personalentwicklung im it- und medienbereich - Hamburg@work
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Die Wertigke<strong>it</strong>, die die Personalentwicklung in dem Unternehmen genießt<br />
Der Personalentwickler bzw. Personalverantwortliche sollte realistisch betrachte, welche<br />
Wertigke<strong>it</strong> diese Maßnahmen <strong>im</strong> Unternehmen genießen. Ist diese hoch, stehen ihm größere<br />
Möglichke<strong>it</strong>en zur Auswahl, als wenn jede einzelne Maßnahme diskutiert <strong>und</strong> verteidigt werden<br />
muss. In letzterem Fall ist es seine Aufgabe, die Geschäftsführung von der Werthaltigke<strong>it</strong> der<br />
Personalentwicklung zu überzeugen.<br />
Erhaltung <strong>und</strong> Sicherung der Wettbewerbsfähigke<strong>it</strong> durch leistungsfähige M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er<br />
M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er sind <strong>und</strong> bleiben leistungsfähig, wenn sie davon überzeugt sind, <strong>im</strong> richtigen<br />
Unternehmen zu arbe<strong>it</strong>en, wenn das Arbe<strong>it</strong>skl<strong>im</strong>a st<strong>im</strong>mt, Leistung <strong>und</strong> Gegenleistung <strong>im</strong><br />
Einklang stehen <strong>und</strong> sie motiviert sind, ihren Aufgaben nachzugehen. Neben generellen<br />
Leistungen, die we<strong>it</strong>gehend jeder M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er als werthaltig ansieht, gibt es individuelle Anreize,<br />
die einzelne M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er ansprechen. Letztlich ist es wichtig, die Erwartungen des M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>ers<br />
kennenzulernen <strong>und</strong> ihm über M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>ergespräche, Laufbahnplanung etc. zu verm<strong>it</strong>teln, dass er<br />
den richtigen Arbe<strong>it</strong>geber gewählt hat, der den Win-win-Gedanken lebt.<br />
Förderung der Bere<strong>it</strong>schaft von M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>ern, auf neue fachliche <strong>und</strong> soziale Herausforderungen<br />
<strong>im</strong> Unternehmen flexibel zu reagieren<br />
Dieses ist eine der größten Anforderungen, die zurze<strong>it</strong> an M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er gestellt wird. Viele<br />
Unternehmen beachten zu wenig, dass die Bere<strong>it</strong>schaft der M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er, Veränderungen m<strong>it</strong>zugestalten,<br />
das wichtigste Kr<strong>it</strong>erium für den Erfolg darstellt. M<strong>it</strong> offener Kommunikation,<br />
Erfahrungsaustauschgruppen, Einzel- oder Gruppencoaching etc. gibt es die Möglichke<strong>it</strong>,<br />
M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er in diesen Prozessen zu unterstützen.<br />
Förderung des unternehmerischen <strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierten Denkens<br />
Trainings sind in TK- <strong>und</strong> IT-Unternehmen dann sinnvoll, wenn sie sich auf die Verm<strong>it</strong>tlung der<br />
wesentlichen Inhalte konzentrieren, individuell konzipiert werden <strong>und</strong> praxisorientiert ablaufen<br />
(z. B. in Form von Rollenspielen, Videoanalyse etc.). Letztlich sollte das Training <strong>im</strong>mer anregen,<br />
sich selbst in den noch fehlenden Bereichen we<strong>it</strong>erzuentwickeln. Abzuraten ist von Trainings „von<br />
der Stange“, die viele M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er des Unternehmens ze<strong>it</strong>lich bindet. In diesem Zusammenhang<br />
setzt sich in der Praxis vermehrt Business Coaching bzw. Coaching on the Job durch. Für einen<br />
oder auch mehrere Tage werden Schlüsselpersonen von einem Coach begle<strong>it</strong>et, der z. B. be<strong>im</strong><br />
Coaching on the Job praxisorientiertes Feedback <strong>und</strong> Tipps gibt. In der Praxis werden diese neuen<br />
Verhaltensweisen erlernt <strong>und</strong> umgesetzt – der M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er wird angehalten, sich in Form des<br />
Selbstcoachings we<strong>it</strong>er zu entwickeln <strong>und</strong> das Erlernte an seine M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er <strong>und</strong> Kollegen we<strong>it</strong>erzugeben.<br />
Dieses Instrument wird zurze<strong>it</strong> noch meistens in der Führungsetage eingesetzt.<br />
Bindung der M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er an das Unternehmen<br />
Geeignete Personalentwicklungsmaßnahmen wie M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>ergespräche, Erfassung des Entwicklungspotenzials,<br />
Laufbahnplanung, Sonderaufgaben, Teilnahme an Projektgruppen etc. sind<br />
bewährte Maßnahmen, M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er an das Unternehmen zu binden. Identifiziert er sich m<strong>it</strong> dem<br />
Unternehmen <strong>und</strong> dessen Werten, werden seine beruflichen Erwartungen an das Unternehmen<br />
erfüllt – <strong>und</strong> seine Ziele entsprechend dem Unternehmen ernst genommen <strong>und</strong> gefördert –,<br />
besteht für den M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er meistens kein Gr<strong>und</strong>, das Unternehmen zu wechseln.<br />
Motivation der M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er<br />
Die Motivation der M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er stellt einen wesentlichen Bereich dar. Dieses macht sich gerade in<br />
Führungspos<strong>it</strong>ionen deutlich: Ist die Führungskraft demotiviert, sind es meistens auch die<br />
M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er. Die Steigerung der Motivation des M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>ers erfolgt <strong>im</strong> Wesentlichen über seine<br />
Zufriedenhe<strong>it</strong> am Arbe<strong>it</strong>splatz. M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>ergespräche, Laufbahnplanung <strong>und</strong> evtl. Coaching bieten<br />
gute Möglichke<strong>it</strong>en, die Faktoren zu erfassen, die seine Zufriedenhe<strong>it</strong> ausmachen – <strong>und</strong> entsprechend<br />
hierauf zu reagieren.<br />
Erhöhung der Qualifikation der M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er<br />
Zu unterscheiden ist, welche Art von Qualifikation für den Arbe<strong>it</strong>splatz von Bedeutung ist: Geht es<br />
um sachlich-fachliche Qualifikationen oder um die Verm<strong>it</strong>tlung so genannter Soft Skills? Bei der<br />
Verm<strong>it</strong>tlung von fachlichem Know-how wird in TK- <strong>und</strong> IT-Unternehmen vielfach auf Instrumente<br />
wie z. B. E-Learning zurückgegriffen, das ze<strong>it</strong>- <strong>und</strong> ortsunabhängig eingesetzt werden kann. Auch<br />
Training on the Job wird eingesetzt, bei dem es neben Wissensverm<strong>it</strong>tlung gleich um die praktische<br />
Umsetzung des Know-hows – <strong>und</strong> dam<strong>it</strong> um eine Erfolgskontrolle des Neuerlernten – geht.<br />
Bei der Verm<strong>it</strong>tlung von so genannten Soft Skills greifen ITK-Unternehmen neben „altbewährten“<br />
Personalentwicklungsmaßnahmen wie das Training off the Job auf neue zurück, wie z. B. das<br />
Coaching bzw. Coaching on the Job. Ziel ist hier, individuell effizient einer Schlüsselperson –<br />
zumeist einer Führungsperson – (alte) Verhaltensmuster zu spiegeln <strong>und</strong> neue, für den<br />
Arbe<strong>it</strong>splatz benötigte, zu verm<strong>it</strong>teln. Verb<strong>und</strong>en m<strong>it</strong> dem Coaching geht vielfach die Aufforderung<br />
an den M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er einher, sich zukünftig in zentralen Fragestellungen selbst zu coachen – ein<br />
Anspruch, der nicht <strong>im</strong>mer in der Praxis durchzusetzen ist.<br />
Letztlich bleibt festzuhalten, dass jedes wachsende Unternehmen in der TK- <strong>und</strong> IT-Branche gut<br />
beraten ist, Personalentwicklung zu betreiben. Wie <strong>und</strong> in welchem Ausmaß, best<strong>im</strong>mt <strong>im</strong><br />
Wesentlichen die Größe, Struktur <strong>und</strong> das Ziel des Unternehmens. Aufgabe des Personalentwicklers<br />
bzw. Personalverantwortlichen ist es, die Werthaltigke<strong>it</strong> dieses Bereiches an die Geschäftsführung<br />
zu kommunizieren <strong>und</strong> zu vertreten.<br />
Carmen Schön ist geschäftsführende Gesellschafterin der uspinternational <strong>und</strong> berät (Vertrieb),<br />
trainiert <strong>und</strong> coacht M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er aus der TK-, IT- <strong>und</strong> Medienbranche. Sie begle<strong>it</strong>et organisatorische<br />
Veränderungsprozesse, die Etablierung von neuem (internationalen) Business <strong>und</strong> wird als<br />
Inter<strong>im</strong>smanagerin in verschiedenen Pos<strong>it</strong>ionen eingesetzt.<br />
Kontakt: carmen.schoen@uspinternational.de<br />
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