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Fachsymposium „Von der ökologisch belasteten Brachfläche zur energieeffizienten Standortnutzung“ 26.Februar 2009 in Erfurt Kurzfassung der Vorträge Kurzfassungen der Fachvorträge Wirtschaftliche Aspekte des Flächenmanagements in Thüringen Prof. Dr. rer. nat. Christian C. Juckenack, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit Kostenoptimierte Bereitstellung von C-Flächen Das Projekt OPTIRISK Thomas Zill, LEG Thüringen Varianten zukünftiger Arealversorgung – rechtliche Rahmenbedingungen RA Prof. Dr. iur. Michael Lippert, Institut für Energiewirtschaftsrecht an der Friedrich- Schiller-Universität Jena , Staatssekretär a.D. Städtische Freiflächenpotenziale für erneuerbare Energie Dr. Dieter Genske und Ariane Ruff, FH Nordhausen / ETH Zürich und FH Nordhausen Ein Spaziergang durch Erfurt-Brühl Führung durch den revitalisierten Stadtteil Erfurt-Brühl, Frank Leipe und Thomas Zill, LEG Thüringen Energieeffiziente Optionen für innerstädtische Brachflächen Dr. Manfred Hanfler, Bauhaus-Universität Weimar, Professur Abfallwirtschaft Die Bedeutung des Projektes OPTIRISK für die Revitalisierung des Geländes um den ehemaligen Güterbahnhof Sonneberg Dr.-Ing. Heiko Voigt, Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Sonneberg Netzwerk „Aktiv-Energiearchitektur“ Matthias Stein und Kathrin Wunderlich, Netzwerk Aktiv-Energiearchitektur Die Revitalisierung von Brachflächen durch PPP Dipl.-Ing. Frank Leipe, LEG Thüringen Die kostenoptimierte Sanierung und Bewirtschaftung von Reserveflächen unter Berücksichtigung energetischer Aspekte – Das REFINA-Projekt KOSAR Dipl.-Geol. Dr. Gerold Hesse, Dipl.-Ing. (FH) Kristin Armes JENA-GEOS ® -Ingenieurbüro GmbH 2 4 12 16 18 21 24 28 30 32 1
Fachsymposium „Von der ökologisch belasteten Brachfläche zur energieeffizienten Standortnutzung“ 26.Februar 2009 in Erfurt Kurzfassung der Vorträge Wirtschaftliche Aspekte des Flächenmanagements in Thüringen Prof. Dr. rer. nat. Christian C. Juckenack Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit Intelligentes Flächenmanagement ist seit nunmehr fast zwanzig Jahren ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungsstrategie der Landesregierung, Thüringen zu einem dynamischen Wirtschaftsstandort auszubauen, der wirtschaftliche Produktivität mit ökologischer Nachhaltigkeit verknüpft. Die Bundesregierung hat zudem das politische Ziel gesetzt, den derzeitigen Flächenverbrauch bis 2020 auf 30 ha/d, das heißt, etwa auf ein Drittel des aktuellen Verbrauchs, zu senken. Auch Thüringen hat mit hochgerechnet ca. 12.000 ha einen erheblichen Brachflächenbestand in urbanen als auch ländlichen Räumen. Als bundesweit bisher einziges Land hat Thüringen die Brachflächen erfasst und kartiert. Dennoch ist ein „Neuverbrauch“ an Flächen auf der „Grünen Wiese“ von ca. 2 ha/d zu verzeichnen. Die Begrenzung des Flächenverbrauchs, Landmanagement und Bodenordnung sowie die Wiederherstellung der ökologischen Funktion des Bodens sind dabei Handlungsansätze mit ökologischer und landwirtschaftlicher Relevanz, während die Inwertsetzung vorhandener Brachen und die Standortqualitätsverbesserung eine Reihe wirtschaftlicher Aspekte beinhalten. Insbesondere die Revitalisierung von Brachflächen leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels. Flächen, die zeitweilig nicht genutzt werden, bilden ein wertvolles wirtschaftliches Potenzial, das bereits in den letzten zwanzig Jahren immer stärker erschlossen wurde. Seit Beginn der neunziger Jahre wurden brachgefallene Industrie- und Militärflächen in Thüringen wiederbelebt, die Brachen mit neuer Infrastruktur ausgestattet und die Areale an Investoren vermarktet. Insgesamt wurden auf einer Reihe traditionsreicher Industriestandorte mit einer Gesamtfläche von über 1.100 Hektar bis heute nahezu 600 Unternehmen mit über 11.000 Arbeitsplätzen angesiedelt. Auf weiteren 22 früher militärisch genutzten Arealen mit rund 1.700 Hektar Fläche wurde Munition beräumt, wurden neue Straßen, Wege und Versorgungsleitungen gebaut. Durch gezielte Entwicklungsarbeit entstanden rund 520 Hektar Nettobaufläche. Insgesamt wurden fast einhundert Investoren angesiedelt, die 3.600 Arbeitsplätze schufen. Zudem entstanden auf einigen dieser Standorte 1.700 Wohneinheiten. Ebenso wie die Schaffung von Arbeitsplätzen leistet auch die Bereitstellung von attraktivem Wohnraum einen wichtigen Beitrag zu der Aufgabe, qualifizierte Fachkräfte in Thüringen zu halten und so der Abwanderung aus dem Freistaat entgegenzuwirken. Zur Beseitigung erheblicher Gefährdungspotenziale für Mensch und Umwelt, die von solchen Flächen ausgehen können, erfolgt eine nachhaltige Altlastensanierung sowie Beräumung von Munition und Kampfstoffen. Traditionsreiche Industriestandorte sind oft über viele Jahrzehnte produktive Zentren in einem regionalen Netzwerk, so dass durch die Revitalisierung gerade dieser gewachsenen Industriegebiete viele Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden konnten. Die häufig zentrale und wohnortnahe Lage der Altstandorte ist zudem mit kurzen Wegen verbunden, so dass alle Beteiligten, nämlich Investoren, Arbeitnehmer, Kunden und Mieter hiervon profitieren. 2
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