Erzbergbau in Südtirol - Geologische Bundesanstalt
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Berichte БВА 42/1998 - 115 - Ex el: Bergbau <strong>Südtirol</strong><br />
Stollen Nr 4: Se<strong>in</strong> Mundloch bef<strong>in</strong>det sich orographisch l<strong>in</strong>ks<br />
vom Tanaserbach <strong>in</strong> 1030 m SH, am Fuße e<strong>in</strong>es Felsabsatzes. Er<br />
führt 14,30 m weit ebenmäßig <strong>in</strong> östliche Richtung. Vier Meter<br />
nach dem Mondloch zweigt <strong>in</strong> NNE-Richtung e<strong>in</strong> Seitenast ab, der<br />
nach ca.. 3,7 m nach NE biegt und <strong>in</strong> diese Richtung 4,50 m weit<br />
führt (gesamte Strecke des Seitenastes also 6,2 m) .<br />
An der Felswand außerhalb des Stollens bzw. im Bereich des<br />
Mundloches s<strong>in</strong>d Quarzädern vorhanden, die aber nur ganz<br />
ger<strong>in</strong>gfügig vererzt s<strong>in</strong>d.<br />
Schürf Nr 5: Am orographisch l<strong>in</strong>ken Ufer des Tanaserbaches,<br />
direkt an e<strong>in</strong>em Weg, bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> 1055 m SH dieser Schürf<br />
<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er nur etwa 1,70 m tiefen <strong>in</strong> den Fels geschlagenen<br />
Kaverne. Rezente Spuren von Meißelarbeit gehen wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
auf die Tätigkeit von M<strong>in</strong>eraliensammlern zurück. Im Bereich<br />
dieser Kaverne und an den Felsen ihrer unmittelbaren Umgebung<br />
s<strong>in</strong>d reichlich Ausblühungen von Haarsalzen vorhanden.<br />
Schlußbemerkungen<br />
Bei Eyrs soll angeblich schon im 16. Jahrhundert Bergbau<br />
betrieben worden se<strong>in</strong>. Die hier beschriebenen Schürfe lassen<br />
sich allerd<strong>in</strong>gs nicht e<strong>in</strong>deutig auf diese Zeit datieren, da<br />
ke<strong>in</strong>e Schrämspuren festgestellt werden konnten.<br />
Der Stollen Nr. 1 sche<strong>in</strong>t m. E. der älteste zu se<strong>in</strong>, da er am<br />
gut sichtbaren Ausbiß des mächtigsten und am meisten vererzten<br />
Ganges der Lagerstätte angeschlagen ist. Aller<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit während des Ersten Weltkrieges war geplant<br />
diesen Stollen als Waffendepot oder Bunker zu adaptieren (Eyrs<br />
lag im Bereich der damaligen Ortlerfront). Es ist möglich, daß<br />
sich <strong>in</strong> höheren Abschnitten des Tanaser Tales noch weitere<br />
Stollen bef<strong>in</strong>den.<br />
Die M<strong>in</strong>eralführung der Bange von Eyrs könnte auch Annabergit<br />
und L<strong>in</strong>arit umfassen, doch stehen entsprechende Nachweise noch<br />
aus.