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Erzbergbau in Südtirol - Geologische Bundesanstalt

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Berichte GBA 42/1998 - 122 - Exel : Bergbau <strong>Südtirol</strong><br />

Ziel, das noch vorhandene Tageslicht zu nutzen, um evtl. die<br />

ehemaligen Schürfe, von dem offenbar niemand wußte wo sie sich<br />

bef<strong>in</strong>den, lokalisieren zu können.<br />

Wir erkundigten uns beim Graf-Hof über die angeblichen Stollen<br />

und man wußte dort - zu me<strong>in</strong>er Überraschung - von der Existenz<br />

e<strong>in</strong>es Stollens und erklärte uns beiläufig se<strong>in</strong>e Lage. Wir<br />

g<strong>in</strong>gen, wie uns angegeben wurde, zum Wehr des Stauwerkes für<br />

die Leitner Säge und von dort das orographisch rechte Ufer der<br />

Rienz flußaufwärts. Ohne größere Schwierigkeiten fanden wir<br />

alsbald e<strong>in</strong> Stollenmundloch. Es befand sich nur kanpp e<strong>in</strong>en<br />

Meter höher gelegen als das Flußniveau der Rienz und wies<br />

Wasserführung auf, die es unmöglich machte ohne geeignete<br />

Ausrüsteng (die wir nicht dabei hatten) <strong>in</strong> den Stollen, den<br />

ich hiermit als Wehr-Stollen benenne, vorzudr<strong>in</strong>gen.<br />

Erst im August 1982 besuchte ich zusammen mit Herrn Hans<br />

Schöffmann (Wien) den Stollen wieder. Auch diesmal stand er<br />

unter Wasser, aber es wurden vorsorglich Pickel und Stiefel<br />

mitgenommen. Es wurde also e<strong>in</strong>e R<strong>in</strong>ne gegraben, durch welche<br />

das Wasser aus dem Stollen, der am Fuße e<strong>in</strong>er etwa 2-3 m<br />

hohen, fast senkrecht zur Rienz abfallenden Steilstufe des<br />

Quarzphyl1its angeschlagen ist, <strong>in</strong> die Rienz ablaufen konnte.<br />

Als diese Prozedur beendet war, war es leicht den fast<br />

ebenmäßig <strong>in</strong> den Fels führenden Stollen zu erkunden und zu<br />

vermessen (siehe nachstehende Werte).<br />

Nr. Name bzw. Lokalität SH Länge<br />

1 Wehr-Stollen ca. 1100 m >15 m<br />

Wie aus der von mir angefertigten Skizze (s. Abb. 37)<br />

hervorgeht, gabelt sich der Stollen nach 5 m und verläuft<br />

e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> nördliche Richtung ziemlich genau 10 m weit,<br />

andererseits gegen Osten ebenfalls 10 m weit; an beiden örtern<br />

endet er wegen Versturzes und reichte also <strong>in</strong> früheren Zeiten<br />

sowohl hier wie dort tiefer <strong>in</strong> den Berg h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Der Stollen ist wie erwähnt im Quarzphyllit angeschlagen. Erze<br />

konnten dar<strong>in</strong> nicht gefunden werden. Es wurden lediglich<br />

grobkörnige limonitische Massen festgestellt, also Fe-<br />

Hydroxide, die offenbar Umsetzungsprodukte e<strong>in</strong>er mit freiem<br />

Auge nicht wahrnehmbaren Pyritführung des Quarzphyl1 its s<strong>in</strong>d.<br />

Stellenweise fanden sich im Stollen Ausblühungen von<br />

Haarsalzen (Indizien für Pyritführung) und Karbonats<strong>in</strong>ter.<br />

Schlußbemerkung<br />

Erzmikroskopische Untersuchung von Geste<strong>in</strong>sproben aus dem<br />

Stollen steht noch aus. Laut ISSER (1888) sollte e<strong>in</strong> 2. E<strong>in</strong>bau<br />

existieren, der aber bislang nicht lokalisiert werden konnte.

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