Afrika: Erfahrungsberichte
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Bei der Grundschule, an der ich mein Praktikum machte, handelte es sich um eine sehr kleine<br />
Schule mit insgesamt 38 Schülern, aufgeteilt auf vier Klassen, und drei Lehrerinnen. Dreimal<br />
in der Woche kam zudem eine Englischlehrerin sowie einmal wöchentlich eine<br />
Sonderpädagogin. Aufgrund der fast familiären Atmosphäre in der Schule fühlte ich mich dort<br />
von Anfang an sehr wohl und ich durfte viele Aufgaben übernehmen. Diese Tatsache machte<br />
das Praktikum in Kapstadt für mich zu einer sehr wertvollen Erfahrung, die mich auf meinem<br />
Weg zum Beruf der Lehrerin sehr bereichert hat.<br />
In den letzten Wochen meines Praktikums bereiteten sich alle SchülerInnen und die<br />
Lehrerinnen auf das Frühlingstheater vor. Hierzu studierten alle vier Klassen jeweils ein kleines<br />
Theaterstück zum Thema Vögel ein. Meine Aufgabe bestand darin, mit den einzelnen Kindern<br />
Texte zu üben, Requisiten zusammen zu stellen und beim Basteln der Dekoration zu helfen.<br />
Am Tag der Aufführung war ich für Licht und Musik zuständig, außerdem half ich den Kindern<br />
beim Anziehen der Kostüme.<br />
Leben in Kapstadt<br />
Während meines zwölfwöchigen Aufenthalts in Kapstadt wohnte ich in einer Gastfamilie, die<br />
mir die Schule vermittelt hatte. Innerhalb der Familie wurde sowohl Deutsch als auch Englisch<br />
gesprochen. Die Tochter der Gastfamilie besuchte die Schule, an der ich Praktikantin war. Mein<br />
Gastvater brachte uns jeden Morgen zur ca. 20km entfernten Schule und nachmittags holte uns<br />
meine Gastmutter wieder ab. Ohne diesen Fahrservice wäre ich nicht zur Schule gekommen,<br />
da das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln in Südafrika nicht gut ausgebaut ist. Es gibt zwar<br />
ein Busnetz, das man nutzen kann, um beispielsweise ins Stadtzentrum zu fahren. Da ich<br />
allerdings in einem Vorort wohnte und auch die Schule in einem anderen, weit entfernten<br />
Vorort lag, gab es dazwischen keine Busverbindung. Dementsprechend war ich immer darauf<br />
angewiesen, dass mich jemand mit dem Auto mitnahm.<br />
Ich bin sehr froh, dass ich in einer Gastfamilie leben durfte. Denn meine Gastfamilie hat mich<br />
von Anfang an herzlich aufgenommen und ins Familienleben integriert. Ich durfte gemeinsam<br />
mit ihnen essen und an Familienausflügen teilnehmen. So lernte ich schnell die Kultur des<br />
Landes kennen und hatte nicht nur mit Deutschen, sondern auch mit Einheimischen zu tun.<br />
Außerdem konnte ich mich mit persönlichen Problemen immer an meine Gasteltern wenden<br />
und sie hatten viele Tipps für mich zum Thema Sicherheit. Denn die Sicherheitslage ist ganz<br />
anders als man es aus Deutschland kennt. Zwar hat Kapstadt im Vergleich zum Rest des Landes<br />
eine relativ niedrige Kriminalitätsrate. Trotzdem sollte man bestimmte Dinge beachten.<br />
Beispielsweise wurde mir davon abgeraten, nach Einbruch der Dunkelheit noch alleine draußen<br />
herum zu laufen. Zu groß ist die Gefahr, ausgeraubt zu werden. Aber auch tagsüber kann dies<br />
passieren, weswegen man besser keine größeren Summen Bargeld oder Wertsachen bei sich<br />
tragen sollte. Mir wurde davon abgeraten, mit den sogenannten Taxibussen zu fahren. Das sind