OPAC 2015 02
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thema<br />
von Christian Dandl<br />
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Bild: ÖB San Durich / Dellago<br />
Zu alt für die Bibliothek?<br />
Senior/innen – Chance und Herausforderung<br />
„Das 20. Jahrhundert ist das einzige Jahrhundert<br />
in der Geschichte der Menschheit in der sich die<br />
Zahl der Menschen auf unserem Planeten vervierfacht<br />
hat.“, erläuterte der Demograf Rainer<br />
Münz am Bibliothekskongress 2014. Und das hat<br />
massive Folgewirkungen, denn: „Im 21. Jahrhundert<br />
wird die Zahl der Alten deutlich steigen. Wir<br />
haben derzeit eine halbe Milliarde Menschen, die<br />
über 60 sind, und schon um die Mitte des Jahrhunderts<br />
werden es eineinhalb Milliarden sein,<br />
also eine Verdreifachung .“<br />
Die vielen Jungen des letzten Jahrhunderts<br />
sind die alternde Bevölkerung des jetzigen.<br />
Dieser extreme demografische Wandel gepaart<br />
mit einer zunehmenden Lebenserwartung<br />
stellt eine bedeutsame Herausforderung dar, die<br />
auch auf die öffentlichen Bibliotheken Auswirkung<br />
hat.<br />
STIMMEN AUS DER PRAXIS<br />
Fragt man Bibliothekar/innen nach Problemzonen<br />
ihrer Tätigkeit, dann hört man neben Finanzen,<br />
Raum oder Zeit oft auch Zielgruppen, die zu wenig<br />
angesprochen werden können. Konkret sind es Jugendliche,<br />
Männer und ältere Menschen die in Bibliotheken<br />
vermisst werden.<br />
Bei den Regionaltreffen des letzten Jahres wurden<br />
Möglichkeiten für neue Kooperationen ausgelotet.<br />
Dabei gaben mehr als 50 Prozent der Teilnehmer/innen<br />
an, dass sie sich wünschen, Senior/<br />
innen mit ihrem Angebot besser anzusprechen.<br />
Neben einigen positiven Beispielen standen Erfahrungen<br />
von verstärktem Bemühen um diese Zielgruppe,<br />
die ohne nennenswerte Erhöhung dieser<br />
Benutzergruppe blieb. Obwohl es manchmal gelingt<br />
diese Menschen durch gezielte Veranstaltungen<br />
anzusprechen, werden sie selten neue Leser/<br />
innen.<br />
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