Einsicht-13
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Veranstaltungen<br />
Halbjahresvorschau<br />
Lehrveranstaltung<br />
Gedenkstätte<br />
KZ Buchenwald<br />
Pädagogische Möglichkeiten<br />
für Haupt- und Realschüler<br />
in Buchenwald<br />
Monica Kingreen, Übung/Seminar, Exkursion:<br />
26. bis 29. Mai 2015, Einzeltermine: 12. und 19. Mai<br />
sowie 2. Juni 2015, jeweils 18.00–20.00 Uhr,<br />
Pädagogisches Zentrum Frankfurt am Main,<br />
Seckbächer Gasse 14<br />
In der Gedenkstätte Buchenwald<br />
bei Weimar werden die<br />
TeilnehmerInnen das Gelände erkunden und<br />
sich mit der Geschichte des KZ Buchenwald<br />
vertraut machen. Wir lernen die pädagogischen<br />
Angebote der Gedenkstätte kennen,<br />
erproben selbst unterschiedliche Zugänge<br />
der pädagogischen Arbeit mit Haupt- und<br />
Realschülern und diskutieren sie im Hinblick<br />
auf ihre Relevanz für die schulische<br />
Praxis.<br />
Die Unterbringung erfolgt in der komfortablen<br />
Jugendbegegnungsstätte Buchenwald,<br />
die auch beste Verpflegung bietet. Die<br />
Anreise erfolgt individuell und wird bei der<br />
Vorbereitung organisiert.<br />
Begrenzte Teilnehmerzahl! Persönliche<br />
verbindliche Anmeldung (Anzahlung € 30)<br />
bei: Monica Kingreen, Pädagogisches Zentrum,<br />
Monica.Kingreen@stadt-frankfurt.de<br />
Lehrveranstaltung<br />
In der Hand des Feindes<br />
Kriegsgefangenschaft im<br />
Zweiten Weltkrieg<br />
Dr. Jörg Osterloh, Übung, Mittwoch, 14.00–16.00<br />
Uhr (15. April bis 15. Juli 2015), Goethe-Universität<br />
Frankfurt am Main, Campus Westend, IG Farben-<br />
Haus, Raum 3.401<br />
Etwa 80 Millionen Soldaten<br />
hatten sich an den Fronten<br />
des Zweiten Weltkriegs im Einsatz befunden.<br />
Rund 35 Millionen von ihnen gerieten<br />
in die Hand des Feindes; das Los der Kriegsgefangenschaft<br />
war ein Massenschicksal.<br />
Auf den europäischen Kriegsschauplätzen<br />
nahm die zunächst anscheinend<br />
unaufhaltsam vorrückende Wehrmacht<br />
Millionen von Kombattanten gefangen; so<br />
mussten beispielsweise rund 400.000 Polen,<br />
1,9 Millionen Franzosen und zwischen 5,35<br />
und 5,75 Millionen Soldaten der Roten Armee<br />
den Gang in deutsche Gefangenschaft<br />
antreten. Allein mehr als drei Millionen Rotarmisten<br />
kamen in deutschem Gewahrsam<br />
ums Leben. Deutsche Soldaten wiederum<br />
gerieten vornehmlich in den letzten beiden<br />
Kriegsjahren und in den Wochen unmittelbar<br />
nach der bedingungslosen Kapitulation der<br />
Wehrmacht in feindliche Hände. Insgesamt<br />
betraf dieses Schicksal rund 11 Millionen<br />
Wehrmachtsangehörige. Etwa 3 Millionen<br />
von ihnen befanden sich in sowjetischem<br />
Gewahrsam, rund 1,1 Millionen überlebten<br />
dieses nicht.<br />
Die Lehrveranstaltung befasst sich mit<br />
der Entwicklung des Kriegsvölkerrechts<br />
hinsichtlich der Behandlung von Kriegsgefangenen<br />
und mit der Kriegsgefangenenpolitik<br />
der kriegführenden Mächte in der<br />
Praxis. Im Fokus steht das gegenüber vielen<br />
– aber nicht allen – Gefangenengruppen<br />
verbrecherische Vorgehen der Wehrmacht.<br />
Der Blick gilt aber auch dem Schicksal der<br />
deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion<br />
und in US-amerikanischem, britischem<br />
und französischem Gewahrsam wie<br />
auch der Behandlung von Gefangenen an<br />
den pazifischen Kriegsschauplätzen.<br />
Lehrveranstaltung<br />
Philosophische und<br />
theologische Ethiken im<br />
Nationalsozialismus<br />
apl. Prof. Dr. Werner Konitzer, Seminar, Dienstag,<br />
10.00–12.00 Uhr c.t. (14. April bis 14. Juli 2015),<br />
Goethe-Universität Frankfurt am Main,<br />
Campus Westend, Seminarpavillon – SP 2.04,<br />
Stralsunder Str. 32–38 (Ecke Hansaallee),<br />
In dem Seminar sollen Ethiken,<br />
die von Philosophen<br />
oder Theologen, die dem Nationalsozialismus<br />
nahestanden oder ihn aktiv unterstützt<br />
haben, vergleichend dargestellt und analysiert<br />
werden. Lässt sich aus ihnen so etwas<br />
wie eine nationalsozialistische Normativität<br />
erschließen? Es handelt sich sowohl um ausgearbeitete<br />
Monographien als auch kürzere<br />
Aufsätze, u.a. von Hans Freyer, Bruno<br />
Bauch, Alfred Baeumler, Nicolai Hartmann,<br />
Hermann Schwarz. Die Literatur wird in einem<br />
Reader zu Anfang des Seminars vorgestellt.<br />
Kolloquium<br />
Häftlinge der frühen<br />
Konzentrationslager<br />
1933–1936<br />
Donnerstag, 28. Mai 2015, 18.00–21.00 Uhr,<br />
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus<br />
Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, Casino am<br />
IG Farben-Haus, Raum 1.801<br />
Nach den Reichstagswahlen<br />
im März 1933 begannen<br />
die Nationalsozialisten Konzentrationslager<br />
sowie zudem sogenannte Schutzhaftabteilungen<br />
in Gefängnissen einzurichten.<br />
Verantwortlich hierfür waren die Gestapo<br />
(etwa das KZ Columbia-Haus in Berlin),<br />
die SA (beispielsweise das KZ Sachsenburg<br />
bei Chemnitz), Innenministerien der Länder<br />
(z.B. das KZ Kislau/Baden) und schließlich<br />
die SS (KZ Dachau).<br />
Die ersten Häftlinge waren vor allem<br />
politische Gegner der Nationalsozialisten:<br />
Kommunisten und Sozialdemokraten,<br />
aber auch Politiker anderer Parteien, Gewerkschaftsfunktionäre,<br />
Intellektuelle und<br />
Künstler. Juden waren in den ersten Monaten<br />
des NS-Regimes in der Regel vor allem<br />
aus politischen Gründen inhaftiert worden.<br />
Dies betraf beispielsweise auch Fritz Bauer,<br />
der als sozialdemokratischer Richter, Mitbegründer<br />
des Republikanischen Richterbundes<br />
und Stuttgarter Vorsitzender des Reichsbanners<br />
Schwarz-Rot-Gold im KZ Heuberg<br />
inhaftiert wurde. Allein in Sachsen befanden<br />
sich im Juli 1933 rund 4.500 Menschen in<br />
»Schutzhaft«.<br />
Zwischen Ende 1933 und Mai 1934 ließen<br />
Reichsinnenminister Wilhelm Frick und<br />
der Preußische Ministerpräsident Hermann<br />
Göring mehr als 40 »wilde« Lager schließen,<br />
um die Willkürherrschaft vor allem der<br />
SA zu beenden. Zugleich wurde ab Ende<br />
1933 und im zweiten Jahr der NS-Herrschaft<br />
eine Vielzahl von politischen Gegnern des<br />
Nazi-Regimes aus der KZ-Haft entlassen.<br />
In den vergangenen Jahren hat eine<br />
intensive Erforschung der mindestens 60<br />
sogenannten frühen Konzentrationslager<br />
unter verschiedenen Blickwinkeln eingesetzt:<br />
Organisationsgeschichtliche, regionalgeschichtliche<br />
und gewaltgeschichtliche<br />
Fragen wurden ebenso untersucht wie die<br />
Biographien von Tätern und Opfern.<br />
Das Kolloquium, zu dem das Fritz Bauer<br />
Institut ausgewiesene Fachleute eingeladen<br />
hat, beabsichtigt, die Forschungsergebnisse<br />
zu den Gefangenen in den frühen<br />
Konzentrationslagern (wie etwa jene zu den<br />
Gewalterfahrungen in den verschiedenen<br />
Lagern, den Voraussetzungen und der Praxis<br />
der Haftentlassung) zu bündeln und offene<br />
Fragen zu diskutieren.<br />
Referentinnen und Referenten<br />
› Dr. Carina Baganz (Berlin): Die frühen<br />
Konzentrationslager in Sachsen<br />
› Markus Kienle, M.A. (Ulm): Das KZ Heuberg<br />
› Prof. Dr. H abbo Knoch (Köln): Die Emslandlager<br />
1933–1936<br />
› Dr. Dirk Riedel (Dachau): KZ Dachau<br />
› Dr. Kim Wünschmann (Jerusalem): Jüdische<br />
Häftlinge in den Vorkriegskonzentrationslagern<br />
Kontakt<br />
Dr. Jörg Osterloh<br />
j.osterloh@fritz-bauer-institut.de<br />
Werner Renz<br />
w.renz@fritz-bauer-institut.de<br />
Fortsetzung der Vortragsreihe<br />
Antisemitismus und<br />
andere Feindseligkeiten<br />
Bisherige Vorträge<br />
› 9. Februar 2015: Prof. Dr. Johannes Heil, Heidelberg,<br />
»Matthaeus Parisiensis, die Mongolen und die<br />
jüdische Verschwörung. Überlegungen zu den Hintergründen<br />
eines narrativen Konstrukts«<br />
› 16. Februar 2015: Prof. Dr. Olaf Blaschke, Münster,<br />
»Kulturkampf und Antisemitismus«<br />
› 23. Februar 2015: Dr. Christoph Dieckmann, Fritz<br />
Bauer Institut, »Die Entwicklung von Antisemitismen<br />
in Litauen 1914–1947. Zu Kontexten und<br />
Dynamiken von Antisemiten«<br />
› 23. März 2015: Prof. Dr. Omar Kamil, »Erlangen,<br />
Der arabische Antisemitismus: Entstehung und<br />
Erkenntnisse«<br />
Wie verhält Antisemitismus<br />
sich zu anderen Formen<br />
gruppenbezogenen Hasses? Bisher wurde<br />
in der Forschung zum Antisemitismus vor<br />
allem die Frage diskutiert, ob und wie weit<br />
andere Formen gruppenbezogenen Hasses<br />
mit Antisemitismus vergleichbar sind bzw.<br />
wo die Unterschiede, wo die Ähnlichkeiten<br />
liegen. In unserer Vortragsreihe soll dagegen<br />
der Frage nachgegangen werden, wie<br />
sich verschiedene Formen gruppenbezogenen<br />
Hasses aufeinander beziehen, durcheinander<br />
rechtfertigen, miteinander agieren<br />
und welche Funktion dem Antisemitismus<br />
in diesen verschiedenen Interaktionen von<br />
Ressentiments zukommt. In der Vortragsreihe<br />
soll diese Frage sowohl anhand von<br />
Beispielen aus der Geschichte als auch aus<br />
der Gegenwart diskutiert werden.<br />
Vortrag von<br />
Dr. Yasemin Shooman<br />
Die Debatte um das<br />
Verhältnis von Antisemitismus,<br />
Rassismus<br />
und Islamfeindlichkeit<br />
Montag, 27. April 2015, 18.15 Uhr, Goethe-<br />
Universität Frankfurt am Main, Campus Westend,<br />
Norbert-Wollheim-Platz 1, Casino am IG Farben-<br />
Haus, Raum 1.801<br />
Ist Antisemitismus eine<br />
Form des Rassismus oder<br />
handelt es sich um zwei völlig verschiedene<br />
Phänomene? Und gibt es Analogien zur<br />
Islamfeindlichkeit oder ist dieser Vergleich<br />
abwegig? Der Vortrag zeichnet die international<br />
geführte Fachdiskussion um das Verhältnis<br />
verschiedener Ausgrenzungsmuster<br />
und Diskriminierungsformen nach.<br />
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Veranstaltungen<br />
<strong>Einsicht</strong> <strong>13</strong> Frühjahr 2015 7