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Wirtschaftsbericht 2012 - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Schon heute haben vor allem die technologieorientierten<br />

Unternehmen teilweise Schwierigkeiten, qualifizierte<br />

Fachkräfte zu finden. Dies ist ein strukturelles Problem,<br />

das sich in den kommenden Jahren demografiebedingt<br />

weiter verschärfen wird.<br />

Bis 2016 werden infolge der Verrentung über 130.000<br />

Naturwissenschaftler und Ingenieure in Deutschland<br />

fehlen. Die Engpässe konzentrieren sich vor allem auf<br />

diejenigen Berufsgruppen und Branchen, die für die<br />

technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands und<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s am wichtigsten sind. Hierzu<br />

zählen u.a. der Maschinenbau, die Metall- und Elektroindustrie,<br />

der Fahrzeugbau und die unternehmensnahen<br />

Dienstleistungen.<br />

Ein Beispiel für die Kooperation im Bereich Aus- und<br />

Weiterbildung ist das Berufsbildungszentrum der Remscheider<br />

Metall- und Elektroindustrie (BZI), das ich im<br />

Rahmen meiner Wirtschaftsreise besucht habe. Dort werden<br />

neben Fortbildungslehrgängen für Industriemeister<br />

und Fachkräfte auch duale Studiengänge in den Fächern<br />

Maschinenbau, Elektrotechnik und Mechatronik angeboten<br />

– in Kooperation mit der Universität Wuppertal bzw.<br />

der Hochschule Bochum. Das BZI leistet einen Beitrag zur<br />

technologischen Leistungsfähigkeit der Betriebe und<br />

sorgt darüber hinaus für Nachwuchs an Fachkräften. Es<br />

ist ein Aktivposten für die industriell geprägte bergische<br />

Region und die dort arbeitenden Unternehmen.<br />

Wirtschaft und Politik sind aufgefordert, solchen guten<br />

Beispielen zu folgen, um das sich abzeichnende Fachkräfteproblem<br />

zu lösen. Wenn offene Stellen nicht besetzt<br />

werden können, bremst dies das Wirtschaftswachstum.<br />

Dabei sehe ich vor allem vier zentrale Ansatzpunkte:<br />

Zur Sicherung der Fachkräfte müssen wir unsere<br />

bewährte Form der dualen Ausbildung weiterentwickeln.<br />

Denn die auf Kooperation zwischen Schule und Betrieb<br />

ausgelegte Ausbildung ermöglicht einen produktiven Mix<br />

aus Theorie und Praxis. Wir Deutsche werden darum in<br />

der Welt bewundert, und darauf können wir stolz sein.<br />

• die Förderung der Beschäftigung von Frauen durch<br />

eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.<br />

Hierbei geht es insbesondere darum, das spezifische,<br />

qualitative Potenzial der Frauen zu aktivieren. Frauen<br />

bringen andere soziale und kommunikative Eigenschaften<br />

mit in einen Betrieb. Dadurch besteht die<br />

Chance, den Aktionsradius eines Unternehmens zu<br />

erweitern oder zu erneuern.<br />

• die Anhebung der Beschäftigungsquoten älterer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter vor dem Hintergrund<br />

einer alternden Gesellschaft. Ältere können zu einem<br />

echten Wettbewerbsvorteil für Unternehmen werden,<br />

denn sie bringen lebenslang erworbene Fähigkeiten<br />

und Erfahrungen mit. Ein Unternehmen kann nur davon<br />

profitieren, wenn sich in gemischten Teams ältere<br />

und jüngere Mitarbeiter gegenseitig Hilfe vermitteln<br />

sowie Erfahrungen und Wissen austauschen. Deshalb<br />

bin ich für ein Miteinander der Generationen in den<br />

Unternehmen.<br />

• die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung. Dabei<br />

wird das Thema lebenslanges Lernen extrem wichtig,<br />

weil sich Bildung erneuert und sich der Arbeitsmarkt<br />

in einem permanenten Wandel befindet.<br />

• eine bessere Qualifizierung von bereits in Deutschland<br />

lebenden Migrantinnen und Migranten. Vor dem<br />

Hintergrund der demographischen Entwicklung können<br />

wir es uns nicht länger leisten, dieses Potenzial<br />

brachliegen zu lassen.<br />

Die Menschen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> leben und arbeiten<br />

gerne hier. Gute Verdienstmöglichkeiten, ein attraktives<br />

Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebot sowie eine gute

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