25.06.2015 Aufrufe

Festschrift-Helmholtz-Gemeinschaft-web

Festschrift-Helmholtz-Gemeinschaft-web

Festschrift-Helmholtz-Gemeinschaft-web

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DIE SONNE AUF DIE ERDE HOLEN<br />

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />

156 „Wo wir uns der Sonne freuen, sind wir jede Sorge los“, dichtete<br />

Johann Wolfgang von Goethe. Am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />

(IPP) in Greifswald blickt man auch zur Sonne – der<br />

strah lende Stern ist das Vorbild der dort tätigen Wissenschaftler.<br />

Sie wollen das Prinzip Sonne nachahmen.<br />

Die Sonne und alle strahlenden Sterne geben Energie ab, und<br />

zwar durch Kernfusion. Dabei verschmelzen Atomkerne zu einem<br />

neuen Kern. Das erfordert sehr hohe Temperaturen: Im Inneren<br />

der Sonne herrschen 15 Millionen Grad Celsius. Physiker kennen<br />

und verstehen den Prozess der Kernfusion seit vielen Jahren und<br />

wollen ihn nutzen, um die Menschen mit Energie zu versorgen.<br />

Erstmals selbstständig brennen soll ein Sonnenfeuer im internationalen<br />

Fusionstestreaktor ITER, der zurzeit in Frankreich aufgebaut<br />

wird. Ein Fusionskraftwerk könnte manche Probleme der<br />

Energieversorgung lösen: Die Rohstoffe für die Fusion sind<br />

in nahezu unerschöpflichen Mengen vorhanden – anders<br />

als fossile Brennstoffe, die end lich sind. Außerdem wird ein<br />

Fusions kraftwerk keine klima schädigenden Gase erzeugen<br />

und ist sicherer als ein Atom kraftwerk.<br />

Ganz generell soll ein Brennstoffgemisch aus Deuterium und<br />

Tritium – schweren Formen des Wasserstoffs – auf über<br />

100 Millionen Grad Celsius erhitzt werden. Damit das heiße,<br />

extrem dünne Gas, das sogenannte Plasma, beim Kontakt<br />

mit den Wänden des Gefäßes nicht sofort wieder abkühlt,<br />

sper ren Magnet felder den Brennstoff wie in einen Käfig ein.<br />

So kann das Plasma die Wände nicht berühren.<br />

Das Plasmagefäß der Fusionsanlage ASDEX Upgrade. Foto: IPP/V. Rohde

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!