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Auf den schlimmsten Fall vorbereitet<br />
An einem Samstag Ende Juni um 9.35 Uhr: In<br />
Uelsby, Ekeberg, Struxdorf, Böklund, Süderfahrenstedt<br />
und Stolk heulen die Sirenen. Die persönlichen<br />
Alarmempfänger „piepsen“ einige aus<br />
dem Bett, andere vom Frühstückstisch, noch andere<br />
vom Einkaufen aus Schleswig zurück. Der<br />
Text auf dem Display lässt ein Schreckensszenario<br />
erwarten und den Adrenalinspiegel hochschnellen:<br />
„ Vollalarm Feuer groß Menschenleben in<br />
Gefahr“ steht da verschlüsselt und weiter „Sanatorium<br />
Dr. Schulze Uelsby starke Rauchentwicklung<br />
im 1. OG“.<br />
Und wirklich – etwas quillt aus den Fenstern, als<br />
die Feuerwehren erstaunlich schnell eintreffen;<br />
doch es ist zum Glück nur Disconebel. Das Ganze<br />
ist nur eine geheim gebliebene Übung – auch<br />
für die Schnelleinsatzgruppen des Katastrophenschutzes<br />
der JUH und des DRK Schleswig gibt es<br />
keine wirklichen Ernstfälle zu versorgen, sondern<br />
Mitglieder des Jugendrotkreuz, die an diesem<br />
Vormittag einen oberen Flur im Sanatorium bewohnen.<br />
Atemschutzträger der Feuerwehren und<br />
andere Kameraden mittels Steckleiter holen sie<br />
dort heraus.<br />
Nach einer Neukonzeption des Alarmplans für<br />
dieses große Haus und neuer wasserführender Feuerwehrfahrzeuge<br />
im <strong>Amt</strong>sgebiet sollte einmal überprüft<br />
werden, ob Theorie und Praxis überwiegend im<br />
Einklang sind. Das bestätigten Schleswigs Wehrführer<br />
Sönke Schloßmacher und der stellvertretende Kreisfachwart<br />
für Ausbildung, Frank Thiel aus Handewitt.<br />
Beide zeigten sich sehr zufrieden damit, wie das<br />
Heimpersonal die auswärtigen Helfer eingewiesen<br />
hat, wie diese Abschnitte gebildet und diszipliniert<br />
ohne Chaos gearbeitet haben und wie die Zusammenarbeit<br />
an den Schnittstellen zwischen Rettungsdienst<br />
und Feuerwehr geklappt hat. Die dabei aufgetretenen<br />
technischen Unzulänglichkeiten, wie getrennte Funk-<br />
Ein Bewohner verlässt das verqualmte Obergeschoss, während sich Helfer<br />
auf dem Rasen um einen Verletzten bemühen<br />
kanäle, dürften sich mit Einführung des Digitalfunks<br />
(der ursprünglich schon zur WM 2006 hätte da sein<br />
sollen!) von selbst erledigen.<br />
Seinen gelungenen Abschluss fand das große Manöver<br />
bei einer Gulaschsuppe, die die Katastrophenschutzeinheit<br />
des Kreises für die etwa 80 Helfer gekocht hatte.<br />
Doch ganz zuende ist die Aktion damit noch nicht:<br />
Uelsbys Wehrführer Hans-Joachim Thomsen wird die<br />
Wehrführer und Atemschutzträger aller im Ernstfall<br />
automatisch alarmierten Wehren noch einmal ins Sanatorium<br />
holen: Sie werden Lagepläne erhalten und<br />
sollen sich in Ruhe (und ohne Disconebel) die Räumlichkeiten<br />
ansehen. st.<br />
Fahrt zum Gut Schierensee von Günther Fielmann<br />
Am 11. Juli 2012 ging der „Verein für Ehrenmitglieder<br />
und Freunde der Feuerwehren“ aus dem Bezirk<br />
Tolk auf Tour. Mit zwei vollbesetzten (104 Personen)<br />
Hoffnungstaler-Bussen chauffierten uns Thomas und<br />
Claus zum Gut Schierensee.<br />
Der Verwalter der Landwirtschaft, Herr Decke, und der<br />
Pferdezuchtleiter Herr Thiesing empfingen uns und<br />
wir bildeten 2 Gruppen, die von den beiden Herren<br />
im Wechsel, über das Gutsgelände geführt wurden.<br />
Herr Decke ist verantwortlich für die Landwirtschaft<br />
auf dem Gut Schierensee (1.600<br />
Hektar), Gut Marutendorf (470<br />
Hektar, Demeterbetrieb) und Hof<br />
Möglin in Krummwisch. Alle Betriebe<br />
befinden sich südlich von<br />
Kiel um Achterwehr und Westensee<br />
herum.<br />
Die Landwirtschaft wird im ökologischen<br />
Landbau betrieben. Angebaut<br />
wird die landwirtschaftliche<br />
Fläche zu 40 % mit Rotklee,<br />
dann Winterweizen, Sommerweizen,<br />
Hafer, Dinkel und Braugerste.<br />
Zur Gründüngung werden auch<br />
einige Leguminosen Arten ange-<br />
Innenansicht des Pferdestalls<br />
baut. Das Getreide wird im eigenen Betrieb (Gut Marutendorf)<br />
getrocknet und aufbereitet, geht dann zu<br />
einer Mühle nach Neumünster, wird zu Bio-Mehl vermahlen<br />
und in Tankwagen an die Großbäckerei („von<br />
Allwörden“ in Mölln, 140 Filialen) gefahren. <strong>Teil</strong>weise<br />
wird das Getreide auch direkt angeliefert und für<br />
einige Backwaren in der Großbäckerei gemahlen.<br />
Herr Decke hat für allerbeste Qualität, pünktliche und<br />
zuverlässige Lieferung zu sorgen. Der Preis wird einmal<br />
pro Jahr, nach der Ernte, ausgehandelt und gilt