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Cruiser April 2011

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News CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Internationale<br />

News<br />

4<br />

Rom<br />

Berlusconi gibt den Moralapostel<br />

Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist<br />

nach seinen Lolita-Affairen ein ungeeigneter<br />

Ratgeber bei Fragen von Familie und Moral.<br />

Nur weiss er das nicht und deshalb hat sich der<br />

Liebhaber möglichst junger Damen zum Thema<br />

Homo-Ehe geäussert: «Homosexuelle werden<br />

nie eine mit Heterosexuellen vergleichbare<br />

Ehe eingehen können, weil es nur eine Art der<br />

Familie gibt», tönte der 74-Jährige im März auf<br />

einer katholischen Veranstaltung in Mailand.<br />

Weiter versprach der Mann: «Solange wir dieses<br />

Land regieren, wird die Homo-Ehe nie auf einer<br />

Stufe mit traditionellen Familien stehen.» Berlusconi<br />

ist wegen des Geschlechtsverkehrs mit<br />

einer minderjährigen Prostituierten angeklagt.<br />

Bodenmais<br />

The only way is up<br />

Michael Adam ist fast so prominent wie<br />

Deutschlands offen schwule Vorzeigepolitiker<br />

Guido Westerwelle und Klaus Wowereit. Adam<br />

sorgte erstmals vor drei Jahren für bundesweite<br />

Schlagzeilen, als der damals 23-jährige SPD-<br />

Politiker im stockkonservativen Niederbayern<br />

zum Bürgermeister von Bodenmais gewählt<br />

wurde. Damit beendete Adam die 18-jährige<br />

Herrschaft der CSU in dem Dorf. Sein nach dem<br />

Wahlsieg gemachtes Statement schlug Wellen:<br />

«Ich bin alles, was man in Bodenmais nicht sein<br />

darf - jung, evangelisch und offen schwul.» Jetzt<br />

ist der inzwischen 26 Jahre alte Mann zum Bezirksvorsitzenden<br />

der SPD Niederbayern gewählt<br />

worden. Man darf gespannt sein, wie die<br />

Politkarriere von Adam weitergehen wird.<br />

Botswana<br />

Klage gegen Verbot der<br />

Homosexualität<br />

Die Schwulen- und Lesbenorganisation von<br />

Botswana hat beim Verfassungsgericht Klage<br />

gegen die Kriminalisierung von Homosexualität<br />

eingereicht. In dem Land im Süden Afrikas<br />

kann gleichgeschlechtlicher Sex zwischen<br />

Männern oder Frauen mit bis zu sieben Jahren<br />

Gefängnis bestraft werden. Nach Ansicht<br />

der Organisation «Lesbians, Gays and Bisexuals<br />

of Botswana» (LEGABIBO) stellen die entsprechenden<br />

Paragraphen des Strafgesetzes einen<br />

Verstoss gegen die Verfassung Botswanas dar.<br />

Zwar wird das Gesetz selten angewendet, aber<br />

Vorurteile gegen Homosexuelle sind in Botswana<br />

noch tief verwurzelt. Erst Anfang dieses<br />

Jahres hatte Botswanas Vizepräsident erklärt,<br />

Homosexuelle «nie zu akzeptieren» und keine<br />

Aidsprävention für Schwule zu dulden.<br />

Peking<br />

Homo-Ehe sorgt für Aufregung<br />

Die erste schwule «Hochzeit» in Peking hat in<br />

China eine kontroverse Debatte über die Homo-<br />

Ehe ausgelöst. Anfang dieses Jahres hatten sich<br />

chinesischen Medienberichten zufolge Da Wen<br />

und Xiao Qiang mit mehr als 50 Gästen in einer<br />

«verhältnismässig öffentlichen» Zeremonie das<br />

Ja-Wort gegeben. Die Ehe sei mit einem Formular<br />

beurkundet worden, das den Formularen<br />

chinesischer Standesämter ähnlich gesehen<br />

habe. «Wir wollten einfach ein stabiles Leben so<br />

wie andere Paare auch», sagte Xiao Qiang gegenüber<br />

chinesischen Medien. Unter den Hochzeitsgästen<br />

war auch ein Mitarbeiter der Aidshilfe<br />

«Beijing Rainbow Volunteer Station». Der Mann<br />

lobte die Hochzeit als «Ermutigung für viele<br />

Schwule, eine stabile Beziehung» einzugehen.<br />

60 Prozent aller HIV-Neuinfektionen in China<br />

würden durch schwule Sexkontakte entstehen.<br />

München<br />

Politisch superkorrekt –<br />

historisch falsch<br />

In München sollte es in diesem Jahr statt des<br />

Christopher-Street-Day einen «Christina Street<br />

Day» geben. Mit dieser politisch überkorrekten<br />

Umbenennung des CSD soll den Lesben Referenz<br />

erwiesen werden. Die Medien berichteten<br />

«immer noch über die ‹Schwulenparade›, die<br />

durch das ‹Schwulenviertel› zieht», begründete<br />

Thomas Niederbühl, Stadtrat der Rosa Liste, die<br />

Entscheidung der CSD-Veranstalter. «Auch bei<br />

der Verpartnerung, die Lesben und Schwulen<br />

offen steht, wird immer noch von ‹Schwulen<br />

Ehe› gesprochen.» Das sei «symptomatisch für<br />

die gesellschaftliche Ignoranz gegenüber Lesben».<br />

Zur Entstehungsgeschichte: der CSD erhielt<br />

seinen Namen zur Erinnerung an den<br />

Widerstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen<br />

gegen eine Polizeirazzia in einem<br />

Schwulenlokal in der New Yorker Christopher<br />

Street. Nach heftigen Kontroversen bleibt man<br />

nun doch beim Begriff CSD.

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