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Veranstaltungstipp<br />
28. und 30. Oktober 2011 im Richard Jakoby Saal<br />
Così<br />
fan<br />
tutte<br />
Der Studienbereich Gesang/Oper<br />
der Hochschule für Musik, Theater<br />
und Medien Hannover zeigt am<br />
28. und 30. Oktober 2011 Mozarts<br />
bekannte Oper Così fan tutte im<br />
Richard Jakoby Saal am Emmichplatz.<br />
Unter der musikalischen<br />
Leitung von Prof. Paul Weigold<br />
präsentieren sich junge Sängerinnen<br />
und Sänger in einer Inszenierung<br />
von Prof. Matthias Remus.<br />
Das begleitende Orchester bilden<br />
Studierende der künstlerischen<br />
Ausbildungsklassen der<br />
HMTMH.<br />
Così fan tutte – „so machen es alle<br />
Frauen“ – behauptet der Titel<br />
dieser Oper und meint mit etwas<br />
zynischem Unterton, dass das<br />
weibliche Geschlecht im Allgemeinen<br />
einen grundsätzlichen<br />
Hang zur Untreue aufweist. Dies<br />
gilt es in einem Experiment zu beweisen:<br />
Zwei Männer sollen die<br />
Freundin des jeweils anderen verkleidet<br />
und unerkannt verführen,<br />
was in der Tat auch bestens gelingt!<br />
Der Untertitel dieser Oper<br />
heißt allerdings: „Die Schule der<br />
Liebhaber“ oder besser „Eine Schulung<br />
für Liebende“. Es geht also<br />
weniger darum, mit erhobenen<br />
Zeigefinger, moralisierenden Spott<br />
oder süffisanter Rechthaberei<br />
dem weiblichen Geschlecht ein<br />
genbestimmtes Talent zur Untreue<br />
nachzuweisen. Vielmehr geht es<br />
um die schmerzlich-beglückende<br />
Entdeckung eines Liebesgefühls,<br />
das sich der gesellschaftlichen<br />
Ver- oder Beurteilung entzieht<br />
und sich nur der „Notwendigkeit<br />
des Herzens“ beugt. Der etwas<br />
missmutige, männlich arrogante<br />
Vorwurf verwandelt sich unversehens<br />
zu einem anerkennenden<br />
Kompliment über die Eigenständigkeit<br />
des weiblichen Gefühls,<br />
das sich der gesellschaftlichen<br />
Konvention widersetzt und den<br />
Maßstab der Liebesentscheidung<br />
nur in sich selbst findet. Dies<br />
findet freilich nicht ohne heftige<br />
innere Kämpfe und Überwindungen<br />
von Widerständen statt. Mozart<br />
weiß die Gefühlsabgründe<br />
mit seiner Musik auszuloten, aber<br />
auch für den komödiantisch-ironischen<br />
Aspekt dieses Spiels den<br />
richtigen Ton zu finden. Die Oper,<br />
im 19. Jahrhundert oft als unmoralisch<br />
und unglaubwürdig<br />
abgetan, hat durch ihre psychologische<br />
Vielfältigkeit in den letzen<br />
Jahrzehnten in vielen bemerkenswerten<br />
Inszenierungen<br />
erstaunliche Aktualität bewiesen.<br />
Sie ist vor allem für junge Sängerdarsteller<br />
eine große Heraus-<br />
forderung, aber auch eine dankbare<br />
Gelegenheit, die stimmlichen<br />
und schauspielerischen<br />
Fähigkeiten in der Darstellung<br />
dieser psychologisch komplizierten<br />
Figuren unter Beweis zu stellen.<br />
Die Produktion der Hochschule<br />
für Musik, Theater und Medien<br />
Hannover wird hauptsächlich<br />
von Studierenden des Studiengangs<br />
Master/Oper getragen<br />
als professionelle Vorbereitung<br />
für deren Einstieg in<br />
die Karriere als Sängerdarsteller.<br />
28. Oktober 2011 (Premiere)<br />
und 30. Oktober<br />
2011<br />
SENIORENJOURNAL 09I2011 I 31<br />
Richard Jakoby Saal, Emmichplatz<br />
1. Eintritt: 15€/12€ (erm.<br />
10€) Kartenvorverkauf ab dem 28.<br />
Oktober 2011. Foyer der HMTMH,<br />
Emmichplatz 1, Tel. 0511 3100<br />
333, kartenvorverkauf@hmtmhannover.de<br />
www.hmtm-hannover.de