20.03.2015 Aufrufe

Wirtschaftsbericht 2012 - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

Wirtschaftsbericht 2012 - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

Wirtschaftsbericht 2012 - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

44<br />

Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat einmal<br />

mehr deutlich gemacht, wie wichtig ein starkes industrielles<br />

Standbein für die Wirtschaft in Deutschland und<br />

in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> ist. Das unterstreicht zum Beispiel<br />

auch der Internationale Währungsfonds in seinem<br />

aktuellen Länderbericht: Deutschland sei aufgrund seines<br />

überdurchschnittlich hohen Anteils an Industrie in einer<br />

Position, von der die meisten hoch entwickelten Länder<br />

nur träumen könnten. Und die jüngste Prognos-Studie<br />

„Die industrielle Strukturrevolution“ präzisiert diese Aussage<br />

mit Daten, die die Stärke der industriellen Basis<br />

Deutschlands im Vergleich zu anderen Ländern unterstreicht.<br />

Kurzfristiges Denken, das die Finanzmärkte prägt, wird<br />

den globalen Herausforderungen für eine zukunftsverträgliche<br />

Entwicklung nicht gerecht. Vielmehr werden<br />

Konzepte und Lösungen für folgende Trends benötigt:<br />

• die beschleunigte, nachholende Industrialisierung<br />

weltweit, vor allem in China, Indien und Brasilien,<br />

• das Anwachsen der Weltbevölkerung von heute<br />

sieben auf neun Milliarden Menschen in 2050,<br />

• die Attraktivität unseres Wohlstands- und Konsummodells<br />

für die Schwellenländer und mittelfristig<br />

weltweit,<br />

• die Endlichkeit der Ressourcen und damit langfristig<br />

die „Grenzen des traditionellen Wachstums“.<br />

Tragfähige Lösungen liegen in:<br />

• einer emissionsarmen Wirtschaft sowie in einem<br />

• ressourcenschonenden, energieeffizienten weltweiten<br />

Wirtschaften.<br />

Damit wird Nachhaltigkeit zum Innovationstreiber für die<br />

Umgestaltung des Wirtschaftens.<br />

Die Wirtschaftspolitik in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> hat sich<br />

angesichts dieser globalen Herausforderungen in den<br />

letzten Jahren gut positioniert. Um auf den Weltmärkten<br />

bestehen zu können, muss die nordrhein-westfälische<br />

Wirtschaft ihre Stärken nutzen und ausbauen.<br />

Diese Stärken liegen vor allem in:<br />

• ihrer exzellenten industriellen Basis mit ihren<br />

leistungsfähigen Branchen,<br />

• der intelligenten Vernetzung von Industrie und<br />

Dienstleistung,<br />

• der Transformation der Industrie zum industriebasierten,<br />

systemischen Dienstleister: die Industrie<br />

verkauft nicht nur Maschinen, sondern wartet und<br />

betreibt sie auch mit den Effekten höherer Rendite<br />

und Kundenbindung,<br />

• der exzellenten Wissenschafts- und Forschungslandschaft,<br />

• der Qualität ihrer Wissenschaftler, Ingenieure und<br />

hoch qualifizierten Facharbeiterschaft,<br />

• dem differenzierten Finanzierungssystem,<br />

• der durch kleine und mittlere Unternehmen<br />

geprägten Wirtschaftsstruktur und<br />

• der breit aufgestellten Messelandschaft.<br />

Im Fokus der folgenden Ausführungen zur Wirtschaftspolitik<br />

des Landes steht die Verknüpfung der Clusterpolitik<br />

mit der Neuausrichtung auf weltweite Leitmärkte.<br />

Da die Cluster eng mit Branchenstrukturen verknüpft<br />

sind, soll mit einem Blick auf die wichtigsten Branchen<br />

begonnen werden. Danach werden die Kooperationen<br />

zwischen den Branchen entlang der Wertschöpfungskette<br />

(„Crossinnovationen“) betrachtet. Diese enge Kooperation<br />

unterschiedlicher Branchen, unterstützt durch<br />

die Clustermanagements der 16 Landescluster und das<br />

Clustersekretariat als übergreifende Service- und Kommunikationseinheit,<br />

ist der Schüssel und die zentrale<br />

Voraussetzung für den Erfolg von NRW Unternehmen auf<br />

den Leit- und Zukunftsmärkten im In- und Ausland.<br />

Im Zentrum der Politik „Im Dialog: nachhaltiges Wirtschaften<br />

in NRW“ steht das Ziel: Wachstum für ein gutes<br />

Leben, für Beschäftigung, für Bildung und Kultur, für<br />

Versorgung bei Krankheit und Alter sowie für eine intakte<br />

Umwelt.<br />

Dabei ist das Wachstum einer ressourcenintensiven Wirtschaft<br />

früherer Prägung nicht mehr zukunftsfähig. Denn<br />

die natürlichen Ressourcen sind endlich.<br />

Heute machen die Personalkosten rund 20 Prozent der<br />

Produktionskosten aus, die Materialkosten aber rund<br />

50 Prozent. Ressourceneffizienz ist damit ein zentraler<br />

Hebel betrieblicher, aber auch weltweiter Innovations-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!