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Bildungssituation und Bildungsverhalten migrantischer Gruppen in ...

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Sowohl aus der Perspektive ökonomischer <strong>und</strong> technologischer Wandlungsprozesse als auch<br />

aus der Perspektive demokratischer Entwicklungsfähigkeit gew<strong>in</strong>nt also das Wissen<br />

zunehmende Bedeutung für die Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse. Was zur<br />

Voraussetzung haben muss, dass Wissen für alle gleichermaßen zugänglich muss. Michael<br />

Opielka beschreibt das wie folgt: „die Diffusion <strong>und</strong> Universalität des Wissens als zunehmend<br />

dom<strong>in</strong>ierender Produktivkraft wird unter Bed<strong>in</strong>gungen der Demokratie - wohlgemerkt: nur<br />

unter dieser! - auch e<strong>in</strong>e Verallgeme<strong>in</strong>erung des Zugangs zu Wissen <strong>und</strong> zu E<strong>in</strong>kommen (als<br />

Teilhabe an Ressourcen) für jeden Bürger dieser Welt <strong>und</strong> beg<strong>in</strong>nend <strong>in</strong> den Metropolen, für<br />

alle Bürger als ’gerecht’ ersche<strong>in</strong>en lassen, weil sie den Zugang zur Ressource Wissen<br />

existenznotwendig brauchen“. 12 Die Komplexität <strong>und</strong> Vernetztheit der Wandlungsprozesse,<br />

die alle Bereiche der Gesellschaft erfassen, braucht entsprechende gesellschaftliche Formen<br />

der Gestaltung, die häufig dann am wirkungsvollsten s<strong>in</strong>d, wenn sie dezentral <strong>und</strong> unter<br />

breiter Beteiligung der Betroffenen stattf<strong>in</strong>den. 13<br />

Die Industrieländer der westlichen Welt haben e<strong>in</strong>e vergleichsweise lange Phase der<br />

<strong>in</strong>dustriell-wirtschaftlichen Entwicklung h<strong>in</strong>ter sich, vor deren H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> sich<br />

gesellschaftlich-demokratische Entwicklungen schließlich durchsetzen konnten. Diesen<br />

Gesellschaften s<strong>in</strong>d Wandlungsprozesse also nicht fremd. Sie werden auf ihre<br />

Zwiespältigkeit, ihre Ambivalenz h<strong>in</strong> abgeschätzt zwischen erwünschtem Fortschritt <strong>und</strong><br />

se<strong>in</strong>em Preis hier <strong>und</strong> ihren möglichen unerwünschten, vielleicht als rückschrittlich<br />

e<strong>in</strong>geschätzten Tendenzen dort. Man kann sagen, dass sich aus diesen Erfahrungen heraus e<strong>in</strong><br />

„gesellschaftliches Wissen“ darüber gebildet hat, Wandlungsprozessen zu begegnen, wie das<br />

Margaret Mead <strong>in</strong> den siebziger Jahren des gerade vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts feststellte: „Die<br />

älteren Industrieländer des Westens fügten <strong>in</strong> ihre Kulturpostulate den Gedanken des Wandels<br />

ohne Revolution durch die Entwicklung neuer sozialer Techniken e<strong>in</strong>, um mit den von<br />

wirtschaftlichen Veränderungen <strong>und</strong> technologischen Fortschritten geschaffenen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen fertig zu werden“. 14<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Opielka, Michael, 2002: „Sozialpolitik für e<strong>in</strong>e Wissensgesellschaft – Weitere Begründung für soziale<br />

Bürgerrechte“. In: Gut zu Wissen – L<strong>in</strong>ks zur Wissensgesellschaft, 2002, He<strong>in</strong>rich-Böll-Stiftung (Hg.), S.1.<br />

L<strong>in</strong>k: http://www.wissensgesellschaft.org/themen/wissensoekonomie/sozialpolitik.pdf, Zugriff: 04.012.09.<br />

Zu den Zusammenhängen von Innovation, Wissensgesellschaft <strong>und</strong> Netzwerken als Organisationsform vgl.<br />

u. a. : Heidenreich, Mart<strong>in</strong>: „Die Debatte um die Wissensgesellschaft“, http://www.unioldenburg.de/sozialstruktur/dokumente/wissensgesellschaft_2002.pdf,<br />

Zugriff: 02.07.2007, S. 20. Erschienen<br />

<strong>in</strong>: Stefan Böschen <strong>und</strong> Ingo Schulz-Schaeffer (Hg.), 2003: Wissenschaft <strong>in</strong> der Wissensgesellschaft.<br />

Opladen. Sowie: Rammert, Werner, (o. J.): „Innovation im Netz – Neue Zeiten für technische Innovationen:<br />

global verteilt <strong>und</strong> heterogen vernetzt“; http://www.soz.tuberl<strong>in</strong>.de/Crew/rammert/articles/Innovation_im_Netz.html,<br />

Zugriff: 26.02.2010.<br />

Mead, Margaret 2006: Der Konflikt der Generationen – Jugend ohne Vorbild, S. 115, Eschborn bei Frankfurt<br />

a. M.<br />

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