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Erzbergbau in Südtirol - Geologische Bundesanstalt

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Berichte GBA 42/1998 - 55 - Exel; Bergbau <strong>Südtirol</strong><br />

Erläuterungen zu den Schürfen der Rotlahn<br />

E<strong>in</strong>e ziemlich ausführliche Schilderung über Verlauf und<br />

Erzführung der Stollen liegt von DORFMANN (1974) vor, welcher<br />

sich dabei weitgehend auf die Angaben von POSEPNY (1880)<br />

stützte. In der folgenden Beschreibung der Schürfe s<strong>in</strong>d nur<br />

e<strong>in</strong>ige dieser Angaben übernommen worden jedoch bevorzugt die<br />

<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Literatur aufsche<strong>in</strong>enden, von mir sowohl im<br />

Bergbauamt der Prov<strong>in</strong>z Bozen als auch im Gelände erhobenen<br />

Daten vermerkt.<br />

Nr. 1, Hirechlegg-Stollent Schon POSEPNY (1880) hatte im<br />

Gelände überhaupt nichts mehr von diesem, wie er schreibt,<br />

vermutlich im Jahre 1760 angeschlagenen Stollen gesehen. Auch<br />

gegenwärtig ist das Mundloch dieses wohl zum Zwecke der<br />

Unterfahrung der Lagerstätte begonnenen, aber nach rund 160 m<br />

aufgegebenen Stollens nicht lokalisierbar.<br />

Nr. 2, Vittorio Emanuele-Stolleni Das Mundloch dieses um 1919<br />

angeschlagen Stollens (dem jüngsten am Pfundererberg) ist noch<br />

lokalisierbar, der Stollen ist aber nicht zu befahren. Laut<br />

der Leistungsverzeichnisse von 1920-1923 (s. S. 15-26) fand<br />

man beim 145. Streckenmeter <strong>in</strong> flach fallenden<br />

Glimmerschiefern Kiesspuren, anschließend Quarz und<br />

Feldste<strong>in</strong>e<strong>in</strong>lagerungen sowie als Imprägnationen Eisenkies,<br />

Kupferkies und Hämatit. Zwecks Bewetterung wurde damals e<strong>in</strong><br />

Ventilator mit Wasserbetrieb e<strong>in</strong>gebaut; bei Streckenmeter 238<br />

erfolgte die E<strong>in</strong>stellung der Arbeiten. Der Stollen wurde 1943<br />

wiedergewältigt, doch nach e<strong>in</strong>em Jahr aufgegeben. Die<br />

Gesamtstreckenlänge betrug zuletzt 250 m.<br />

Nr. 3, Franz-Stollent Er ist im Gelände lokalisierbar. Er<br />

wurde 1815 anstelle des älteren Maximilian-Stollens<br />

vorgetrieben und erreichte 650 m Länge (POSEPNY 1880; DORFMANN<br />

1974). Diese Angabe - sie entsprach wahrsche<strong>in</strong>lich der<br />

damaligen Situation - kann nun auf etwa 1200 m korrigiert<br />

werden. Diese Strecke resultiert nämlich aus dem unter<br />

Abschnitt VI.l., Zfr. b (vgl. S. 29) vermerkten Plan<br />

"Pfundererberg", 1: 1000, aus dem auch ersichtlich ist, daß<br />

der Stollen zuerst Glimmerschiefer und Feldste<strong>in</strong> durchörtert<br />

und erst im <strong>in</strong>nersten Abschnitt im Diorit verläuft; mittels<br />

zweier Schächte (Franz-Schacht und Theresia-Schacht) ist er<br />

außerdem mit dem darüber1iegenden Theresia-Stollen verbunden.<br />

E<strong>in</strong> anderer Beweis, daß die Stollenlänge weit mehr als 650 m<br />

beträgt, f<strong>in</strong>det sich im Leistungsverzeichnis von 1922/23. Man<br />

entnimmt diesem Dokument (vgl. S. 20 bzw. 25), daß begonnen<br />

wurde den Franz-Stollen wieder zu gewältigen, und zwar bis auf<br />

1142 m Länge!. Ungefähr beim 290. Streckenmeter traf man im<br />

Feldste<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>en 1,30 m mächtigen Gang mit Nestern und<br />

Schnüren abbauwürdiger, aber Silberarmer Kupfer— und<br />

Schwefelkiese. E<strong>in</strong> weiterer abbauwürdiger Gang wurde bei<br />

Streckenmeter 907 angetroffen: er war im Streichen etwa 60 m<br />

verfolgbar, 1,0 —1,5 m mächtig und führte silberhaltige<br />

Kupferkiese.

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