personalentwicklung im it- und medienbereich - Hamburg@work
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näher zu betrachten, um dann einige Trendaussagen für den norddeutschen Raum zu treffen.<br />
In einem we<strong>it</strong>eren Schr<strong>it</strong>t werden wir die Ursachen <strong>und</strong> Folgen des Fachkräftemangels speziell für<br />
die IT-Branche näher beleuchten, der auch künftig eine Signalwirkung für die Gesamtwirtschaft<br />
zukommen dürfte. Natürlich wollen wir nicht bei der Problemanalyse stehen bleiben, sondern<br />
klären, was wir aus heutiger Sicht dem folgenreichen Megatrend des demografischen Wandels<br />
entgegensetzen können.<br />
Eine altbekannte Herausforderung: unsere Gesellschaft kommt in die Jahre<br />
Das Problem sinkender Geburtenraten bei steigender Lebenserwartung der Bevölkerung ist keineswegs<br />
eine neue Erkenntnis. Wer beispielsweise in den achtziger Jahren die Schulbank<br />
drückte, erinnert sich vielleicht noch an die <strong>im</strong> Sozialk<strong>und</strong>eunterricht gezeigten, fast „klassischen“<br />
Bevölkerungspyramiden, die die zu erwartenden Verschiebungen <strong>im</strong> Altersaufbau der<br />
Bevölkerung schon damals sehr genau skizzierten. Dennoch ist das Thema der demografischen<br />
Entwicklung erst in jüngster Ze<strong>it</strong> in der öffentlichen Diskussion angekommen, was vor allem<br />
daran liegen dürfte, dass die spürbaren Konsequenzen des demografischen Wandels erst jetzt<br />
unm<strong>it</strong>telbar bevorstehen.<br />
Das wiederum hat einen einfachen Gr<strong>und</strong>: Spätestens bis zum Jahre 2020 werden die geburtenstärksten<br />
Jahrgänge we<strong>it</strong>gehend aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sein. Da die nachrückenden<br />
Jahrgänge zahlenmäßig schwächer ausfallen als die so genannten „Babyboomer“, setzt bere<strong>it</strong>s<br />
ab 2010 ein Rückgang der Bevölkerung ein, der sich spätestens ab 2020 massiv verstärken wird.<br />
Dies wird sich entsprechend in einem rückläufigen Angebot an Erwerbspersonen ausdrücken.<br />
Laut den Angaben des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes dürfte sich die Zahl der Menschen <strong>im</strong><br />
Erwerbsalter zwischen 2000 <strong>und</strong> 2030 um r<strong>und</strong> 5,4 Millionen auf 45,7 Millionen Menschen<br />
verringern. Bis 2050 wäre sogar ein Verlust von über 10 Millionen Menschen zu verzeichnen<br />
(r<strong>und</strong> 40,8 Millionen). Innerhalb von nur fünf Jahrzehnten würde Deutschland demnach also<br />
r<strong>und</strong> ein Fünftel seines produktiven Bevölkerungsteils verlieren.<br />
Abb. 1: Altersaufbau der Bevölkerung <strong>im</strong> Erwerbsalter, Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />
Die abgebildete Grafik verdeutlicht zudem, wie sich die Altersstruktur der Bevölkerung <strong>im</strong><br />
Erwerbsalter <strong>im</strong> Prognoseze<strong>it</strong>raum verschiebt. Noch bis zum Jahre 2010 werden die<br />
Erwerbsfähigen in der m<strong>it</strong>tleren Altersgruppe (35 bis 49 Jahre) den größten Teil an allen<br />
Erwerbspersonen stellen. Bis 2020 werden dann jedoch die älteren Erwerbsfähigen (50 bis<br />
64 Jahre) die Führung übernehmen <strong>und</strong> knapp 40 Prozent des gesamten Potenzials der erwerbsfähigen<br />
Bevölkerung stellen. Wie die Grafik zeigt, wird sich dieses Verhältnis bis 2050 nicht mehr<br />
gravierend verschieben.<br />
Entscheidend ist, dass die Gr<strong>und</strong>tendenzen unserer künftigen Bevölkerungsentwicklung leider<br />
auf absehbare Ze<strong>it</strong> unumkehrbar sind. Selbst dann, wenn sich das Geburtenverhalten der<br />
deutschen Bevölkerung abrupt ändern würde – wofür es aber derze<strong>it</strong> keinerlei Anzeichen gibt –,<br />
würden die heute Neugeborenen erst nach Ausbildung <strong>und</strong> Studium, also m<strong>it</strong> hoher ze<strong>it</strong>licher<br />
Verzögerung, dem Arbe<strong>it</strong>smarkt zur Verfügung stehen können.<br />
Dam<strong>it</strong> sind die Rahmenbedingungen für unsere gesellschaftliche Entwicklung gesetzt. Die<br />
Konsequenzen könnten dramatischer nicht sein. Diese kreisen etwa um die Frage, ob <strong>und</strong> wie wir<br />
unser Wohlstandsniveau in einer schrumpfenden <strong>und</strong> alternden Gesellschaft werden behaupten<br />
können, welche Konsequenzen sich daraus für die sozialen Sicherungssysteme <strong>im</strong> Besonderen<br />
ergeben, wie sich die Gestaltung unseres Landes <strong>und</strong> seiner Infrastruktur verändert <strong>und</strong> vieles<br />
andere mehr. Wenig tröstlich ist auch, dass nahezu alle fortgeschr<strong>it</strong>tenen Industrienationen m<strong>it</strong><br />
dem Problem sinkender Geburtenraten zu kämpfen haben, wenn auch in unterschiedlichem<br />
Ausmaß. Kein Weg führt daran vorbei: Wir werden auf das Problem der schrumpfenden<br />
Erwerbsbevölkerung ebenso die geeigneten Antworten zu finden haben wie wir uns generell m<strong>it</strong><br />
der Idee einer alternden Gesellschaft vertraut machen müssen. Frank Schirrmacher hat in seinem<br />
m<strong>it</strong>tlerweile zum Bestseller avancierten Buch „Das Methusalem-Komplott“ vor allen Dingen auch<br />
die kulturellen Folgen des demografischen Wandels sehr genau unter die Lupe genommen.<br />
Auf regionaler Ebene ergeben sich in Bezug auf die Veränderungen in der Bevölkerungs- <strong>und</strong><br />
Altersstruktur – sowe<strong>it</strong> Untersuchungen dazu vorliegen – zum Teil erhebliche Differenzen. Aktuelle<br />
Studien zum norddeutschen Raum zeigen beispielsweise, dass hier der Bevölkerungsrückgang<br />
sogar schneller erfolgen wird als in Gesamtdeutschland. Bis 2020 wird die Bevölkerung<br />
in Norddeutschland demnach um insgesamt 210.000 Menschen ärmer sein. Das entspricht<br />
einem Rückgang von 1,4 Prozent gegenüber 0,8 Prozent in Deutschland insgesamt. Bei der<br />
Entwicklung der Erwerbspersonenzahlen zeigt sich zwar in Norddeutschland ebenfalls ein deutlicher<br />
Negativtrend, jedoch heben sich Hamburg wie auch das Nachbarland Niedersachsen <strong>und</strong><br />
Schleswig-Holstein pos<strong>it</strong>iv ab: Zwischen 2000 <strong>und</strong> 2020 wird beispielsweise für Hamburg sogar<br />
ein Zuwachs von 1,9 Prozent an Erwerbspersonen prognostiziert.<br />
Die Frage, wie sich die demografische Entwicklung in den Regionen auswirken wird, hängt natürlich<br />
wesentlich davon ab, ob <strong>und</strong> inwiewe<strong>it</strong> eine Region langfristig von innerdeutschen<br />
Wanderungsbewegungen prof<strong>it</strong>ieren kann. Natürlich haben wirtschaftlich attraktive Metropolen<br />
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