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Von oben: in einer Kirche in New Orleans; Jam mit Locals aus der<br />
Bayou-Region; in einem Hinterhof mit Vasti Jackson, einer Blues-<br />
Legende und Lehrer in fünfter Generation in Jackson, Mississippi<br />
„Macht euch nicht in die Hose“, sagt er,<br />
als er ihre nervösen Gesichter sieht. „Funk<br />
ist die Sprache der Welt. Versteht jeder!“<br />
Der Beginn ihres Auftritts ist nicht<br />
gerade das, was man überragend nennen<br />
würde. Denn gleich der erste Song muss<br />
ohne das geplante Mundharmonika-Solo<br />
auskommen: Mansour hat sich in der<br />
Tonart vergriffen.<br />
Erst als Ghossein sein Gitarrensolo<br />
bringt, entspannen sich die Jungs aus<br />
Beirut etwas. Mansours knurrende Vocals<br />
des 1960er-Standards von Junior Wells,<br />
„Messin’ with the Kid“, erntet freundliche<br />
Zurufe aus dem Publikum. Andrews hält<br />
sich im Hintergrund, einmal wirft er<br />
seinem Saxophonspieler sogar einen<br />
lächelnden Blick zu, fast so als wollte er<br />
sagen: „Hey, das scheint zu funktionieren.“<br />
Und das tut es. Schon beim zweiten<br />
Song geht das Publikum mit, ein wunderbares<br />
Funk-Blues-Gospel-Chaos, laute Rufe<br />
aus dem Publikum, und als die Nummer<br />
zu Ende geht, schreit Andrews:<br />
„Ladies and Gentlemen … THE<br />
BISHOPS WONN-TONN!“<br />
Das ist zwar nicht im engeren Sinn der<br />
korrekte Name der Band, aber den beiden<br />
ist das im Moment egal. Nach all den<br />
Jahren, in denen sie von einem Auftritt in<br />
New Orleans träumten, genießen sie es,<br />
auf dieser Bühne zu stehen.<br />
„Halt einfach die Schnauze, mach die<br />
Augen zu und spiel“, murmelt Mansour<br />
„WIR VERSUCHEN<br />
EIN EHRLICHES<br />
DING DURCH<br />
ZUZIEHEN.<br />
UND WIR<br />
VERSUCHEN<br />
JE<strong>DE</strong>N TAG<br />
BESSER ZU WER<strong>DE</strong>N.“<br />
62 THE RED BULLETIN