebs-protektiven Effekt von Acetylsalicylsäure<br />
<strong>und</strong> Metformin z.B. gegenüber<br />
kolorektalen Karzinomen aber<br />
auch einiger anderer Krebsarten soll via<br />
Bindung an dieselbe Domäne wie ein gut<br />
definierter AMPK-Aktivator erfolgen.<br />
Dies liefert interessante Perspektiven<br />
durch die Aktivierung von AMPK via<br />
Bittermelone unkontrollierte Zellteilungsprozesse<br />
von Krebszellen herunterzuregulieren<br />
35 .<br />
Blutzucker senkende Inhaltsstoffe aus<br />
Momordica charantia<br />
Es drängt sich die Frage auf, auf welche<br />
Weise <strong>und</strong> über welche Inhaltsstoffe der<br />
blutzuckersenkende <strong>und</strong> fettabbauende<br />
Effekt von Momordica charantia zustande<br />
kommt. Die internationale Literatur<br />
verweist hierzu auf eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Denkansätze<br />
Wie neuere Ergebnisse zeigen, unterstützen<br />
Extrakte aus der Bittermelone<br />
im Darm die ernährungsphysiologische<br />
Ausschüttung von Botenstoffen, die wiederum,<br />
über eine basale Insulinaktivität<br />
der ß-Zellen im Pankreas hinausgehend,<br />
die Insulinausschüttung stimulieren. Perley<br />
<strong>und</strong> Kipnis (1967) 21 haben beobachtet,<br />
daß oral aufgenommene Glukose im<br />
Gegensatz zu intravenös verabreichter<br />
Glukose zu einer stärkeren Insulinausschüttung<br />
führt. Mit der Nahrungsaufnahme<br />
werden intestinale, endokrine<br />
Hormone freigesetzt, auf die das Pankreas<br />
mit einer gesteigerten glukose-abhängigen<br />
Insulinausschüttung antwortet.<br />
Vor mehr als einem Jahrzehnt konnte<br />
von einer Arbeitsgruppe gezeigt werden,<br />
daß glucagon-like peptide-1 (GLP-1)<br />
ein Hormon ist, das in den L-Zellen des<br />
Darms gebildet wird, <strong>und</strong> bis zu 60% der<br />
Glukose-induzierten Insulinfreisetzung<br />
vermittelt 22 . Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />
belegen, daß das verwendete<br />
Bitter-Melon-Konzentrat ähnlich dem<br />
Lebensmittel „Olivenöl“ (Konzentrat<br />
aus der Olive), zusammen mit den Inhaltsstoffen<br />
einer kohlenhydratreichen