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Vitalstoffe – Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen

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innerhalb der Bevölkerung nach nachhaltigem<br />

Konsum. <strong>Das</strong> MSC-Logo leistet<br />

hier einen wichtigen Beitrag, denn es<br />

schafft Klarheit <strong>und</strong> Transparenz. Hinzu<br />

kommt, dass sich aller Voraussicht<br />

nach auch die Ansprüche des Handels<br />

weiter erhöhen werden. Die Frage, ob<br />

Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-<br />

3-Supplemente aus nachhaltiger Produktion<br />

stammen oder nicht, wird in Zukunft<br />

<strong>für</strong> eine Listung an Bedeutung gewinnen<br />

<strong>–</strong> ähnlich wie wir dies bei den Lebensmitteln<br />

bereits beobachten können.<br />

Die hohen Kriterien der MSC-Zertifizierung<br />

haben Sie erfüllt. Sind Sie<br />

damit in Sachen Nachhaltigkeit am<br />

Ziel?<br />

Roar Hernes: Nein, wir haben keinen<br />

Gr<strong>und</strong>, uns auszuruhen. Denn zum einen<br />

können wir diese Zertifizierung nur<br />

solange behalten, wie wir die Kriterien<br />

des MSC erfüllen. Unsere Unternehmenspraxis<br />

wird regelmäßig überprüft <strong>und</strong><br />

wir müssen uns Jahr <strong>für</strong> Jahr aufs Neue<br />

beweisen. <strong>Das</strong> bedeutet natürlich auch,<br />

dass wir unsere Standards anpassen müssen,<br />

wenn sich die ökologischen Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> damit die Auflagen<br />

des MSC ändern. Zum an<strong>deren</strong> gibt<br />

es nach wie vor viel über das gesamte<br />

Ökosystem der Antarktis zu lernen. Welchen<br />

Einfluss wird beispielsweise der oft<br />

zitierte Klimawandel haben? Hier leisten<br />

wir einen aktiven Beitrag, indem wir<br />

unsere Infrastruktur <strong>für</strong> wissenschaftliche<br />

Forschungsprojekte zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Neben der Saga Sea fischen Sie nun<br />

seit kurzem mit einem zweiten Trawler.<br />

Welche Strategie verbirgt sich hinter<br />

dieser Investition?<br />

Roar Hernes: Mit dem zweiten Trawler,<br />

der Antarctic Sea, schaffen wir mehr<br />

Versorgungssicherheit <strong>für</strong> unsere aktuellen<br />

<strong>und</strong> unsere zukünftigen K<strong>und</strong>en.<br />

Die Krill-Fischerei ist nicht nur ein komplexes<br />

logistisches Puzzle, sie ist auch<br />

sehr schwer berechenbar. Die jährlichen<br />

Fangmengen werden zum Teil von Faktoren<br />

beeinflusst, die wir nicht steuern<br />

können <strong>–</strong> wie beispielsweise von der<br />

Verteilung des Eises. Mit zwei Fangschiffen<br />

können wir nicht nur das Risiko<br />

minimieren, wenig zu fangen, wir beugen<br />

auch eventuellen technischen Problemen<br />

vor. Sollte ein Trawler einmal<br />

ausfallen, können wir dennoch eine ausreichende<br />

Versorgung sicherstellen. Wir<br />

arbeiten mittlerweile mit großen Kun-<br />

Juni 2012<br />

den wie beispielsweise Schiff Nutrition<br />

in den USA zusammen <strong>und</strong> können uns<br />

glücklich schätzen, langjährige Verträge<br />

zu haben. Unseren K<strong>und</strong>en gegenüber<br />

haben wir eine Verantwortung. Deshalb<br />

haben wir in diesen zweiten Trawler investiert.<br />

Kommt dort die gleiche Fangtechnik<br />

zum Einsatz wie auf der Saga Sea?<br />

Roar Hernes: Ja, auch auf der Antarctic<br />

Sea fischen wir ausschließlich mit der<br />

von uns entwickelten Eco-Harvesting<br />

Technologie, bei der das Netz durchgehend<br />

unter Wasser bleibt <strong>und</strong> der frische<br />

Krill lebend an Bord gepumpt wird. Dadurch<br />

erhalten wir bessere Erträge, ein<br />

100 Prozent frisches Produkt <strong>und</strong> wir<br />

fischen praktisch ohne Beifang.<br />

Lassen Sie uns einen Blick nach<br />

Deutschland werfen. Krill-Öl ist hierzulande<br />

noch relativ unbekannt. Wie<br />

bewerten Sie die aktuelle Marktlage in<br />

Deutschland?<br />

Roar Hernes: Es ist richtig, dass Krill-<br />

Öl Produkte in Deutschland noch nicht<br />

sehr weit verbreitet sind. <strong>Das</strong> hat eine<br />

aktuelle Verbraucherstudie bestätigt, die<br />

wir im Mai dieses Jahres in Deutschland<br />

durchgeführt haben. Von den regelmäßigen<br />

Verwendern von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

hatte nur etwa jeder Zehnte<br />

schon einmal von Krill-Öl gehört.<br />

Gleichzeitig waren die Ergebnisse aber<br />

auch sehr ermutigend, denn die Eigenschaften<br />

von Krill-Öl entsprechen den<br />

Erwartungen, die deutsche Verbraucher<br />

an ein Omega-3-Supplement stellen.<br />

Viele der Befragten stören sich bei an<strong>deren</strong><br />

Präparaten wie Fisch-Öl am schlechten<br />

Nachgeschmack, an unangenehmem<br />

Aufstoßen oder an den großen <strong>und</strong><br />

schwer zu schluckenden Kapseln. Bei<br />

Krill-Öl treten diese Probleme nicht auf.<br />

Besonders wichtig ist den Deutschen<br />

übrigens das Thema Qualität. Für mehr<br />

als zwei Drittel der Befragten ist höchste<br />

Produktqualität das entscheidende Kaufkriterium.<br />

Und auch hier kann Krill-Öl<br />

auf ganzer Linie punkten: Als Single-<br />

Source Produkt kommt <strong>für</strong> die Herstellung<br />

ausschließlich Antarktischer Krill<br />

zum Einsatz. Krill-Öl ist frei von Schadstoffen,<br />

da der Krill in den saubersten<br />

Gewässern der Erde lebt <strong>und</strong> am Anfang<br />

der Nahrungskette steht. Hinzu kommt,<br />

dass unsere gesamte Produktion lückenlos<br />

rückverfolgbar <strong>und</strong> zu 100 Prozent<br />

transparent ist. Alles in allem bin ich sehr<br />

zuversichtlich, dass sich auch der Markt<br />

Omega-3<br />

in Deutschland in den kommenden Monaten<br />

gut entwickeln wird.<br />

Erwarten Sie, dass der globale Höhenflug<br />

der Omega-3-Produkte anhalten<br />

wird oder ist der Zenit bereits überschritten?<br />

Roar Hernes: Wir erwarten weiterhin<br />

stabile jährliche Wachstumsraten von 15<br />

bis 20 Prozent <strong>für</strong> das gesamte Omega-<br />

3-Segment. Krill-Öl wächst dabei nach<br />

wie vor überdurchschnittlich stark. Aker<br />

BioMarine konnte seine Verkaufsmenge<br />

an Superba ® -Krill-Öl im letzten Quartal<br />

2011 um 37 Prozent im Vergleich zum<br />

Vorjahr steigern. Wir blicken also positiv<br />

in die Zukunft <strong>und</strong> konzentrieren uns darauf,<br />

unsere Ressourcen noch effizienter<br />

zu nutzen. <strong>Das</strong> bedeutet einerseits, mit<br />

neuen Produkten wie Krill-Pulver sowie<br />

neuen Anwendungsmöglichkeiten wie<br />

im Bereich Functional Food, Tiernahrung<br />

oder bei technischen Applikationen<br />

in der Kosmetikindustrie, das Wachstum<br />

weiter voranzutreiben. Andererseits prüfen<br />

wir gerade, ob wir noch mehr Prozesse<br />

direkt an Bord unserer Trawler<br />

durchführen können. Dabei werden wir<br />

auch weiterhin allerhöchstes Augenmerk<br />

darauf legen, unser Wachstum nachhaltig,<br />

zuverlässig <strong>und</strong> entlang höchster<br />

Qualitätskriterien zu gestalten.<br />

Herr Hernes, vielen Dank <strong>für</strong> das<br />

Gespräch.<br />

Roar Hernes<br />

Senior Vice President bei<br />

Aker BioMarine<br />

<strong>Das</strong> Interview führte<br />

Benjamin Heckmann<br />

Verweise:<br />

1 WWF = World Wide F<strong>und</strong> For Nature<br />

2 CCAMLR = Commission for the<br />

Conservation of Antarctic Marine Living<br />

Resources<br />

3 MSC = Marine Steward Council<br />

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