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personalentwicklung im it- und medienbereich - Hamburg@work

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wie Hamburg hier vergleichsweise bessere Karten als strukturschwache Gegenden in<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen oder Schleswig-Holstein. Denn diese dürften auch<br />

künftig Zugewinne bei den Bevölkerungszahlen verzeichnen können.<br />

Aufschlussreich für die zukünftigen Perspektiven der verschiedenen Regionen in Deutschland ist<br />

der aktuelle Prognos „Zukunftsatlas 2004“. Er klassifiziert jeweils die Potenziale <strong>und</strong> Risiken<br />

nach Kr<strong>it</strong>erien wie der demografischen Entwicklung, Prognosen für Arbe<strong>it</strong>smarkt, Wohlstand <strong>und</strong><br />

soziale Lage sowie für Wettbewerbs- <strong>und</strong> Innovationsfähigke<strong>it</strong>. Die Ergebnisse bestätigen die<br />

„sehr hohen Zukunftschancen“ der Metropole Hamburg <strong>und</strong> zeigen, dass der Standort sich <strong>im</strong><br />

b<strong>und</strong>esdeutschen Vergleich angesichts der künftigen Herausforderungen neben Topregionen vor<br />

allem <strong>im</strong> östlichen Niedersachsen, in Nordrheinwestfalen <strong>und</strong> <strong>im</strong> süddeutschen Raum m<strong>it</strong> am<br />

besten behaupten dürfte.<br />

Top Zukunftschancen<br />

Sehr hohe Zukunftschancen<br />

Ausgeglichener Chancen/Risiken-Mix<br />

Zukunftsrisiken<br />

Hohe Zukunftsrisiken<br />

Sehr hohe Zukunftsrisiken<br />

Abb. 2: Zukunftsatlas 2004, Quelle: Prognos<br />

Dennoch: Hinsichtlich der demografischen Entwicklung<br />

kann selbst für die gegenwärtigen <strong>und</strong><br />

künftigen Boomregionen Deutschlands ohne we<strong>it</strong>eres<br />

keine Entwarnung gegeben werden. Denn<br />

selbst, wenn ein Standort wie Hamburg m<strong>it</strong> einem<br />

steigenden Arbe<strong>it</strong>skräfteangebot rechnen könnte,<br />

so sagt dies noch nichts darüber aus, ob dadurch<br />

die reale Arbe<strong>it</strong>skräftenachfrage, die noch schwieriger<br />

zu prognostizieren ist, entsprechend befriedigt<br />

werden würde. Dabei ist neben der rein<br />

quant<strong>it</strong>ativen vor allem auch die qual<strong>it</strong>ative<br />

D<strong>im</strong>ension zu berücksichtigen, die der Begriff des<br />

Fachkräftemangels umschreibt.<br />

Arbe<strong>it</strong>sgesellschaft ohne Arbe<strong>it</strong>er? Das Thema Fachkräftemangel auf dem Prüfstand<br />

Die demografische Entwicklung ist ein wesentlicher <strong>und</strong> kein alleiniger Gr<strong>und</strong> für das Problem des<br />

Fachkräftemangels in Deutschland. Diese Aussage lässt sich am Beispiel der IT-Branche verdeutlichen.<br />

Im Moment stellt sich zwar die S<strong>it</strong>uation hier noch vergleichsweise entspannt dar. Andere<br />

Branchen wie etwa Maschinenbau, Elektrotechnik oder Verfahrenstechnik sind in we<strong>it</strong>aus stärkerem<br />

Maße von dem Phänomen betroffen, dass die Betriebe nicht genügend geeignete Bewerber<br />

finden. In einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sahen 27 Pro-<br />

zent der befragten Unternehmen <strong>im</strong> Bereich Elektrotechnik Probleme bei der Personalbeschaffung,<br />

12 Prozent <strong>im</strong> Bereich Mechatronik <strong>und</strong> „nur“ fünf Prozent in der Informationstechnologie.<br />

Abb. 3: Rekrutierungsprobleme bei Ingenieuren, Quelle: ZEW-Befragung 2003<br />

Dennoch ist das Problem nicht zu unterschätzen. Denn nach dem Platzen der „New-Economy-<br />

Blase“ sind zunächst überdurchschn<strong>it</strong>tlich viele M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>er aus IT-Berufen arbe<strong>it</strong>slos geworden.<br />

Es gibt sicher auf dem Arbe<strong>it</strong>smarkt zurze<strong>it</strong> noch aktivierbares Potenzial, es ist aber schon<br />

absehbar, dass m<strong>it</strong> steigenden Neueinstellungen sich eine erhebliche Mangels<strong>it</strong>uation einstellen<br />

dürfte – zumal in den letzten Jahren die Neigung von Ab<strong>it</strong>urienten, sich für Informatikstudiengänge<br />

einzuschreiben, nach der schlechten Marktlage der letzten Jahren sogar abgenommen<br />

hat. Kürzlich stellte der B<strong>und</strong>esverband Informationswirtschaft, Telekommunikation <strong>und</strong><br />

Neue Medien (B<strong>it</strong>kom) fest, dass die Zahl der IT-Erstsemester in Deutschland nicht einmal den<br />

Durchschn<strong>it</strong>t der OECD-Länder erreicht. Gleichze<strong>it</strong>ig warnte der Branchenverband vor sinkenden<br />

Absolventenzahlen <strong>im</strong> Studiengang Informatik. Schon 2008 werde die Nachfrage nach<br />

Absolventen se<strong>it</strong>ens der Unternehmen das Angebot deutlich übertreffen.<br />

Fakt ist, dass schon jetzt <strong>im</strong>mer mehr Unternehmen Probleme haben, ihre ausgeschriebenen<br />

Stellen für IT-Fachkräfte schnell <strong>und</strong> adäquat zu besetzen. So hat die DIS AG <strong>im</strong> Geschäftsbereich<br />

Information Technology derze<strong>it</strong> r<strong>und</strong> 140 offene Stellen. Dass som<strong>it</strong> schon heute teilweise ein<br />

offener Bedarf an IT-Fachkräften registriert wird, hängt vor allem m<strong>it</strong> den gestiegenen<br />

Anforderungen an diese Berufsgruppe zusammen. Noch vor fünf Jahren, als die „New-Economy-<br />

Blase“ einen riesigen Bedarf an IT-M<strong>it</strong>arbe<strong>it</strong>ern produzierte, war der Quereinstieg für viele<br />

Jobsuchende die Regel. Heutzutage haben Bewerber ohne f<strong>und</strong>ierten akademischen Abschluss<br />

kaum noch eine Chance, qualifizierte Jobs zu bekommen, zumal in Führungspos<strong>it</strong>ionen.<br />

Schwierig ist es auch für Umschüler, die über keine hinreichende Berufserfahrung verfügen.<br />

Referenzprojekte sind <strong>im</strong> Allgemeinen unerlässlich, um die eigenen Erfahrungen <strong>und</strong> Fähigke<strong>it</strong>en<br />

zu dokumentieren. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass <strong>im</strong>mer mehr standardisierte IT-<br />

Prozesse wie auch Entwicklungsaufgaben ins Ausland verlagert werden. Kein Weg führt daran<br />

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