Vitalstoffe – Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen

V italstoffe
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Ein Interview mit Roar Hernes
Immer einen Schritt voraus
Krill-Öl mit stärkstem Wachstum
Nahrungsergänzungsmittel aus Antarktischem
Krill sind unter den Omega-
3-Supplementen aktuell die am stärksten
wachsende Kategorie. Das marktführende
Unternehmen Aker BioMarine aus
Norwegen konnte seine Verkaufsmengen
seit 2009 fast verfünffachen. Wir
haben uns mit Roar Hernes, Senior Vice
President bei Aker BioMarine, über den
Schlüssel zum Erfolg und Strategien zur
weiteren Entwicklung des Krill-Marktes
unterhalten.
Herr Hernes, Krill-Produkte erfreuen
sich momentan einer stetig wachsenden
Beliebtheit. Damit wächst natürlich
auch die Konkurrenz. Was tut Aker
BioMarine, um sich an der Spitze des
Marktes zu behaupten?
Roar Hernes: Wir investieren seit vielen
Jahren gezielt in verschiedenen Bereichen,
um auch langfristig die führende
Rolle innerhalb der Krill-Fischerei einzunehmen
und den gesamten Markt weiterentwickeln
zu können. Eine zentrale
Stellung nimmt dabei die wissenschaftliche
Forschung zur Wirkweise von
Krill-Öl ein. In den vergangenen Jahren
haben wir bereits zahlreiche Studien veröffentlicht
und es sind noch viele weitere
in Planung. Ein anderes Kernthema ist
der nachhaltige Umgang mit unserem
Rohstoff. Wir wissen um die Bedeutung
des Ökosystems, in dem wir fischen und
investieren hier ganz gezielt, um das
natürliche Gleichgewicht der Antarktis
zu erhalten. Aber auch Investitionen in
unsere Infrastruktur, in moderne Technologien
sowie in die Produktentwicklung
sind wichtige Bausteine, um langfristig
erfolgreich zu sein.
Lassen Sie uns zum Einstieg über die
Forschung sprechen. Wissenschaftliche
Studien kosten viel Geld. Wieso
ist Aker BioMarine bereit, in diesem
Bereich zu investieren?
Roar Hernes: Wir möchten den Markt
für Krill-Produkte aktiv gestalten und
vorangehen – auch im Bereich der Forschung.
Die Anwendungsmöglichkeiten
von Omega-3-Phospholipiden aus Krill-
Öl sind vielseitig. Es ist unser Anspruch,
über deren ernährungsphysiologische
Wirkweise möglichst umfassend Bescheid
zu wissen und unsere Kunden
fachkundig beraten zu können. Zum anderen
hat die Forschung natürlich auch
einen regulatorischen Hintergrund. Denn
ohne eine wissenschaftliche Fundierung
haben Aussagen zur ernährungsphy-
Euphausia
superba
siologischen Wirkweise kein Gewicht.
Objektive Studienergebnisse stärken
die Glaubwürdigkeit und helfen unseren
Kunden bei der Vermarktung ihrer Produkte.
Gleichzeitig möchten wir ganz
gezielt dazu beitragen, die Claim-Situation
bei Krill-Öl zu verbessern.
Haben Sie hierzu ein konkretes Beispiel?
Roar Hernes: Ich kann an dieser Stelle
keine Details zu aktuell laufenden Studien
nennen. Aber generell lässt sich sagen,
dass die klinischen Studien, die wir
durchführen, von ihrem Design her so
ausgelegt sind, dass wir bei positiven Ergebnissen
entsprechende Health Claims
bei der EFSA einreichen können. Davon
werden unsere Kunden bei der Vermarktung
ihrer Produkte profitieren. Wir
haben noch viele Ideen für Studien zur
Wirkweise von Krill-Öl und sind sehr
daran interessiert, hierbei mit Partnern
zusammenzuarbeiten.
Eine glaubwürdige und transparente
Kommunikation an den Verbraucher
Saga Sea 10 © Aker
ist für eine erfolgreiche Vermarktung
in der heutigen Zeit wichtiger denn
je. Wie unterstützen Sie Ihre Kunden
hierbei noch?
Roar Hernes: Wir stellen beispielsweise
immer wieder fest, dass es nach wie vor
eine Differenz zwischen Wahrnehmung
und Wirklichkeit gibt, wenn es um Fragen
der Nachhaltigkeit der Krill-Fischerei
geht. Krill ist Norwegisch und bedeutet
„Walnahrung“. So liegt der Gedanke
nahe, dass wir den Walen Konkurrenz
machen und ihnen durch die Fischerei
ihrer Nahrungsgrundlage berauben
– aber das ist nicht der Fall. Die Fangmengen
sind strengstens reglementiert
und machen gerade einmal 0,3 Prozent
der Krill-Biomasse aus. Dies zu kommunizieren
ist aber schwierig. Deshalb
unterstützen wir unsere Kunden, indem
wir uns in Sachen Nachhaltigkeit die
höchsten Standards auferlegen und uns
von unabhängigen Dritten zertifizieren
lassen.
Nachhaltigkeit ist mittlerweile mehr
Pflicht als Kür und nahezu alle Unternehmen
verfolgen entsprechende
Grundsätze. Was unterscheidet Aker
BioMarine in dieser Hinsicht von
anderen Unternehmen?
Roar Hernes: Es gibt mittlerweile einige
Mindeststandards, die von allen
Fischerei-Unternehmen eingehalten
werden müssen – und das ist auch gut
so. Uns geht das aber noch nicht weit
genug. Deshalb arbeiten wir mit unabhängigen
Organisationen wie dem
WWF 1 oder CCAMLR 2 zusammen, um
unsere Standards immer wieder zu hinterfragen
und zu verbessern. Wir setzen
auf volle Transparenz und lassen unsere
Unternehmenspraxis von externen Dritten
bewerten. So sind wir das einzige
Krill-Fischerei-Unternehmen, das die
hohen Standards des MSC 3 erfüllt und
entsprechend zertifiziert ist. Wir sind der
festen Überzeugung, dass sich Investitionen
in nachhaltige Unternehmensführung
langfristig auszahlen – für uns
und für unsere Kunden. Weltweit gibt es
mittlerweile einen ausgeprägten Wunsch