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Die städtebauliche Optimierung von Standort - Optirisk.de

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Fachsymposium<br />

„Von <strong>de</strong>r ökologisch belasteten Brachfläche zur energieeffizienten <strong>Standort</strong>nutzung“<br />

26.Februar 2009 in Erfurt<br />

Kurzfassung <strong>de</strong>r Vorträge<br />

Wirtschaftliche Aspekte <strong>de</strong>s Flächenmanagements in Thüringen<br />

Prof. Dr. rer. nat. Christian C. Juckenack<br />

Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit<br />

Intelligentes Flächenmanagement ist seit nunmehr fast zwanzig Jahren ein wichtiger Bestandteil<br />

<strong>de</strong>r Entwicklungsstrategie <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung, Thüringen zu einem dynamischen Wirtschaftsstandort<br />

auszubauen, <strong>de</strong>r wirtschaftliche Produktivität mit ökologischer Nachhaltigkeit verknüpft.<br />

<strong>Die</strong> Bun<strong>de</strong>sregierung hat zu<strong>de</strong>m das politische Ziel gesetzt, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen Flächenverbrauch bis<br />

2020 auf 30 ha/d, das heißt, etwa auf ein Drittel <strong>de</strong>s aktuellen Verbrauchs, zu senken. Auch Thüringen<br />

hat mit hochgerechnet ca. 12.000 ha einen erheblichen Brachflächenbestand in urbanen als<br />

auch ländlichen Räumen. Als bun<strong>de</strong>sweit bisher einziges Land hat Thüringen die Brachflächen<br />

erfasst und kartiert. Dennoch ist ein „Neuverbrauch“ an Flächen auf <strong>de</strong>r „Grünen Wiese“ <strong>von</strong><br />

ca. 2 ha/d zu verzeichnen.<br />

<strong>Die</strong> Begrenzung <strong>de</strong>s Flächenverbrauchs, Landmanagement und Bo<strong>de</strong>nordnung sowie die Wie<strong>de</strong>rherstellung<br />

<strong>de</strong>r ökologischen Funktion <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns sind dabei Handlungsansätze mit ökologischer<br />

und landwirtschaftlicher Relevanz, während die Inwertsetzung vorhan<strong>de</strong>ner Brachen und die<br />

<strong>Standort</strong>qualitätsverbesserung eine Reihe wirtschaftlicher Aspekte beinhalten.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re die Revitalisierung <strong>von</strong> Brachflächen leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung<br />

dieses Ziels. Flächen, die zeitweilig nicht genutzt wer<strong>de</strong>n, bil<strong>de</strong>n ein wertvolles wirtschaftliches<br />

Potenzial, das bereits in <strong>de</strong>n letzten zwanzig Jahren immer stärker erschlossen wur<strong>de</strong>.<br />

Seit Beginn <strong>de</strong>r neunziger Jahre wur<strong>de</strong>n brachgefallene Industrie- und Militärflächen in Thüringen<br />

wie<strong>de</strong>rbelebt, die Brachen mit neuer Infrastruktur ausgestattet und die Areale an Investoren vermarktet.<br />

Insgesamt wur<strong>de</strong>n auf einer Reihe traditionsreicher Industriestandorte mit einer Gesamtfläche <strong>von</strong><br />

über 1.100 Hektar bis heute nahezu 600 Unternehmen mit über 11.000 Arbeitsplätzen angesie<strong>de</strong>lt.<br />

Auf weiteren 22 früher militärisch genutzten Arealen mit rund 1.700 Hektar Fläche wur<strong>de</strong> Munition<br />

beräumt, wur<strong>de</strong>n neue Straßen, Wege und Versorgungsleitungen gebaut. Durch gezielte Entwicklungsarbeit<br />

entstan<strong>de</strong>n rund 520 Hektar Nettobaufläche. Insgesamt wur<strong>de</strong>n fast einhun<strong>de</strong>rt Investoren<br />

angesie<strong>de</strong>lt, die 3.600 Arbeitsplätze schufen. Zu<strong>de</strong>m entstan<strong>de</strong>n auf einigen dieser <strong>Standort</strong>e<br />

1.700 Wohneinheiten.<br />

Ebenso wie die Schaffung <strong>von</strong> Arbeitsplätzen leistet auch die Bereitstellung <strong>von</strong> attraktivem Wohnraum<br />

einen wichtigen Beitrag zu <strong>de</strong>r Aufgabe, qualifizierte Fachkräfte in Thüringen zu halten und<br />

so <strong>de</strong>r Abwan<strong>de</strong>rung aus <strong>de</strong>m Freistaat entgegenzuwirken. Zur Beseitigung erheblicher Gefährdungspotenziale<br />

für Mensch und Umwelt, die <strong>von</strong> solchen Flächen ausgehen können, erfolgt eine<br />

nachhaltige Altlastensanierung sowie Beräumung <strong>von</strong> Munition und Kampfstoffen.<br />

Traditionsreiche Industriestandorte sind oft über viele Jahrzehnte produktive Zentren in einem regionalen<br />

Netzwerk, so dass durch die Revitalisierung gera<strong>de</strong> dieser gewachsenen Industriegebiete<br />

viele Arbeitsplätze gesichert und geschaffen wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

<strong>Die</strong> häufig zentrale und wohnortnahe Lage <strong>de</strong>r Altstandorte ist zu<strong>de</strong>m mit kurzen Wegen verbun<strong>de</strong>n,<br />

so dass alle Beteiligten, nämlich Investoren, Arbeitnehmer, Kun<strong>de</strong>n und Mieter hier<strong>von</strong> profitieren.<br />

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