Erzbergbau in Südtirol - Geologische Bundesanstalt
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Berichte GBA 42/1998 - 55 - Exel: Bergbau <strong>Südtirol</strong><br />
VI. 1.1. Die Reviere des Bergbaues am Pfundererberg<br />
Im Bereich des P-fundererberges s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>destens 50<br />
Schür-f stel len bekannt. Sie treten <strong>in</strong> bestimmten Lokalitäten<br />
gehäuft auf und stellen somit ziemlich klar abgegrenzte<br />
Reviere bzw. Stollenkomplexe dar. Abweichend von DORFMANN<br />
(1974) s<strong>in</strong>d sie von mir mit А, В und С bezeichnet worden. Dies<br />
dehalb, weil diese Reihenfolge dem Besucher des ehemaligen<br />
Bergbaues am meisten bietet. Der Zugang <strong>in</strong>s Revier A und <strong>in</strong><br />
der Folge <strong>in</strong>s Revier В erfolgt nämlich gewöhnlich von der<br />
Straße längs des Th<strong>in</strong>nebaches aus, d. h. etwa von der Mühle,<br />
welche sich unterhalb des Schlosses Gernste<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>det. Von<br />
dort führt e<strong>in</strong> Steig <strong>in</strong> die Rot1 ahn, welche unter anderem<br />
durch ausgedehnte Geröll- und Haldenfelder charakterisiert<br />
ist.<br />
Hat man den Fuß der Rot1 ahn erreicht, so geht man mehr oder<br />
weniger weglos die Geröllhalden h<strong>in</strong>auf und stößt ab und zu auf<br />
Stollenmundlöcher, die großteils verbrochen s<strong>in</strong>d. Man kommt zu<br />
den Fundamenten des Unteren und dann des Oberen Berghauses und<br />
gelangt endlich auf flaches Wald- und Wiensegelände auf dem<br />
sich, etwas abseits gelegenen, die ehemaligen Knappenkapelle<br />
St. Anna bef<strong>in</strong>det. Sie war zur Zeit me<strong>in</strong>er Begehungen <strong>in</strong> sehr<br />
verwahrlostem Zustand.<br />
Von der genannten Kapelle aus bieten sich zwei Möglichkeiten<br />
der weiteren Exkursion: entweder man besucht die sich <strong>in</strong> SSW-<br />
Richtung bis fast auf die Gipfel kuppe des Pfundererberges<br />
reichenden Schürfstellen, oder man verfolgt den bei der St.<br />
Anna Kapelle vorbeiführenden breiten Weg <strong>in</strong> westliche Richtung<br />
gegen das sogenannte Roßtal, wo sich die hoch<strong>in</strong>teressanten<br />
"Fugger-Stollen" bef<strong>in</strong>den.<br />
Von hier aus ist es dann naheliegend auch das Revier<br />
Kaltwasser (B) zu besuchen. Die im tieferen Abschnitt des aus<br />
mehreren Schluchten bestehenden Kaltwassergrabens bef<strong>in</strong>dlichen<br />
Schürfe s<strong>in</strong>d jedoch leichter vom Th<strong>in</strong>nebach aus zugänglich.<br />
Obwohl von Klausen aus am nähesten gelegen,, erfordert der<br />
Besuch des Reviers Wolfsgraben (C) ziemlich viel Zeit, weil<br />
e<strong>in</strong> sehr steiler Aufstieg zu den Stollen zurückzulegen ist. Da<br />
sie vergleichsweise zu den Stollen im Roßtal und im<br />
Kaltwassergraben nicht viel bieten, ist e<strong>in</strong> Besuch des<br />
Wolfsgrabens eher unlohnend.<br />
VI.1.2. Revier Rotlahn-Rodtal (" Revier A)<br />
Es handelt sich um das bedeutendste Revier des Bergbaues<br />
Pfundererberg und umfaßt eigentlich zwei Teilreviere (das<br />
Revier Rotlahn und das Revier Roßtal), welche aber durch<br />
Stollen mite<strong>in</strong>ander verbunden s<strong>in</strong>d. Der besseren Übersicht<br />
halber erfolgt hier jedoch e<strong>in</strong>e getrennte Besprechung