Pack & Log 04/2015
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Aktuell Intralogistik Ladungssicherung<br />
Maschinenbau<br />
SMART<br />
Durch ihre kurze und schmale<br />
Konstruktion mit einer Breite<br />
von nur 800 mm sind die EXV<br />
14-20 extrem wendig und<br />
bewegen Waren schnell und<br />
sicher auf engstem Raum –<br />
egal ob in der Lagervorzone<br />
oder am Hochregal<br />
Fotos: STILL<br />
Kleine Geräte, große Wirkung<br />
… gut, ganz so klein sind die Geräte auch wieder nicht, aber im Vergleich zu den imposanten<br />
Gabelstaplern und Schubmaststaplern wirken Hochhubwagen doch eher zierlich.<br />
Interessant ist jedenfalls, dass in den letzten Jahren gerade bei diesen kleinen Lagertechnikgeräten<br />
ein regelrechter Innovationsschub stattgefunden hat. Wir haben Helmuth<br />
Viertl, Geschäftsführer der österreichischen STILL Gesellschaft, nach den Hintergründen<br />
dieser Entwicklung gefragt. Außerdem fällt auf, dass Gabelstapler zunehmend auf Elektroantrieb<br />
setzen. Auch ein Aspekt, den wir nicht unerwähnt lassen wollten.<br />
Herr Viertl, warum gab es in den letzten<br />
Jahren einen derartigen Innnovationsschub<br />
speziell bei kleineren Lagertechnikgeräten?<br />
Es ist ein Wandel im Denken der Unternehmen<br />
eingetreten. Mittlerweile misst die<br />
Mehrheit der Intralogistik einen sehr hohen<br />
Stellenwert bei. Das war nicht immer so.<br />
Entsprechend stiefmütterlich wurden Lagertechnikgeräte<br />
wie Hochhubwagen oder<br />
auch Schubmaststapler behandelt. Das war<br />
sicherlich auch psychologisch bedingt: Die<br />
kleinen Lagertechnikgeräte wie z.B. ein<br />
einfacher Handhubwagen sind in ihrem<br />
Erscheinungsbild nicht so spektakulär wie<br />
ein Gabelstapler. Sie können auf den ersten<br />
Blick auch nicht so hohe Lasten umschlagen.<br />
Alles in allem war es damals Grund<br />
genug für die meisten Unternehmen, ihre<br />
„kleinen“ Lagertechnikgeräte nicht für<br />
voll zu nehmen. Ich sage aber bewusst die<br />
meisten, denn z.B. war einem Lebensmittelzentrallager<br />
die Bedeutung seiner Geräte<br />
immer bewusst. Für sie war und ist ein<br />
effizienter Warenfluss lebensnotwendig,<br />
das ist ihr täglich Brot. Aber mittlerweile<br />
haben es auch die anderen Unternehmen<br />
erkannt.<br />
Was war der auslösende Punkt, der zu<br />
mehr Anerkennung verhalf?<br />
Die Kosten! Letztendlich wurde den Unternehmen<br />
doch bewusst, dass sich ein<br />
ineffizienter Warenfluss negativ auf ihre<br />
wirtschaftlichen Belange auswirkt. Heute ist<br />
allen klar, dass die Intralogistik einen erheblichen<br />
Kostenfaktor darstellt, in dem aber<br />
viel Potenzial zur Kostenoptimierung steckt.<br />
Das Interview führte<br />
Mag. Gernot Rath<br />
Daher auch der Wunsch nach effizienteren<br />
Flurförderzeugen bzw. Lagertechnikgeräten.<br />
Hat sich der Anspruch an die Intralogistik<br />
prinzipiell verändert?<br />
Ja, er ist vor allem deutlich komplexer<br />
geworden. Das liegt nicht zuletzt daran,<br />
dass die Konsumenten bzw. die Kunden anspruchsvoller<br />
geworden sind. Ihre Wünsche<br />
werden immer individueller. Das äußert sich<br />
darin, dass die Anzahl der unterschiedlichen<br />
Artikel, die es zu befördern gilt, deutlich<br />
gestiegen ist. In der Vergangenheit wurde<br />
zwar mehr Menge pro Artikel umgeschlagen,<br />
heute hingegen macht die Vielzahl<br />
an Artikeln die Intralogistik so komplex.<br />
Nur als Beispiel: Ein Fullsortimenter im<br />
Lebensmittelbereich muss in der Lage sein,<br />
bis zu 50.000 Artikeln zu handeln, um seine<br />
Klientel betreuen zu können. Früher war<br />
nur ein Bruchteil dessen notwendig.<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass<br />
im Jahr <strong>2015</strong> viel mehr Warenbewegung<br />
notwendig ist, um die Bedürfnisse der<br />
Konsumenten stillen zu können. Und das<br />
stellt natürlich einen wesentlich höheren<br />
Anspruch an die Leistungsfähigkeit der Intralogistik.<br />
Im Zuge dieser Entwicklung haben auch die<br />
sogenannten kleinen Lagertechnikgeräte<br />
an Bedeutung gewonnen. Denn wo früher<br />
eine Person mit einem Handhubwagen<br />
und einer Kommissionierpalette einen 30<br />
Meter langen Gang abgeschritten ist, fährt<br />
sie heute mit vielen Kommissioniergeräten<br />
mäanderförmig hunderte Meter Lager ab.