Afrika: Erfahrungsberichte
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sowie meine Unterrichtsplanung verbessern. Ich unterrichtete in verschiedenen Klassen<br />
verschiedener Klassenstufen, wodurch ich viele verschiedene Einblicke in den Lehrerberuf<br />
bekam. Manche Klassen unterrichtete ich auf Deutsch, andere hingegen auf Englisch. Hierbei<br />
ist zu sagen, dass die meisten Schüler Englisch besser sprechen als Deutsch und daher das<br />
Englischniveau nicht mit dem<br />
einer Schule in Deutschland<br />
zu vergleichen ist. Es wird<br />
daher in beiden Zweigen als<br />
Muttersprache angeboten. Es<br />
gab natürlich kulturelle<br />
Unterschiede zwischen<br />
schwarzen Schülern aus den<br />
Townships, die sich quirlig<br />
verhielten, tanzten, und laut<br />
sprachen und den weißen<br />
Kindern, die zum Teil aus<br />
Deutschland kamen. Auch Abb. 1: Schule im Township Mamelodi (eigene Aufnahme)<br />
wenn sich diese Gruppen an<br />
der Schule nie vollständig vermischten, weil sie auch klassenweise aufgeteilt waren, konnte<br />
manchmal eine Annäherung und interkulturelle Verständigung beobachtet werden.<br />
Ich konnte auch an verschiedenen außerunterrichtlichen Aktivitäten mitarbeiten. Am<br />
sogenannten „Career day“ informierte ich Schüler aus Südafrika über ein mögliches Studium<br />
in Deutschland. Außerdem besuchte ich die für Lehrer angebotenen Trommel- und<br />
Aerobickurse, bei denen ich Kontakte zu Einheimischen knüpfen konnte. Allgemein<br />
gesprochen wurde ich an der Deutschen Schule sehr herzlich aufgenommen und die Lehrer<br />
begegneten mir sehr hilfsbereit und offen.<br />
Wir Praktikanten haben außerdem einen Besuch an den Schulen in Townships gemacht, wo<br />
wir auch Freunden dabei mithalfen ein Tagesheim für eine Hausaufgabenbetreuung<br />
aufzubauen. An den Schulen konnten wir dann die Hintergründe der Schüler, die aus<br />
Townships kommen gut verstehen. Die Schulen sind sehr schlecht ausgestattet und die<br />
Klassengrößen übersteigen oft 50 Schüler, sodass nicht genügend Stühle für alle vorhanden<br />
sind. Der Unterricht an sich besteht dann oft aus bloßen Nachsprechen.<br />
Während der insgesamt dreiwöchigen Ferien und der Wochenenden hatte ich die<br />
Möglichkeit, das Land zu erkunden. So bietet Südafrika verschiedenste Landschaften wie<br />
Berge, Meer oder Wüste in relativ geringer Distanz. Auch die unterschiedlichen kulturellen<br />
Gruppen kann man auf diese Weise kennen lernen. Das Reisen im Mietwagen ist relativ<br />
günstig, außerdem verfügt Südafrika aber auch über ein recht gut ausgebautes (Fern-<br />
)Busnetz. Hostels kosten um die 15-20 Euro/ Nacht und Nahrungsmittel sind zum Teil etwas<br />
günstiger als in Deutschland.<br />
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