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Wirtschaftsbericht 2012 - Landesregierung Nordrhein-Westfalen

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Alle EU-Länder (EU 27) zusammen nahmen Waren im<br />

Wert von 104,3 Milliarden Euro ab. Das waren nahezu<br />

zwei Drittel der gesamten NRW-Exporte.<br />

Auch bei den Importen führten im Jahr 2010 die<br />

Niederlande mit beachtlichem Vorsprung die Rangliste<br />

der wichtigsten Lieferländer <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s an:<br />

NRW bezog von dort Waren im Wert von 28,1 Milliarden<br />

Euro (+21,0 Prozent). Auf den nächsten Plätzen rangierten<br />

die Volksrepublik China (17,2 Milliarden Euro; +30,4<br />

Prozent), Belgien (12,4 Milliarden Euro; +22,9 Prozent),<br />

Frankreich (12,1 Milliarden Euro; +14,4 Prozent) und das<br />

Vereinigte Königreich (11,3 Milliarden Euro; +18,5 Prozent).<br />

Nahezu zwei Drittel der NRW-Importe kamen aus<br />

EU-Ländern.<br />

Neben der Pflege der Beziehungen zu den Partnerstaaten<br />

innerhalb der EU bilden die Beziehungen zu den so<br />

genannten BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien<br />

und China) einen weiteren Schwerpunkt der Außenwirtschaftspolitik<br />

des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Denn<br />

die Wirtschaften dieser Staaten wachsen überaus dynamisch,<br />

dort leben rund 2,8 Milliarden Menschen. Dies<br />

entspricht über 40 Prozent der Weltbevölkerung mit<br />

einem großen Wirtschafts- und Kaufkraftpotenzial.<br />

Doch auch neben den ständig in den Schlagzeilen<br />

stehenden BRIC-Ländern bildeten einige hochinnovative,<br />

dynamisch wachsende Staaten weitere Schwerpunkte<br />

der NRW-Außenwirtschaft. Hier ist die Türkei genauso<br />

zu nennen wie Chile oder auch Südkorea, das mit dem<br />

Inkrafttreten des Freihandelsabkommens mit der EU<br />

sicher auch in den nächsten Jahren ein lohnendes Ziel für<br />

Aktivitäten darstellt.<br />

Es war ein Düsseldorfer, von dem die Initiative für die<br />

langfristige und verlässliche Partnerschaft zwischen<br />

Deutschland und Japan ausging: Franz Ludwig Albert<br />

Kniffler, genannt Louis Kniffler. Am 1. Juli 1859 gründete<br />

dieser Düsseldorfer Kaufmann, dessen Elternhaus in der<br />

Schadowstraße stand, in Nagasaki die japanische Handelsgesellschaft<br />

Louis Kniffler & Co. Er war der erste<br />

Deutsche mit einem Unternehmen in Japan. Für deutsche<br />

Kaufleute in Japan war die Situation damals schwierig.<br />

Deshalb setzte sich Kniffler sowohl in Japan als auch in<br />

Preußen für eine offizielle Regelung der Handelsbeziehungen<br />

ein. Auf Knifflers Betreiben hin traf im Herbst<br />

1860 eine preußische Delegation unter Friedrich Albrecht<br />

Graf zu Eulenburg in der Bucht von Edo ein. Ziel der<br />

Mission war es, die Wirtschaftsbeziehungen mit Japan<br />

vertraglich zu regeln. Am 24. Januar 1861 schlossen<br />

Japan und Preußen den „Freundschafts-, Handels- und<br />

Schifffahrtsvertrag“ ab. Der Vertrag stellte unter anderem<br />

sicher, dass sich nun auch preußische Staatsangehörige<br />

– das heutige <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> gehörte<br />

damals zu Preußen – in Japans Häfen für Handelsgeschäfte<br />

niederlassen durften.<br />

Heute – 150 Jahre später – sind die Handelsbeziehungen<br />

zwischen Deutschland und Japan sowie NRW und Japan<br />

hervorragend. In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> gibt es über 500<br />

japanische Unternehmen, hier leben fast 12.000 japanische<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürger. Im Jahr 2011 siedelten<br />

sich rund 10 neue japanische Unternehmen in NRW<br />

an. Die meisten von ihnen werden intensiv von der NRW.<br />

Invest betreut.<br />

Den Schwerpunkt der – meist wirtschaftsorientierten –<br />

Jubiläumsveranstaltungen in NRW bildete die Japan-<br />

Woche vom 21.-28. Mai 2011. Zwar wurde der traditionelle<br />

Japan-Tag, der für den 28. Mai geplant war, aufgrund<br />

Auch „reife“ Volkswirtschaften standen weiter im Fokus<br />

der Aktivitäten des Ministeriums und seiner Partner.<br />

Besonders hervorgehoben sei Japan, mit dem im letzten<br />

Jahr das Jubiläum von 150 Jahren gemeinsamer Handelsbeziehungen<br />

begangen wurde.<br />

Als Heimat der größten japanischen Community in<br />

Kontinentaleuropa beteiligte sich NRW aktiv und mit<br />

einem umfangreichen Programm an den Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

hier und in Japan.<br />

Wirtschaftsdelegation aus Shanxi bei Minister Voigtsberger

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