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Bildungssituation und Bildungsverhalten migrantischer Gruppen in ...

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Das wird hier als e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis darauf <strong>in</strong>terpretiert, dass die im deutschen Schulsystem<br />

möglichen fachlichen Differenzierungen <strong>und</strong> Wahlmöglichkeiten weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e förderliche<br />

Wirkung darauf zeigen, e<strong>in</strong>en höheren Bildungsabschluss zu erlangen (H<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er<br />

Durchlässigkeit für Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler aller sozialen Schichtungen <strong>und</strong> jeglicher<br />

Herkunft steht es z. Z. ja auf dem Prüfstand). Es lässt nicht nur theoretisch den Weg vom<br />

Hauptschulabschluss bis zum Hochschulabschluss zu <strong>und</strong> bietet nach wie vor differenzierte<br />

Möglichkeiten zur Förderung von Begabungsschwerpunkten. Denn persönliche<br />

Entwicklungen von K<strong>in</strong>dern verlaufen nun e<strong>in</strong>mal nach dem <strong>in</strong>dividuellen Tempo des<br />

e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>des. Begabungen müssen ebenso früh wie spät entdeckt werden können <strong>und</strong><br />

ebenso früh wie spät gefördert werden können (Damit wird hier ke<strong>in</strong> Bezug genommen auf<br />

die z. Z. diskutierte Verlängerung der geme<strong>in</strong>samen „Gr<strong>und</strong>schulzeiten“ von K<strong>in</strong>dern).<br />

Ebenso sehen sich die eben angestellten Überlegungen durch e<strong>in</strong> Expertise-Ergebnis der<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung. Demnach möchten Jugendliche mit <strong>und</strong> ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>em mittleren Schulabschluss <strong>in</strong>sgesamt deutlich öfter e<strong>in</strong>e Fachoberschule oder e<strong>in</strong><br />

Fachgymnasium besuchen als Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler mit dem Hauptschulabschluss. Das<br />

gilt <strong>in</strong>sbesondere für die Schüler<strong>in</strong>nen. Ist bereits e<strong>in</strong>e Fachhochschul- oder Hochschulreife<br />

vorhanden, streben von den migrantischen Jugendlichen sogar deutlich mehr e<strong>in</strong> Studium an<br />

als ihre deutschen Mitschüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitschüler. Das Verhältnis liegt bei 71 Prozent bei<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> zu 65 Prozent bei deutschen Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern. 59 Gleichzeitig<br />

haben die <strong>Gruppen</strong> der „E<strong>in</strong>gebürgerten der 2. Generation“ / „Ausländer der 2. Generation“<br />

die höchsten Anteile an Hauptschulabsolventen. E<strong>in</strong>erseits könnte sich hier vielleicht e<strong>in</strong>e<br />

Polarisierung oder Spaltung <strong>in</strong> den späteren dritten Generationen zeigen. Dagegen spricht<br />

andererseits der zuvor genannte Trend.<br />

Nuran Dönmez 60 erläutert unter Bezug auf Forschungsarbeiten von Ursula Boos-Nünn<strong>in</strong>g<br />

<strong>und</strong> Wolfgang Niecke 61 , dass die gegenüber deutschstämmigen Jugendlichen spezifisch<br />

59<br />

60<br />

61<br />

Beicht, Ursula u. Granato, Mona, September 2009: Übergänge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e berufliche Ausbildung, Ger<strong>in</strong>gere<br />

Chancen <strong>und</strong> schwierigere Wege für junge Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Expertise des<br />

Gesprächskreises Migraton <strong>und</strong> Integration der Friedrich-Ebert-Stiftung. Abteilung Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.), Bonn. Dort Kapitel 3 Bildungspläne <strong>und</strong> Suchstrategien am<br />

Ende der allgeme<strong>in</strong>bildenden Schule, S. 11 u. 12.<br />

Vgl. im Folgenden: Dönmez, Nuran: „Kultur <strong>und</strong> Integration“. In: Gümrükcü, Harun, Gutmann Rolf (Hg.),<br />

Januar 2003: Globalisierung. Zuwanderung <strong>und</strong> Interkulturelle Kompetenz, ITES-Jahrbuch 2002-2003,<br />

Schriften des Instituts für Türkisch-Europäische Studien Bd. 16, Hamburg, S. 225.<br />

Boos-Nünn<strong>in</strong>g u. Ursula, Nieke: “Orientierungs- <strong>und</strong> Handlungsmuster türkischer Jugendlicher zur<br />

Bewältigung der Lebenssituationen <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland“. In: Psychosozial 1982, S. 63-90.<br />

Hier zitiert nach: Dönmez, Nuran: „Kultur <strong>und</strong> Integration“. In: Gümrükcü, Harun, Gutmann Rolf (Hg.),<br />

30

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