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OPAC 2015 02

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praxis<br />

von Katharina Pree<br />

Bücher zu den einschlägigen und benachbarten<br />

Themen aus dem Bestand der Bücherei wurden auf<br />

einem Büchertisch vorbereitet. Ebenso sorgte das<br />

Büchereiteam für Getränke, Kaffee und Kuchen.<br />

Nach der ersten Veranstaltung lief die Werbung<br />

wie von selbst: Einzelne ehemalige Buchkirchner/<br />

innen reisten aus entfernteren Orten zu den Gesprächsrunden<br />

an oder entschuldigten sich, wenn<br />

sie bei einem Termin nicht dabei sein konnten.<br />

Aus der Runde entwickelte sich der Wunsch, die<br />

Themenbereiche auf Sitten, Bräuche sowie auf<br />

alte sprachliche Ausdrücke, die heute kaum jemand<br />

mehr verwendet, auszuweiten. Bis heute<br />

fanden acht derartige Veranstaltungen und eine<br />

Reihe von Gesprächen in kleinen Kreisen statt.<br />

Teil des Gesamtprojekts war eine Lesung von Ludwig<br />

Laher aus seinem Buch Herzfleischentartung.<br />

Der Autor las zudem in der Hauptschule daraus.<br />

Ein beabsichtigtes Gespräch zwischen den Gesprächsteilnehmer/innen<br />

und den Schülerinnen<br />

und Schülern kam nicht zustande.<br />

PROJEKT MIT BREITENWIRKUNG<br />

Ein Ergebnis ist die umfangreiche Dokumentation<br />

der Gesprächsrunden, ergänzt mit Beiträgen über<br />

Geschichte und herausragende Personen des Ortes<br />

wie Franz Tumler. Dieser Text ist ein Beleg für<br />

die lebendigen Erinnerungen an die Geschehnisse<br />

und Verhältnisse in dieser Zeit.<br />

Die Gesprächsrunde lieferte weiters den Stoff für<br />

die Ausstellung im Pfarrzentrum Buchkirchen mit<br />

dem Titel „1934 – 1938 – 1945 – 1955“. Die Teilnehmer/innen<br />

wollten ihre Erinnerungen durch Fotos<br />

und Originaldokumente untermauern. Im Rahmen<br />

des Gedenkjahrs 2005 bot es sich an, dieses<br />

Material in einer Ausstellung der Bevölkerung von<br />

Buchkirchen zugänglich zu machen. Gezeigt wurden<br />

alte Ansichten vom Ort und verschiedenen<br />

Bauernhöfen. „Wichtig sind mir aber die Menschen“,<br />

sagt Dir. Hans Schachinger, der die Ausstellung<br />

zusammengestellt hat. Was der Krieg an<br />

Veränderungen, Not und Leid gebracht hat, wurde<br />

in der Ausstellung anhand individueller Biografien<br />

und Erzählungen aufgezeigt.<br />

AUS DER VERGANGENHEIT FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Für wache Menschen kann jedes Jahr ein „Gedankenjahr“<br />

sein. Das Jahr <strong>2015</strong> ist umso mehr Anlass,<br />

zurück zu schauen, nicht um in der Vergangenheit<br />

zu verharren, sondern um heute zu denken, zu reden<br />

und zu tun, was heute notwendig ist. Die Bibliothek<br />

kann ein Ort für die Beschäftigung mit der<br />

Vergangenheit als Spiegel für unsere heutige Zeit<br />

sein und so dem Vergessen zuvorkommen. •<br />

Fragen FÜR GESPRÄCHSRUNDEN<br />

Wie hat es damals im Ort ausgesehen?<br />

Wie haben die Menschen gelebt?<br />

Wie haben sie gearbeitet, gefeiert?<br />

Wie sind die Leute miteinander umgegangen?<br />

Was weiß man noch von Bräuchen?<br />

Praxistipps<br />

VORBEREITUNG im TEAM<br />

Vorstellen der Projektidee<br />

Definieren der Projektziele<br />

Machbarkeit des Projektes und der zusätzlichen<br />

Aktivitäten ausloten<br />

Eckpunkte (Termine, Dauer, …) fixieren<br />

Budget festlegen und Finanzierungsmöglichkeiten<br />

überprüfen (Spenden, …)<br />

Kooperationspartner/innen suchen (z. B. Schulen,<br />

Altersheim …)<br />

Aufgabenverteilung unter den Mitarbeiter/<br />

innen<br />

VORBEREITUNG einer GespräcHSRUNDE<br />

gemütliche Atmosphäre und Sitzgelegenheiten<br />

in der Bibliothek schaffen<br />

Raum dekorieren, Präsentation von historischen<br />

Fotos, Zeitungen und andere Erinnerungsstücken<br />

Verpflegung vorbereiten<br />

Büchertisch gestalten<br />

BEWERBUNG<br />

Plakate<br />

Handzettel<br />

Einschaltung in Gemeindezeitung und Pfarrblatt<br />

Einschaltungen in der regionalen Presse<br />

Ablauf einer GespräcHSRUNDE<br />

Begrüßung durch Büchereileitung<br />

Einstieg ins Thema durch Gesprächsleitung (z. B.<br />

unterstützt durch Zitate aus Regionalzeitungen<br />

aus dieser Zeit, Schul- und Pfarrchronik)<br />

Gespräch mit Pause<br />

Abschluss: Vorstellen von Medien zum Thema,<br />

(Büchertisch)<br />

Nach der Gesprächsrunde Möglichkeit, sich einzuschreiben<br />

und Medien zu entlehnen<br />

NacHARBEIT<br />

Dokumentation der Gesprächsrunden<br />

Information an die Presse (Gemeindezeitungen,<br />

regionale Medien …)<br />

Reflexion des Projektes im Team<br />

Kontakt<br />

Bücherei Buchkirchen, Pfarrhofgasse 2,<br />

4611 Buchkirchen, buchkirchen@bibliothken.at<br />

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