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Vitalstoffe – Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen

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Stefan Siebrecht<br />

Flüssig-befüllte Hartgelatine Kapseln<br />

Eine Alternative zu Weichgelatine Kapseln<br />

Seit Jahrzehnten sind Weichgelatine<br />

Kapseln eine eingeführte <strong>und</strong> beliebte<br />

Darreichungsform <strong>für</strong> Öle, ölartige <strong>und</strong><br />

öllösliche Nährstoff-Produkte. Wenn<br />

Weichgelatine-Kapseln in großen Mengen<br />

produziert werden sind sie auch eine<br />

relativ preiswerte Darreichungsform <strong>für</strong><br />

Öle.<br />

Abbildung 1: Liquidcaps gefüllt mit Superba Krill Öl (rot), Q10 (orange,<br />

gelöst in MCT) <strong>und</strong> CLA (farblos). (Quelle: Melasan)<br />

Allerdings sind die Mindestproduktionsmengen<br />

bei Weichgelatine-Kapselherstellern<br />

oft sehr hoch <strong>und</strong> stellen eine<br />

hohe Einstiegshürde <strong>für</strong> kleinere Firmen<br />

oder bei der Einführung neuer Produkte<br />

dar. Eine Alternative zu Weichgelatine<br />

Kapseln stellen flüssig befüllte Hartgelatine<br />

Kapseln so genannte Liquidcaps,<br />

dar. Liquidcaps lassen sich einfacher<br />

herstellen als Weichgelatine kapseln <strong>und</strong><br />

die Mindestproduktionsmengen sind mit<br />

30.000 <strong>–</strong> 100.000 Kapseln sehr gering<br />

<strong>und</strong> erleichtern vielen Firmen den Einstieg<br />

in diese Technologie <strong>und</strong> die Einführung<br />

neuer innovativer Produkte.<br />

Liquidcaps: Neue Darreichungsform!<br />

Obwohl Liquidcaps schon seit Jahren<br />

technisch verfügbar sind, beginnen sie<br />

erst jetzt an Bedeutung zu gewinnen. Liquidcaps<br />

stellen einerseits eine einfach<br />

zu realisierende <strong>und</strong> <strong>für</strong> den Verbraucher<br />

sichtbare Innovation dar <strong>und</strong> andererseits<br />

können Liquidcaps unter bestimmten<br />

Umständen eine Lösung <strong>für</strong> bestimmte<br />

technische Probleme darstellen <strong>und</strong> eine<br />

Ausweichmöglichkeit <strong>für</strong> Weichgelatinekapseln<br />

darstellen.<br />

Liquidcaps zeichnen sich durch ein gutes<br />

Juni 2012<br />

<strong>und</strong> interessantes Aussehen aus, wenn<br />

das Öl welches abgefüllt ist an sich ein<br />

gutes Erscheinungsbild hat, vor allem<br />

wenn sie dann noch in Blistern abgefüllt<br />

werden. In diesem Fall ist eine transparente<br />

Hartgelatine Kapsel als Hülle die<br />

erste Wahl. Sollten die Öle unansehnlich<br />

aussehen, kann auch auf eine eingefärbte<br />

<strong>und</strong> Hartgelatine<br />

Hülle zurückgegriffen<br />

werden. Im Gegensatz<br />

zu Weichgelatine<br />

Kapseln<br />

können Liquidcaps<br />

auch bedruckt werden.<br />

Hierbei werden<br />

die Hartgelatine<br />

Kapseln allerdings<br />

schon vor dem befüllen<br />

im leeren Zustand<br />

bedruckt.<br />

Liquidcaps können mit den verschiedensten<br />

Ölen <strong>und</strong> Pasten befüllt werden.<br />

Problematisch wird es nur dann wenn<br />

das Öl zu dünnflüssig ist, weil dann an<br />

den Seiten vor dem verschließen das Öl<br />

bereits wieder herausfließen kann, z.B.<br />

bei Omega 3 Ethylestern. In solchen Fällen<br />

kann aber die Viskosität durch Zusatz<br />

von Aerosil erhöht werden, so dass auch<br />

diese Öle sich abfüllen lassen. Die Hülle<br />

der Liquidcaps besteht wie gesagt aus<br />

reiner Gelatine ohne Zusätze. Sie eignet<br />

sich zum Abfüllen von Ölen <strong>und</strong> Pasten<br />

die allerdings nur sehr wenig Wasser<br />

oder Ethanol enthalten dürfen, da sich<br />

sonst die Gelatinehülle aufzulösen beginnt.<br />

Liquidcaps: Patentiertes Produktionsverfahren<br />

(LEMS) <strong>und</strong> Banding:<br />

Die Produktion von Liquidcaps findet in<br />

zwei Schritten statt: Befüllen <strong>und</strong> Verschließen:<br />

Die Befüllung der Liquidcaps findet unter<br />

einer Stickstoffatmosphäre statt um<br />

das Eindringen von Luft auszuschließen.<br />

Es befindet sich also in jeder Liquidcaps<br />

immer eine Stickstoffblase.<br />

Technik<br />

Liquidcaps haben den Vorteil, dass die<br />

Hülle <strong>für</strong> das Produkt ja bereits fertig ist<br />

<strong>und</strong> die zu füllende Flüssigkeit oder Paste<br />

„IN“ die fertige Hülle gefüllt wird. Die<br />

zu verschließende Fläche befindet sich<br />

außerhalb der Hülle, so dass das Produkt<br />

im Inneren der Kapsel zu keinem Zeitpunkt<br />

mit der Verschlussfläche in Berührung<br />

kommt. Dies ermöglicht auch das<br />

Abfüllen von schwierigen Produkten, in<br />

Liquidcaps, welche bei der Produktion<br />

in Weichgelatine Kapseln Probleme bereiten,<br />

da sie mit der Versiegelungsfläche<br />

reagieren <strong>und</strong> zu defekten Weichgelatinekapseln<br />

führen.<br />

Bei der Versiegelung der beiden Kapselhälften<br />

gibt es zwei Verfahren: das<br />

patentierte Sprühverfahren (LEMS) <strong>und</strong><br />

das Bandingverfahren. Beide Verfahren<br />

werden heute eingesetzt.<br />

Sprühverfahren (LEMS):<br />

<strong>Das</strong> Sprühverfahren wurde von der Firma<br />

Capsugel entwickelt <strong>und</strong> patentiert<br />

<strong>und</strong> wird auch von der Firma Melasan<br />

in Österreich verwendet. Der Vorteil des<br />

Sprühverfahrens liegt darin, dass die<br />

Fläche die zwischen den beiden Kapselhälften<br />

<strong>für</strong> die Versiegelung verschweißt<br />

wird ca. 8 Mal grösser ist als bei dem<br />

Banding verfahren, wodurch weniger<br />

Probleme bei der Versiegelung auftreten<br />

<strong>und</strong> eine höhere Dichtigkeit erreicht werden<br />

kann.<br />

Bandingverfahren:<br />

Beim Bandingverfahren wird ein ca. 1-2<br />

mm breites Gelatineband um die Nahtstelle<br />

der beiden Kapselhälften aufgetragen.<br />

Diese Verfahren erfordert eine gute<br />

Produktionsqualität, d.h. eine genaue<br />

Einhaltung der Produktionsparameter<br />

<strong>und</strong> eine sorgfältige Nachkontrolle, liefert<br />

dann aber auch gute Produkt-Ergebnisse.<br />

<strong>Das</strong> Gelatineband kann Transparent<br />

sein oder aber eingefärbt werden<br />

<strong>und</strong> zum Erscheinungsbild des Produktes<br />

beitragen<br />

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